Ebola, Malaria, Medikamentenresistenz und die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Dr. Alexander von Paleske ----- 9.8.2014 ---- Seit Anfang des Jahres wütet die Ebola-Epidemie in Westafrika. Mittlerweile sind mehr als 900 Menschen daran gestorben.
......Möglichst rasch beerdigen
Nach der Unterschätzung die blanke Angst
Nachdem zunächst die Menschen in den betroffenen Ländern die Gefährlichkeit unterschätzt, oder sogar dem Vorhandensein der Epidemie keinen Glauben schenkten, greift nunmehr die blanke Angst um sich: Krankenhauspersonal, das prozentual die meisten Toten zu beklagen hatte, verlässt in Scharen die Krankenhäuser. Verstorbene werden bei Nacht von Angehörigen auf der Strasse „entsorgt“, aus der Furcht, dass Angehörige in Quarantäne gesteckt werden.
Auf der Strasse von Monrovia kollabiert - niemand hilft aus Furcht vor Ansteckung. Screenshot: Dr. v. Paleske
WHO und Ebola: Johnny come lately
Obwohl die Epidemie Anfang des Jahres ausbrach, ist erst in den vergangenen Wochen die WHO sichtbar in Aktion getreten - viel zu spät. Bei rechtzeitigem Eingreifen hätte die Epidemie sich vermutlich, wie auch in den vorangehenden Ausbrüchen im Osten Afrikas, begrenzen lassen.
Die WHO hatte aber offenbar gehofft, die Epidemie würde genau so verlaufen, wie die letzten im Länderdreieck Kongo/Uganda und Sudan. Ein naiver Irrglaube.
Es hätte eigentlich ziemlich rasch klar sein müssen, dass in einem Gebiet, wie jetzt in den Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia, in dem die Ebola Epidemie erstmals ausbricht, noch dazu in Ländern wie Sierra Leone und Liberia, die jahrelangen Bürgerkrieg hinter sich haben, eine weitaus grössere Gefahr der Weiterverbreitung besteht, deshalb wesentlich umfassende Anstrengungen erforderlich sind, um des Ausbruchs Herr zu werden.
Immer wieder Ärzte ohne Grenzen
Und so war es wieder einmal die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF), die sofort einsprang, und vorbildliche Arbeit leistete, aber auch rechtzeitig realisierte, dass sie allein der Epidemie nicht Herr werden könne, sie an ihre Grenzen gestossen sei, und um grössere internationale Hilfe bat, wir berichteten darüber.
Unbeweglich und unfähig
Mehrfach haben wir die WHO kritisiert, nicht nur wegen ihrer Unbeweglichkeit, sondern auch der Unfähigkeit die ihr gestellten Aufgaben angemessen zu bewältigen.
Dazu tragen auch die Seilschaften bei, die sich im Hauptquartier und in den Regionalquartieren gebildet haben. Oftmals sind es Gesundheitspolitiker, die sich hier einen lukrativen Sesseljob sichern, „Man kennt sich ja“.
Augenfällig insbesondere auch das Versagen in der zeitigen Warnung vor der Antibiotikaresistenz, und das Fehlen der Forderung nach Abschaffung des Einsatzes von Antibiotika in der Tiermast als Schrittmacher.
WHO-Hauptquartier in Genf ....zahnloser, teurer Tiger.
Screenshot: Dr. v. Paleske
Dann die Unfähigkeit in der Choleraepidemie im südlichen Afrika im Jahre 2008 rechtzeitig tätig zu werden
Zunehmende Malariaresistenz und gefälschte Medikamente
Ebenfalls nicht rechtzeitig vor der Zunahme der Resistenz der Malariaerreger gegen Medikamente gewarnt, und den Kampf gegen gefälschte Medikamente organisiert zu haben.
Jährlich sterben an der Malaria weltweit rund 800.000 Menschen.
Die Erreger der Malaria sind mittlerweile gegen die meisten der einst wirksamen Medikamente wie Chloroquin resistent, wir berichteten darüber. Eine der Ursachen: Gefälschte Medikamente.
Weltweit sind 15% aller Medikamente gefälscht in einigen Ländern wie Nigeria sind es geschätzt über 70%.
Forscher der Universität Oxford untersuchten im Zeitraum von 2002 bis 2010 in Asien und Afrika eindeutig gefälschte Anti-Malaria-Medikamente auf ihre Zusammensetzung. Die gefälschten Medikamente stammten unter anderem auch aus Nigeria, Südafrika und China.
Immer wieder fanden die Forscher in den gefälschten Medikamenten in geringen Mengen die heute noch hochwirksame Anti-Malaria Arznei Artemisinin. Die Unterdosierung könnte auch dieses Medikament längerfristig vollständig oder teilweise wirkungslos machen.
Das New England Journal of Medicine veröffentlichte jüngst eine Studie, die belegt, wie hoch der Anteil gegen Artemisinin resistenter Erreger im Grenzgebiert Thailand/Kambodscha bereits ist. Das Gebiet ist ebenfalls ein Eldorado für gefälschte Medikamente.
Eine schleichende Katastrophe, da Alternativ-Medikamente bisher und in der nahen Zukunft nicht verfügbar sind.
Fazit:
Viel muss sich bei der WHO ändern, damit nicht alles beim alten bleibt.
Die gute BILD-Zeitung, der gute US-Arzt und das böse Virus
Ebola-Fieber: eine Epidemie gerät ausser Kontrolle
Antibiotikaresistenz – eine Warnung vom „Schnarchverein“ Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Medikamente ohne Wirkstoffe – ein hochlukratives Geschäft mit tödlichen Folgen
Weltgesundheitsorganisation (WHO) – ein teurer, bisher zahnloser Tiger im Kampf gegen gefälschte Medikamente
Die Zukunft heisst Resistenz? – Antiinfektiva verlieren ihre Wirksamkeit
Im Profil: Chinesische Pharmazie-Forscherin Tu Youyou
......Möglichst rasch beerdigen
Nach der Unterschätzung die blanke Angst
Nachdem zunächst die Menschen in den betroffenen Ländern die Gefährlichkeit unterschätzt, oder sogar dem Vorhandensein der Epidemie keinen Glauben schenkten, greift nunmehr die blanke Angst um sich: Krankenhauspersonal, das prozentual die meisten Toten zu beklagen hatte, verlässt in Scharen die Krankenhäuser. Verstorbene werden bei Nacht von Angehörigen auf der Strasse „entsorgt“, aus der Furcht, dass Angehörige in Quarantäne gesteckt werden.
Auf der Strasse von Monrovia kollabiert - niemand hilft aus Furcht vor Ansteckung. Screenshot: Dr. v. Paleske
WHO und Ebola: Johnny come lately
Obwohl die Epidemie Anfang des Jahres ausbrach, ist erst in den vergangenen Wochen die WHO sichtbar in Aktion getreten - viel zu spät. Bei rechtzeitigem Eingreifen hätte die Epidemie sich vermutlich, wie auch in den vorangehenden Ausbrüchen im Osten Afrikas, begrenzen lassen.
Die WHO hatte aber offenbar gehofft, die Epidemie würde genau so verlaufen, wie die letzten im Länderdreieck Kongo/Uganda und Sudan. Ein naiver Irrglaube.
Es hätte eigentlich ziemlich rasch klar sein müssen, dass in einem Gebiet, wie jetzt in den Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia, in dem die Ebola Epidemie erstmals ausbricht, noch dazu in Ländern wie Sierra Leone und Liberia, die jahrelangen Bürgerkrieg hinter sich haben, eine weitaus grössere Gefahr der Weiterverbreitung besteht, deshalb wesentlich umfassende Anstrengungen erforderlich sind, um des Ausbruchs Herr zu werden.
Immer wieder Ärzte ohne Grenzen
Und so war es wieder einmal die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF), die sofort einsprang, und vorbildliche Arbeit leistete, aber auch rechtzeitig realisierte, dass sie allein der Epidemie nicht Herr werden könne, sie an ihre Grenzen gestossen sei, und um grössere internationale Hilfe bat, wir berichteten darüber.
Unbeweglich und unfähig
Mehrfach haben wir die WHO kritisiert, nicht nur wegen ihrer Unbeweglichkeit, sondern auch der Unfähigkeit die ihr gestellten Aufgaben angemessen zu bewältigen.
Dazu tragen auch die Seilschaften bei, die sich im Hauptquartier und in den Regionalquartieren gebildet haben. Oftmals sind es Gesundheitspolitiker, die sich hier einen lukrativen Sesseljob sichern, „Man kennt sich ja“.
Augenfällig insbesondere auch das Versagen in der zeitigen Warnung vor der Antibiotikaresistenz, und das Fehlen der Forderung nach Abschaffung des Einsatzes von Antibiotika in der Tiermast als Schrittmacher.
WHO-Hauptquartier in Genf ....zahnloser, teurer Tiger.
Screenshot: Dr. v. Paleske
Dann die Unfähigkeit in der Choleraepidemie im südlichen Afrika im Jahre 2008 rechtzeitig tätig zu werden
Zunehmende Malariaresistenz und gefälschte Medikamente
Ebenfalls nicht rechtzeitig vor der Zunahme der Resistenz der Malariaerreger gegen Medikamente gewarnt, und den Kampf gegen gefälschte Medikamente organisiert zu haben.
Jährlich sterben an der Malaria weltweit rund 800.000 Menschen.
Die Erreger der Malaria sind mittlerweile gegen die meisten der einst wirksamen Medikamente wie Chloroquin resistent, wir berichteten darüber. Eine der Ursachen: Gefälschte Medikamente.
Weltweit sind 15% aller Medikamente gefälscht in einigen Ländern wie Nigeria sind es geschätzt über 70%.
Forscher der Universität Oxford untersuchten im Zeitraum von 2002 bis 2010 in Asien und Afrika eindeutig gefälschte Anti-Malaria-Medikamente auf ihre Zusammensetzung. Die gefälschten Medikamente stammten unter anderem auch aus Nigeria, Südafrika und China.
Immer wieder fanden die Forscher in den gefälschten Medikamenten in geringen Mengen die heute noch hochwirksame Anti-Malaria Arznei Artemisinin. Die Unterdosierung könnte auch dieses Medikament längerfristig vollständig oder teilweise wirkungslos machen.
Das New England Journal of Medicine veröffentlichte jüngst eine Studie, die belegt, wie hoch der Anteil gegen Artemisinin resistenter Erreger im Grenzgebiert Thailand/Kambodscha bereits ist. Das Gebiet ist ebenfalls ein Eldorado für gefälschte Medikamente.
Eine schleichende Katastrophe, da Alternativ-Medikamente bisher und in der nahen Zukunft nicht verfügbar sind.
Fazit:
Viel muss sich bei der WHO ändern, damit nicht alles beim alten bleibt.
Die gute BILD-Zeitung, der gute US-Arzt und das böse Virus
Ebola-Fieber: eine Epidemie gerät ausser Kontrolle
Antibiotikaresistenz – eine Warnung vom „Schnarchverein“ Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Medikamente ohne Wirkstoffe – ein hochlukratives Geschäft mit tödlichen Folgen
Weltgesundheitsorganisation (WHO) – ein teurer, bisher zahnloser Tiger im Kampf gegen gefälschte Medikamente
Die Zukunft heisst Resistenz? – Antiinfektiva verlieren ihre Wirksamkeit
Im Profil: Chinesische Pharmazie-Forscherin Tu Youyou
onlinedienst - 9. Aug, 22:31 Article 6010x read
Goldwasser
"Erfolge alternativer Ebola-Behandlung - Sierra Leone verbittet sich US-FDA Einmischung (Video)
Hier wieder einmal eine unglaubliche Story. Da meldet also der Informationsminister von Sierra Leone, Alpha Kanu, dass die Ebola-Behandlung mit kollodialem Silber erfolgreich verläuft. ..."
http://einarschlereth.blogspot.se/2014/10/erfolge-alternativer-ebola-behandlung.html