Ein Journalistenmord in Grossbritannien, eine Schiene nach Serbien, und ein Nobelpreis
Dr. Alexander von Paleske —— 13.10.2019 ——- Vor 6 Monaten kontaktierte mich eine Journalistin der britischen Fernsehanstalt ITV, und bat mich um Informationen über die serbischen Grossgangster Zeljko Arkan und Sreten Jocic alias Joca Amsterdam.
Ich hatte seinerzeit einen Artikel über beide geschrieben, auf den war die Journalistin gestossen.
Sreten Jocic und Zeljko Arkan, beides Jugo-Gangster, letzterer auch noch Begründer und Anführer einer berüchtigten Miliz, beide mit etlichen Morden auf dem Gewissen, beide von der damaligen serbischen Regierung Milosevic angeheuert, um z.B. die gegen Serbien wegen Kriegsverbrechen verhängten Sanktionen zu umgehen.
In der Vergangenheit war das kriminelle Tätigkeitsfeld für Sreten Jocic zunächst Frankfurt, dann Amsterdam, Sofia und schliesslich wieder Belgrad
Interessiert an Querverbindung
Die britische Journalistin war nicht per se an den Ereignissen in Serbien nach der Auflösung Jugoslawiens interessiert, sondern suchte nach einer Querverbindung zu einem bisher unaufgeklärten Mord an einer prominenten BBC-Journalistin namens Jill Dando vor 20 Jahren am 29.4. 1999.
Die ITV plante und produzierte dann eine neue Fernseh-Dokumentation, insbesondere über die niemals wirklich untersuchte Serbien-Schiene.
Jill Dando, eine hochprofessionelle und äusserst beliebte Moderatorin, insbesondere der Serie Crimewatch, war vor ihrem Haus in London erschossen worden. Der Mord trug die Handschrift eines professionellen Killers. Der Mörder flüchtete unerkannt. Die Polizei ermittelte in – fast – allle Richtungen.
Es gab verschiedene Hypothesen über mögliche Täter: ein enttäuschter Stalker, Rache eines in ihrer Sendung Crimewatch präsentierten Verdächtigen u.s.w. Die Strafverfolgungsbehörden verhafteten schliesslich einen Barry George, ein an Epilepsie leidender behindeter Mann, der bis dato nur als Kleinkrimineller aufgefallen war, und klagten ihn an. George wurde aufgrund von dünnen Indizien verurteilt, das Urteil aber in Zweiter Instanz aufgehoben, und George freigesprochen.
Grosses Aufsehen
Der Mord an der Journalistin errgte damals grosses Aufsehen, ebenso dessen Nichtaufklärung. Sicherlich kein Ruhmesblatt für die britische Polizei.
Mittlerweile deutet heute vieles – wenn nicht alles – auf einen politischen Mord hin, und zwar durch einen von der Regierung Milosevic angeheuerten Killer.
Grossbritannien war seinerzeit in den Balkankriegen ein NATO-Interventions-Partner, wie auch Deutschland nach dem erbärmlichen Auschwitz-Zitat des damaligen Aussenministers Josef Martin (Joschka) Fischer.
Drei Wochen vor ihrer Ermordung hatte Jill Dando einen Spendenaufruf für Flüchtlinge im Kosovo verbreitet. Wenige Tage vor ihrem Tod waren bei einem NATO-Luftangriff auf das Gebäude des Staatsrundfunks in Belgrad 16 Journalisten getötet worden. Anrufe bei der BBC nach Dandos Ermordung bezeichneten dies als einen Racheakt für diesen Bombenangriff. Diese Schiene wurde gleichwohl nicht ernsthaft weiterverfolgt, der/die Anrufer niemals ermittelt.
Wenige Tage zuvor war in Serbien der Journalist Slavko Curuvija vor seinem Haus in Belgrad ermordet worden. Auch er hatte die Politik Milosevics gegen die Albaner im Kosovo scharf kritisiert.
Seine Lebensgefährtin Branka Prpa stellte nicht nur den zeitlichen Zusammenhang zwischen den beiden Morden her. Es waren im übrigen nicht die einzigen Journalistenmorde unter Milosevic. Zu nennen wären auch die an Milan Pantić, and Dada Vujasinović.
Der Mann der aufklären könnte
Der komplette Artikel hier:
https://politicacomment.wordpress.com/2019/10/13/ein-journalistenmord-in-grossbritannien-eine-schiene-nach-serbien-und-ein-nobelpreis/
Ich hatte seinerzeit einen Artikel über beide geschrieben, auf den war die Journalistin gestossen.
Sreten Jocic und Zeljko Arkan, beides Jugo-Gangster, letzterer auch noch Begründer und Anführer einer berüchtigten Miliz, beide mit etlichen Morden auf dem Gewissen, beide von der damaligen serbischen Regierung Milosevic angeheuert, um z.B. die gegen Serbien wegen Kriegsverbrechen verhängten Sanktionen zu umgehen.
In der Vergangenheit war das kriminelle Tätigkeitsfeld für Sreten Jocic zunächst Frankfurt, dann Amsterdam, Sofia und schliesslich wieder Belgrad
Interessiert an Querverbindung
Die britische Journalistin war nicht per se an den Ereignissen in Serbien nach der Auflösung Jugoslawiens interessiert, sondern suchte nach einer Querverbindung zu einem bisher unaufgeklärten Mord an einer prominenten BBC-Journalistin namens Jill Dando vor 20 Jahren am 29.4. 1999.
Die ITV plante und produzierte dann eine neue Fernseh-Dokumentation, insbesondere über die niemals wirklich untersuchte Serbien-Schiene.
Jill Dando, eine hochprofessionelle und äusserst beliebte Moderatorin, insbesondere der Serie Crimewatch, war vor ihrem Haus in London erschossen worden. Der Mord trug die Handschrift eines professionellen Killers. Der Mörder flüchtete unerkannt. Die Polizei ermittelte in – fast – allle Richtungen.
Es gab verschiedene Hypothesen über mögliche Täter: ein enttäuschter Stalker, Rache eines in ihrer Sendung Crimewatch präsentierten Verdächtigen u.s.w. Die Strafverfolgungsbehörden verhafteten schliesslich einen Barry George, ein an Epilepsie leidender behindeter Mann, der bis dato nur als Kleinkrimineller aufgefallen war, und klagten ihn an. George wurde aufgrund von dünnen Indizien verurteilt, das Urteil aber in Zweiter Instanz aufgehoben, und George freigesprochen.
Grosses Aufsehen
Der Mord an der Journalistin errgte damals grosses Aufsehen, ebenso dessen Nichtaufklärung. Sicherlich kein Ruhmesblatt für die britische Polizei.
Mittlerweile deutet heute vieles – wenn nicht alles – auf einen politischen Mord hin, und zwar durch einen von der Regierung Milosevic angeheuerten Killer.
Grossbritannien war seinerzeit in den Balkankriegen ein NATO-Interventions-Partner, wie auch Deutschland nach dem erbärmlichen Auschwitz-Zitat des damaligen Aussenministers Josef Martin (Joschka) Fischer.
Drei Wochen vor ihrer Ermordung hatte Jill Dando einen Spendenaufruf für Flüchtlinge im Kosovo verbreitet. Wenige Tage vor ihrem Tod waren bei einem NATO-Luftangriff auf das Gebäude des Staatsrundfunks in Belgrad 16 Journalisten getötet worden. Anrufe bei der BBC nach Dandos Ermordung bezeichneten dies als einen Racheakt für diesen Bombenangriff. Diese Schiene wurde gleichwohl nicht ernsthaft weiterverfolgt, der/die Anrufer niemals ermittelt.
Wenige Tage zuvor war in Serbien der Journalist Slavko Curuvija vor seinem Haus in Belgrad ermordet worden. Auch er hatte die Politik Milosevics gegen die Albaner im Kosovo scharf kritisiert.
Seine Lebensgefährtin Branka Prpa stellte nicht nur den zeitlichen Zusammenhang zwischen den beiden Morden her. Es waren im übrigen nicht die einzigen Journalistenmorde unter Milosevic. Zu nennen wären auch die an Milan Pantić, and Dada Vujasinović.
Der Mann der aufklären könnte
Der komplette Artikel hier:
https://politicacomment.wordpress.com/2019/10/13/ein-journalistenmord-in-grossbritannien-eine-schiene-nach-serbien-und-ein-nobelpreis/
onlinedienst - 15. Okt, 10:14 Article 821x read