Steht weitere Eskalationsstufe im Ukraine-Krieg bevor?
Dr. Alexander von Paleske —— 13.8. 2022 ——–
Zwei Ereignisse in dieser Woche sind geeignet, den Ukrainekrieg auf eine neue Eskalationsstufe zu heben:
1. Der Angriff auf die russische Luftwaffenbasis Saki (Saky) auf der Krim.
2. Die Angriffe auf das Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja.
Zu1) Ein offenbar koordinierter zeitgleicher Angriff auf die russische Luftwaffenbais Saki auf der Krim hat zu erheblichen Zerstörungen dort geführt. Getroffen wurden Munitionslager, die in die Luft flogen, mindestens 7 Militärflugzeuge wurden durch die Explosionen zerstört. Drei Krater sind auf Satellitenaufnahmen zu sehen,. Damit dürfte die ukrainische Mär von einem Sabotageakt sich genau so in Luft auflösen, wie die Behauptung Russlands, es handele sich um eine durch Fahrlässigkeit ausgelöste Explosion. Die Basis ist offenbar von Raketen getroffen worden, darin sind sich befragte Militärexperten ziemlich einig.
Hochpräzise Raketen
Zeitgleichheit ist nur erreichbar durch gleichzeitig abgefeuerte Cruise missiles, hochpräzise Mittelstreckenraketen, oder von Raketenwerfern wie HIMARS abgefeuerte Raketen.
Ob die Ukraine selbst hergestellte und voll einsatzfähige Boden-Boden-Raketen mit dem Namen Grom2, der Iskander Rakete Russlands nachempfunden, besitzt, und ob diese Raketen eine derartige Präzision besitzen, darf bezweifelt werden.
Dagegen spricht auch die Reaktion des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, der sich sicherlich mit diesen Raketen aus eigener Produktion, und deren Treffsicherheit, gebrüstet hätte. Stattdessen hielt er sich über die Ursache der Explosionen bedeckt, und legte falsche Fährten in Richtung auf Sabotage-Trupps. Gleichzeitig wies Selenskyj seine Mitarbeiter an, über die Natur dieses Angriffs absolutes Stillschweigen zu bewahren.
Eine derartiger Militärschlag, zumal gleichzeitig ausgeführt, ist jedoch von Sabotagetrupps nicht ausführbar, die könnten bestenfalls Sabotageakte ausführen wie Autobomben, Mordanschläge gegen die neue Zivilverwaltung etc.
Bleiben also US-Raketenwerfer vom Typ HIMARS mit allerdings weit grösserer Reichweite, als die bisher an die Ukraine gelieferten, oder aber von den USA gelieferte cruise missiles.
Es ist daher davon auszugehen, dass die Ukraine unter allen Umständen Lieferungen derartiger Waffen verheimlichen will, um nicht massive Gegenreaktionen Russlands auszulösen. Ausserdem hatte die Ukraine sich gegenüber den USA verpflichtet, derartige Waffen nicht gegen russisches Staatsgebiet einzusetzen. Die Krim wird jedoch von Russland als russisches Staatsgebiet angesehen, die Ukraine will sie zurückerobern.
Reaktion Russlands erwartbar
Wie auch immer: eine Reaktion Russlands dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Schon mehrfach hatte Russland gedroht, Nachschubwege auch ausserhalb der Ukraine notfalls anzugreifen, was den NATO-Bündnisfall auslösen würde, und wäre das Signal zu einem Grossen Krieg..
Panikartige Flucht
Der Angriff der Ukraine auf den russischen Luftwaffenstüzpunkt hat zu einer paniklartigen Flucht tausender russischer Touristen, die auf der Krim Urlaub machten, über die nach 2014 von Russland erbaute Brücke über die Meerenge von Kertsch (Krim Brücke) , geführt. Auch diese Brücke will die Ukraine jetzt angreifen – nicht ohne schwerstwiegende Folgen.
Kurzlebige Freude
Der Politikwissenschaftler an der Hochschule des Bundeswehr in München, , Carlo Masala, präsent in vielen Talkshows, freute sich:
“Der Angriff auf die Basis auf der Krim werde auch einen psychologischen Effekt haben, der bis nach Russland reichen wird“.
Es könnte sich um eine sehr kurzlebige Freude handeln, denn der psychologische Effekt dürfte ein anderer sein: Die Russen fühlen sich nun von der Ukraine angegriffen, da sie die Krim schon immer – nicht erst seit der Annektion 2014 – als eigenes Staatsgebiet ansehen. Die Unterstützung Putins innerhalb Russlands wird daher eher noch steigen, und am Schluss könnte eine Teilmobilmachung Russlands stehen.
Zu 2) Die Artillerieangriffe auf das Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja.
Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, für die Angriffe verantwortlich zu sein. Allerdings spricht alles dafür, dass die Angriffe seitens der Ukraine unternommen wurden, und dies aus zwei gewichtigen Gründen:
- Es macht ueberhaupt keinen militärischen und logischen Sinn, dass Russland, das dieses AKW bereits in den ersten Kriegstagen erobert hat, wo russische Soldaten stationiert sind, nun selbst bombardiert.
- Wohl aber machen gezielte Angriffe der Ukraine Sinn, denn in der Umgebung toben schwere Kämpfe, und Russland hat im Bereich des AKW offenbar Waffen und Munition gelagert, in der falschen Sicherheit, die Ukrainer würden dort nicht angreifen.
Hinzu kommt: Die Verluste an Soldaten auf Seiten der Ukraine sind sicherlich auch sehr hoch. Genaue Zahlen werden nicht genannt. Das Interesse der Ukraine war und ist dehalb, dass der Westen auf Seiten der Ukraine in den Krieg eingreift. Mit der Gefahr einer nuklearen Katastrophe, so glaubt offenbar die Ukraine, könne der Westen schliesslich doch seine Zurückhaltung aufgeben, und zumindest eine Flugverbotszone einrichten. Das aber würde auch den NATO-Bündnisfall auslösen.
Fazit:
1. Es muss jetzt, dringender denn je, alles darauf ankommen, rasch eine entmilitarisierte Zone um das AKW Saporischschja zu schaffen, um so eine nukleare Katastrophe zu verhindern. Ausserdem muss der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA unverzüglich ungehinderter Zugang zu dem AKW gewährt werden.
2. Eine Politik, die alles daransetzt, dass die Ukraine den Krieg gewinnt, das zeigt sich hier erneut, muss ersetzt werden durch Friedenspolitik, die alles daransetzt, rasch einen Waffenstillstand zu erreichen, und dann Friedensverhandlungen zu beginnen. Die Chancen dafür stehen allerdings zur Zeit – auch seitens der Politik der Bundesregierung, insbesondere der ehemaligen Friedenspartei B90/Die Grünen – alles andere als gut.
Zwei Ereignisse in dieser Woche sind geeignet, den Ukrainekrieg auf eine neue Eskalationsstufe zu heben:
1. Der Angriff auf die russische Luftwaffenbasis Saki (Saky) auf der Krim.
2. Die Angriffe auf das Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja.
Zu1) Ein offenbar koordinierter zeitgleicher Angriff auf die russische Luftwaffenbais Saki auf der Krim hat zu erheblichen Zerstörungen dort geführt. Getroffen wurden Munitionslager, die in die Luft flogen, mindestens 7 Militärflugzeuge wurden durch die Explosionen zerstört. Drei Krater sind auf Satellitenaufnahmen zu sehen,. Damit dürfte die ukrainische Mär von einem Sabotageakt sich genau so in Luft auflösen, wie die Behauptung Russlands, es handele sich um eine durch Fahrlässigkeit ausgelöste Explosion. Die Basis ist offenbar von Raketen getroffen worden, darin sind sich befragte Militärexperten ziemlich einig.
Hochpräzise Raketen
Zeitgleichheit ist nur erreichbar durch gleichzeitig abgefeuerte Cruise missiles, hochpräzise Mittelstreckenraketen, oder von Raketenwerfern wie HIMARS abgefeuerte Raketen.
Ob die Ukraine selbst hergestellte und voll einsatzfähige Boden-Boden-Raketen mit dem Namen Grom2, der Iskander Rakete Russlands nachempfunden, besitzt, und ob diese Raketen eine derartige Präzision besitzen, darf bezweifelt werden.
Dagegen spricht auch die Reaktion des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, der sich sicherlich mit diesen Raketen aus eigener Produktion, und deren Treffsicherheit, gebrüstet hätte. Stattdessen hielt er sich über die Ursache der Explosionen bedeckt, und legte falsche Fährten in Richtung auf Sabotage-Trupps. Gleichzeitig wies Selenskyj seine Mitarbeiter an, über die Natur dieses Angriffs absolutes Stillschweigen zu bewahren.
Eine derartiger Militärschlag, zumal gleichzeitig ausgeführt, ist jedoch von Sabotagetrupps nicht ausführbar, die könnten bestenfalls Sabotageakte ausführen wie Autobomben, Mordanschläge gegen die neue Zivilverwaltung etc.
Bleiben also US-Raketenwerfer vom Typ HIMARS mit allerdings weit grösserer Reichweite, als die bisher an die Ukraine gelieferten, oder aber von den USA gelieferte cruise missiles.
Es ist daher davon auszugehen, dass die Ukraine unter allen Umständen Lieferungen derartiger Waffen verheimlichen will, um nicht massive Gegenreaktionen Russlands auszulösen. Ausserdem hatte die Ukraine sich gegenüber den USA verpflichtet, derartige Waffen nicht gegen russisches Staatsgebiet einzusetzen. Die Krim wird jedoch von Russland als russisches Staatsgebiet angesehen, die Ukraine will sie zurückerobern.
Reaktion Russlands erwartbar
Wie auch immer: eine Reaktion Russlands dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Schon mehrfach hatte Russland gedroht, Nachschubwege auch ausserhalb der Ukraine notfalls anzugreifen, was den NATO-Bündnisfall auslösen würde, und wäre das Signal zu einem Grossen Krieg..
Panikartige Flucht
Der Angriff der Ukraine auf den russischen Luftwaffenstüzpunkt hat zu einer paniklartigen Flucht tausender russischer Touristen, die auf der Krim Urlaub machten, über die nach 2014 von Russland erbaute Brücke über die Meerenge von Kertsch (Krim Brücke) , geführt. Auch diese Brücke will die Ukraine jetzt angreifen – nicht ohne schwerstwiegende Folgen.
Kurzlebige Freude
Der Politikwissenschaftler an der Hochschule des Bundeswehr in München, , Carlo Masala, präsent in vielen Talkshows, freute sich:
“Der Angriff auf die Basis auf der Krim werde auch einen psychologischen Effekt haben, der bis nach Russland reichen wird“.
Es könnte sich um eine sehr kurzlebige Freude handeln, denn der psychologische Effekt dürfte ein anderer sein: Die Russen fühlen sich nun von der Ukraine angegriffen, da sie die Krim schon immer – nicht erst seit der Annektion 2014 – als eigenes Staatsgebiet ansehen. Die Unterstützung Putins innerhalb Russlands wird daher eher noch steigen, und am Schluss könnte eine Teilmobilmachung Russlands stehen.
Zu 2) Die Artillerieangriffe auf das Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja.
Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, für die Angriffe verantwortlich zu sein. Allerdings spricht alles dafür, dass die Angriffe seitens der Ukraine unternommen wurden, und dies aus zwei gewichtigen Gründen:
- Es macht ueberhaupt keinen militärischen und logischen Sinn, dass Russland, das dieses AKW bereits in den ersten Kriegstagen erobert hat, wo russische Soldaten stationiert sind, nun selbst bombardiert.
- Wohl aber machen gezielte Angriffe der Ukraine Sinn, denn in der Umgebung toben schwere Kämpfe, und Russland hat im Bereich des AKW offenbar Waffen und Munition gelagert, in der falschen Sicherheit, die Ukrainer würden dort nicht angreifen.
Hinzu kommt: Die Verluste an Soldaten auf Seiten der Ukraine sind sicherlich auch sehr hoch. Genaue Zahlen werden nicht genannt. Das Interesse der Ukraine war und ist dehalb, dass der Westen auf Seiten der Ukraine in den Krieg eingreift. Mit der Gefahr einer nuklearen Katastrophe, so glaubt offenbar die Ukraine, könne der Westen schliesslich doch seine Zurückhaltung aufgeben, und zumindest eine Flugverbotszone einrichten. Das aber würde auch den NATO-Bündnisfall auslösen.
Fazit:
1. Es muss jetzt, dringender denn je, alles darauf ankommen, rasch eine entmilitarisierte Zone um das AKW Saporischschja zu schaffen, um so eine nukleare Katastrophe zu verhindern. Ausserdem muss der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA unverzüglich ungehinderter Zugang zu dem AKW gewährt werden.
2. Eine Politik, die alles daransetzt, dass die Ukraine den Krieg gewinnt, das zeigt sich hier erneut, muss ersetzt werden durch Friedenspolitik, die alles daransetzt, rasch einen Waffenstillstand zu erreichen, und dann Friedensverhandlungen zu beginnen. Die Chancen dafür stehen allerdings zur Zeit – auch seitens der Politik der Bundesregierung, insbesondere der ehemaligen Friedenspartei B90/Die Grünen – alles andere als gut.
onlinedienst - 14. Aug, 09:31 Article 781x read