USA: Psychologische Kriegsführung der Ultrarechten. Facebook hilft dabei
Dr. Alexander von Paleske ---- 21.3. 2018 ------ Am 26.2. 2017, also vor mehr als einem Jahr, berichtete die britische Sonntagszeitung Observer über den Angriff der Ultrarechten auf die Pressevielfalt, also auf die von ihnen gehassten liberalen Medien wie New York Times, Washington Post und CNN.

Observer vom 26.2. 2017
Mercer an vorderster Front
Hinter der Kampagne steckte an vorderster Front der US-Milliardär Robert Mercer, über den wir hier auch seinerzeit berichtet hatten.
Mercer ist Chef eines Hedge Fonds, und war früher bei IBM, wurde so auch zum Computer Fachmann.
Er hat seine Milliarden gemacht, indem er bei seinen Spekulationen mehr auf die Psychologie der Anleger setzte, die er mit Hilfe von Computerprogrammen systematisierte.
Ultrarechter, Klimawandel-Leugner und mehr
Mercer ist ein Ultrarechter, Klimawandelleugner, Unterstützer des ultrarechten Thinktanks Heartland Foundation, der darüber nachdenkt, wie die Welt nach ultrarechts umgemodelt werden kann.
Mercer ist finanzieller Unterstützer von Kandidaten für Senat und Abgeordnetenhaus, die seine Ideologie vertreten
Bis bis vor kurzem war er auch Freund des ehemaligen Chefstrategen des Trump- Wahlkampfs und Betreiber der rechts-aussen Plattform Breitbart News, bekannt für Islamphobie, Antisemitismus und Klimawandelleugnung: Steve Bannon.
Aber das ist nicht alles, denn rasch hatte Mercer erkannt, dass Massenpsychologie, und deren Nutzung, nicht nur bei Böresenspekulationen dienstbar sind, sondern auch für den Wahlkampf der ihm nahestehenden Partei der Republikaner. Vor allem, dass ein ihm wohlgefälliger Kandidat wie Donald Trump mit einfachen Mittelchen nicht einen Wahlkampf gewinnen kann.
Soziale Netzwerke dienstbar machen
Hierzu müssen vielmehr die neuen sozialen Netzwerke genutzt werden: nicht nur zur Verbreitung, sondern vor allem zum Profiling einer riesengrossen Anzahl von Wählern, und die Wahlpropaganda danach ausgerichtet werden.
SCL passend
Da war es passend, dass es bereits eine Firma namens SCL Group (Strategic Communications Laboratories) gab, die sich genau damit beschäftigte.
Gegründet vor 26 Jahren von einem Nigel Oakes, ehemaliger Mitarbeiter einer grossen Werbefirma, diente sie sich dem Pentagon, dem britischen Verteidigungsministerium und der NATO an, um psychologische Kampagnen, genannt psychological operations, ( Psyops) , Massenpropaganda mit Appellen an Emotionen, nicht etwa den Verstand, zu planen und durchzuführen, z. B. In Afghanistan und Pakistan.
Für kleinere Adressen, wie Wahlkampfhilfe für Kandidaten, offenbar auch durchaus schmutzige, wurde dann von SCL als Ableger die Firma Cambridge Analytica gegründet.
Die fiel Mercer auf, und, weil er der Überzeugung war, dass die Republikaner sich wie Amateure in den Präsidentschafts-Wahlkampf stürzten, ohne jegliche psychologische „Kriegsführung“, beteiligte er sich flugs mit 10 Millionen US Dollar aus seiner Portokasse an dieser Firma. Auch hievte auch seinen Freund Bannon für einige Zeit dort in den Vorstand.
Kluger Schachzug
Ein kluger Schachzug des Milliardärs, denn Cambridge Analytica sollte ihn nicht enttäuschen.
Dort hiess es: Zunächst brauchen wir die Daten von Millionen Wählern in den USA zum Profiling, werten sie aus, und machen dann eine darauf abgestimmte emotionale Propaganda.
Facebook ideal
Gesagt getan. Als grösster Datensammler bot sich Facebook an, mittlerweile lagern dort höchst persönliche Daten von 3 Millarden Nutzern, ideal zum Profiling.
Was diese Nutzer normalerweise nicht ausplaudern, auf Facebook tun sie es. Und da gibt es, wie schön, als Multiplikationsfaktor über Likes und sonstige Verknüpfungen eine Weiterleitung zu vielen weiteren Nutzern. Da diese meistens das Kleingedruckte der Facebook-Geschäftsbedingungen, schon wegen des unglaublichen Umfangs, üblicherweise nicht oder nicht vollständig lesen, wissen sie oftmals nicht, dass Facebook diese Daten weiterreichen kann und an wen.
Also hiess es für Cambridge Analytica: Ran an Facebook, und zwar über ein kleines Täuschungsmanöver.
Ein Wissenschaftler namens Aleksandr Kogan
Der hatte bei Facebook ein angeblich wissenschaftliches Projekt über Nutzerumfragen eingereicht, und um den Zugriff auf die Facebook Nutzerdaten gebeten. Rund 200.000 Facebook- Nutzer beteiligten sich an dieser Umfrage. Kogan reichte alles offenbar an Cambride Analytica weiter.

Aleksandr Kogan ........Daten weitergereicht
Diese Spezis schafften es, über diesen Zugriff und Likes an weitere 50 Millionen Nutzerdaten, alles Bürger der USA, zu gelangen. Ein Datenschatz, der seinesgleichen sucht.
So konnten 50 Millionen US Bürger massenmässig geprofilt, und anschliessend psychologisch beackert, quasi auf Donald Trump und gegen Hillary Clinton eingestimmt werden, bio-pychologisch, wie sie das nennen.
Grosse Freude
Bannon, Mercer, und Trump konnten sich die Hände reiben, es lief alles wie geschmiert, der Ausgang ist bekannt.
Aber Cambridge Analytica war natürlich in seinen Aktivitäten nicht auf die USA beschränkt, auch bei dem Votum über den Brexit waren sie mit Rat und Tat dabei.
Da traf es sich gut, dass der Brite Nigel Farage, Vorkämpfer für den Austritt Grossbritanniens aus der EU, mit Mercer befreundet ist. Und der machte Nigel gleich mit Cambridge Analytica bekannt, wie der Observer schrieb.
Facebooks Weg auf die Anklagebank
Wie konnte Facebook in diesen Sumpf kommen und jetzt auf der moralischen Anklagebank landen ?
Die Antwort: Blanke Nachlässigkeit und offenbar Desinteresse an umfassendem Schutz der anvertrauten Daten.
Facebook Chef Zuckerberg .....offenbar Desinteresse
Der Observer war mit seinen Recherchen vor einem Jahr schon nahe dran, nicht nur über den Angriff auf liberale Medien aufmerksam zu machen, sondern den ganzen Riesen-Skandal aufzudecken. Damals brüstete sich Cambridge Analytica auf seiner Website bereits, Daten von rund 200 Millionen Personen in den USA zu besitzen.
Was fehlte war jedoch der 100%ige Beweis für diese Datensammlung, und wie sie ergattert wurde. Das ermöglichte jetzt der Jurastudent Christopher Wylie. Der hatte zwei Jahre, bis 2014, bei Cambridge Analytica gearbeitet, und nun alles auffliegen lassen.
Christopher Wylie ..........liess alles auffliegen
Parallel dazu ermittelte der britische Fernsehkanal Channel 4 . Dessen Mitarbeiter stelltenn dem Chef von Cambridge Analytica, Alexander Nix, eine Falle. In einem mit versteckter Kamera aufgenommenen Gespräch brüstete der Chef sich mit seinen schmutzigen Tricks, einschliesslich Organisierung von Schmierkampagnen inklusive des Einsatzes von ukrainischen Prostituierten, und wie er in den US-Wahlkampf eingegriffen habe.

Cambridge Analytica Chef Alexander Nix .......ukrainische Prostituierte angeboten
Mittlerweile wurde der Herr vom Dienst suspendiert.
Fazit
So haben wir also die biopsychologische Kriegsführung der Ultrarechten in den USA mit Hilfe von Cambridge Analytica, selbst im Teilbesitz eines Ultrarechten.
Deren Ziel ist es, die Welt nach ihrem kruden Weltbild umzuformen.
So ist es keine Überraschung, dass Cambridge Analytica international agierte, also nicht nur in den USA und Grossbritannien, sondern auch z.B.in Kenia, und wer weiss, wo überall noch.
Es wird allerhöpchste Zeit, diesen Feinden der Demokratie und freier Presse das Handwerk zu legen.

Observer vom 26.2. 2017
Mercer an vorderster Front
Hinter der Kampagne steckte an vorderster Front der US-Milliardär Robert Mercer, über den wir hier auch seinerzeit berichtet hatten.
Mercer ist Chef eines Hedge Fonds, und war früher bei IBM, wurde so auch zum Computer Fachmann.
Er hat seine Milliarden gemacht, indem er bei seinen Spekulationen mehr auf die Psychologie der Anleger setzte, die er mit Hilfe von Computerprogrammen systematisierte.
Ultrarechter, Klimawandel-Leugner und mehr
Mercer ist ein Ultrarechter, Klimawandelleugner, Unterstützer des ultrarechten Thinktanks Heartland Foundation, der darüber nachdenkt, wie die Welt nach ultrarechts umgemodelt werden kann.
Mercer ist finanzieller Unterstützer von Kandidaten für Senat und Abgeordnetenhaus, die seine Ideologie vertreten
Bis bis vor kurzem war er auch Freund des ehemaligen Chefstrategen des Trump- Wahlkampfs und Betreiber der rechts-aussen Plattform Breitbart News, bekannt für Islamphobie, Antisemitismus und Klimawandelleugnung: Steve Bannon.
Aber das ist nicht alles, denn rasch hatte Mercer erkannt, dass Massenpsychologie, und deren Nutzung, nicht nur bei Böresenspekulationen dienstbar sind, sondern auch für den Wahlkampf der ihm nahestehenden Partei der Republikaner. Vor allem, dass ein ihm wohlgefälliger Kandidat wie Donald Trump mit einfachen Mittelchen nicht einen Wahlkampf gewinnen kann.
Soziale Netzwerke dienstbar machen
Hierzu müssen vielmehr die neuen sozialen Netzwerke genutzt werden: nicht nur zur Verbreitung, sondern vor allem zum Profiling einer riesengrossen Anzahl von Wählern, und die Wahlpropaganda danach ausgerichtet werden.
SCL passend
Da war es passend, dass es bereits eine Firma namens SCL Group (Strategic Communications Laboratories) gab, die sich genau damit beschäftigte.
Gegründet vor 26 Jahren von einem Nigel Oakes, ehemaliger Mitarbeiter einer grossen Werbefirma, diente sie sich dem Pentagon, dem britischen Verteidigungsministerium und der NATO an, um psychologische Kampagnen, genannt psychological operations, ( Psyops) , Massenpropaganda mit Appellen an Emotionen, nicht etwa den Verstand, zu planen und durchzuführen, z. B. In Afghanistan und Pakistan.
Für kleinere Adressen, wie Wahlkampfhilfe für Kandidaten, offenbar auch durchaus schmutzige, wurde dann von SCL als Ableger die Firma Cambridge Analytica gegründet.
Die fiel Mercer auf, und, weil er der Überzeugung war, dass die Republikaner sich wie Amateure in den Präsidentschafts-Wahlkampf stürzten, ohne jegliche psychologische „Kriegsführung“, beteiligte er sich flugs mit 10 Millionen US Dollar aus seiner Portokasse an dieser Firma. Auch hievte auch seinen Freund Bannon für einige Zeit dort in den Vorstand.
Kluger Schachzug
Ein kluger Schachzug des Milliardärs, denn Cambridge Analytica sollte ihn nicht enttäuschen.
Dort hiess es: Zunächst brauchen wir die Daten von Millionen Wählern in den USA zum Profiling, werten sie aus, und machen dann eine darauf abgestimmte emotionale Propaganda.
Facebook ideal
Gesagt getan. Als grösster Datensammler bot sich Facebook an, mittlerweile lagern dort höchst persönliche Daten von 3 Millarden Nutzern, ideal zum Profiling.
Was diese Nutzer normalerweise nicht ausplaudern, auf Facebook tun sie es. Und da gibt es, wie schön, als Multiplikationsfaktor über Likes und sonstige Verknüpfungen eine Weiterleitung zu vielen weiteren Nutzern. Da diese meistens das Kleingedruckte der Facebook-Geschäftsbedingungen, schon wegen des unglaublichen Umfangs, üblicherweise nicht oder nicht vollständig lesen, wissen sie oftmals nicht, dass Facebook diese Daten weiterreichen kann und an wen.
Also hiess es für Cambridge Analytica: Ran an Facebook, und zwar über ein kleines Täuschungsmanöver.
Ein Wissenschaftler namens Aleksandr Kogan
Der hatte bei Facebook ein angeblich wissenschaftliches Projekt über Nutzerumfragen eingereicht, und um den Zugriff auf die Facebook Nutzerdaten gebeten. Rund 200.000 Facebook- Nutzer beteiligten sich an dieser Umfrage. Kogan reichte alles offenbar an Cambride Analytica weiter.

Aleksandr Kogan ........Daten weitergereicht
Diese Spezis schafften es, über diesen Zugriff und Likes an weitere 50 Millionen Nutzerdaten, alles Bürger der USA, zu gelangen. Ein Datenschatz, der seinesgleichen sucht.
So konnten 50 Millionen US Bürger massenmässig geprofilt, und anschliessend psychologisch beackert, quasi auf Donald Trump und gegen Hillary Clinton eingestimmt werden, bio-pychologisch, wie sie das nennen.
Grosse Freude
Bannon, Mercer, und Trump konnten sich die Hände reiben, es lief alles wie geschmiert, der Ausgang ist bekannt.
Aber Cambridge Analytica war natürlich in seinen Aktivitäten nicht auf die USA beschränkt, auch bei dem Votum über den Brexit waren sie mit Rat und Tat dabei.
Da traf es sich gut, dass der Brite Nigel Farage, Vorkämpfer für den Austritt Grossbritanniens aus der EU, mit Mercer befreundet ist. Und der machte Nigel gleich mit Cambridge Analytica bekannt, wie der Observer schrieb.
Facebooks Weg auf die Anklagebank
Wie konnte Facebook in diesen Sumpf kommen und jetzt auf der moralischen Anklagebank landen ?
Die Antwort: Blanke Nachlässigkeit und offenbar Desinteresse an umfassendem Schutz der anvertrauten Daten.
Facebook Chef Zuckerberg .....offenbar Desinteresse
Der Observer war mit seinen Recherchen vor einem Jahr schon nahe dran, nicht nur über den Angriff auf liberale Medien aufmerksam zu machen, sondern den ganzen Riesen-Skandal aufzudecken. Damals brüstete sich Cambridge Analytica auf seiner Website bereits, Daten von rund 200 Millionen Personen in den USA zu besitzen.
Was fehlte war jedoch der 100%ige Beweis für diese Datensammlung, und wie sie ergattert wurde. Das ermöglichte jetzt der Jurastudent Christopher Wylie. Der hatte zwei Jahre, bis 2014, bei Cambridge Analytica gearbeitet, und nun alles auffliegen lassen.
Christopher Wylie ..........liess alles auffliegen
Parallel dazu ermittelte der britische Fernsehkanal Channel 4 . Dessen Mitarbeiter stelltenn dem Chef von Cambridge Analytica, Alexander Nix, eine Falle. In einem mit versteckter Kamera aufgenommenen Gespräch brüstete der Chef sich mit seinen schmutzigen Tricks, einschliesslich Organisierung von Schmierkampagnen inklusive des Einsatzes von ukrainischen Prostituierten, und wie er in den US-Wahlkampf eingegriffen habe.

Cambridge Analytica Chef Alexander Nix .......ukrainische Prostituierte angeboten
Mittlerweile wurde der Herr vom Dienst suspendiert.
Fazit
So haben wir also die biopsychologische Kriegsführung der Ultrarechten in den USA mit Hilfe von Cambridge Analytica, selbst im Teilbesitz eines Ultrarechten.
Deren Ziel ist es, die Welt nach ihrem kruden Weltbild umzuformen.
So ist es keine Überraschung, dass Cambridge Analytica international agierte, also nicht nur in den USA und Grossbritannien, sondern auch z.B.in Kenia, und wer weiss, wo überall noch.
Es wird allerhöpchste Zeit, diesen Feinden der Demokratie und freier Presse das Handwerk zu legen.
onlinedienst - 21. Mär, 12:55 Article 3711x read