Weihnachtliche Gesundheitsgrüsse von Onkel Karl (Lauterbach)
Dr. Alexander von Paleske —– 26.12.2022 ——-
Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
Prof. Karl Lauterbach
Gesundheitsminister
Am Gesundbrunnen
Berlin
Guten Tag Deutschland,
also, also ich möchte herzliche Gesundheitsgrüsse zum Fest und Jahreswechsel überbringen, denn ich habe frohe Botschaft: Alles wird besser im Gesundheitswesen – durch mich. Also, ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, um hier ein paar praktische Beispiele aufzuzählen, wie es bei der Gesundung unsere Gesundheitswesens, dank meiner vorwärtstreibenden Pläne, mit Riesenschritten voran gehen kann.
Bekanntlich muss die Zahl der Krankenhäuser drastisch reduziert werden, um so die Kosten im Gesundheitswesen auf ein allgemeinverträgliches Mass zu reduzieren, schliesslich muss ja auch noch die Bundeswehr aufgepäppelt werden, wozu 100 Milliarden Euro als “Sondervermögen” herbeigezaubert werden müssen.
Mein Plan sieht daher die drastische Reduzierung der Krankenhausbetten durch Vollschliessungen, Teilschliessungen und das Downgarding vorhandener Kreiskrankenhäuser mittlerer Grössse in Krankenhäuser der Grundversorgung vor.
Krankenhäuser der Grundversorgung, das sind auch solche ohne Notaufnahme, die deshalb von Pflegepersonal, und nicht mehr von Aerzten geleitet werden müssen.Diese Krankenhäuser der Grundversorgung ohne Notversorgung möchte ich sehr positiv als Aufbewahrungs- Pflege- und Sterbekliniken bezeichnen.
Zur Durchsetzung dieses fortschrittlichen Konzepts sind mir von nah und fern auch Finanzinvestoren – von einigen böswillig als Heuschrecken bezeichnet – beigesprungen, deren Firmensitz sich keineswegs nur in Deutschland befindet, sondern auch in der Karibik, den Jungferninseln und Cayman Islands. Im Fachjargon heissen diese Finanzinvestoren (verharmlosend) Private Equity Companies.
Profitmöglichkeit erkannt
Diese Finanzinvestoren haben erkannt, dass im Deutschen Gesundheitswesen sich Geld, viel Geld, verdienen lässt – allerdings nicht mit Krankenhäusern, sondern mit Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Das sind oft streng auf Profit gebürstete ambulante Einrichtungen, wo natürlich auch darauf geachtet wird, dass die lukrativen Eingriffe und Behandlungen nicht zu kurz kommen. Dort werden in regelmässigen Abständen auch Performance- Statistiken herausgegeben, wo jeder dort beschäftigte Arzt leicht erkennen kann, ob er die ihm gesetzten finanziellen Vorgaben schon umgesetzt hat, und wo noch “Nachbesserungsbedarf” besteht.
Da die MVZ’s neben Aerzten nur noch von Krankenhausern betrieben werden dürfen, kaufen diese “Heuschrecken” einfach Kliniken, die ja nicht von Aerzten geleitet werden müssen. Da der Krankenhausbetrieb als notwendiges Uebel auf dem Weg zum MVZ in Kauf genommen werden muss, sollen möglichst nur geringste Verluste anfallen, sodass gerne auch die Notfallversorgung geschlossen wird – ein Verlustbringer ersten Ranges.
Als insoweit besonders positive Beispiele möchte ich hier nennen:
- Franz-von-Prümmer-Klinik in Bad Brückenau. Schliessung der Notaufnahme trotz Unterschriftensammlung.
- Klinik in Berchtesgaden: könnte die Notfallversorgung schließen,
- Klinik in Wegscheid: ebenfalls die Notfallversorgung zur Disposition,
Weitere Klinikaufkäufe durch Finanzinvestoren in den letzten Monaten:
- Die Klinik Sankt Elisabeth in Heidelberg durch Patient 21 aufgekauft,
- die Elbe-Jeetzel-Klinik im niedersächsischen Dannenberg – von Capiton AG gekauft,
- die Sana Klinik Nürnberg ging an Ergon Capital.
Auch Erkenntnisgewinn
In vielen Landkreisen wächst die Erkenntnis, dass meine geplanten Reformen, von mir auch „Revolution“ genannt, drastische Zusammenschliessungs-Massnahmen erfordern:
„Kalte Strukturbereinigung: Klinikum droht ein Lauterbach-Beben“ heisst es heute in einem allerdings sehr negativen Artikel.
So wackeln die Kliniken in Erding und Dorfen, ebenso die in Freising und Ebersberg.
Zum einen, weil die Geburtshilfe kanpp unterhalb der erforderlichen Zahl von 500 Geburten jährlich liegt, die mindestens – nach meinen Plänen – erreicht sein muss, um eine Bezahlung der Leistungen durch die Krankenkassen sicherzustellen.
Zum zum anderen, weil die Krankenhäuser keine angeschlossene Kinderstation haben. Nur Kliniken mit angeschlossener Kinderstation sollen in Zukunft Geburtshilfe machen dürfen.. Auch den Brustzentren droht die Zusammenlegung. Dass die nächst grösseren Kliniken, die dann erforderlichen Uebernahmekapazitäten nicht haben, liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich. Darum sollen sich gefälligst die Bundesländer und die Landkreise kümmern.
Ich denke, es läuft alles super, gerade wenn aktiv darüber nachgedacht wird,wie mein Kostendämpfungs– und Klinikschliessungsprogramm sachgerecht und unverzüglich umgesetzt werden kann.
Fröhliche Weihnachten wünscht Euch Eurer
Gesundheitsminister
Karl Lauterbach
Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
Prof. Karl Lauterbach
Gesundheitsminister
Am Gesundbrunnen
Berlin
Guten Tag Deutschland,
also, also ich möchte herzliche Gesundheitsgrüsse zum Fest und Jahreswechsel überbringen, denn ich habe frohe Botschaft: Alles wird besser im Gesundheitswesen – durch mich. Also, ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, um hier ein paar praktische Beispiele aufzuzählen, wie es bei der Gesundung unsere Gesundheitswesens, dank meiner vorwärtstreibenden Pläne, mit Riesenschritten voran gehen kann.
Bekanntlich muss die Zahl der Krankenhäuser drastisch reduziert werden, um so die Kosten im Gesundheitswesen auf ein allgemeinverträgliches Mass zu reduzieren, schliesslich muss ja auch noch die Bundeswehr aufgepäppelt werden, wozu 100 Milliarden Euro als “Sondervermögen” herbeigezaubert werden müssen.
Mein Plan sieht daher die drastische Reduzierung der Krankenhausbetten durch Vollschliessungen, Teilschliessungen und das Downgarding vorhandener Kreiskrankenhäuser mittlerer Grössse in Krankenhäuser der Grundversorgung vor.
Krankenhäuser der Grundversorgung, das sind auch solche ohne Notaufnahme, die deshalb von Pflegepersonal, und nicht mehr von Aerzten geleitet werden müssen.Diese Krankenhäuser der Grundversorgung ohne Notversorgung möchte ich sehr positiv als Aufbewahrungs- Pflege- und Sterbekliniken bezeichnen.
Zur Durchsetzung dieses fortschrittlichen Konzepts sind mir von nah und fern auch Finanzinvestoren – von einigen böswillig als Heuschrecken bezeichnet – beigesprungen, deren Firmensitz sich keineswegs nur in Deutschland befindet, sondern auch in der Karibik, den Jungferninseln und Cayman Islands. Im Fachjargon heissen diese Finanzinvestoren (verharmlosend) Private Equity Companies.
Profitmöglichkeit erkannt
Diese Finanzinvestoren haben erkannt, dass im Deutschen Gesundheitswesen sich Geld, viel Geld, verdienen lässt – allerdings nicht mit Krankenhäusern, sondern mit Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Das sind oft streng auf Profit gebürstete ambulante Einrichtungen, wo natürlich auch darauf geachtet wird, dass die lukrativen Eingriffe und Behandlungen nicht zu kurz kommen. Dort werden in regelmässigen Abständen auch Performance- Statistiken herausgegeben, wo jeder dort beschäftigte Arzt leicht erkennen kann, ob er die ihm gesetzten finanziellen Vorgaben schon umgesetzt hat, und wo noch “Nachbesserungsbedarf” besteht.
Da die MVZ’s neben Aerzten nur noch von Krankenhausern betrieben werden dürfen, kaufen diese “Heuschrecken” einfach Kliniken, die ja nicht von Aerzten geleitet werden müssen. Da der Krankenhausbetrieb als notwendiges Uebel auf dem Weg zum MVZ in Kauf genommen werden muss, sollen möglichst nur geringste Verluste anfallen, sodass gerne auch die Notfallversorgung geschlossen wird – ein Verlustbringer ersten Ranges.
Als insoweit besonders positive Beispiele möchte ich hier nennen:
- Franz-von-Prümmer-Klinik in Bad Brückenau. Schliessung der Notaufnahme trotz Unterschriftensammlung.
- Klinik in Berchtesgaden: könnte die Notfallversorgung schließen,
- Klinik in Wegscheid: ebenfalls die Notfallversorgung zur Disposition,
Weitere Klinikaufkäufe durch Finanzinvestoren in den letzten Monaten:
- Die Klinik Sankt Elisabeth in Heidelberg durch Patient 21 aufgekauft,
- die Elbe-Jeetzel-Klinik im niedersächsischen Dannenberg – von Capiton AG gekauft,
- die Sana Klinik Nürnberg ging an Ergon Capital.
Auch Erkenntnisgewinn
In vielen Landkreisen wächst die Erkenntnis, dass meine geplanten Reformen, von mir auch „Revolution“ genannt, drastische Zusammenschliessungs-Massnahmen erfordern:
„Kalte Strukturbereinigung: Klinikum droht ein Lauterbach-Beben“ heisst es heute in einem allerdings sehr negativen Artikel.
So wackeln die Kliniken in Erding und Dorfen, ebenso die in Freising und Ebersberg.
Zum einen, weil die Geburtshilfe kanpp unterhalb der erforderlichen Zahl von 500 Geburten jährlich liegt, die mindestens – nach meinen Plänen – erreicht sein muss, um eine Bezahlung der Leistungen durch die Krankenkassen sicherzustellen.
Zum zum anderen, weil die Krankenhäuser keine angeschlossene Kinderstation haben. Nur Kliniken mit angeschlossener Kinderstation sollen in Zukunft Geburtshilfe machen dürfen.. Auch den Brustzentren droht die Zusammenlegung. Dass die nächst grösseren Kliniken, die dann erforderlichen Uebernahmekapazitäten nicht haben, liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich. Darum sollen sich gefälligst die Bundesländer und die Landkreise kümmern.
Ich denke, es läuft alles super, gerade wenn aktiv darüber nachgedacht wird,wie mein Kostendämpfungs– und Klinikschliessungsprogramm sachgerecht und unverzüglich umgesetzt werden kann.
Fröhliche Weihnachten wünscht Euch Eurer
Gesundheitsminister
Karl Lauterbach
onlinedienst - 27. Dez, 10:39 Article 910x read