Söldner-Ölfirma Heritage Oil, die Panama Papiere und ein fehlgeschlagener Steuer-Coup
Dr. Alexander von Paleske ---- 19.5. 2016 ------
Die Rohöl-Explorationsfirma Heritage Oil, über die wir hier bereits mehrfach berichtet haben, ist wieder in die Schlagzeilen geraten - dank der Panama-Papiere.
Heritage Oil ...wieder in den Schlagzeilen
Die Öl-Firma wurde von dem Söldnerfirma-Besitzer Tony Buckingham gegründet.
Buckingham war Eigner der Söldnerfirma Sandline, die sich bei ihren blutigen Afrika-Abenteuern ihrerseits auf die südafrikanische Söldnerfirma Executive Outcomes stützte.
Krakenarme ausgestreckt
Buckingham hatte seine Krakenarme nach vielen Ländern Afrikas ausgetreckt, darunter Angola, Namibia, Sierra Leone, Kenia und Uganda. Siehe dazu den ausführlichen Artikel Söldner Gauner, Waffen und Rohstoffe.
Tony Buckingham .....Krakenarme ausgestreckt
In Uganda war er mit seiner Firma Heritage Oil hart an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo auf Öl gestossen.
Grund genug, diesen Explorationserfolg in der Hauptstadt Ugandas, Kampala, mal richtig zu feiern, und dazu hochrangige Gäste einzuladen, an erster Stelle den alten und neuen Staatspräsidenten Yoweri Museveni. Der liess seiner überschwenglichen Freude bei gutem Essen und reichlich Alkohol freien Lauf mit den Worten:
„Heritage approved“.
Wir schrieben damals:
Vor einer Woche fand im Serena Konferenzzentrum in der ugandischen Hauptstadt Kampala ein opulentes Abendessen statt. Als Vorspeise gab es Leberpastete mit exotischen Früchten, als Hauptgericht wurden Kalbsmedaillons mit Trüffeln gereicht und zum Abschluss Schokoladenspeise mit Johannisbeeren. Champagner und Wein flossen in Strömen, wie die ugandische Zeitung New Vision berichtete.
Ein Essen, von dem viele Ugander nur träumen können.
Eingeladen hatte die Firma Heritage Oil, um die erfolgreiche Suche nach Erdöl im Westen Ugandas nahe der Grenze zu der demokratischen Republik Kongo zu feiern. Der CEO und Grossaktionär Tony Buckingham, Nummer 244 der Reichenliste des Vereinigten Königreichs Großbritannien gab sich die Ehre und Präsident Museveni erschien persönlich.
Dass ein Afrika-Söldnerfirma-Besitzer nur Gutes im Schilde führen würde, das hätte auch Präsident Museweni dämmern müssen, denn Buckingham und Heritage Oil hatten weder mit ihm, noch mit dem Wohlergehen es Landes, offenbar allzu viel im Sinn.
Jedenfalls hatte er keineswegs vor, beim geplanten Verkauf seiner Schürfrechte an den irischen Ölmulti Tullow Oil seine in Uganda fälligen Steuern, Capital Gains Tax, zu bezahlen. Die hätten nämlich seinen satten Gewinn etwas geschmälert.
Oh wie schön ist Panama
Da bot sich Hilfe in Panama an, genauer gesagt die berüchtigte Anwaltsfirma Mossack Fonseka und Co, die schon vielen Steuerflüchtlingen aus aller Welt Beistand leisten konnte. Auch Heritage konnte hoffen, nicht enttäuscht zu werden.
In er geleakten Korrespondenz heisst es:
"Man arbeite hart daran, die ugandische Steuer zu vermeiden".
Von den Bahamas nach Mauritius
Der vorgeschlagene Trick: die Firma von den Bahamas, auch dort sind die Steuertarife ja nicht ungünstig, nach Mauritius umzusiedeln. Der Staat dort hat nicht nur einen geringere Steuer, sondern – wie schön – auch ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Uganda.
Wird die lokale Steuer in Mauritius bezahlt, dann fällt keine Steuer in Uganda mehr an – dachten sich die Steuertrickser. Gesagt, getan.
Der Internationale Währungsfond (IWF) schätzt, dass Entwicklungsländer durch diese Steuertricksereien jährlich rund 215 Millionen US Dollar verlieren.
Ein Fall von Denkste
Mittlerweile hatte Tullow Oil die Schürfrechte der Söldner-Ölfirma Heritage Oil abgekauft, und Uganda sollte in die Röhre gucken.
Ugandas Regierung liess aber nicht mit sich spassen, sondern verlangte nun von Tullow die Zeche zu zahlen. Konkret: dass von dem Verkaufspreis zuerst die entgangene Steuer an Uganda gezahlt werden müsse. Tullow lehnte ab.
Uganda hatte aber noch ein As im Ärmel, um Tullow unter Druck zu setzen: Die Nichtverlängerung der Schürflizenz. Das hätte Tullows Kauf wertlos gemacht.
So zahlte Tullow, zuerst an den ugandischen Staat, und dann minus dieses Betrages an Heritage Oil.
Gerichtliche Ohrfeige
Heritage Oil rief die Gerichte in London an und die versetzten Tony Buckingham und Co eine juristische Ohrfeige..
Für den ugandischen Staat ging es immerhin um 121 Millionen US Dollar – nicht wenig für eines der armen Länder Afrikas.
Zum Ölbaron Tony Buckingham
Britischer Ölbaron Tony Buckingham heuert US-Oberst an und geht mit Heritage Oil nach Nigeria
Tony Buckingham: Afrika-Söldner, Ölsucher und nun ugandischer Steuerbetrüger?
Tony Buckingham – Ein britischer Afrika-Söldner wird Milliardär
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
Zum Söldnerunwesen und Executive Outcomes mit weiteren Quellen:
Kampf gegen somalische Piraten – nun mit Söldnern
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Die Rohöl-Explorationsfirma Heritage Oil, über die wir hier bereits mehrfach berichtet haben, ist wieder in die Schlagzeilen geraten - dank der Panama-Papiere.
Heritage Oil ...wieder in den Schlagzeilen
Die Öl-Firma wurde von dem Söldnerfirma-Besitzer Tony Buckingham gegründet.
Buckingham war Eigner der Söldnerfirma Sandline, die sich bei ihren blutigen Afrika-Abenteuern ihrerseits auf die südafrikanische Söldnerfirma Executive Outcomes stützte.
Krakenarme ausgestreckt
Buckingham hatte seine Krakenarme nach vielen Ländern Afrikas ausgetreckt, darunter Angola, Namibia, Sierra Leone, Kenia und Uganda. Siehe dazu den ausführlichen Artikel Söldner Gauner, Waffen und Rohstoffe.
Tony Buckingham .....Krakenarme ausgestreckt
In Uganda war er mit seiner Firma Heritage Oil hart an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo auf Öl gestossen.
Grund genug, diesen Explorationserfolg in der Hauptstadt Ugandas, Kampala, mal richtig zu feiern, und dazu hochrangige Gäste einzuladen, an erster Stelle den alten und neuen Staatspräsidenten Yoweri Museveni. Der liess seiner überschwenglichen Freude bei gutem Essen und reichlich Alkohol freien Lauf mit den Worten:
„Heritage approved“.
Wir schrieben damals:
Vor einer Woche fand im Serena Konferenzzentrum in der ugandischen Hauptstadt Kampala ein opulentes Abendessen statt. Als Vorspeise gab es Leberpastete mit exotischen Früchten, als Hauptgericht wurden Kalbsmedaillons mit Trüffeln gereicht und zum Abschluss Schokoladenspeise mit Johannisbeeren. Champagner und Wein flossen in Strömen, wie die ugandische Zeitung New Vision berichtete.
Ein Essen, von dem viele Ugander nur träumen können.
Eingeladen hatte die Firma Heritage Oil, um die erfolgreiche Suche nach Erdöl im Westen Ugandas nahe der Grenze zu der demokratischen Republik Kongo zu feiern. Der CEO und Grossaktionär Tony Buckingham, Nummer 244 der Reichenliste des Vereinigten Königreichs Großbritannien gab sich die Ehre und Präsident Museveni erschien persönlich.
Dass ein Afrika-Söldnerfirma-Besitzer nur Gutes im Schilde führen würde, das hätte auch Präsident Museweni dämmern müssen, denn Buckingham und Heritage Oil hatten weder mit ihm, noch mit dem Wohlergehen es Landes, offenbar allzu viel im Sinn.
Jedenfalls hatte er keineswegs vor, beim geplanten Verkauf seiner Schürfrechte an den irischen Ölmulti Tullow Oil seine in Uganda fälligen Steuern, Capital Gains Tax, zu bezahlen. Die hätten nämlich seinen satten Gewinn etwas geschmälert.
Oh wie schön ist Panama
Da bot sich Hilfe in Panama an, genauer gesagt die berüchtigte Anwaltsfirma Mossack Fonseka und Co, die schon vielen Steuerflüchtlingen aus aller Welt Beistand leisten konnte. Auch Heritage konnte hoffen, nicht enttäuscht zu werden.
In er geleakten Korrespondenz heisst es:
"Man arbeite hart daran, die ugandische Steuer zu vermeiden".
Von den Bahamas nach Mauritius
Der vorgeschlagene Trick: die Firma von den Bahamas, auch dort sind die Steuertarife ja nicht ungünstig, nach Mauritius umzusiedeln. Der Staat dort hat nicht nur einen geringere Steuer, sondern – wie schön – auch ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Uganda.
Wird die lokale Steuer in Mauritius bezahlt, dann fällt keine Steuer in Uganda mehr an – dachten sich die Steuertrickser. Gesagt, getan.
Der Internationale Währungsfond (IWF) schätzt, dass Entwicklungsländer durch diese Steuertricksereien jährlich rund 215 Millionen US Dollar verlieren.
Ein Fall von Denkste
Mittlerweile hatte Tullow Oil die Schürfrechte der Söldner-Ölfirma Heritage Oil abgekauft, und Uganda sollte in die Röhre gucken.
Ugandas Regierung liess aber nicht mit sich spassen, sondern verlangte nun von Tullow die Zeche zu zahlen. Konkret: dass von dem Verkaufspreis zuerst die entgangene Steuer an Uganda gezahlt werden müsse. Tullow lehnte ab.
Uganda hatte aber noch ein As im Ärmel, um Tullow unter Druck zu setzen: Die Nichtverlängerung der Schürflizenz. Das hätte Tullows Kauf wertlos gemacht.
So zahlte Tullow, zuerst an den ugandischen Staat, und dann minus dieses Betrages an Heritage Oil.
Gerichtliche Ohrfeige
Heritage Oil rief die Gerichte in London an und die versetzten Tony Buckingham und Co eine juristische Ohrfeige..
Für den ugandischen Staat ging es immerhin um 121 Millionen US Dollar – nicht wenig für eines der armen Länder Afrikas.
Zum Ölbaron Tony Buckingham
Britischer Ölbaron Tony Buckingham heuert US-Oberst an und geht mit Heritage Oil nach Nigeria
Tony Buckingham: Afrika-Söldner, Ölsucher und nun ugandischer Steuerbetrüger?
Tony Buckingham – Ein britischer Afrika-Söldner wird Milliardär
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
Zum Söldnerunwesen und Executive Outcomes mit weiteren Quellen:
Kampf gegen somalische Piraten – nun mit Söldnern
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
onlinedienst - 18. Mai, 21:58 Article 7742x read