Zukünftiger US-Präsident Donald Trump und seine gezielten Provokationen
Dr. Alexander von Paleske --- 5.12. 2016 --- Loren Thompson, Verteidigungsexperte und einst Dozent an der Georgetown Universität in Washington DC, schrieb in einem Gastbeitrag für das US Magazin Forbes, dass Donald Trump aussenpolitisch positive Auswirkungen haben, und sogar einen Dritten Weltkrieg verhindern könne.
In das gleiche Horn tutete auch der SPIEGEL-Miteigentümer und Journalist Jakob Augstein.
Mehr Konflikte statt weniger
Wenn man das weglässt, was Trump während des Wahlkampfs alles von sich geben hat, einschliesslich der Ankündigung der Verhaftung von Mitbewerberin Hillary Clinton, dann reicht es, sich auf das „danach“ zu konzentrieren, um, zu erkennen: Trump will Amerika gross machen, indem er andere versucht kleinzumachen, und dabei die Konflikte mit den Atommächten China und Russland sucht.
Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass mit dem Iran, den Trump und Israel lieber heute als morgen kleinmachen wollen, der nächste Konflikt mit Russland vorprogrammiert ist.
Nun gegen China
Gestern hat Trump gleich noch einmal ausgeholt, und versucht, China zu provozieren, und zwar dort, wo es am empfindlichsten reagiert: Bei der Taiwan-Frage.
Die Insel Taiwan ist immer chinesisches Staatsgebiet gewesen, auch wenn die Truppen der Kuomintang unter Chiang Kai Schek sich dorthin zurückzogen und fortan den Schutz der USA geniessen konnten.
Anders als die kleinen Eilande Quemoy und Matsu, die nur ein paar Kilometer von der Küste entfernt sind, trennen China und Taiwan rund 130 km Ozean.
Die Volksbefreiungsarmee hatte 1949 nicht die erforderlichen Schiffe, um nach Taiwan überzusetzen, und die Kuomintang auch von dort zu vertreiben.
So richtete sich die Kuomintang dort ein, schaffte ein staatliches Gebilde, und träumte davon, eines Tages auf das Festland zurückzukehren. Ein staatliches Gebilde, das von westlichen Ländern diplomatisch anerkannt, und von den USA militärisch massiv aufgerüstet wurde.
Neue US Politik
Mit dem Besuch des US Präsidenten Nixon 1972 in China, wurde ein neues Kapitel der chinesisch- amerikanischen Beziehungen aufgeschlagen, das 1979 unter Präsident Carter mit der diplomatischen Anerkennung Chinas samt der Akzeptierung des Alleinvertretungsanspruchs der Regierung in Beijing seinen Abschluss fand.
Entspannen statt provozieren: Nixon trifft Mao Zedong !972
...und Premier Zhou Enlai
Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Taiwan wurden auf Konsularebene heruntergefahren. Telefonate zwischen den Regierungschefs Taiwans und den US-Präsidenten gab es seit 1979 nicht mehr.
Lang geplanter Affront
Das lange vorbereitete Telefongespräch des zukünftigen Präsidenten reichte Trump offenbar nicht, zumal Chinas Reaktion darauf eher zurückhaltend war, und der Regierungschefin von Taiwan die Hauptschuld gegeben wurde: Man wollte erst einmal abwarten.
Das animierte Trump offenbar, ordentlich nachzulegen, und zwar auf seiner Lieblingsplattform Twitter, nicht etwa auf einer Pressekonferenz. Offenbar wird diese Plattform auch in Zukunft das Informationsmedium für Verlautbarungen aus dem Weissen Haus sein, wenn Trump erst einmal dort eingezogen ist.
In seinen Tweets beschuldigt er China, seine Währung absichtlich niedrig zu halten, um den USA Konkurrenznachteile zu bescheren.
Auch glaubte Trump noch etwas Öl in die Auseinandersetzungen um die Inseln im südchinesischen Meer kippen zu müssen, statt von vorneherein sich um eine ausgewogene Verhandlungslösung zu bemühen.
Bald Klarheit
Den Chinesen dürfte alsbald klar werden, dass es sich hier nicht um Ungeschicklichkeiten eines zukünftigen Präsidenten handelt, der auf dem diplomatischen Parkett als Anfänger ausrutscht, sondern um gezielte Provokationen.
So legte Präsidentenberater Stephen Moore heute noch weiter nach, indem er in einem Interview klarmachte, dass es keinen Grund für die USA gäbe, mit einem so demokratischen Staat wie Taiwan keine guten Beziehungen zu unterhalten.
Es schält sich immer deutlicher heraus, dass dieser neue Präsident Amerika gross machen will, indem er versucht, andere kleinzumachen. Da dürfte er bei China und in Sachen Iran bei Russland aber an die falsche Adresse geraten sein.
China lässt nicht mit sich spassen. Als zweitgrösste Wirtschaftsmacht der Welt und stärkste Militärmacht im asiatischen Raum ist Trump auf einen formidablen Gegner gestossen, der sich von Amerika und deren Präsidenten nichts sagen lässt, schon gar nicht, wenn es um seine Souveränität geht.
.
Langsam wird klar, dass Trump mit einem Konfrontationskurs die Kriegsgefahr enorm steigert.
Von Verhinderung eines Weltkriegs dank des neuen US-Präsidenten kann deshalb zur Zeit keine Rede sein, auch wenn angeblich ausgewiesene Verteidigungsexperten wie Loren Thompson das behaupten.
In das gleiche Horn tutete auch der SPIEGEL-Miteigentümer und Journalist Jakob Augstein.
Mehr Konflikte statt weniger
Wenn man das weglässt, was Trump während des Wahlkampfs alles von sich geben hat, einschliesslich der Ankündigung der Verhaftung von Mitbewerberin Hillary Clinton, dann reicht es, sich auf das „danach“ zu konzentrieren, um, zu erkennen: Trump will Amerika gross machen, indem er andere versucht kleinzumachen, und dabei die Konflikte mit den Atommächten China und Russland sucht.
Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass mit dem Iran, den Trump und Israel lieber heute als morgen kleinmachen wollen, der nächste Konflikt mit Russland vorprogrammiert ist.
Nun gegen China
Gestern hat Trump gleich noch einmal ausgeholt, und versucht, China zu provozieren, und zwar dort, wo es am empfindlichsten reagiert: Bei der Taiwan-Frage.
Die Insel Taiwan ist immer chinesisches Staatsgebiet gewesen, auch wenn die Truppen der Kuomintang unter Chiang Kai Schek sich dorthin zurückzogen und fortan den Schutz der USA geniessen konnten.
Anders als die kleinen Eilande Quemoy und Matsu, die nur ein paar Kilometer von der Küste entfernt sind, trennen China und Taiwan rund 130 km Ozean.
Die Volksbefreiungsarmee hatte 1949 nicht die erforderlichen Schiffe, um nach Taiwan überzusetzen, und die Kuomintang auch von dort zu vertreiben.
So richtete sich die Kuomintang dort ein, schaffte ein staatliches Gebilde, und träumte davon, eines Tages auf das Festland zurückzukehren. Ein staatliches Gebilde, das von westlichen Ländern diplomatisch anerkannt, und von den USA militärisch massiv aufgerüstet wurde.
Neue US Politik
Mit dem Besuch des US Präsidenten Nixon 1972 in China, wurde ein neues Kapitel der chinesisch- amerikanischen Beziehungen aufgeschlagen, das 1979 unter Präsident Carter mit der diplomatischen Anerkennung Chinas samt der Akzeptierung des Alleinvertretungsanspruchs der Regierung in Beijing seinen Abschluss fand.
Entspannen statt provozieren: Nixon trifft Mao Zedong !972
...und Premier Zhou Enlai
Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Taiwan wurden auf Konsularebene heruntergefahren. Telefonate zwischen den Regierungschefs Taiwans und den US-Präsidenten gab es seit 1979 nicht mehr.
Lang geplanter Affront
Das lange vorbereitete Telefongespräch des zukünftigen Präsidenten reichte Trump offenbar nicht, zumal Chinas Reaktion darauf eher zurückhaltend war, und der Regierungschefin von Taiwan die Hauptschuld gegeben wurde: Man wollte erst einmal abwarten.
Das animierte Trump offenbar, ordentlich nachzulegen, und zwar auf seiner Lieblingsplattform Twitter, nicht etwa auf einer Pressekonferenz. Offenbar wird diese Plattform auch in Zukunft das Informationsmedium für Verlautbarungen aus dem Weissen Haus sein, wenn Trump erst einmal dort eingezogen ist.
In seinen Tweets beschuldigt er China, seine Währung absichtlich niedrig zu halten, um den USA Konkurrenznachteile zu bescheren.
Auch glaubte Trump noch etwas Öl in die Auseinandersetzungen um die Inseln im südchinesischen Meer kippen zu müssen, statt von vorneherein sich um eine ausgewogene Verhandlungslösung zu bemühen.
Bald Klarheit
Den Chinesen dürfte alsbald klar werden, dass es sich hier nicht um Ungeschicklichkeiten eines zukünftigen Präsidenten handelt, der auf dem diplomatischen Parkett als Anfänger ausrutscht, sondern um gezielte Provokationen.
So legte Präsidentenberater Stephen Moore heute noch weiter nach, indem er in einem Interview klarmachte, dass es keinen Grund für die USA gäbe, mit einem so demokratischen Staat wie Taiwan keine guten Beziehungen zu unterhalten.
Es schält sich immer deutlicher heraus, dass dieser neue Präsident Amerika gross machen will, indem er versucht, andere kleinzumachen. Da dürfte er bei China und in Sachen Iran bei Russland aber an die falsche Adresse geraten sein.
China lässt nicht mit sich spassen. Als zweitgrösste Wirtschaftsmacht der Welt und stärkste Militärmacht im asiatischen Raum ist Trump auf einen formidablen Gegner gestossen, der sich von Amerika und deren Präsidenten nichts sagen lässt, schon gar nicht, wenn es um seine Souveränität geht.
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Langsam wird klar, dass Trump mit einem Konfrontationskurs die Kriegsgefahr enorm steigert.
Von Verhinderung eines Weltkriegs dank des neuen US-Präsidenten kann deshalb zur Zeit keine Rede sein, auch wenn angeblich ausgewiesene Verteidigungsexperten wie Loren Thompson das behaupten.
onlinedienst - 5. Dez, 22:15 Article 3314x read