Südafrikas Präsident Jacob Zuma und seine Gangster-Republik

Dr. Alexander von Paleske -------- 2.11. 2017 -------
Die Zeiten der Ikone Nelson Mandela, Staatspräsident Südafrikas von 1994-1999, bescheiden und absolut unbestechlich, sind längst vorbei. Der heutige Präsident Jacob Zuma lebt offenbar nach der Devise:

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Der hatte bereits reichlich Korruptionsvorwürfe am Hals, bevor er sein Amt überhaupt antrat. Korruption, insbesondere im Zusammenhang mit Waffengeschäften, an denen auch deutsche Firmen, allen voran Ferrostaal, beteiligt waren.

Im Amt als Staastpräsident ging es dann munter weiter, insbesondere die korrupte Beziehung zur Gupta-Familie, und die Abzweigung von Staatsgeldern für die Errichtung seines pompösen Alterssitzes Nkandla in der Provinz KwaZulu-Natal.

Neue Vorwürfe
Der investigative Journalist Jacques Pauw wird in der nächsten Woche ein Buch veröffentlichen. Titel:

The Presidents Keepers.-Those keeping Zuma in office and out of prison

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Darin enthüllt er die Korruptions- und Unterwelt-Vernetzung des Präsidenten und seiner Familie zu einer Reihe von zwielichtigen Figuren.

Bester Journalist
Jacques Pauw ist nicht irgendein südafrikanischer Journalist, sondern sicherlich der beste und mit vielen Preisen geehrte investigative Journalist Südafrikas.

Er begann seine Karriere bei der Anti-Apartheit Zeitung Vrye Weekblad im Jahre 1988 bis zu dessen Einstellung im Jahre 1994
Zusammen mit dem Herausgeber Max du Preez deckte er - teilweise unter Lebensgefahr - die schlimmsten Verbrechen des Apartheidregimes auf, darunter die Existenz und das Morden der Todesschwadron Civil Cooperation Bureau (CCB), und das Folter-und Mordzentrum Vlakplaas wo Freiheitskämpfer des ANC ihren Tod fanden, und verbrannt wurden, während die Killer sich mit Brandy vollaufen liessen. Wir berichteten darüber.


Max du Preez (li) und Jacques Pauw (r) in den 90er Jahren

In seinem jetzt erscheinenden Buch, aus dem die grösste südafrikanische Sonntagszeitung Sunday Times am vergangenen Wochenende vorab Auszüge brachte enthüllt Pauw unter anderem:
:
- Wie ein Schmuggler, Betrüger, und Geldwäscher namens Adriano Mazzotti die Ex- Frau des Präsidenten, Nkosana Dlamini-Zuma, grosszügig mit Material für ihren Wahlkampf zur Präsidentschaft des ANC vollstopfte. Präsident Zuma fördert seine Ex-Frau, die über die Präsidentschaft des ANC dann auch noch seine Nachfolgerin im Amt des Präsidenten werden und ihn so vor Strafverfolgung schützen soll.

- Dass Zigaretten-Schmuggler Yusuf Kajee jeden Monat umgerechnet Tausende Euros an Zumas Sohn Edward zahlte, und an eine Figur namens Lloyd Hill aus der Unterwelt in Durban, ebenfalls Freund der Familie Zuma.

- Auch mit-finanzierte Mazzotti den Zuma Prunkbau in Nkandla, Zumas Alterssitz.

- Dass ein Geschäftsmann namens Roy Pillay mit fetten monatlichen Schecks, als Gegenleistung für die Vermiitlung lukrativer Geschäfte mit Staatsfirmen Zuma „unterstützte“


- Schliesslich der Vorwurf der Steuerhinterziehung in gigantischem Ausmass.


Sunday Times (Südafrika) 29.10. 2017

Es würde zu weit führen, im Detail aufzuführen, wer was an wen alles bezahlte.

Teflon-Präsident – wie lange noch?
Bisher perlte alles an Zuma ab. Er überstand sämliche Misstrauensanträge im Parlament. Zuma konnte sich auf seine Gefolgschaft in der Regierungspartei ANC verlassen. Das ändert sich jetzt offenbar, denn seine ANC-Anhängerschaft im Gewerkschaftsdachverband Cosatu und in der kommunistischen Partei bröckelt gewaltig.

Im nächsten Monat findet die ANC-Konferenz statt, auf der ein Nachfolger für Zuma im Amt des Parteivorsitzenden gewählt werden soll. In dem Masse, wie die korruptionsvorwürfe sich häufen, sinken die Aussichten seiner Ex-Frau Dlamini-Zuma seine Nachfolge anzutreten.

Die Enthüllungen von Jacques Pauw dürften das ihrige dazu beitragen.

Zumas Ansehen dürfte nur noch in der Unterwelt Südafrikas kaum gelitten haben.

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onlinedienst - 2. Nov, 09:03 Article 6000x read
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