Du sollst glauben - denn der McCain wird dein Schicksal
Harald Haack - "Wir foltern niemanden", behauptet der US-Präsident und die ganze Welt soll das glauben. Doch wenn schon kein Erwachsener mehr an den Weihnachtsmann glaubt, wer soll dann George W. Bush glauben? Den Glauben an ihn haben die meisten US-Bürger längst verloren.
2005 scheint das Jahr des Glaubens zu werden. Nach dem Pagstbegräbnis und der nachfolgende Wahl des neuen Papstes beschwor der Medien-Mainstream den Glauben als das, was die Menschen in aller Welt dringend bräuchten - auch die Ungläubigen. Bush nutzt dies aus und verbreitete kürzlich wieder sein Weihnachtsmärchen; mittlerweile ein Evergreen: "Wir foltern niemanden", behauptete er nachdem sein Scull & Bones-Geheimbund-Bruder John F. Kerry, geschlagener Präsidentschaftskandat und Ehemann der Heinz-Ketchup--Erbin, ein Gesetz einbrachte, dem 82 Senatoren zugestimmt haben, darunter sogar viele Republikaner, der Partei des US-Präsidenten.
Nanu! Henry Kissinger als Nikolaus verkleidet? Nein, das war die Riege der vatikanischen Würdenträger beim Papstbegräbnis.
Der republikanische Senator John McCain spielte die entsetzte Kartoffel und frittierte den sicherlich gut inszenierten Fall der Niederlage Bushs. Es sei die jüngste einer ganzen Reihe von Niederlagen, die die Bush-Regierung habe hinnehmen müssen und der Senat habe ihr in dieser Frage, dem von Kerry eingebrachten Gesetz, die Gefolgschaft gekündigt. Angeblich hätten immer neue Enthüllungen über Folterfälle in CIA-Knästen "die Stimmung" kippen lassen. Und dies zur Weihnachtszeit! Das Ansehen Amerikas in der muslimischen Welt sei auf dem Tiefpunkt, jammerte McCain. Ausgerechnet jetzt, wo es auf Weihnachten zugeht, die Muslims auch in diesem Jahr noch nicht an den Weihnachtsmann glauben. "Das bringt uns um,", sagte er voller Inbrunst. Wahrscheinlich sagte er es, um 2008 die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. McCain fügte hinzu: "Wir dürfen Böses nicht mit Bösem vergelten."
Wen soll die Welt denn nun glauben? Findet wieder einmal das "bad-boy/good-boy"-Spiel statt? Muss Bush jetzt den Bösen spielen, was ihm sicherlich nicht schwer fällt, damit das Wahlvolk von Senator McCain denkt, er sei der Gute und ihn wählt? Und was soll die Welt glauben?
Der Glauben im Kino
1. "Millions" - britisch-amerikanischer Familien-Langweiler von Danny Boyle, 2004 produziert und nun auf DVD
Irgendwo in Großbritannien verbrennen zwischen den Gleisen der britischen Eisenbahn knapp eine Million britischer Pfund. Ein Gangster hatte es aus einem Zug geworfen und einem kleinen Schuljungen, der am Rand der Bahnstrecke spielte, war das Geld in einer Sporttasche zugeflogen. Der Kleine ist von Heiligen besessen ist, glaubt daraufhin, Gott habe es vom Himmel geworfen. Wie sich später aber herausstellte, stammten die Banknoten aus einem Raub. Und nun verbrennt er das viele Geld, denn schon morgen wird der Euro (im Film) das britische Pfund ersetzen.
Was hätte der Junge mit dem Geld alles kaufen können?
"Du sollst glauben!" Szene aus "Millions"
Um Haaresbreite wäre der Junge beinahe von einem Zug erfasst worden. Kaum ist der vorbeigedonnert, sieht der Junge jenseits der Gleise seine Mutter im Licht des verbrennenden Geldes. Sie hockt da und blickt ihn liebevoll an. Das tun Mütter für gewöhnlich, aber nie im Licht verbrennender britischer Pfundnoten. Und: Die Mutter des Jungen ist längst tot. Sie erklärt dem Jungen, das strenge himmlische Auswahlverfahren für Heilige habe sie zur Heiligen gemacht und sein Glaube sei ihr Wunder gewesen: "Du weißt, wie kompliziert das mit dem Geld war. Weißt du, Menschen sind noch viel komplizierter. Vergiß nie, dass es fast immer genug Gutes gibt, das einem weiterhilft. Du musst nur ein wenig Vertrauen haben. Und wenn du Vertrauen in die Menschen hast, macht sie das stärker…"
Ähm…, wie "Bad Boy" Bush und "Good Boy" McCain?
2. "Der Polarexpress" - mitreissender Weihnachtskitsch von Robert Zemickis, 2004 produziert und nun auf DVD
Ein anderer kleiner Junge. Die Produzenten des Animationsmovies "Der Polar-Express" nannten ihn einfach "Hero Boy". Er glaubt nicht an dem Weihnachtsmann und wird bekehrt. Natürlich spielen in dem rührigen Streifen auch ein böser und ein guter Junge mit und - oh Wunder – ein schwarzes Mädchen. Es verkörpert in der Handlung die Leitfigur, während der böse Junge noch lernen muss und dem Guten geraten wird, Zuneigung und Zutrauen zu entwickeln, was, gemäß der Filmemacher, Zuversicht erzeugt.
Hero Boy: "Ich... ich glaube." Ähnlichkeit mit George W. Bush rein zufällig?
Bedenklich an der Aussage des Filmes ist, dass Kinder, die von ihren Eltern bislang davor gewarnt wurden mit jemanden Fremdes mitzugehen, hier nun das genaue Gegenteil erfahren: Wenn der Zug vor dir hält, dann steige ein, denn er fährt zum Nordpol, zum Weihnachtsmann. Kindesmißbrauch gab es immer, doch zunehmend wird der in Zeiten sterbender, verkorkster Gesellschaften, wie Sexualforscher seit mehr als 60 Jahren wissen. Die guten "Onkel", die plötzlich ins Leben der Kleinen treten und sie viel versprechend mitnehmen, weil die Kinder das glauben was der Mann ihnen sagt, erweisen sich laut Kriminalstatistik fast ausnahmslos als "Sensenmann". Besonders schlimm aber wird es, wenn der Glaube an den guten Weihnachtsmann nicht nur ein Kindermärchen bleibt, sondern zur Religion erhoben wird, wie im Movie "Polarexpress". Damit werden die vielen Fragen, die Kinder haben, im Keim erstickt: Glauben musst du, nicht fragen. Wenn du glaubst, hörst du das Glöckchen (vom Schlitten des Weihnachtsmannes) klingeln.
Zürchner Nikoläuse dürfen Kinder künftig nicht mehr auf den Schoß nehmen, um nicht in den Verdacht der Pädophilie zu geraten. Szene aus "Der Polarexpress"
Fazit
Kindern wird der rechte Glaube mittels unterhaltsamer amerikanischer Propaganda übers Medium Kino bzw. DVD oder Videokassette eingetrichtert. Aber auch Erwachsene sehen diese Filme, welche die Kinder in ihnen ansprechen und sie zum Glauben bekehren sollen.
Leute, glaubt an den "guten" George W. Bush! Dann hört ihr seine Pershings singen und die Bomben krachen, dass Euch die Ohren klingeln! Fresst Fritten, und wählt Bushs Knecht, den Senator McCain, zum Präsidenten. Dann bleibt alles in der Familie, dann wird der McCain Euer Schicksal.
sfux - 2. Dez, 14:17 Article 3363x read