Rufmord und Volksaufhetzung
Harald Haack – Susanne Osthoff wurde im Irak entführt und wieder freigelassen. Die deutsche Regierung lobte sich selbst für die Bemühungen, die zur Freilassung führten. Der Presse-Mainstream aber reagierte sauer, weil die Freigelassene nicht nach Deutschland zurückkommen und sensationslüsterne Journalisten Stoff für regierungsnahe Berichterstattung liefern will. BILD-Zeitung und andere Zeitungen mobilisierten den Mob, der die Mutter von Susanne Osthoff beschimpft.
Nun legte der SPIEGEL nach und publizierte sein Interview mit dem Psychologen Pieper. Auffällig ist, dass nicht nur der SPIEGEL gerne Psychologen bemüht, wenn es nichts mehr über ein Thema zu berichten gibt, das aber die Redaktion am Kochen halten will. Auch Tageszeitungen, besonders die BILD-Zeitung geben in solchen Fällen Psychologen die Gelegenheit das Blaue vom Himmel herunter zu dichten.
Einmal davon abgesehen, dass die Psychologie eine Pseudowissenschaft ist, die nur auf Annahmen und Mutmaßungen beruht anstatt auf wirklich verifizierbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen, wird die Psychologie in unserer Zeit völlig überbewertet und Psychologen sind in den Medien überproportional vertreten. Dennoch leiden Psychologen sichtlich darunter in der Öffentlichkeit nicht genügend Beachtung zu finden. Man könnte den Eindruck gewinnen, sie hätten sich ihr frühkindliches und pubertäres Seelenleid durch ihr Psychologiestudium nicht selbst kurieren können. Erfreulicherweise gibt es unter den Psychologie-Professoren der Universitäten nicht nur „Freudianer“. Die wenigen Ausnahmen, nüchtern und streng wissenschaftlich im Denken, Handeln und Lehren, sind spärlich gesät, doch gibt es sie. Und sie warnen psychologie-sektiererische Studenten vor dem Trugschluß, mittels Studium später eigener Gottvater werden zu können. Leider schlugen viele der derzeit aktiven und etablierten Psychologen eine solche Warnung in den Wind.
In dem Interview, das SPIEGEL-Mitarbeit Björn Hengst mit dem Psychologen Georg Pieper, der sich auf die Behandlung von Trauma-Opfern spezialisiert haben soll, führte, wird einmal mehr deutlich was krankhaft verstandene Psychologie anzurichten vermag, wie Presse und Psychologen zusammen arbeiten, um Rufmord zu betreiben, wie Psychologen sich missbrauchen lassen.
Pieper sprudelt in dem Spiegel-Interview über Susanne Osthoff nicht nur voller Mutmaßungen und nicht fundierten Annahmen. Da wird etwas sichtbar, was als Hass auf Muslime verstanden werden kann: Er „finde es sehr auffällig, dass sie in dem al-Dschasira-Fernsehinterview betont, sie habe den Entführern gesagt, Muslimin zu sein und dass sie von den Kidnappern an eine Botschaft übergeben werden müsse. So, als habe sie alles im Griff gehabt. Dadurch wird ein solches Ereignis, diese Verschleppung, weniger schlimm. Trotzdem handelt es sich um einen extremen Realitätsverlust.“
Als reiche dies noch nicht, wird Pieper noch deutlicher in seiner Ablehnung: „Sie tritt bei al-Dschasira auf, trägt ein Kopftuch - das wirkt alles nicht sehr europäisch. Allein von ihrer äußeren Erscheinung distanziert sie sich damit von der westlichen Kultur.“
Doch die Realitiät ist eine andere, als der Psychologe Pieper sich aus den Finger saugen könnte: Hätte Frau Osthoff der muslimischen Öffentlichkeit verschwiegen, dass sie Muslimin sei und kein Kopftuch getragen, so litte sie sicherlich an Realitätsverlust.
Der Spiegel lässt den Psychologen Pieper in dem Interview als allwissenden Psychologe auftreten, obwohl er wahrscheinlich die gegenwärtige Situation im Irak nicht leibhaftig kennengelernt hat. Die Publikation des Interviews mit dem Psychologen Pieper, in dem es um Susanne Osthoff Persönlichkeit geht und in dem dieser Psychologe mangels deutlichem Nichtwissens sich zu einer Ferndiagnose herablässt (oder hinreissen lässt), ist unlauter und verstößt gegen den in Deutschland gültigen Presse-Kodex.
Auszug aus dem Presse-Kodex vom Deutschen Presserat:
Ziffer 8
Die Presse achtet das Privatleben und die Intimsphäre des Menschen. Berührt jedoch das private Verhalten öffentliche Interessen, so kann es im Einzelfall in der Presse erörtert werden. Dabei ist zu prüfen, ob durch eine Veröffentlichung Persönlichkeitsrechte Unbeteiligter verletzt werden.
Die Presse achtet das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und gewährleistet den redaktionellen Datenschutz.
Richtlinie 8.6 - Opposition und Fluchtvorgänge
Bei der Berichterstattung über Länder, in denen Opposition gegen die Regierung Gefahren für Leib und Leben bedeuten kann, ist immer zu bedenken: Durch die Nennung von Namen oder die Wiedergabe eines Fotos können Betroffene identifiziert und verfolgt werden. Gleiches gilt für die Berichterstattung über Flüchtlinge. Weiter ist zu bedenken: Die Veröffentlichung von Einzelheiten über Geflüchtete, die Vorbereitung und Darstellung ihrer Flucht sowie ihren Fluchtweg kann dazu führen, dass zurückgebliebene Verwandte und Freunde gefährdet oder noch bestehende Fluchtmöglichkeiten verbaut werden.
Mit der Publikation der Vermutungen des Psychologen Pieper über Susanne Osthoff, was man besser als üble Nachrede auffassen sollte, wird der Aufenthalt von Frau Osthoff im Irak keineswegs erleichtert, sondern gefährdet. Dies ist zu befürchten. Verfassungsrechtler mögen sich darüber streiten, ob mit den Aussagen des Psychologen Pieper auch die im Grundgesetz gewährte Religionsfreiheit beeinträchtigt wird. Und Staatsanwälte sollten prüfen, ob für Piepers Behauptungen der Straftatbestand der Volksaufhetzung erfüllt wird.
Der Deutsche Presserat aber sollte darüber nachdenken, ob der Schutz der Intimsphäre des Menschen auf solche Situation ausgeweitet und erklärt werden sollte, bei denen nicht nur der Schutz „Unbeteiligter“ zugesichert werden muss, sondern auch uneigennützige Hilfeleistungen für so genannte Dritte. Im Fall von Susanne Osthoff werden dies Not leidende Iraker sein, jene Personen, die durch die Wirren von Kriegen und Unruhen ohne eigenes Tun zu Schaden kamen. Für jene setzt sie sich ein, glaubt man den Informationen, die trotz ablehnender Haltung der christlich bornierten Presse Deutschlands und der USA durchsickern konnten.
Es war schon im Nazi-Deutschland leicht, Personen, deren Handeln nicht der deutschen Kultur entsprach, als verrückt zu erklären. Der Psychologe Pieper ist leider nicht weit entfernt von dieser Praxis. Im SPIEGEL-Interview dichtet er Susanne Osthoff eine „krasse Verkennung der Realität“ an. So etwas wurde einst auch Jesus von Nazareth nachgesagt. Man machte ihn zum Terroristen, schlug ihn ans Kreuz, feiert aber heutzutage in seinem Namen Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Mutet dies angesichts des Falles Susanne Osthoff nicht wie Heuchelei an? Ist die die Religionszugehörigkeit von Susanne Osthoff eine verwerfliche Angelegenheit oder eine Geisteskrankheit?
Übrigens: Vor ca. 4 Jahren wurde in einer Studie britischer Wissenschaftler erkannt, dass Psychologen bei ihrer Behandlung von Trauma-Opfern seelische Schäden bei den Betroffenen eher vertiefen anstatt sie abbauen zu helfen. Bessere Erfolge hätten dagegen Geistliche christlicher Konfessionen erzielt und einfach durch vorurteilsfreies Zuhören.
Nun legte der SPIEGEL nach und publizierte sein Interview mit dem Psychologen Pieper. Auffällig ist, dass nicht nur der SPIEGEL gerne Psychologen bemüht, wenn es nichts mehr über ein Thema zu berichten gibt, das aber die Redaktion am Kochen halten will. Auch Tageszeitungen, besonders die BILD-Zeitung geben in solchen Fällen Psychologen die Gelegenheit das Blaue vom Himmel herunter zu dichten.
Einmal davon abgesehen, dass die Psychologie eine Pseudowissenschaft ist, die nur auf Annahmen und Mutmaßungen beruht anstatt auf wirklich verifizierbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen, wird die Psychologie in unserer Zeit völlig überbewertet und Psychologen sind in den Medien überproportional vertreten. Dennoch leiden Psychologen sichtlich darunter in der Öffentlichkeit nicht genügend Beachtung zu finden. Man könnte den Eindruck gewinnen, sie hätten sich ihr frühkindliches und pubertäres Seelenleid durch ihr Psychologiestudium nicht selbst kurieren können. Erfreulicherweise gibt es unter den Psychologie-Professoren der Universitäten nicht nur „Freudianer“. Die wenigen Ausnahmen, nüchtern und streng wissenschaftlich im Denken, Handeln und Lehren, sind spärlich gesät, doch gibt es sie. Und sie warnen psychologie-sektiererische Studenten vor dem Trugschluß, mittels Studium später eigener Gottvater werden zu können. Leider schlugen viele der derzeit aktiven und etablierten Psychologen eine solche Warnung in den Wind.
In dem Interview, das SPIEGEL-Mitarbeit Björn Hengst mit dem Psychologen Georg Pieper, der sich auf die Behandlung von Trauma-Opfern spezialisiert haben soll, führte, wird einmal mehr deutlich was krankhaft verstandene Psychologie anzurichten vermag, wie Presse und Psychologen zusammen arbeiten, um Rufmord zu betreiben, wie Psychologen sich missbrauchen lassen.
Pieper sprudelt in dem Spiegel-Interview über Susanne Osthoff nicht nur voller Mutmaßungen und nicht fundierten Annahmen. Da wird etwas sichtbar, was als Hass auf Muslime verstanden werden kann: Er „finde es sehr auffällig, dass sie in dem al-Dschasira-Fernsehinterview betont, sie habe den Entführern gesagt, Muslimin zu sein und dass sie von den Kidnappern an eine Botschaft übergeben werden müsse. So, als habe sie alles im Griff gehabt. Dadurch wird ein solches Ereignis, diese Verschleppung, weniger schlimm. Trotzdem handelt es sich um einen extremen Realitätsverlust.“
Als reiche dies noch nicht, wird Pieper noch deutlicher in seiner Ablehnung: „Sie tritt bei al-Dschasira auf, trägt ein Kopftuch - das wirkt alles nicht sehr europäisch. Allein von ihrer äußeren Erscheinung distanziert sie sich damit von der westlichen Kultur.“
Doch die Realitiät ist eine andere, als der Psychologe Pieper sich aus den Finger saugen könnte: Hätte Frau Osthoff der muslimischen Öffentlichkeit verschwiegen, dass sie Muslimin sei und kein Kopftuch getragen, so litte sie sicherlich an Realitätsverlust.
Der Spiegel lässt den Psychologen Pieper in dem Interview als allwissenden Psychologe auftreten, obwohl er wahrscheinlich die gegenwärtige Situation im Irak nicht leibhaftig kennengelernt hat. Die Publikation des Interviews mit dem Psychologen Pieper, in dem es um Susanne Osthoff Persönlichkeit geht und in dem dieser Psychologe mangels deutlichem Nichtwissens sich zu einer Ferndiagnose herablässt (oder hinreissen lässt), ist unlauter und verstößt gegen den in Deutschland gültigen Presse-Kodex.
Auszug aus dem Presse-Kodex vom Deutschen Presserat:
Ziffer 8
Die Presse achtet das Privatleben und die Intimsphäre des Menschen. Berührt jedoch das private Verhalten öffentliche Interessen, so kann es im Einzelfall in der Presse erörtert werden. Dabei ist zu prüfen, ob durch eine Veröffentlichung Persönlichkeitsrechte Unbeteiligter verletzt werden.
Die Presse achtet das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und gewährleistet den redaktionellen Datenschutz.
Richtlinie 8.6 - Opposition und Fluchtvorgänge
Bei der Berichterstattung über Länder, in denen Opposition gegen die Regierung Gefahren für Leib und Leben bedeuten kann, ist immer zu bedenken: Durch die Nennung von Namen oder die Wiedergabe eines Fotos können Betroffene identifiziert und verfolgt werden. Gleiches gilt für die Berichterstattung über Flüchtlinge. Weiter ist zu bedenken: Die Veröffentlichung von Einzelheiten über Geflüchtete, die Vorbereitung und Darstellung ihrer Flucht sowie ihren Fluchtweg kann dazu führen, dass zurückgebliebene Verwandte und Freunde gefährdet oder noch bestehende Fluchtmöglichkeiten verbaut werden.
Mit der Publikation der Vermutungen des Psychologen Pieper über Susanne Osthoff, was man besser als üble Nachrede auffassen sollte, wird der Aufenthalt von Frau Osthoff im Irak keineswegs erleichtert, sondern gefährdet. Dies ist zu befürchten. Verfassungsrechtler mögen sich darüber streiten, ob mit den Aussagen des Psychologen Pieper auch die im Grundgesetz gewährte Religionsfreiheit beeinträchtigt wird. Und Staatsanwälte sollten prüfen, ob für Piepers Behauptungen der Straftatbestand der Volksaufhetzung erfüllt wird.
Der Deutsche Presserat aber sollte darüber nachdenken, ob der Schutz der Intimsphäre des Menschen auf solche Situation ausgeweitet und erklärt werden sollte, bei denen nicht nur der Schutz „Unbeteiligter“ zugesichert werden muss, sondern auch uneigennützige Hilfeleistungen für so genannte Dritte. Im Fall von Susanne Osthoff werden dies Not leidende Iraker sein, jene Personen, die durch die Wirren von Kriegen und Unruhen ohne eigenes Tun zu Schaden kamen. Für jene setzt sie sich ein, glaubt man den Informationen, die trotz ablehnender Haltung der christlich bornierten Presse Deutschlands und der USA durchsickern konnten.
Es war schon im Nazi-Deutschland leicht, Personen, deren Handeln nicht der deutschen Kultur entsprach, als verrückt zu erklären. Der Psychologe Pieper ist leider nicht weit entfernt von dieser Praxis. Im SPIEGEL-Interview dichtet er Susanne Osthoff eine „krasse Verkennung der Realität“ an. So etwas wurde einst auch Jesus von Nazareth nachgesagt. Man machte ihn zum Terroristen, schlug ihn ans Kreuz, feiert aber heutzutage in seinem Namen Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Mutet dies angesichts des Falles Susanne Osthoff nicht wie Heuchelei an? Ist die die Religionszugehörigkeit von Susanne Osthoff eine verwerfliche Angelegenheit oder eine Geisteskrankheit?
Übrigens: Vor ca. 4 Jahren wurde in einer Studie britischer Wissenschaftler erkannt, dass Psychologen bei ihrer Behandlung von Trauma-Opfern seelische Schäden bei den Betroffenen eher vertiefen anstatt sie abbauen zu helfen. Bessere Erfolge hätten dagegen Geistliche christlicher Konfessionen erzielt und einfach durch vorurteilsfreies Zuhören.
sfux - 28. Dez, 08:00 Article 3322x read
Volksaufhetzung
vielen Dank für Ihren Artikel "Rufmord und Volksaufhetzung". Am Beispiel von Frau Osthoff zeigt sich wieder einmal wie Meinung gemacht wird und was geschieht, wenn sich der Betroffene nicht an das Drehbuch der Meinungsmacher hält. Es trifft sie der volle Zorn der
politischen und journalistischen Mainstream-Doktoren, der "Du bist Deutschland" Realität! Realität ist was ich denke, in Abhängigkeit von der Summe objektiver Information, die ich erhalte! Alles andere ist Meinung, auf bloßer Vermutung basierende Möglichkeit! Meinungsmacher verbreiten also Vermutungen in einer Flasche mit dem Etikett "Realität". Realität ist aber, das sich die darin befindliche Essigessenz auch nach Jahren der Lagerung nicht in Wein verwandeln lässt. Dank unserer gepflegten "Geiz ist Geil - Kultur" sind sie dabei so erfolgreich, weil der verängstigte Konsumenten - Bürger nur zu gerne ihre bunten kleinen Pillen schluckt. "Es ist ja alles so schön bunt hier", sang einst Nina Hagen in einem Song über die BRD Gesellschaft, leider gilt das immer noch für die meisten Meinungs-Junkies in diesem Land. Wer, will was, von wem, warum und als Abschluß, weshalb, ist die Fragestellung zum Erwerb der "eigenen" Meinung. Wird diese Meinung dann irgendwann einmal bestätigt, ist der Lohn ein Stück Realität. Aber es ist eben bequemer Meinung zu kaufen, obwohl das Leben dadurch gefährlicher wird!
Aktuell bietet der Fall Osthoff für jeden die Gelegenheit, für Journalisten die Verpflichtung, sich eine "Meinung" zu bilden!
Wie waren doch noch in etwa die passenden Worte der ehemaligen Ministerin für Verbraucherschutz, zum Thema Lebensmittelskandal:
"...durch die Geiz ist Geil Mentalität des Verbrauchers, trägt er auch eine gewisse Mitverantwortung...".
Gruß ronin