Kann man mit Telephon-Überwachung Terrorzellen ausheben?
Karl Weiss - In einem Associated Press-Artikel wird in Frage gestellt, on man wirklich durch die flächendeckende Überwachung von Telephongesprächen Terrorgruppen aufspüren und identifizieren kann, wie es das Pentagon vorgibt zu glauben, denn es werden über den Geheimdienst NSA Millionen von Telefongesprächen in den USA abgehört. Es wird argumentiert, daß sich die Gespräche eines Lese-Klubs, der ein Treffen plant, sehr ähnlich anhören wie die einer Gruppe von Terroristen, die einen Anschlag planen.
Man kann davon ausgehen, daß Terroristen nicht offen ihre Planungen am Telefon besprechen werden. Es wird also von ihnen nicht mehr zu hören sein als Verabredungen zu Treffen und ähnliches. Man kann perfekt Gruppen erkennen, in denen häufiger untereinander telefoniert und sich verabredet wird, aber davon gibt es so viele, daß es unmöglich ist, sie dann alle unter nähere Überwachung zu nehmen.
Etwas anderes ist es, wenn man bereits konkrete Hinweise auf einen möglichen Terroristen hat. Dann kann man Nachverfolgen, mit wem er telefoniert hat. Aber dazu braucht man nicht alle Telefongespräche registriert haben, denn diese Verbindungen kann man auch schnell herausfinden, sobald man Hinweise hat.
Valdis Krebs ist ein Spezialist in „Sozial Network Analysis". Er berät Firmen, die mehr über das Zusammenleben ihrer Angestellten wissen wollen. Er wurde von Associated Press befragt, ob man unterscheiden kann, wer Böses und wer Normales plant. Die Antwort ist klar: Nein, das ist nicht möglich über Telefon-Verbindungen, genauso wenig über Abhören von Telefonen.
Zwar mag es bestimmte Ausdrücke oder Ausdrucksweisen geben, die Terroristen von anderen unterscheiden, aber um die herauszufinden, müßte man bereits die Telefongespräche von mindestens 100 Terrorzellen aufgezeichnet haben. Es gibt aber keine Weitgestreuten Erfahrungen über dieses Detail.
Auch Jeff Jonas, der Gründer der ‚Systems Research and Development’ wurde zu dieser Frage interviewt. Er sagt ebenfalls, daß man immer einen Eingangshinweis braucht, um soziale Interaktionssysteme richtig zuordnen zu können. Jonas hat Software entwickelt, die es ihm erlaubte, Spiel-Betrüger, die aus Las-Vegas-Kasinos verbannt waren, auf Kontakte zu Ersatz-Betrügern zu überprüfen und verkaufte diese Dienste an die Spielkasinos. Jonas ist jetzt Chef der IBM „Entity Analytics"-Gruppe.
Muß man also davon ausgehen, daß der NSA Unsinniges tut? Kaum. Das Ganze gewinnt Hand und Fuß, wenn man statt Terroristen vielmehr oppositionelle US-Amerikaner im Visier hat. Man identifiziert Leute auf Kundgebungen und Demonstrationen und überwacht dann ihre Telefongespräche und E-mails. So kann man nach und nach die ganze oppositionelle Szene ausspionieren. Die Kapitalisten und ihre Schergen wissen sehr wohl, daß der islamische Terrorismus keine Gefahr für sie darstellt. Eine wirkliche Gefahr für sie wird dagegen sein, wenn immer mehr und mehr Leute zur Überzeugung kommen, daß dieses System weg muß.
Man kann davon ausgehen, daß Terroristen nicht offen ihre Planungen am Telefon besprechen werden. Es wird also von ihnen nicht mehr zu hören sein als Verabredungen zu Treffen und ähnliches. Man kann perfekt Gruppen erkennen, in denen häufiger untereinander telefoniert und sich verabredet wird, aber davon gibt es so viele, daß es unmöglich ist, sie dann alle unter nähere Überwachung zu nehmen.
Etwas anderes ist es, wenn man bereits konkrete Hinweise auf einen möglichen Terroristen hat. Dann kann man Nachverfolgen, mit wem er telefoniert hat. Aber dazu braucht man nicht alle Telefongespräche registriert haben, denn diese Verbindungen kann man auch schnell herausfinden, sobald man Hinweise hat.
Valdis Krebs ist ein Spezialist in „Sozial Network Analysis". Er berät Firmen, die mehr über das Zusammenleben ihrer Angestellten wissen wollen. Er wurde von Associated Press befragt, ob man unterscheiden kann, wer Böses und wer Normales plant. Die Antwort ist klar: Nein, das ist nicht möglich über Telefon-Verbindungen, genauso wenig über Abhören von Telefonen.
Zwar mag es bestimmte Ausdrücke oder Ausdrucksweisen geben, die Terroristen von anderen unterscheiden, aber um die herauszufinden, müßte man bereits die Telefongespräche von mindestens 100 Terrorzellen aufgezeichnet haben. Es gibt aber keine Weitgestreuten Erfahrungen über dieses Detail.
Auch Jeff Jonas, der Gründer der ‚Systems Research and Development’ wurde zu dieser Frage interviewt. Er sagt ebenfalls, daß man immer einen Eingangshinweis braucht, um soziale Interaktionssysteme richtig zuordnen zu können. Jonas hat Software entwickelt, die es ihm erlaubte, Spiel-Betrüger, die aus Las-Vegas-Kasinos verbannt waren, auf Kontakte zu Ersatz-Betrügern zu überprüfen und verkaufte diese Dienste an die Spielkasinos. Jonas ist jetzt Chef der IBM „Entity Analytics"-Gruppe.
Muß man also davon ausgehen, daß der NSA Unsinniges tut? Kaum. Das Ganze gewinnt Hand und Fuß, wenn man statt Terroristen vielmehr oppositionelle US-Amerikaner im Visier hat. Man identifiziert Leute auf Kundgebungen und Demonstrationen und überwacht dann ihre Telefongespräche und E-mails. So kann man nach und nach die ganze oppositionelle Szene ausspionieren. Die Kapitalisten und ihre Schergen wissen sehr wohl, daß der islamische Terrorismus keine Gefahr für sie darstellt. Eine wirkliche Gefahr für sie wird dagegen sein, wenn immer mehr und mehr Leute zur Überzeugung kommen, daß dieses System weg muß.
sfux - 9. Jun, 08:21 Article 2222x read