Folter-Skandal in Münster
Michael Schulze von Glaßer - In der nordrhein-westfälischen Stadt Münster leben rund 280.200 Menschen, die sich auf 142.303 Wohnungen und wiederum 142.026 Haushalte verteilen. Die Statistiker der Stadt haben viele Zahlen vorzuweisen, doch in ihrer offiziellen Statistik fehlt eine wichtige „Bevölkerungsgruppe“, nämlich 1.500 Äffchen.
Nur ein geringer Teil der niedlichen Primaten lebt im Zoo, wo sie Besucher necken, Späßchen machen und Kinder belustigen. Die meisten Äffchen der Stadt Münster aber leben auch nicht in Parks, sondern in tristen, engen Käfigen der Covance-Laboratories, die südlich von Münster eines der größten privaten Tierversuchslabore Deutschlands betreibt. Dort werden die Affen zu Versuchszwecken gefangen gehalten.
Die Tierversuchsgegner „British Union for the Abolition of Vivisection (BUAV)“ ermittelten Undercover bei Covance, Inc., einem Vertragsversuchslabor in Münster und brachten zutage, dass die Äffchen, die teilweise aus freier Wildbahn stammten, für pharmakologische Versuche misshandelt wurden. Auf einem Video dieser Tierversuchsgegener sind vor allem Makaken-Äffchen zu sehen, die bei den Tierversuchslaboren in aller Welt wegen ihrer Größe und simplen Haltungsbedingungen in Mode sind. Einigen Makaken werden Schläuche in die Nase gesteckt, um die zu testenden Medikamente direkt in den Magen zu pumpen, andere werden in so genannten „Affenstühlen“ festgeschnallt, um mit Ihnen verschiedenste Tests durchzuführen.
Jedoch werden mit Tierversuchen nicht nur Medikamente erforscht, die Kosmetikindustrie setzt ebenfalls auf Tierversuche.
Nachdem im Jahr 2003 herauskam, unter welch grausamen Bedingungen die Äffchen gefangen gehalten und auf welche schreckliche Weise sie bei den Versuchen gequält werden, gab es erste Berichte in den Medien. Klar war: Die Misshandlung und Folter von Tieren muss endlich gestoppt werden, schließlich haben Tiere auch Gefühle und leiden unter Schmerzen. Doch hat sich inzwischen etwas geändert?
Die Äffchen im Covance-Labor leben in kleinen Stahl-Käfigen. (Foto: Peta)
Den Äffchen werden Schläuche durch die Nase gesteckt um dann Medikamente direkt in den Magen zu pumpen.
(Foto: www.stopanimaltests.com)
Damit sich die Tiere nicht widersetzen, werden sie in „Affenstühle“ gesetzt in denen Sie der Folter ausgeliefert sind. (Foto: Peta)
Gewalt und Folter gehören laut der Tierschützer zwar immer noch in den Covance-Laboren zur Tagesordnung, wie auch in anderen Tierversuch-Labors. Aber durch Kundenproteste und Boykotte ging die Anzahl der Tierversuche zur Kosmetikerforschung stark zurück.
Doch in Münster werden gemäß der Organisation „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ jedes Jahr rund 1.000 dieser Versuchsäffchen umgebracht, rund um den Globus jährlich 100 Millionen Tiere bei Versuchen gequält und getötet. Neben den Versuchen müssen sich die Makaken oft auch noch vor den Mitarbeitern fürchten, denn angeblich lassen diese die verängstigten Äffchen gerne einmal zu HipHop-Musik wie Puppen tanzen oder schleudern sie nach den Versuchen auf brutale Weise in die Käfige zurück.
Im US-Staat Virginia unterhält das amerikanische Unternehmen Covance ein weiteres Tierversuchslabor. Dort werden auch mit Beagles und Nagern Versuche durchgeführt. Beagles sind sehr friedliche und ruhige Hunde, Nager sehr billige Tiere – Ideal für Misshandlungen. Grausam sind diese Versuche immer.
Die Tierschutzorganisation „Peta“ schleuste einige Aktivisten in das amerikanische Covance-Labor ein. Die stellten fest, dass auch chirurgische Eingriffe an den Affen vorgenommen werden, um beispielsweise „Stress“ zu untersuchen. Aber gestresst sind die Makaken, die eigentlich in Familiengruppen mit bis zu hundert Tieren leben, ohnehin. Einige machen in ihren winzigen Käfigen unentwegt Saltos, die anderen drehen sich stundenlang im Kreis. Die psychischen Schäden, den die Folterversuche den Tieren zufügen, sind unübersehbar.
Im US-Staat Virginia unterhält das amerikanische Unternehmen ein weiteres Tierversuchslabor. (Foto www.tierbefreier.de)
Misshandelter und verängstigter Affe im Covance-Labor.
(Foto: www.altarriba.org)
Kaninchen sind wegen ihrer großen Augen und der geringen Tränenflüssigkeit bei Medikamentenversuchen rund ums Auge sehr beliebt. Einige Tiere wurden bei einem Versuch in den USA mit Radioaktivität verstrahlt - ein Mittel zur Verhinderung der Strahlenkrankheit sollte erforscht werden, die Versuchstiere gingen elendig zugrunde.
Doch es gibt heutzutage Alternativen zu den grausamen Tierversuchen, wie sie in den Laboren von Covance täglich durchgeführt werden. Computersimulationen und Versuche an einzelnen Zellen sind die Alternativ-Vorschläge der Tierrechtsorganisation „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“. Sie kämpft seit langem für die Anerkennung und Anwendung neuer Methoden. Außerdem bemängelt die Organisation den wissenschaftlichen Wert und Nutzen von Tierversuchen, die für human-medizinische Medikamente gemacht werden: Ratten müssen Krebszellen erst eingepflanzt werden, da Ratten selbst kein Krebs bekommen können. Die Behandlung mit Insulin schlug bei zuckerkranken Affen nicht an; erst als man Versuche mit Menschen machte, sah man den Erfolg.
Tierversuche sind oft nicht auf den Menschen übertragbar, werden jedoch immer noch durchgeführt.
Warum?
Es geht ums Geld. In vielen Ländern erhalten Medikamente rasch eine Zulassung, wenn sie zuvor an Tieren ausprobiert wurden. Das funktioniert auch ohne Tierversuche, aber dann verdient keiner mehr am Leid der Äffchen. Es geht nicht um den Lebensunterhalt, sondern um Bereicherung. Durch Tierversuche entstand eine umfangreiche Industriebranche aus Züchtern, Futtermittel-Herstellern und Tierversuchsfirmen.
Convencegrausam
Undercover
Ärzte-gegen-Tierversuche
Tierbefreier
Nur ein geringer Teil der niedlichen Primaten lebt im Zoo, wo sie Besucher necken, Späßchen machen und Kinder belustigen. Die meisten Äffchen der Stadt Münster aber leben auch nicht in Parks, sondern in tristen, engen Käfigen der Covance-Laboratories, die südlich von Münster eines der größten privaten Tierversuchslabore Deutschlands betreibt. Dort werden die Affen zu Versuchszwecken gefangen gehalten.
Die Tierversuchsgegner „British Union for the Abolition of Vivisection (BUAV)“ ermittelten Undercover bei Covance, Inc., einem Vertragsversuchslabor in Münster und brachten zutage, dass die Äffchen, die teilweise aus freier Wildbahn stammten, für pharmakologische Versuche misshandelt wurden. Auf einem Video dieser Tierversuchsgegener sind vor allem Makaken-Äffchen zu sehen, die bei den Tierversuchslaboren in aller Welt wegen ihrer Größe und simplen Haltungsbedingungen in Mode sind. Einigen Makaken werden Schläuche in die Nase gesteckt, um die zu testenden Medikamente direkt in den Magen zu pumpen, andere werden in so genannten „Affenstühlen“ festgeschnallt, um mit Ihnen verschiedenste Tests durchzuführen.
Jedoch werden mit Tierversuchen nicht nur Medikamente erforscht, die Kosmetikindustrie setzt ebenfalls auf Tierversuche.
Nachdem im Jahr 2003 herauskam, unter welch grausamen Bedingungen die Äffchen gefangen gehalten und auf welche schreckliche Weise sie bei den Versuchen gequält werden, gab es erste Berichte in den Medien. Klar war: Die Misshandlung und Folter von Tieren muss endlich gestoppt werden, schließlich haben Tiere auch Gefühle und leiden unter Schmerzen. Doch hat sich inzwischen etwas geändert?
Die Äffchen im Covance-Labor leben in kleinen Stahl-Käfigen. (Foto: Peta)
Den Äffchen werden Schläuche durch die Nase gesteckt um dann Medikamente direkt in den Magen zu pumpen.
(Foto: www.stopanimaltests.com)
Damit sich die Tiere nicht widersetzen, werden sie in „Affenstühle“ gesetzt in denen Sie der Folter ausgeliefert sind. (Foto: Peta)
Gewalt und Folter gehören laut der Tierschützer zwar immer noch in den Covance-Laboren zur Tagesordnung, wie auch in anderen Tierversuch-Labors. Aber durch Kundenproteste und Boykotte ging die Anzahl der Tierversuche zur Kosmetikerforschung stark zurück.
Doch in Münster werden gemäß der Organisation „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ jedes Jahr rund 1.000 dieser Versuchsäffchen umgebracht, rund um den Globus jährlich 100 Millionen Tiere bei Versuchen gequält und getötet. Neben den Versuchen müssen sich die Makaken oft auch noch vor den Mitarbeitern fürchten, denn angeblich lassen diese die verängstigten Äffchen gerne einmal zu HipHop-Musik wie Puppen tanzen oder schleudern sie nach den Versuchen auf brutale Weise in die Käfige zurück.
Im US-Staat Virginia unterhält das amerikanische Unternehmen Covance ein weiteres Tierversuchslabor. Dort werden auch mit Beagles und Nagern Versuche durchgeführt. Beagles sind sehr friedliche und ruhige Hunde, Nager sehr billige Tiere – Ideal für Misshandlungen. Grausam sind diese Versuche immer.
Die Tierschutzorganisation „Peta“ schleuste einige Aktivisten in das amerikanische Covance-Labor ein. Die stellten fest, dass auch chirurgische Eingriffe an den Affen vorgenommen werden, um beispielsweise „Stress“ zu untersuchen. Aber gestresst sind die Makaken, die eigentlich in Familiengruppen mit bis zu hundert Tieren leben, ohnehin. Einige machen in ihren winzigen Käfigen unentwegt Saltos, die anderen drehen sich stundenlang im Kreis. Die psychischen Schäden, den die Folterversuche den Tieren zufügen, sind unübersehbar.
Im US-Staat Virginia unterhält das amerikanische Unternehmen ein weiteres Tierversuchslabor. (Foto www.tierbefreier.de)
Misshandelter und verängstigter Affe im Covance-Labor.
(Foto: www.altarriba.org)
Kaninchen sind wegen ihrer großen Augen und der geringen Tränenflüssigkeit bei Medikamentenversuchen rund ums Auge sehr beliebt. Einige Tiere wurden bei einem Versuch in den USA mit Radioaktivität verstrahlt - ein Mittel zur Verhinderung der Strahlenkrankheit sollte erforscht werden, die Versuchstiere gingen elendig zugrunde.
Doch es gibt heutzutage Alternativen zu den grausamen Tierversuchen, wie sie in den Laboren von Covance täglich durchgeführt werden. Computersimulationen und Versuche an einzelnen Zellen sind die Alternativ-Vorschläge der Tierrechtsorganisation „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“. Sie kämpft seit langem für die Anerkennung und Anwendung neuer Methoden. Außerdem bemängelt die Organisation den wissenschaftlichen Wert und Nutzen von Tierversuchen, die für human-medizinische Medikamente gemacht werden: Ratten müssen Krebszellen erst eingepflanzt werden, da Ratten selbst kein Krebs bekommen können. Die Behandlung mit Insulin schlug bei zuckerkranken Affen nicht an; erst als man Versuche mit Menschen machte, sah man den Erfolg.
Tierversuche sind oft nicht auf den Menschen übertragbar, werden jedoch immer noch durchgeführt.
Warum?
Es geht ums Geld. In vielen Ländern erhalten Medikamente rasch eine Zulassung, wenn sie zuvor an Tieren ausprobiert wurden. Das funktioniert auch ohne Tierversuche, aber dann verdient keiner mehr am Leid der Äffchen. Es geht nicht um den Lebensunterhalt, sondern um Bereicherung. Durch Tierversuche entstand eine umfangreiche Industriebranche aus Züchtern, Futtermittel-Herstellern und Tierversuchsfirmen.
Convencegrausam
Undercover
Ärzte-gegen-Tierversuche
Tierbefreier
sfux - 31. Jul, 08:00 Article 6479x read