Unglaubliche Geheimdienstpanne oder „unglücklicher Verlauf“?
Harald Haack – Dänemark ist bekannt für seine Komiker: „Pat und Patterchon“ oder die „Ohlsen-Bande“, nur um einige zu nennen, die Kinozuschauer vortrefflich unterhielten. Nun ist einem dänischen Geheimdienstagenten etwas geglückt, was in seiner Komik wohl kaum noch zu überbieten und damit preisverdächtig ist. Ein Agenten des dänischen Polizei-Geheimdienstes PET (bitte nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kunststoff aus denen Flaschen gemacht sind) soll gemäß des Radiosender DR seine kompletten Unterlagen zur Festnahme von neuen Terrorverdächtigen an einem S-Bahnhof in Kopenhagen „vergessen“ haben. Ein Passant fand diese Unterlagen und gab sie bei der Rundfunkstation ab. Die Rundfunk-Journalisten fanden darin neben dem Einsatzplan für eine groß angelegte Razzia zur Ergreifung der Verdächtigen auch die Namen und Telefonnummern beteiligter Geheimdienstmitarbeiter sowie der Verdächtigten in der Stadt Odense.
Die Ohlsen-Bande: Dänemarks strohdumme Kino-Ganoven.
So weit die „offizielle“ Version des Senders. Einige S-Bahnbenutzer, die zufällig auf dem Bahnsteig waren, sollen aber beobachtet haben, so ein Gerücht das derzeit durch Kopenhagen die Runde macht, wie der Mann seine Tasche mit auffälligen Gesten – einem Mister-Bean-Sketch gleich – neben sich absetzte und mit einem Mal so tat, als gehöre sie ihm nicht. Zwei Männer, die zuvor mit dem Agenten Blickkontakt hatten, gingen angeblich bereits zielstrebig auf die Tasche zu als ein dritter Mann ihnen zuvor kam und die Tasche mit den Unterlagen ergriff und in den S-Bahnzug stieg.
Geheimdienstchef Lars Findsen gab bekannt, der Agent sei sofort nach „Bekanntwerden des Vorfalls“ fristlos entlassen worden, und Justizministerin Lene Espersen sprach von einem «unglücklichen Verlauf». In der Vorwoche hatte sie den Hintergrund der Festnahme ohne Nennung von Fakten als den „schlimmsten Fall“ eingestuft, den man in Sachen Terrorismus bisher in Dänemark erlebt habe.
Denn nach Überzeugung von PET haben die sieben inzwischen in Untersuchungshaft sitzenden Männer aus radikal-islamistischen Kreisen mehrere Terroranschläge oder zumindest einen vorbereitet. Man wirft ihnen vor, Blau-Korn gehortet zu haben.
Solcher Kunstdünger enthält Ammoniumnitrat, das im reinen Zustand als Bestandteil zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden kann. Doch für sich allein bleibt das Blau-Korn nur schnöder Kunstdünger und diejenigen, die jetzt in Untersuchungshaft sitzen, einfache Bauern oder Händler von Düngemitteln, denn aus Sicherheitsgründen ist der Anteil von Ammoniumnitrat im Kunstdünger gering. Was den dänischen Fahndern nun offensichtlich fehlt und weshalb die Razzia mutmaßlich vorgesehen war, sind weitere Chemikalien und Apparaturen, mit deren Hilfe aus dem Blau-Korn das Ammoniumnitrat gewonnen werden kann sowie Chemikalien, die als weitere Komponenten zur Herstellung eines hochexplosiven Sprengstoffes in Frage kommen. So ist es wohl verständlich, dass die dänischen Justizbehörden über den tragik-komischen Fall eine umfassende Nachrichtensperre verhängt haben.
Die Ohlsen-Bande: Dänemarks strohdumme Kino-Ganoven.
So weit die „offizielle“ Version des Senders. Einige S-Bahnbenutzer, die zufällig auf dem Bahnsteig waren, sollen aber beobachtet haben, so ein Gerücht das derzeit durch Kopenhagen die Runde macht, wie der Mann seine Tasche mit auffälligen Gesten – einem Mister-Bean-Sketch gleich – neben sich absetzte und mit einem Mal so tat, als gehöre sie ihm nicht. Zwei Männer, die zuvor mit dem Agenten Blickkontakt hatten, gingen angeblich bereits zielstrebig auf die Tasche zu als ein dritter Mann ihnen zuvor kam und die Tasche mit den Unterlagen ergriff und in den S-Bahnzug stieg.
Geheimdienstchef Lars Findsen gab bekannt, der Agent sei sofort nach „Bekanntwerden des Vorfalls“ fristlos entlassen worden, und Justizministerin Lene Espersen sprach von einem «unglücklichen Verlauf». In der Vorwoche hatte sie den Hintergrund der Festnahme ohne Nennung von Fakten als den „schlimmsten Fall“ eingestuft, den man in Sachen Terrorismus bisher in Dänemark erlebt habe.
Denn nach Überzeugung von PET haben die sieben inzwischen in Untersuchungshaft sitzenden Männer aus radikal-islamistischen Kreisen mehrere Terroranschläge oder zumindest einen vorbereitet. Man wirft ihnen vor, Blau-Korn gehortet zu haben.
Solcher Kunstdünger enthält Ammoniumnitrat, das im reinen Zustand als Bestandteil zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden kann. Doch für sich allein bleibt das Blau-Korn nur schnöder Kunstdünger und diejenigen, die jetzt in Untersuchungshaft sitzen, einfache Bauern oder Händler von Düngemitteln, denn aus Sicherheitsgründen ist der Anteil von Ammoniumnitrat im Kunstdünger gering. Was den dänischen Fahndern nun offensichtlich fehlt und weshalb die Razzia mutmaßlich vorgesehen war, sind weitere Chemikalien und Apparaturen, mit deren Hilfe aus dem Blau-Korn das Ammoniumnitrat gewonnen werden kann sowie Chemikalien, die als weitere Komponenten zur Herstellung eines hochexplosiven Sprengstoffes in Frage kommen. So ist es wohl verständlich, dass die dänischen Justizbehörden über den tragik-komischen Fall eine umfassende Nachrichtensperre verhängt haben.
sfux - 15. Sep, 08:05 Article 2313x read