Osama bin Laden wieder einmal tot – oder: Falsches Spiel um mündige BürgerInnen?
Harald Haack – Immer dann, wenn Osama bin Laden mutmaßlich seinen Aufenthaltsort verändern wollte, gab es Meldungen über seinen Tod. Offensichtlich gehört dies zu seiner Taktik – nicht unbedingt, um seine Verfolger zu verwirren, sondern um wieder einmal in den westlichen Medien erwähnt und um von seinen Terrorkämpfern noch ernst genommen zu werden. Denn es muss ihn als angeblichen El-Qaida-Chef entsetzlich schmerzen, wenn niemand über ihn schreibt oder spricht. Das wäre für ihn wahrscheinlich schlimmer als der Tod. Und noch ein wichtiger Umstand: Heute beginnt in Pakistan der Ramadan, die Fastenzeit des Islam.
Nun soll der saudische Geheimdienst, wie die französische Regionalzeitung „L´Est Republicain“ schreibt, dem französischen Geheimdienst in einem „vertraulichen Bericht“ mitgeteilt haben, er habe aus einer bislang „vertrauenswürdigen Quelle“ gehört, Osama bin Laden sei an Typhus verstorben.
Liegt diesbezüglich wohlmöglich ein Übermittlungsfehler vor, der die Nachricht verfälschte?
Aufgrund der saudischen Haltung gegenüber Osama bin Laden und der pakistanischen Regierung hätte die Nachricht ursprünglich auch unfein heißen können: „Osama bin Laden (hat) in Pakistan verschissen“. Das wäre durchaus plausibel, denn in pakistanischen Regierungskreisen scheint es zu gären, vielfach werde ein Putsch befürchtet, berichtete SPIEGEL-Online. Aber aus der ursprünglichen Meldung über Bin Ladens mögliche Vertreibung wurde möglicherweise, als „Stille-Post“-Nachricht weitergegeben – verschissen, Durchfall - die schwere Durchfallerkrankung Typhus, die weltweit vor allem in warmen Ländern mit schlechten Hygienebedingungen vorkommt und unbehandelt zum Tod führt.
Übrigens: Das Wort Typhus ist eine Ableitung des griechischen „typhos“ und charakterisiert kurioserweise zugleich Osama bin Ladens bisheriges Fluchtverhalten: Dunst, Nebel, Schwindel.
Ein Länder übergreifendes Phänomen
Leeren Dunst verbreiten und Fakten vernebeln und umschwindeln – das sollten wir von unseren europäischen wie auch heimischen Politikern schon kennen. Im Grunde genommen ist es egal, ob Osama bin Laden tot ist oder ob er, glattrasiert und gekleidet wie ein CIA-Agent, beispielsweise durch Budapest spazieren geht. Es ist nämlich so, als bestünde die Politik nur noch daraus, ja, als könne Politik nicht mehr anders funktionieren als mittels Lügen und Betrügen. Anderseits fordern gerade jene Politiker, die mit Hilfe gewisser Wahllügen gewählt wurden, von uns Bürgern jene Aufrichtigkeit, die wir bei ihnen vermissen. Leider ist dies ein Länder übergreifendes Phänomen.
Ist der Protest in Ungarn deshalb verwerflich und unverständlich, nachdem Regierungschef Ferenc Gyurcsany zugegeben hatte, seine Wähler massiv betrogen zu haben? Jedenfalls stellte er die anschließenden wütenden Proteste in ein schlechtes Licht. Er behauptete, Meinungsfreiheit rechtfertige keine Gewalt. Damit hat er Recht. Doch waren seine Lügen, die zur Manipulation der Wahl führten und seine daraus resultierende Machtübernahme keine Gewalt? Schlimmer noch: Ist das heimtückischer Terror?
El-Kaida-Chef Osama bin Laden und Ungarns Wahlbetrüger Ferenc Gyurcsany: „Spieglein, Spieglein an der Wand…“ Wer hat den langen Bart und wer tut nur so, als hätte er einen?
© ocolly.okstate.edu / snapsoid.com
Bei den nächtlichen Protesten gab es angeblich mehr als 150 Verletzte. Wie viele Millionen Wähler aber wurden durch seine Lügen in ihren Glauben, den Richtigen gewählt zu haben, verletzt?
Gyurcsany hatte in einem Tonbandprotokoll gesagt: „Wir haben am Morgen, am Abend und in der Nacht gelogen.“ Er setzte anschließend noch einen drauf und machte seinen erbitterten und von ihm in gewalttätige Aktionen getriebene Wählern ein verspätetes „Wahlgeschenk“: Tränengas und Wasserwerfer.
Trotz der Proteste in Budapest gegen die Regierung Gyurcsanys will er im Amt bleiben. Die Polizei sollte die Ordnung „wieder herstellen“. Doch was ist in Ungarn zurzeit die Ordnung? War der Zustand nach Gyurcsanys betrügerischen Wahlsieg ordentlich? Aber sollten wir nicht die Proteste als Bemühungen zur Wiederherstellung der politischen Ordnung verstehen was Gyurcsanys Rücktritt und Neuwahlen impliziert? Erschreckend ist, dass Politiker wie Ferenc Gyurcsany Bürger nicht nur belügen und betrügen, sondern auch massiv manipulieren und in die Gewalt treiben: Immerhin hatte er die Gewalt gesät. Aber gemessen an der Professionalität von Bush, Blair, Chirac und Merkel wirkt er nur wie ein jämmerliches „Nesthäkchen“.
„Die Deutschen sterben aus“
Die Deutschen sind ein Mischvolk, nicht erst jetzt in diesen Tagen, sondern bereits in historischer Zeit. In etwa der geografischen Mitte Europas gab es viele Stämme. Der Faulheit alt-römischer Politiker ist es zu verdanken, dass all jene ihrer Politik trotzenden Stämme nördlich der Alpen, die sich von den Römern nicht bevormunden lassen wollten, von diesen nicht nur als „Barbaren“, sondern oberflächlich und pauschal als „Germanen“ bezeichnet wurden.
Auf den Flächen des früheren und auch heutigen Deutschlands gab es ein Kommen und Gehen – nicht viel anders als heutzutage. Die Deutschen können folglich nicht aussterben. Wer anderes behauptet, muss sich den Vorwurf gefallen lassen in nationalsozialistischem Gedankengut, in ein Denken, das einer „Herrenmenschenrasse“ den Vorrang einräumt, abgeglitten zu sein.
Eigenartig ist für den deutschen Presse-Mainstream, dass er sich entweder scheinbar über Nazi-Sprüche von Politikern entrüstet und über diese dann wie ein Mob herfällt oder aber intensiv solche schrägen Meldungen wie „Die Deutsche sterben aus“ ähnlich intensiv auskostet und gewissenlos und penetrant sendet wie unmittelbar nach dem 11. September 2001 die filmischen Dokumente vom Fall der Türme des WTC in New York. Mehr noch: Dieser Meldung ist es sicherlich mit zu verdanken, dass kürzlich so viele „Triebwähler“ (wahrscheinlich eine Wortschöpfung von SPIEGEL-Online) gab, die bei den Wahlen ihr Kreuz bei der NPD machten.
Penetrantes demografisches Geschwätz
Eigentlich schade, dass der Fall der Türme bis jetzt nicht jeden Tag gesendet wurde. Die politische Landschaft wie auch das Empfinden der Zuschauer wäre gewiss anders – vielleicht sogar ehrlicher geworden, denn wer täglich ständig denselben Brei vorgesetzt kriegt, kotzt ihn irgendwann wieder aus und wird gegen jene rebellieren, die ihn ausgaben. Und so schlachteten alle deutschen TV-Sender die Meldung „Die Deutschen sterben aus“ bis zum Erbrechen aus. Einige Privat-Sender folgten sogar vorausgegangenen Äußerungen eines Freiburger Universitäts-Professors zur Renten-Diskussion, wie jene, demnach die Deutschen selbst schuld hätten, weil sie nicht rechtzeitig Kinder gezeugt hätten. Sie versuchten krampfhaft „Beweise“ dafür zu konstruieren, dass die Deutschen aussterben. Doch diese Meldung entbehrt nicht nur jeder Grundlage, sondern wurde angeblich empirisch völlig falsch ausgelegt.
Am 23. August 2006 schreibt SPIEGEL-Online über die „Die Mär von den aussterbenden Deutschen“. Demnach wurde „mit gewagten Interpretationen lückenhafter Daten Panikmache betrieben“. Lang und breit rechnete SPIEGEL-Online seinen LeserInnen die angeblich falsch ausgelegten demografischen Daten vor. Alles in allem eine statistische Stammelei, um sich, wie ich meine, wohlmöglich einem Vorwurf der Verbreitung Nazi-Gedankengutes zu entgehen. Dabei war SPIEGEL-Online ebenfalls der Linie „Die Deutschen sterben aus“ brav gefolgt. Ich vermute, dies geschah mehr deshalb, um der „journalistischen Aufgabe“ nachzukommen als weniger, weil der SPIEGEL noch immer nicht die braunen Flecken seiner eigenen Historie aufgearbeitet hat. Dennoch: Alle Zeitungen, Rundfunkstationen und TV-Sender hatten behauptet: „Die Deutschen sterben aus“, aber nur ganz wenige waren der Relativierung und Richtigstellung von SPIEGEL-Online gefolgt.
Trennen sich Medienvertreter nur ungern von ihren massiv verfälschten Nachrichten? Existiert die Zivilcourage nur noch in den Gemeinschaftskundebüchern für Schüler?
Aber was hat dies mit Osama bin Laden zu tun?
Der unpassende Tod
Nun, es ist merkwürdig, welche Aufregung es gegenwärtig um seinen angeblichen Tod gibt. Im Gegensatz zu bisherigen Falschmeldungen, die in den Mainstream-Medien so sehr breitgetreten wurden, dass man gezwungen war den Informationsgehalt für wahr zu halten, gibt es kaum jemanden, der wirklich an den Tod von Osama bin Laden glaubt. Mehr noch: Die Politiker-Clique Chiras-Merkel-Putin soll stinkesauer über die Verbreitung der Todesnachricht sein.
Ein Leser von FOCUS-Online brachte es am Sonnabend in seinem Kommentar scheinbar auf den Punkt: Wenn die Nachricht wahr wäre, dann müsse den staatlichen Terroristenjägern die Grundlage für weitere Einschränkungen der Bürgerrechte fehlen. Ohne Osama bin Laden müsse die Terrororganisation bald in sich zusammenbrechen und sich auflösen. Dann gebe es keine Begründung mehr für die restriktiven Maßnahmen zur Erosion demokratischer Freiheiten durch US-Präsident George W. Bush und die ihm Verpflichteten in den mit den USA „befreundeten“ Staaten.
Doch entgegen der bisherigen Darstellungsweise zumindest der deutschsprachigen Medien wird die Al-Qaida nicht von einem Kopf gesteuert, sondern setzt sich bisherigen Erkenntnissen nach aus vielen unabhängigen Terrorzellen zusammen. Somit kam ein anderer Leser zu folgendem Schluss „Irgend welche Wirrköpfe, die gerne Angst und Schrecken verbreiten, gibt es immer wieder. Warum denen Aufmerksamkeit schenken? Ob er nun wirklich tot ist oder dies zur Tarnung nutzt, oder er ist schon lange tot und andere nutzen seinen Namen ... gähn. Wir wollen lieber unser eigenes Leben leben und uns keine Agenda von schrägen Vögeln aufdrängen lassen!“
Das klingt fast wie das Statement eines x-beliebigen Gartenfreundes zur Zeit des Biedermeiers, aber auch nur fast, denn Martin Landvoigt, von dem diese Worte stammen, drückt das aus, was viele Menschen in vielen Ländern gegenwärtig denken und von Politikern verlangen: Freiheit ohne Lügen und Manipulation.
Freiheit nur als Worthülse von Bush, Blair, Chirac, Merkel, Putin und „Nesthäkchen“ Gyurcsany - oder wie die Leere im Weltall?
Echt oder falsch
Realität oder Manipulation?
junge Welt: Impfstoff Wahrheit
junge Welt: Ausbruch aus der Matrix
Nun soll der saudische Geheimdienst, wie die französische Regionalzeitung „L´Est Republicain“ schreibt, dem französischen Geheimdienst in einem „vertraulichen Bericht“ mitgeteilt haben, er habe aus einer bislang „vertrauenswürdigen Quelle“ gehört, Osama bin Laden sei an Typhus verstorben.
Liegt diesbezüglich wohlmöglich ein Übermittlungsfehler vor, der die Nachricht verfälschte?
Aufgrund der saudischen Haltung gegenüber Osama bin Laden und der pakistanischen Regierung hätte die Nachricht ursprünglich auch unfein heißen können: „Osama bin Laden (hat) in Pakistan verschissen“. Das wäre durchaus plausibel, denn in pakistanischen Regierungskreisen scheint es zu gären, vielfach werde ein Putsch befürchtet, berichtete SPIEGEL-Online. Aber aus der ursprünglichen Meldung über Bin Ladens mögliche Vertreibung wurde möglicherweise, als „Stille-Post“-Nachricht weitergegeben – verschissen, Durchfall - die schwere Durchfallerkrankung Typhus, die weltweit vor allem in warmen Ländern mit schlechten Hygienebedingungen vorkommt und unbehandelt zum Tod führt.
Übrigens: Das Wort Typhus ist eine Ableitung des griechischen „typhos“ und charakterisiert kurioserweise zugleich Osama bin Ladens bisheriges Fluchtverhalten: Dunst, Nebel, Schwindel.
Ein Länder übergreifendes Phänomen
Leeren Dunst verbreiten und Fakten vernebeln und umschwindeln – das sollten wir von unseren europäischen wie auch heimischen Politikern schon kennen. Im Grunde genommen ist es egal, ob Osama bin Laden tot ist oder ob er, glattrasiert und gekleidet wie ein CIA-Agent, beispielsweise durch Budapest spazieren geht. Es ist nämlich so, als bestünde die Politik nur noch daraus, ja, als könne Politik nicht mehr anders funktionieren als mittels Lügen und Betrügen. Anderseits fordern gerade jene Politiker, die mit Hilfe gewisser Wahllügen gewählt wurden, von uns Bürgern jene Aufrichtigkeit, die wir bei ihnen vermissen. Leider ist dies ein Länder übergreifendes Phänomen.
Ist der Protest in Ungarn deshalb verwerflich und unverständlich, nachdem Regierungschef Ferenc Gyurcsany zugegeben hatte, seine Wähler massiv betrogen zu haben? Jedenfalls stellte er die anschließenden wütenden Proteste in ein schlechtes Licht. Er behauptete, Meinungsfreiheit rechtfertige keine Gewalt. Damit hat er Recht. Doch waren seine Lügen, die zur Manipulation der Wahl führten und seine daraus resultierende Machtübernahme keine Gewalt? Schlimmer noch: Ist das heimtückischer Terror?
El-Kaida-Chef Osama bin Laden und Ungarns Wahlbetrüger Ferenc Gyurcsany: „Spieglein, Spieglein an der Wand…“ Wer hat den langen Bart und wer tut nur so, als hätte er einen?
© ocolly.okstate.edu / snapsoid.com
Bei den nächtlichen Protesten gab es angeblich mehr als 150 Verletzte. Wie viele Millionen Wähler aber wurden durch seine Lügen in ihren Glauben, den Richtigen gewählt zu haben, verletzt?
Gyurcsany hatte in einem Tonbandprotokoll gesagt: „Wir haben am Morgen, am Abend und in der Nacht gelogen.“ Er setzte anschließend noch einen drauf und machte seinen erbitterten und von ihm in gewalttätige Aktionen getriebene Wählern ein verspätetes „Wahlgeschenk“: Tränengas und Wasserwerfer.
Trotz der Proteste in Budapest gegen die Regierung Gyurcsanys will er im Amt bleiben. Die Polizei sollte die Ordnung „wieder herstellen“. Doch was ist in Ungarn zurzeit die Ordnung? War der Zustand nach Gyurcsanys betrügerischen Wahlsieg ordentlich? Aber sollten wir nicht die Proteste als Bemühungen zur Wiederherstellung der politischen Ordnung verstehen was Gyurcsanys Rücktritt und Neuwahlen impliziert? Erschreckend ist, dass Politiker wie Ferenc Gyurcsany Bürger nicht nur belügen und betrügen, sondern auch massiv manipulieren und in die Gewalt treiben: Immerhin hatte er die Gewalt gesät. Aber gemessen an der Professionalität von Bush, Blair, Chirac und Merkel wirkt er nur wie ein jämmerliches „Nesthäkchen“.
„Die Deutschen sterben aus“
Die Deutschen sind ein Mischvolk, nicht erst jetzt in diesen Tagen, sondern bereits in historischer Zeit. In etwa der geografischen Mitte Europas gab es viele Stämme. Der Faulheit alt-römischer Politiker ist es zu verdanken, dass all jene ihrer Politik trotzenden Stämme nördlich der Alpen, die sich von den Römern nicht bevormunden lassen wollten, von diesen nicht nur als „Barbaren“, sondern oberflächlich und pauschal als „Germanen“ bezeichnet wurden.
Auf den Flächen des früheren und auch heutigen Deutschlands gab es ein Kommen und Gehen – nicht viel anders als heutzutage. Die Deutschen können folglich nicht aussterben. Wer anderes behauptet, muss sich den Vorwurf gefallen lassen in nationalsozialistischem Gedankengut, in ein Denken, das einer „Herrenmenschenrasse“ den Vorrang einräumt, abgeglitten zu sein.
Eigenartig ist für den deutschen Presse-Mainstream, dass er sich entweder scheinbar über Nazi-Sprüche von Politikern entrüstet und über diese dann wie ein Mob herfällt oder aber intensiv solche schrägen Meldungen wie „Die Deutsche sterben aus“ ähnlich intensiv auskostet und gewissenlos und penetrant sendet wie unmittelbar nach dem 11. September 2001 die filmischen Dokumente vom Fall der Türme des WTC in New York. Mehr noch: Dieser Meldung ist es sicherlich mit zu verdanken, dass kürzlich so viele „Triebwähler“ (wahrscheinlich eine Wortschöpfung von SPIEGEL-Online) gab, die bei den Wahlen ihr Kreuz bei der NPD machten.
Penetrantes demografisches Geschwätz
Eigentlich schade, dass der Fall der Türme bis jetzt nicht jeden Tag gesendet wurde. Die politische Landschaft wie auch das Empfinden der Zuschauer wäre gewiss anders – vielleicht sogar ehrlicher geworden, denn wer täglich ständig denselben Brei vorgesetzt kriegt, kotzt ihn irgendwann wieder aus und wird gegen jene rebellieren, die ihn ausgaben. Und so schlachteten alle deutschen TV-Sender die Meldung „Die Deutschen sterben aus“ bis zum Erbrechen aus. Einige Privat-Sender folgten sogar vorausgegangenen Äußerungen eines Freiburger Universitäts-Professors zur Renten-Diskussion, wie jene, demnach die Deutschen selbst schuld hätten, weil sie nicht rechtzeitig Kinder gezeugt hätten. Sie versuchten krampfhaft „Beweise“ dafür zu konstruieren, dass die Deutschen aussterben. Doch diese Meldung entbehrt nicht nur jeder Grundlage, sondern wurde angeblich empirisch völlig falsch ausgelegt.
Am 23. August 2006 schreibt SPIEGEL-Online über die „Die Mär von den aussterbenden Deutschen“. Demnach wurde „mit gewagten Interpretationen lückenhafter Daten Panikmache betrieben“. Lang und breit rechnete SPIEGEL-Online seinen LeserInnen die angeblich falsch ausgelegten demografischen Daten vor. Alles in allem eine statistische Stammelei, um sich, wie ich meine, wohlmöglich einem Vorwurf der Verbreitung Nazi-Gedankengutes zu entgehen. Dabei war SPIEGEL-Online ebenfalls der Linie „Die Deutschen sterben aus“ brav gefolgt. Ich vermute, dies geschah mehr deshalb, um der „journalistischen Aufgabe“ nachzukommen als weniger, weil der SPIEGEL noch immer nicht die braunen Flecken seiner eigenen Historie aufgearbeitet hat. Dennoch: Alle Zeitungen, Rundfunkstationen und TV-Sender hatten behauptet: „Die Deutschen sterben aus“, aber nur ganz wenige waren der Relativierung und Richtigstellung von SPIEGEL-Online gefolgt.
Trennen sich Medienvertreter nur ungern von ihren massiv verfälschten Nachrichten? Existiert die Zivilcourage nur noch in den Gemeinschaftskundebüchern für Schüler?
Aber was hat dies mit Osama bin Laden zu tun?
Der unpassende Tod
Nun, es ist merkwürdig, welche Aufregung es gegenwärtig um seinen angeblichen Tod gibt. Im Gegensatz zu bisherigen Falschmeldungen, die in den Mainstream-Medien so sehr breitgetreten wurden, dass man gezwungen war den Informationsgehalt für wahr zu halten, gibt es kaum jemanden, der wirklich an den Tod von Osama bin Laden glaubt. Mehr noch: Die Politiker-Clique Chiras-Merkel-Putin soll stinkesauer über die Verbreitung der Todesnachricht sein.
Ein Leser von FOCUS-Online brachte es am Sonnabend in seinem Kommentar scheinbar auf den Punkt: Wenn die Nachricht wahr wäre, dann müsse den staatlichen Terroristenjägern die Grundlage für weitere Einschränkungen der Bürgerrechte fehlen. Ohne Osama bin Laden müsse die Terrororganisation bald in sich zusammenbrechen und sich auflösen. Dann gebe es keine Begründung mehr für die restriktiven Maßnahmen zur Erosion demokratischer Freiheiten durch US-Präsident George W. Bush und die ihm Verpflichteten in den mit den USA „befreundeten“ Staaten.
Doch entgegen der bisherigen Darstellungsweise zumindest der deutschsprachigen Medien wird die Al-Qaida nicht von einem Kopf gesteuert, sondern setzt sich bisherigen Erkenntnissen nach aus vielen unabhängigen Terrorzellen zusammen. Somit kam ein anderer Leser zu folgendem Schluss „Irgend welche Wirrköpfe, die gerne Angst und Schrecken verbreiten, gibt es immer wieder. Warum denen Aufmerksamkeit schenken? Ob er nun wirklich tot ist oder dies zur Tarnung nutzt, oder er ist schon lange tot und andere nutzen seinen Namen ... gähn. Wir wollen lieber unser eigenes Leben leben und uns keine Agenda von schrägen Vögeln aufdrängen lassen!“
Das klingt fast wie das Statement eines x-beliebigen Gartenfreundes zur Zeit des Biedermeiers, aber auch nur fast, denn Martin Landvoigt, von dem diese Worte stammen, drückt das aus, was viele Menschen in vielen Ländern gegenwärtig denken und von Politikern verlangen: Freiheit ohne Lügen und Manipulation.
Freiheit nur als Worthülse von Bush, Blair, Chirac, Merkel, Putin und „Nesthäkchen“ Gyurcsany - oder wie die Leere im Weltall?
Echt oder falsch
Realität oder Manipulation?
junge Welt: Impfstoff Wahrheit
junge Welt: Ausbruch aus der Matrix
sfux - 25. Sep, 08:00 Article 4080x read