Neues zum Flugzeugabsturz in Brasilien
Karl Weiss - Im Laufe des Montags und Dienstags gingen ein Reihe weiterer Meldungen zum Flugzeugabsturz im Amazonasgebiet ein, dem Flugzeug-Desaster mit der höchsten Zahl von Toten in der brasilianischen Luftfahrt (155), die wenigstens einige der offenen Fragen beantworten. Allerdings kamen auch neue Fragen auf.
Die erste Nachricht war, daß ein Staatsanwalt in Mato Grosso die Beschlagnahme der Pässe der beiden Piloten des Exekutiv-Jets „Legacy“ beantragt hat, dessen Zusammenstoß mit der Boeing 737-800 die Tragödie auslöste, was der Richter auch gewährte. Es soll verhindert werden, daß beide in die USA zurückkehren, solange die Untersuchungen noch andauern. Der Pilot, so wird jetzt angegeben, heiße Joseph Lepore und sei Italiener.
Allerdings ist das in Brasilien so ein Problem. Entscheidungen von Richtern gelten nur innerhalb deren Gemarkung. Die Entscheidung muß von einem anderen Richter am Aufenthaltsort der betroffenen Person bestätigt werden. Auch dann kann man nicht einfach an die Flughäfen Meldung geben, daß die beiden nicht ausreisen dürfen, sondern es muß ein Polizist persönlich den beiden die Entscheidung übergeben und die Pässe einziehen. Soweit ersichtlich, ist das bisher nicht geschehen.
Als nächstes wurde erneut die Meldung gebracht, daß die brasilianische Luftwaffe, zuständig für die Überwachung der „Legacy“, bestätigt habe, der Exekutiv-Jet sei ausserhalb seiner Route geflogen und weit höher als vorgeschrieben.
Dann kommt eine Berichtigung dieser Meldung. Die „Legacy“ sei zu hoch geflogen, aber auf ihrer Route gewesen. Das ist jetzt die neue offizielle Aussage der Luftwaffe, zuständig für die Luftüberwachung von Exekutiv-Jets.
Dann bekommt der Berichterstatter einen Mann ans Telefon, der schon was vom Fliegen gehört hat. Der klärt auf: Die Annahme, daß Jets die kürzeste Verbindung von Ausgangs- und Zielpunkt fliegen, ist falsch. Die Luftüberwachung führt Jets vielmehr in Luftkorridoren von nur einigen hundert Metern Breite. Der erste Luftkorridor, den die Legacy aus São Jose dos Campos geflogen ist, sei wohl der von São Paulo nach Brasilia gewesen. Die Leitstelle in Brasilia habe sie dann wahrscheinlich in den Luftkorridor von Brasilia nach Manaus weitergeleitet und genau dort sei das Unglück geschehen.
Das heißt also, die beiden Flugzeuge waren im gleichen Luftkorridor genau in Gegenrichtung unterwegs, denn die Boeing 737-800 kam ja aus Manaus und sollte in Brasilia zwischenlanden auf dem Weg nach Rio de Janeiro. Normal sollte das auch kein Problem sein, denn selbstverständlich werden dem Nord- und Südverkehr verschiedenen Höhen zugeteilt, normalerweise eine 1000 Meter über der anderen.
Das stimmt überein mit den Angaben: Der Passagier-Jet war auf 37.000 Fuß unterwegs, das sind nach Angaben des Flug-Kundigen 12 000 Meter, während der Exekutiv-Jet hätte auf 34.000 Fuß fliegen sollen, das sind 11 000 Meter, wenn der Flug-Kundige recht hat. Offenbar waren aber beide auf 37.000 Fuß unterwegs, also 12 Km Höhe.
Es gibt aber zwei weitere Schutzmechanismen, sagt er, weil Zusammenstösse in der Luft so gefährlich sind. Zum einen haben alle modernen Jets, auch die kleinen der Embraer, ein eigenes Radar. Dort kann man Flugzeuge erkennen, die in der gleichen Höhe auf einen zukommen. Was war mit den beiden Radar-Systemen? Abgeschaltet? Niemand gab acht? Zusätzlich gibt es eine Annäherungswarnung, unabhängig vom Radar, die auf den Signalen der Transponder beruht, die jeder Jet hat. Kommt ein anderer Transponder während des Fluges in die Nähe, ertönt ein lauter Warnton im Cockpit, der noch Zeit für eine Kurve läßt.
Was war mit den beiden Transpondern? Beide abgeschaltet? Abgeschaltete Transponder bedeuten normalerweise entführtes Flugzeug. Wir haben gehört, daß der Pilot der Legacy im Verdacht steht, seinen Transponder abgeschaltet zu haben,um nicht identifiziert zu werden. Aber warum? Und die Boeing? Auch abgeschaltet? War sie entführt worden?
Nun kam als nächste Nachricht die Aussage des Piloten der Legacy. Er hätte gesagt, er sei auf der vorgesehenen Höhe und auf dem vorgesehenen Kurs gewesen. Er habe eine Panne mit dem Funkgerät gehabt, also keinen Kontakt zur Bodenstation. Er habe den Transponder nicht abgeschaltet. Wenn dieser nicht funktioniert habe, sei das ein technischer Defekt gewesen. Vom Radar keinerlei Aussage von ihm.
Noch am Montagabend kommt auch eine andere Nachricht. Einer der Fluglotsen des Zivilsystems, anscheinend jener, der für die Boeing zuständig war, wurde vom Dienst suspendiert und ist in psychiatrischer Betreuung. Das klingt ganz nach einem Mann, der befürchtet 155 Tote auf dem Gewissen zu haben. War der Fehler also in der Bodenkontrolle des Zivilsystems?
Dann der Dienstag. Morgens ist im Eingangskasten des E-mails die neue Internet-Ausgabe der New York Times.
Und siehe da: Dort ist ein Artikel von Joe Sharkey, Reporter der New York Times, über seine Erfahrung: Er war in der Legacy, die mit der Boeing zusammenstieß. Er erzählt die Geschichte aus seiner Sicht. Kurz vor dem Zusammenstoß war er im Cockpit und unterhielt sich mit den beiden Piloten. Joe Lepore und Jan Paladino, beides US-Bürger, keine Rede von einem Italiener. Er sah auf den Höhenmesser. Man war auf 37.000 Fuß.
Kurz danach ein Schlag, ein Knall. Einer der Passagiere, Henry Yandle, der nur als Mit-Passagier identifiziert wird und in der Nähe des Cockpits steht, sagt, was er offenbar von dort gehört hat: „Etwas hat uns getroffen!“ Die Passagiere sehen aus dem Fenster (es ist noch vor 5 Uhr nachmittags, also noch hell) und sehen, daß am Ende des linken Flügels das Winglet fehlt – abgeschlagen von irgendetwas.
Die Piloten sind ohne Funkkontakt (wichtige Bestätigung!), fliegen langsamer und gehen tiefer auf der Suche nach einem Flugfeld oder einer Möglichkeit für eine Notlandung. Nach etwa einer halben Stunde, als es bereits zu dämmern beginnt (hier, in der Nähe des Äquators, wird es um sechs Uhr Abend sehr schnell dunkel), sieht der Pilot einen Fluhafen: Die brasilianische Air Base “Serra do Cachimbo“, wie man später erfährt.
Dort weiß an diesem Abend noch niemand, daß nur 100 km von hier soeben die Boeing abgestürzt ist. Sie dürfte sich noch in der Luft in ihre Bestandteile aufgelöst haben, denn so ein Flugzeug ist für jene Fallgeschwindigkeiten nicht gebaut: Wahrscheinlich an die 2000 km/h nach Meinung des Flug-Kundigen.
Der New York Times-Reporter ist nicht für seine Zeitung unterwegs. Die Bezahlung der größten Tageszeitung der Welt scheint nicht begeisternd zu sein, jedenfalls macht er auch nebenbei „Free-lance“ Arbeiten als Journalist. In diesem Moment recherchierte er für das Magazin „Business Jet Traveler“. Als solcher ist er natürlich mit der Embraer, einem der beiden großen Hersteller von Business Jets, in engem Kontakt. Dort, in São Jose dos Campos, im Staat São Paulo gelegen, hat der Vize-Präsident von Excel Aire, einem US-Charter-Jet-Unternehmen, David Rimmer, ihn eingeladen, auf dem Rückflug mit dem neu eingekauften Jet in die USA mitzukommen.
Ein anderer Passagier an Bord ist Ralph Michielli, ebenfalls einer der Vize-Präsidenten von Excel Aire. Auch ein Manager von Embraer ist mit von der Partie, Dan Bachmann. Er ist nach dem Artikel der einzige der sieben, der Portugiesisch spricht.
Erst am darauf folgenden Tag, Samstag, 30.September, hören die sieben aus der Legacy, daß sie mit der Boeing zusammengestoßen sein müssen. Sie gehören zu den ganz, ganz wenigen, die einen Zusammenstoß in der Luft je überlebt haben.
Sharkey berichtet im Artikel über die Theorie, die ein brasilianischer Techniker anhand der Schäden an der Legacy entwickelt. Der Pilot der Boeing dürfte im allerletzten Moment die Legacy auf sich zukommen gesehen haben und versuchte eine Aufwärts-Rechts-Kurve,um noch auszuweichen, dadurch war der rechte Flügel der tiefste Teil am Flugzeug, der mit der Legacy zusammenkrachte. Offenbar waren die Schäden am Flügel danach so stark, daß er zum Teil oder ganz abbrach. Ohne oder mit einem halben Flügel kann kein Flugzeug mehr fliegen.
Wenn die Theorie stimmt, hat der Pilot der Boeing den sieben das Leben gerettet, konnte aber nichts mehr für seine eigenen Passagiere und sich tun. Inzwischen hört man, daß die beiden US-Piloten nach Rio de Janeiro zu medizinischen Untersuchungen gebracht wurden. Haben Piloten ein Air-Desaster überlebt, ist eine ausführliche medizinische Untersuchung internationaler Standard. Nach Angaben einer Internet-Agentur sei die Untersuchung, die normalerweise über 12 Stunden geht, auf 5 Stunden verkürzt worden, weil es sich um ausländische Staatsbürger handelt. Kann das jemand verstehen?
Schließlich kommt am 3. Oktober auch noch eine andere Information: Die größte Tageszeitung Brasiliens, die „Folha de São Paulo“, schreibt folgendes: Die Ursache für den fehlenden Funkkontakt könnte ein so genanntes schwarzes Loch sein, das es in der Gegend der Absturzstelle geben soll. Dort, ab einer Marke, die als ‚Teres’ bekannt ist, 480 km nördlich von Brasilia, soll eine Art von Funk-Blackout vorkommen, der alle Radiowellen auslöscht. Vor dem Zusammenstoß sei die Legacy auf dem Bodenradar nur als Punkt ohne Identifikation erschienen. Näheres dazu gibt es bisher nicht.
Nun, sind wir jetzt schlauer? Nicht wirklich, nicht wahr?
Mysterium um den Flugzeugabsturz in Brasilien - Mehr offene Fragen als Passagiere in einer Boeing
Die erste Nachricht war, daß ein Staatsanwalt in Mato Grosso die Beschlagnahme der Pässe der beiden Piloten des Exekutiv-Jets „Legacy“ beantragt hat, dessen Zusammenstoß mit der Boeing 737-800 die Tragödie auslöste, was der Richter auch gewährte. Es soll verhindert werden, daß beide in die USA zurückkehren, solange die Untersuchungen noch andauern. Der Pilot, so wird jetzt angegeben, heiße Joseph Lepore und sei Italiener.
Allerdings ist das in Brasilien so ein Problem. Entscheidungen von Richtern gelten nur innerhalb deren Gemarkung. Die Entscheidung muß von einem anderen Richter am Aufenthaltsort der betroffenen Person bestätigt werden. Auch dann kann man nicht einfach an die Flughäfen Meldung geben, daß die beiden nicht ausreisen dürfen, sondern es muß ein Polizist persönlich den beiden die Entscheidung übergeben und die Pässe einziehen. Soweit ersichtlich, ist das bisher nicht geschehen.
Als nächstes wurde erneut die Meldung gebracht, daß die brasilianische Luftwaffe, zuständig für die Überwachung der „Legacy“, bestätigt habe, der Exekutiv-Jet sei ausserhalb seiner Route geflogen und weit höher als vorgeschrieben.
Dann kommt eine Berichtigung dieser Meldung. Die „Legacy“ sei zu hoch geflogen, aber auf ihrer Route gewesen. Das ist jetzt die neue offizielle Aussage der Luftwaffe, zuständig für die Luftüberwachung von Exekutiv-Jets.
Dann bekommt der Berichterstatter einen Mann ans Telefon, der schon was vom Fliegen gehört hat. Der klärt auf: Die Annahme, daß Jets die kürzeste Verbindung von Ausgangs- und Zielpunkt fliegen, ist falsch. Die Luftüberwachung führt Jets vielmehr in Luftkorridoren von nur einigen hundert Metern Breite. Der erste Luftkorridor, den die Legacy aus São Jose dos Campos geflogen ist, sei wohl der von São Paulo nach Brasilia gewesen. Die Leitstelle in Brasilia habe sie dann wahrscheinlich in den Luftkorridor von Brasilia nach Manaus weitergeleitet und genau dort sei das Unglück geschehen.
Das heißt also, die beiden Flugzeuge waren im gleichen Luftkorridor genau in Gegenrichtung unterwegs, denn die Boeing 737-800 kam ja aus Manaus und sollte in Brasilia zwischenlanden auf dem Weg nach Rio de Janeiro. Normal sollte das auch kein Problem sein, denn selbstverständlich werden dem Nord- und Südverkehr verschiedenen Höhen zugeteilt, normalerweise eine 1000 Meter über der anderen.
Das stimmt überein mit den Angaben: Der Passagier-Jet war auf 37.000 Fuß unterwegs, das sind nach Angaben des Flug-Kundigen 12 000 Meter, während der Exekutiv-Jet hätte auf 34.000 Fuß fliegen sollen, das sind 11 000 Meter, wenn der Flug-Kundige recht hat. Offenbar waren aber beide auf 37.000 Fuß unterwegs, also 12 Km Höhe.
Es gibt aber zwei weitere Schutzmechanismen, sagt er, weil Zusammenstösse in der Luft so gefährlich sind. Zum einen haben alle modernen Jets, auch die kleinen der Embraer, ein eigenes Radar. Dort kann man Flugzeuge erkennen, die in der gleichen Höhe auf einen zukommen. Was war mit den beiden Radar-Systemen? Abgeschaltet? Niemand gab acht? Zusätzlich gibt es eine Annäherungswarnung, unabhängig vom Radar, die auf den Signalen der Transponder beruht, die jeder Jet hat. Kommt ein anderer Transponder während des Fluges in die Nähe, ertönt ein lauter Warnton im Cockpit, der noch Zeit für eine Kurve läßt.
Was war mit den beiden Transpondern? Beide abgeschaltet? Abgeschaltete Transponder bedeuten normalerweise entführtes Flugzeug. Wir haben gehört, daß der Pilot der Legacy im Verdacht steht, seinen Transponder abgeschaltet zu haben,um nicht identifiziert zu werden. Aber warum? Und die Boeing? Auch abgeschaltet? War sie entführt worden?
Nun kam als nächste Nachricht die Aussage des Piloten der Legacy. Er hätte gesagt, er sei auf der vorgesehenen Höhe und auf dem vorgesehenen Kurs gewesen. Er habe eine Panne mit dem Funkgerät gehabt, also keinen Kontakt zur Bodenstation. Er habe den Transponder nicht abgeschaltet. Wenn dieser nicht funktioniert habe, sei das ein technischer Defekt gewesen. Vom Radar keinerlei Aussage von ihm.
Noch am Montagabend kommt auch eine andere Nachricht. Einer der Fluglotsen des Zivilsystems, anscheinend jener, der für die Boeing zuständig war, wurde vom Dienst suspendiert und ist in psychiatrischer Betreuung. Das klingt ganz nach einem Mann, der befürchtet 155 Tote auf dem Gewissen zu haben. War der Fehler also in der Bodenkontrolle des Zivilsystems?
Dann der Dienstag. Morgens ist im Eingangskasten des E-mails die neue Internet-Ausgabe der New York Times.
Und siehe da: Dort ist ein Artikel von Joe Sharkey, Reporter der New York Times, über seine Erfahrung: Er war in der Legacy, die mit der Boeing zusammenstieß. Er erzählt die Geschichte aus seiner Sicht. Kurz vor dem Zusammenstoß war er im Cockpit und unterhielt sich mit den beiden Piloten. Joe Lepore und Jan Paladino, beides US-Bürger, keine Rede von einem Italiener. Er sah auf den Höhenmesser. Man war auf 37.000 Fuß.
Kurz danach ein Schlag, ein Knall. Einer der Passagiere, Henry Yandle, der nur als Mit-Passagier identifiziert wird und in der Nähe des Cockpits steht, sagt, was er offenbar von dort gehört hat: „Etwas hat uns getroffen!“ Die Passagiere sehen aus dem Fenster (es ist noch vor 5 Uhr nachmittags, also noch hell) und sehen, daß am Ende des linken Flügels das Winglet fehlt – abgeschlagen von irgendetwas.
Die Piloten sind ohne Funkkontakt (wichtige Bestätigung!), fliegen langsamer und gehen tiefer auf der Suche nach einem Flugfeld oder einer Möglichkeit für eine Notlandung. Nach etwa einer halben Stunde, als es bereits zu dämmern beginnt (hier, in der Nähe des Äquators, wird es um sechs Uhr Abend sehr schnell dunkel), sieht der Pilot einen Fluhafen: Die brasilianische Air Base “Serra do Cachimbo“, wie man später erfährt.
Dort weiß an diesem Abend noch niemand, daß nur 100 km von hier soeben die Boeing abgestürzt ist. Sie dürfte sich noch in der Luft in ihre Bestandteile aufgelöst haben, denn so ein Flugzeug ist für jene Fallgeschwindigkeiten nicht gebaut: Wahrscheinlich an die 2000 km/h nach Meinung des Flug-Kundigen.
Der New York Times-Reporter ist nicht für seine Zeitung unterwegs. Die Bezahlung der größten Tageszeitung der Welt scheint nicht begeisternd zu sein, jedenfalls macht er auch nebenbei „Free-lance“ Arbeiten als Journalist. In diesem Moment recherchierte er für das Magazin „Business Jet Traveler“. Als solcher ist er natürlich mit der Embraer, einem der beiden großen Hersteller von Business Jets, in engem Kontakt. Dort, in São Jose dos Campos, im Staat São Paulo gelegen, hat der Vize-Präsident von Excel Aire, einem US-Charter-Jet-Unternehmen, David Rimmer, ihn eingeladen, auf dem Rückflug mit dem neu eingekauften Jet in die USA mitzukommen.
Ein anderer Passagier an Bord ist Ralph Michielli, ebenfalls einer der Vize-Präsidenten von Excel Aire. Auch ein Manager von Embraer ist mit von der Partie, Dan Bachmann. Er ist nach dem Artikel der einzige der sieben, der Portugiesisch spricht.
Erst am darauf folgenden Tag, Samstag, 30.September, hören die sieben aus der Legacy, daß sie mit der Boeing zusammengestoßen sein müssen. Sie gehören zu den ganz, ganz wenigen, die einen Zusammenstoß in der Luft je überlebt haben.
Sharkey berichtet im Artikel über die Theorie, die ein brasilianischer Techniker anhand der Schäden an der Legacy entwickelt. Der Pilot der Boeing dürfte im allerletzten Moment die Legacy auf sich zukommen gesehen haben und versuchte eine Aufwärts-Rechts-Kurve,um noch auszuweichen, dadurch war der rechte Flügel der tiefste Teil am Flugzeug, der mit der Legacy zusammenkrachte. Offenbar waren die Schäden am Flügel danach so stark, daß er zum Teil oder ganz abbrach. Ohne oder mit einem halben Flügel kann kein Flugzeug mehr fliegen.
Wenn die Theorie stimmt, hat der Pilot der Boeing den sieben das Leben gerettet, konnte aber nichts mehr für seine eigenen Passagiere und sich tun. Inzwischen hört man, daß die beiden US-Piloten nach Rio de Janeiro zu medizinischen Untersuchungen gebracht wurden. Haben Piloten ein Air-Desaster überlebt, ist eine ausführliche medizinische Untersuchung internationaler Standard. Nach Angaben einer Internet-Agentur sei die Untersuchung, die normalerweise über 12 Stunden geht, auf 5 Stunden verkürzt worden, weil es sich um ausländische Staatsbürger handelt. Kann das jemand verstehen?
Schließlich kommt am 3. Oktober auch noch eine andere Information: Die größte Tageszeitung Brasiliens, die „Folha de São Paulo“, schreibt folgendes: Die Ursache für den fehlenden Funkkontakt könnte ein so genanntes schwarzes Loch sein, das es in der Gegend der Absturzstelle geben soll. Dort, ab einer Marke, die als ‚Teres’ bekannt ist, 480 km nördlich von Brasilia, soll eine Art von Funk-Blackout vorkommen, der alle Radiowellen auslöscht. Vor dem Zusammenstoß sei die Legacy auf dem Bodenradar nur als Punkt ohne Identifikation erschienen. Näheres dazu gibt es bisher nicht.
Nun, sind wir jetzt schlauer? Nicht wirklich, nicht wahr?
Mysterium um den Flugzeugabsturz in Brasilien - Mehr offene Fragen als Passagiere in einer Boeing
sfux - 5. Okt, 07:49 Article 3485x read