„Deutscher“ Al-Qaida-Blogger festgenommen?
Harald Haack – Als ein deutsches Nachrichtenmagazin kürzlich über einen Islam-Blog berichtete, ohne den Link dazu direkt zu nennen, war das Wissen über die Existenz dieses Blogs, auf denen die „Helden-Elegien“ der Terrororganisation Al Qaida in deutscher Übersetzung zu finden ist, keineswegs neu. Doch das Nachrichtenmagazin hat damit maßgeblich die Möglichkeit zum Auffinden der terroristischen „Nachrichtenquelle“ erleichtert. So wurden letztendlich auch deutsche Fahnder mutmaßlich darauf aufmerksam. Ein Blogger, der einen kannte, der den Terror-Link kennt, frotzelte, jetzt könne sich das BKA aufwendige und kostspielige Übersetzungen der Terror-Texte sparen.
Nun publiziert die Bundesanwaltschaft aufgrund eines Haftbefehls 28. September 2006 des Ermittlungsrichters vom Bundesgerichtshof, sei nunmehr am 10. Oktober 2006 in der Nähe von Osnabrück der 36 Jahre alten irakischen Staatsangehörigen Ibrahim R. festgenommen und seine Wohnung sei durchsucht worden.
Der weitere Wortlaut der Pressemitteilung der deutschen Generalbundesanwaltschaft:
“Die Maßnahmen wurden unter der Leitung eines Staatsanwaltes der Bundesanwaltschaft durch Beamte des Landeskriminalamtes Niedersachsen durchgeführt. Dem Beschuldigten wird zur Last gelegt, seit dem 24. September 2005 von seinem Wohnsitz aus in zahlreichen Fällen Audio und Videobotschaften der Rädelsführer der ausländischen terroristischen Vereinigungen Al Qaeda und Al Qaeda im Zweistromland, nämlich von Usama Bin Laden, Ayman Al Zawahiri und Abu Musab Al Zarqawi, über das Internet weltweit weiterverbreitet und dadurch diese Vereinigungen in ihren terroristischen Aktivitäten und Zielsetzungen unterstützt zu haben.
Zur Aufklärung dieses Sachverhalts haben das Niedersächsische Landesamt für Verfassungsschutz, das Landeskriminalamt Niedersachsen und das Bundeskriminalamt maßgeblich beigetragen. Mit den Ermittlungen ist weiterhin das Landeskriminalamt Niedersachsen beauftragt. Der Beschuldigte wird morgen dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.
Weitere Einzelheiten zu den Tatvorwürfen können aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt werden.“
Fast schon triumphierend schreibt das Nachrichtenmagazin falls die Fahnder des Landeskriminalamtes vor Gericht beweisen könnten, dass „man“ (womit praktisch alle Blogger gemeint sind) durch Publikationen im Internet Al Qaida unterstützt, so würde die „neuen Verfahren“ den Weg ebnen. Bundesinnenminister Schäuble könnte sich auf diese Weise ihm lästige, ehrenamtliche Kritiker vom Hals schaffen. Und das Nachrichtenmagazin weiß: „Viele Cyber-Dschihadisten allerdings, die sich im Internet tummeln, sind Freelancer. Sie agieren unabhängig und ohne belastbare Verbindungen zum Kern der Qaida - sind aber gleichzeitig Teil des globalen Phänomens der virtuellen Ein-Mann-Zellen. Sie sind gewissermaßen Lautsprecher des Terrors, und Ibrahim R. scheint ein solcher publizistischer Knoten im immer diffuser und verzweigter werdenden Netzwerk des globalen Dschihads gewesen zu sein. Er war einer, der offenbar dafür sorgte, dass man jede Bin-Laden-Rede auch wirklich fand.“
Und er ist wahrscheinlich einer derjenigen, die maßgeblich mithelfen die Pressefreiheit zu vernichten und damit auch die private Blogger-Konkurrenz des Presse-Mainstreams vor die Bluthunde hetzen. Es ist schon enorm interessant, dieses harmonische Zusammenspiel von Presse-Mainstream und Kriminalisten, das Wechselspiel von „Werbetrommel für Al Qaida-Propaganda“ und „Denunziantentum“.
Nun publiziert die Bundesanwaltschaft aufgrund eines Haftbefehls 28. September 2006 des Ermittlungsrichters vom Bundesgerichtshof, sei nunmehr am 10. Oktober 2006 in der Nähe von Osnabrück der 36 Jahre alten irakischen Staatsangehörigen Ibrahim R. festgenommen und seine Wohnung sei durchsucht worden.
Der weitere Wortlaut der Pressemitteilung der deutschen Generalbundesanwaltschaft:
“Die Maßnahmen wurden unter der Leitung eines Staatsanwaltes der Bundesanwaltschaft durch Beamte des Landeskriminalamtes Niedersachsen durchgeführt. Dem Beschuldigten wird zur Last gelegt, seit dem 24. September 2005 von seinem Wohnsitz aus in zahlreichen Fällen Audio und Videobotschaften der Rädelsführer der ausländischen terroristischen Vereinigungen Al Qaeda und Al Qaeda im Zweistromland, nämlich von Usama Bin Laden, Ayman Al Zawahiri und Abu Musab Al Zarqawi, über das Internet weltweit weiterverbreitet und dadurch diese Vereinigungen in ihren terroristischen Aktivitäten und Zielsetzungen unterstützt zu haben.
Zur Aufklärung dieses Sachverhalts haben das Niedersächsische Landesamt für Verfassungsschutz, das Landeskriminalamt Niedersachsen und das Bundeskriminalamt maßgeblich beigetragen. Mit den Ermittlungen ist weiterhin das Landeskriminalamt Niedersachsen beauftragt. Der Beschuldigte wird morgen dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.
Weitere Einzelheiten zu den Tatvorwürfen können aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt werden.“
Fast schon triumphierend schreibt das Nachrichtenmagazin falls die Fahnder des Landeskriminalamtes vor Gericht beweisen könnten, dass „man“ (womit praktisch alle Blogger gemeint sind) durch Publikationen im Internet Al Qaida unterstützt, so würde die „neuen Verfahren“ den Weg ebnen. Bundesinnenminister Schäuble könnte sich auf diese Weise ihm lästige, ehrenamtliche Kritiker vom Hals schaffen. Und das Nachrichtenmagazin weiß: „Viele Cyber-Dschihadisten allerdings, die sich im Internet tummeln, sind Freelancer. Sie agieren unabhängig und ohne belastbare Verbindungen zum Kern der Qaida - sind aber gleichzeitig Teil des globalen Phänomens der virtuellen Ein-Mann-Zellen. Sie sind gewissermaßen Lautsprecher des Terrors, und Ibrahim R. scheint ein solcher publizistischer Knoten im immer diffuser und verzweigter werdenden Netzwerk des globalen Dschihads gewesen zu sein. Er war einer, der offenbar dafür sorgte, dass man jede Bin-Laden-Rede auch wirklich fand.“
Und er ist wahrscheinlich einer derjenigen, die maßgeblich mithelfen die Pressefreiheit zu vernichten und damit auch die private Blogger-Konkurrenz des Presse-Mainstreams vor die Bluthunde hetzen. Es ist schon enorm interessant, dieses harmonische Zusammenspiel von Presse-Mainstream und Kriminalisten, das Wechselspiel von „Werbetrommel für Al Qaida-Propaganda“ und „Denunziantentum“.
sfux - 11. Okt, 08:04 Article 1431x read