Nichts wissen über Nordkorea?
Harald Haack – In der „Berliner Runde“ von PHOENIX wurde es wieder einmal gesagt: Man wisse nichts über Nordkorea. TELEPOLIS hatte es kurz zuvor geschrieben: „Über Nordkorea ist erstaunlich wenig bekannt.“
Doch tatsächlich gibt es über Nordkorea eine Menge an furchtbarem Wissen. Reicht das nicht? Will man mehr über nordkoreanisches Trachten-Ringelreien schreiben, anstatt über die Realität? Die aber wird von westlichen Medien größtenteils unter dem Teppich gekehrt. Ihr Interesse dreht sich vornehmlich darum, ob von Korea wieder ein Krieg droht und ob dadurch die allgemeine „Feierabendsruhe“ gefährdet wird, sprich: Ob das bisherige Schubladendenken in Bezug auf Nordkorea verlassen werden muss.
Nichts zu wissen über dieses Land, in dem die Menschenrechte laut Amnesty International nicht mehr existieren, heißt auch: Über die Jahre hinweg haben westliche Politiker wegen der Schreckensnachrichten aus Nordkorea die Köpfe eingezogen und geschwiegen.
Unverständlich ist bis heute, weshalb US-Präsident George W. Bush trotz aller gesicherten Erkenntnisse über die nukleare Aufrüstung Nordkoreas sowie die Existenz von Konzentrationslagern dort, das Bild von Nordkorea auf den Irak projizierte, den Irak angriff und mit dem Krieg die ohnehin instabile Lage im Nahen Osten vollends in ein Chaos verwandelte und damit terroristische Vereinigungen wie Al Qaida reichlich Nahrung für deren Feuer gab. Wer versucht das zu verstehen, kommt kaum an dem Punkt vorbei den US-Präsidenten selbst als Terroristen zu sehen. Aber das ändert nichts an der Lage in Nordkorea. Damit verschwinden die Straflager nicht, davon wird keiner in dem Land satt.
Seit etwa drei Jahren häufen sich Information, die trotz der Strenge der nordkoreanischen Führung aus dem Land, das sich entgegen seiner stalinistisch-kommunistischen Politik „Demokratische Volksrepublik Korea“ nennt, geschmuggelt werden konnten.
Die Verschleppung des Nordkoreaners Park Yong-chol
Amnesty International Deutschland (AID) schreibt am 23.12.2004 über den Fall des Nordkoreaners Park Yong-chol, der im Oktober 2004 nach Nordkorea „zurückgebracht“ wurde. Seitdem fehle von ihm jede Nachricht. Möglicherweise sei er in Gefahr gefoltert oder hingerichtet zu werden.
Park Yong-chol soll einer der Organisatoren des „Boot-Zwischenfalls von Yantai" im Januar 2003 gewesen sein. Damals versuchte eine Gruppe von 30 Nordkoreanern von der chinesischen Hafenstadt Yantai in Shandong aus, Südkorea auf dem Seeweg zu erreichen. Deshalb verbüßte er im Gefängnis von Weifang in der chinesischen Provinz Shandong eine zweijährige Haftstrafe. Im Januar 2005 sollte er freigelassen werden. Vier weitere Personen waren zusammen mit ihm wegen Fluchthilfe zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, von denen drei inzwischen aus der Haft entlassen worden sind. Der Vierte, ein Südkoreaner, soll dagegen weiter in Haft sein.
AID: „Die 30 in Yantai inhaftierten Nordkoreaner sind zum größten Teil zwangsweise nach Nordkorea zurückgeschickt worden. Es ist davon auszugehen, dass sie in ihrem Heimatland unter miserablen Haftbedingungen festgehalten werden. Unbestätigten Berichten zufolge verbüßen sie in Straflagern für politische Gefangene (kwalliso) lange Haftstrafen.“
Gemäß § 117 des Strafgesetzbuches Nordkoreas wird der „illegale Grenzübertritt" mit bis zu drei Jahren Haft in einem Straflager für politische Häftlinge bestraft.
Dies sei, wie AID weiter ausführt, ein klarer Verstoß gegen das Grundrecht auf Bewegungsfreiheit wie es in Artikel 12 (2) des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte festgeschrieben ist und der auch von Nordkorea unterzeichnet wurde: „Jedermann steht es frei, jedes Land einschließlich seines eigenen zu verlassen.“
Unbestätigten Berichten zufolge soll damals schon mindestens ein von den chinesischen Behörden nach Nordkorea abgeschobener Nordkoreaner exekutiert worden sein. Über zwei Brüder und deren Cousine, die aus Nordkorea stammen, sei aber bekannt, dass China sie in ihre nordkoreanische Heimat abgeschoben habe, wo sie gefoltert und zu fünf bis zehn Jahren Haft im Straflager verurteilt wurden. Seit Oktober 2004 habe man nichts mehr von ihnen gehört.
Mutmaßliches nordkoreanisches Konzentrationslager „Nummer 14“
Kein Mangel an politischen Gefangenen: Nordkoreanisches KZ „Nummer 14“.
Beide Fotos: © 2006 DigitalGlobe/Google Earth
Die Hinrichtung der Arbeiterin Yoo Bun Hee
NKNET (Network for North Korean Democracy and Human Rights) zeigt seit dem 25. September 2006 Standbilder aus einem heimlich gedrehten Video, das zuvor am 20. September vom japanischen Fernsehsender „Asahi Television” gesendet wurde. Darin soll die Hinrichtung der Arbeiterin Yoo Bun Hee zu sehen sein. Ihr wurde vorgeworfen 20 lbs (511 Gramm) Getreide gestohlen zu haben. Offenbar sofort nach der angeblichen Tat wurde sie von einem Erschießungskommando hinter einem Markt am Ufer des Flusses Juyi in der Provinz Hamju im Juli 2006 erschossen. Mutmaßlich fand kein Prozess statt, in dem sie sich hätte verteidigen können.
Videoframes von der Erschiessung der nordkoreanischen Arbeiterin Yoo Bun Hee am Ufer des Flusses Juyi in der Provinz Hamju im Juli 2006.
© 2006 NKNET / Asahi Television
Das nordkoreanische Volk hungert. Die akute Knappheit von Nahrungsmitteln zwingt Zehntausende von Nordkoreanern zur Flucht in die nordöstlichen chinesischen Provinzen. Die Bedingungen sollen dort für sie erbärmlich sein: Von den chinesischen Behörden erhalten sie keine Unterstützung. Zudem sind sie dem Risiko ausgesetzt körperlich und sexuell ausgebeutet zu werden.
Chinas einzige Reaktion: Ausweisung und Rücktransport von Tausenden dieser Nordkoreaner in ihr Heimatland – zurück in die Hölle des Großen Führers. Die chinesischen Behörden hatten im Oktober 2004 angekündigt „ohne Toleranz“ gegen illegale Immigranten aus Nordkorea vorzugehen.
Dem Großen Führer gedient und zu „menschlichem Unrat“ erklärt
Rico Czerwinski schreibt am 6. März 2005 in seinem Artikel für den TAGESSPIEGEL über die Nordkoreanerin Sun-Ok Li, die sechs Jahre im KZ „Nummer 14“ war, das zu einem System von Konzentrationslagern zählt, „von deren Innenleben man seit einigen Jahren durch die Erzählungen von sechs Männern und einer Frau weiß und für die die Sicherheitsbehörden des Landes den Namen Kjohwa-soh“ benutzen: „Erziehungslager für die Gedankenveränderung“.
Gleich nach ihrer Ankunft werden Gefangene dieses Lagers über ihren Status aufgeklärt. Nach der Lehre von der Eigenständigkeit des „Neuen Koreanischen Menschen“, die erdacht wurde von Kim Il Sung, der zwölf Jahre nach seinem Tod noch immer Staatsoberhaupt des Landes zu sein scheint, gelten Kriminelle als „menschlicher Unrat“. Aber wer alles in Nordkorea ist ein Krimineller? Für die Offiziere von „Nummer 14“ zählen dazu auch politische Gefangene; besonders wohl jene, die dem Großen Führer fanatisch in den Allerwertesten krochen. Auch Sun-Ok Li wurde erklärt, als Kriminelle in einem solchen Kjohwa-soh sei sie noch weniger als menschlicher Unrat, das habe mit der Evolution zu tun.
„Es gibt, sagte einer der Leutnants am Empfang, wo man die Kleider auszog, von nun an nur noch einen Unterschied zwischen euch und Ratten und Hunden. Er deutete auf das Gesäß einer Frau. Es habe bei diesen Gefangenen eine Rückverwandlung stattgefunden, die nicht ganz vollständig verlaufen war. An ihren Gesäßen fehlte das vielen Tieren typische Schwanzende der Wirbelsäule. Gefangene in Nummer 14 gehörten daher zum Stamm der Kkori-Eopneun-Jimseung, dem Stamm der „schwanzlosen Tiere“.“
Mutmaßliche Brandrodung an einem Berghang südlich eines Konzentrationslagers (im Hintergrund im Tal am oberen Bildrand).
© 2006 TerraMetrics / DigitalGlobe / Europa Technologies / Google Earth
In Nummer 14 kamen viele an, die Mitglied der Partei waren. Auch Sun-Ok Li war Mitglied der Partei und hatte ihr Leben dem Führer Kim Il Sung gewidmet und ihre eigene Familie dabei vernachlässigt. Sie wurde im Namen Kim Il Sungs unschuldig inhaftiert.
Ihr Schicksal wie auch das vieler anderer Tausender inhaftierter Nordkoreaner, zeigt, wie destruktiv und selbstzerstörisch die kommunistischen Führer Nordkoreas, Kim Il Sung und sein Nachfolger Kim Jong-il, handeln. Mutmaßlich steht Nordkorea unmittelbar vor dem Zusammenbruch. Dies dürfte die aktuellen Drohungen von Kim Jong-il erklären – ebenso den angeblichen Atomtest. Auffallend in den nördlichen Provinzen Nordkoreas ist die spärliche Besiedlung, was wohl nicht mit den Bergwäldern erklärt werden kann. Satelliten-Fotos zeigen lediglich militärische Bauten: In den Tälern die Konzentrationslager und auf den gerodeten Bergkuppen militärische Anlagen, die sich größtenteils unterirdisch in den Bergen befinden. Die Bauwut des nordkoreanischen Militärs scheint dort ungebrochen. Weitere Bergkuppen werden gerodet, wahrscheinlich mittels Brände. Und dass es sich um Aktivitäten des nordkoreanischen Militärs handelt und nicht um das Anlegen von Getreidefeldern, um damit den Hunger in der Bevölkerung bekämpfen zu können, dafür spricht, dass nahezu alle Bergkuppen jener Region mit militärischen Anlagen überzogen sind.
Doch tatsächlich gibt es über Nordkorea eine Menge an furchtbarem Wissen. Reicht das nicht? Will man mehr über nordkoreanisches Trachten-Ringelreien schreiben, anstatt über die Realität? Die aber wird von westlichen Medien größtenteils unter dem Teppich gekehrt. Ihr Interesse dreht sich vornehmlich darum, ob von Korea wieder ein Krieg droht und ob dadurch die allgemeine „Feierabendsruhe“ gefährdet wird, sprich: Ob das bisherige Schubladendenken in Bezug auf Nordkorea verlassen werden muss.
Nichts zu wissen über dieses Land, in dem die Menschenrechte laut Amnesty International nicht mehr existieren, heißt auch: Über die Jahre hinweg haben westliche Politiker wegen der Schreckensnachrichten aus Nordkorea die Köpfe eingezogen und geschwiegen.
Unverständlich ist bis heute, weshalb US-Präsident George W. Bush trotz aller gesicherten Erkenntnisse über die nukleare Aufrüstung Nordkoreas sowie die Existenz von Konzentrationslagern dort, das Bild von Nordkorea auf den Irak projizierte, den Irak angriff und mit dem Krieg die ohnehin instabile Lage im Nahen Osten vollends in ein Chaos verwandelte und damit terroristische Vereinigungen wie Al Qaida reichlich Nahrung für deren Feuer gab. Wer versucht das zu verstehen, kommt kaum an dem Punkt vorbei den US-Präsidenten selbst als Terroristen zu sehen. Aber das ändert nichts an der Lage in Nordkorea. Damit verschwinden die Straflager nicht, davon wird keiner in dem Land satt.
Seit etwa drei Jahren häufen sich Information, die trotz der Strenge der nordkoreanischen Führung aus dem Land, das sich entgegen seiner stalinistisch-kommunistischen Politik „Demokratische Volksrepublik Korea“ nennt, geschmuggelt werden konnten.
Die Verschleppung des Nordkoreaners Park Yong-chol
Amnesty International Deutschland (AID) schreibt am 23.12.2004 über den Fall des Nordkoreaners Park Yong-chol, der im Oktober 2004 nach Nordkorea „zurückgebracht“ wurde. Seitdem fehle von ihm jede Nachricht. Möglicherweise sei er in Gefahr gefoltert oder hingerichtet zu werden.
Park Yong-chol soll einer der Organisatoren des „Boot-Zwischenfalls von Yantai" im Januar 2003 gewesen sein. Damals versuchte eine Gruppe von 30 Nordkoreanern von der chinesischen Hafenstadt Yantai in Shandong aus, Südkorea auf dem Seeweg zu erreichen. Deshalb verbüßte er im Gefängnis von Weifang in der chinesischen Provinz Shandong eine zweijährige Haftstrafe. Im Januar 2005 sollte er freigelassen werden. Vier weitere Personen waren zusammen mit ihm wegen Fluchthilfe zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, von denen drei inzwischen aus der Haft entlassen worden sind. Der Vierte, ein Südkoreaner, soll dagegen weiter in Haft sein.
AID: „Die 30 in Yantai inhaftierten Nordkoreaner sind zum größten Teil zwangsweise nach Nordkorea zurückgeschickt worden. Es ist davon auszugehen, dass sie in ihrem Heimatland unter miserablen Haftbedingungen festgehalten werden. Unbestätigten Berichten zufolge verbüßen sie in Straflagern für politische Gefangene (kwalliso) lange Haftstrafen.“
Gemäß § 117 des Strafgesetzbuches Nordkoreas wird der „illegale Grenzübertritt" mit bis zu drei Jahren Haft in einem Straflager für politische Häftlinge bestraft.
Dies sei, wie AID weiter ausführt, ein klarer Verstoß gegen das Grundrecht auf Bewegungsfreiheit wie es in Artikel 12 (2) des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte festgeschrieben ist und der auch von Nordkorea unterzeichnet wurde: „Jedermann steht es frei, jedes Land einschließlich seines eigenen zu verlassen.“
Unbestätigten Berichten zufolge soll damals schon mindestens ein von den chinesischen Behörden nach Nordkorea abgeschobener Nordkoreaner exekutiert worden sein. Über zwei Brüder und deren Cousine, die aus Nordkorea stammen, sei aber bekannt, dass China sie in ihre nordkoreanische Heimat abgeschoben habe, wo sie gefoltert und zu fünf bis zehn Jahren Haft im Straflager verurteilt wurden. Seit Oktober 2004 habe man nichts mehr von ihnen gehört.
Mutmaßliches nordkoreanisches Konzentrationslager „Nummer 14“
Kein Mangel an politischen Gefangenen: Nordkoreanisches KZ „Nummer 14“.
Beide Fotos: © 2006 DigitalGlobe/Google Earth
Die Hinrichtung der Arbeiterin Yoo Bun Hee
NKNET (Network for North Korean Democracy and Human Rights) zeigt seit dem 25. September 2006 Standbilder aus einem heimlich gedrehten Video, das zuvor am 20. September vom japanischen Fernsehsender „Asahi Television” gesendet wurde. Darin soll die Hinrichtung der Arbeiterin Yoo Bun Hee zu sehen sein. Ihr wurde vorgeworfen 20 lbs (511 Gramm) Getreide gestohlen zu haben. Offenbar sofort nach der angeblichen Tat wurde sie von einem Erschießungskommando hinter einem Markt am Ufer des Flusses Juyi in der Provinz Hamju im Juli 2006 erschossen. Mutmaßlich fand kein Prozess statt, in dem sie sich hätte verteidigen können.
Videoframes von der Erschiessung der nordkoreanischen Arbeiterin Yoo Bun Hee am Ufer des Flusses Juyi in der Provinz Hamju im Juli 2006.
© 2006 NKNET / Asahi Television
Das nordkoreanische Volk hungert. Die akute Knappheit von Nahrungsmitteln zwingt Zehntausende von Nordkoreanern zur Flucht in die nordöstlichen chinesischen Provinzen. Die Bedingungen sollen dort für sie erbärmlich sein: Von den chinesischen Behörden erhalten sie keine Unterstützung. Zudem sind sie dem Risiko ausgesetzt körperlich und sexuell ausgebeutet zu werden.
Chinas einzige Reaktion: Ausweisung und Rücktransport von Tausenden dieser Nordkoreaner in ihr Heimatland – zurück in die Hölle des Großen Führers. Die chinesischen Behörden hatten im Oktober 2004 angekündigt „ohne Toleranz“ gegen illegale Immigranten aus Nordkorea vorzugehen.
Dem Großen Führer gedient und zu „menschlichem Unrat“ erklärt
Rico Czerwinski schreibt am 6. März 2005 in seinem Artikel für den TAGESSPIEGEL über die Nordkoreanerin Sun-Ok Li, die sechs Jahre im KZ „Nummer 14“ war, das zu einem System von Konzentrationslagern zählt, „von deren Innenleben man seit einigen Jahren durch die Erzählungen von sechs Männern und einer Frau weiß und für die die Sicherheitsbehörden des Landes den Namen Kjohwa-soh“ benutzen: „Erziehungslager für die Gedankenveränderung“.
Gleich nach ihrer Ankunft werden Gefangene dieses Lagers über ihren Status aufgeklärt. Nach der Lehre von der Eigenständigkeit des „Neuen Koreanischen Menschen“, die erdacht wurde von Kim Il Sung, der zwölf Jahre nach seinem Tod noch immer Staatsoberhaupt des Landes zu sein scheint, gelten Kriminelle als „menschlicher Unrat“. Aber wer alles in Nordkorea ist ein Krimineller? Für die Offiziere von „Nummer 14“ zählen dazu auch politische Gefangene; besonders wohl jene, die dem Großen Führer fanatisch in den Allerwertesten krochen. Auch Sun-Ok Li wurde erklärt, als Kriminelle in einem solchen Kjohwa-soh sei sie noch weniger als menschlicher Unrat, das habe mit der Evolution zu tun.
„Es gibt, sagte einer der Leutnants am Empfang, wo man die Kleider auszog, von nun an nur noch einen Unterschied zwischen euch und Ratten und Hunden. Er deutete auf das Gesäß einer Frau. Es habe bei diesen Gefangenen eine Rückverwandlung stattgefunden, die nicht ganz vollständig verlaufen war. An ihren Gesäßen fehlte das vielen Tieren typische Schwanzende der Wirbelsäule. Gefangene in Nummer 14 gehörten daher zum Stamm der Kkori-Eopneun-Jimseung, dem Stamm der „schwanzlosen Tiere“.“
Mutmaßliche Brandrodung an einem Berghang südlich eines Konzentrationslagers (im Hintergrund im Tal am oberen Bildrand).
© 2006 TerraMetrics / DigitalGlobe / Europa Technologies / Google Earth
In Nummer 14 kamen viele an, die Mitglied der Partei waren. Auch Sun-Ok Li war Mitglied der Partei und hatte ihr Leben dem Führer Kim Il Sung gewidmet und ihre eigene Familie dabei vernachlässigt. Sie wurde im Namen Kim Il Sungs unschuldig inhaftiert.
Ihr Schicksal wie auch das vieler anderer Tausender inhaftierter Nordkoreaner, zeigt, wie destruktiv und selbstzerstörisch die kommunistischen Führer Nordkoreas, Kim Il Sung und sein Nachfolger Kim Jong-il, handeln. Mutmaßlich steht Nordkorea unmittelbar vor dem Zusammenbruch. Dies dürfte die aktuellen Drohungen von Kim Jong-il erklären – ebenso den angeblichen Atomtest. Auffallend in den nördlichen Provinzen Nordkoreas ist die spärliche Besiedlung, was wohl nicht mit den Bergwäldern erklärt werden kann. Satelliten-Fotos zeigen lediglich militärische Bauten: In den Tälern die Konzentrationslager und auf den gerodeten Bergkuppen militärische Anlagen, die sich größtenteils unterirdisch in den Bergen befinden. Die Bauwut des nordkoreanischen Militärs scheint dort ungebrochen. Weitere Bergkuppen werden gerodet, wahrscheinlich mittels Brände. Und dass es sich um Aktivitäten des nordkoreanischen Militärs handelt und nicht um das Anlegen von Getreidefeldern, um damit den Hunger in der Bevölkerung bekämpfen zu können, dafür spricht, dass nahezu alle Bergkuppen jener Region mit militärischen Anlagen überzogen sind.
sfux - 13. Okt, 08:05 Article 15992x read