Türken türken den armenischen Genozid
Zwei Signale an Ankara: Nobelpreis und Pariser Beschluss
Malte Olschewski - Die Türkei hält an der getürkten Version des Völkermordes an den Armeniern fest. Es seien „kriegsbedingte Deportationen“ gewesen, die 1915/16 etwa „300 000 Armeniern“ das Leben gekostet hätten. Am 12.10. erhielt die Türkei von Europa zwei deutliche Hinweise für eine Textänderung. Der Romanschriftsteller Orhan Pamuk, der mehrfach für ein türkisches Schuldgeständnis eingetreten war, wurde mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Am gleichen Tag beschloss die französische Nationalversammlung, dass die Leugnung des Genozids an der Armeniern mit Haftstrafen geahndet werden kann.
Das Europa-Parlament hat ein Schuldgeständnis zu einer Voraussetzung eines EU-Beitritts gemacht. Drohungen Ankaras mit einem Wirtschaftsboykott und das hartnäckige Festhalten an der längst schon widerlegten Version werden nun zu einer Hürde. Die historische Wahrheit kam schon nach Ende des Ersten Weltkrieges ans Licht. Die Opferzahl von über einer Millionen Armenier ist seitdem durch unzählige Dokumente und Untersuchungen erhärtet worden. Dabei neigen jüdische Historiker wie Bernard Lewis oder Gilles Veinstein eher zur türkischen Version, da der Genozid an den Armeniern die von ihnen vertretene Theorie der Einzigartigkeit oder Singularität des jüdischen Holocausts in Frage stellen könnte.
Die Ursache des langsamen Niedergang des Osmanischen Reiches lag wie bei anderen grossen Staatskonglomeraten in seiner Überdehnung. Die jungtürkische Bewegung, die seit 1908 in Istanbul an der Macht war, sah in den vielen, unruhig gewordenen Minoritäten die Ursache des Verfalls.
Hierbei gerieten die Armenier ins Fadenkreuz. Sie kontrollierten im Osmanischen Reich durch Tüchtigkeit und auch Rafinesse den Handel. Ausserdem waren sie als Nachkommen Urartus ein antikes Volks, das als erstes das Christentum als Staatsreligion angenommen hatte. Armenien hatte nie Eroberungsfeldzüge durchgeführt, da es sich ständig zwischen Byzanz, den Persern und den aus Zentralasien herankommenden Osmanen zu behaupten hatte. Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Armenier in vielen Gebieten der Türkei Enklaven der Aus-schliesslichkeit gebildet. Das führte zu Aggressionen und zu Massakern durch die benachbarte Mehrheit, womit sich eine Parallele zum Schicksal der Juden anbahnte.
Mit dem Kriegsausbruch 1914 kämpften armenische Freiwillige auf Seiten der russischen Armee. Auch hinter den russisch-türkischen Kampflinien wurden Armenier aktiv. Das Zentralkomitee der Jungtürken beschloss Anfang 1915 ein Programm zur Vernichtung der Armenier. Dazu wurden eigene Sonderkommandos, meist aus Kurden, aufgestellt. Armenische Soldaten in der türkischen Armee wurde entwaffnet und exekutiert.
Die armenische Zivilbevölkerung wurde an sieben Plätzen konzentriert. Alte Männer, Frauen und Kinder wurden zu Gewaltmärschen in Richtung Süden und in syrische Wüste gezwungen. Hierbei ist es zu ungeheuerlichen Verbrechen gekommen. Neben den Marschkolonnen ist auch in anderen, armenischen Enklaven die Bevölkerung niedergemetzelt worden. Franz Werfel hat in seinem Roman: „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ das Schicksal einer solchen Enklave geschildert. Nur 100 000 Armenier haben den als Deportation getarnten Marsch überlebt. Vielleicht 200 000 konnten flüchten.
Zehntausende Frauen wurden von den am Wegrand lauernden Moslems vergewaltigt oder als Nebenfrauen genommen. Und immer wieder kamen freiwillige Kurden, um mit zu morden im grossen Genozid.
Die deutschen Verbündeten waren informiert. Pastor Johannes Lepsius suchte Berlin mit Dokumenten und Augenzeugenberichten zum Eingreifen zu bewegen. Die deutsche Heeresleitung aber hatte rund 800 Offiziere als Militärhilfe nach Konstantinopel entsandt. In fünfzig türkischen Städten arbeiteten deutsche Konsulate. Berlin war informiert und ist dem Verbündeten aus strategischen Gründen nicht in die Zügel gefallen. Die Rolle der deutschen Offiziere war unterschiedlich.
Einige wie Liman von Sanders sollen zu retten versucht haben. Goltz-Pascha und Fritz von Schellendorf sollen am Deportationsplan mitgewirkt oder ihn gar erfunden haben. Gesichert ist die Tatsache, dass Deutschland die Flucht jener Paschas ermöglicht hat, die nach dem Krieg von einem Sultansgericht zum Tod verurteilt worden waren. Der Hauptverantwortliche, Talaat Pascha, fand Asyl in Berlin.
Dort wurde er bald von einem jungen Armenier erschossen, der unter einem Haufen ermordeter Landsleute überlebt hatte. In Nordostanatolien und im Kaukasus wogten die Kämpfe in einzigartigen Verzahnungen hin und her, wobei die Armenier auch Rache geübt haben. Der Vormarsch der Türken wurde von Armeniern zusammen mit der neuen Sowjetarmee bei Sardarapat aufgehalten. 1922 wurde Armenien ein Teil der neu gegründeten Sowjetunion.
Kemal Atatürk hatte nach Feldzügen gegen die Siegermächte im anatolischen Kernland des Osmanischen Reiches die Republik gegründet. Er hat die Armeniermorde als „Schandtat der Vergangenheit“ bezeichnet. Und mit diesem Ausspruch des vergötterten Staatsgründers lebte die Türkei bis heute relativ bequem. Kemal war 1906 Mitglied des jungtürkischen Komitees geworden. Er stritt mit mit Kriegsminister Enver und wurde nach Kriegsausbruch 1914 als Militärattache nach Sofia verschoben.
Er kann in dieser Position von den Beschlüssen zu den Deportationen höchstens gewusst haben. Er vollbrachte 1915 Heldentaten bei der Abwehr der alliierten Landung bei Gallipoli. Er wurde als Retter von Istanbul zum Pascha ernannt und ab 1916 mit der Führung der Front im Kaukasus beauftragt. Hier und auch später hatte er immer wieder mit der armenischen Frage zu tun. Kemal Atatürk und die Armenier sind als ein extrem heikles Thema in der Staatswerdung der Türkei verborgen worden.
Wenn eine derart offenkundige, historische Wahrheit von einem Staat des Jahres 2006 mit derartiger Vehemenz geleugnet wird, muss es tief reichende Gründe dafür geben. Noch immer wirkt hier der Zusammenbruch des riesigen Osmanen-reiches. Es mag auch die historische Nähe des vergotteten Staatsgründers Atatürk zu den Massenmorden sein. Es sind trotz der von Atatürk erzwungenen Säkularisierung in den letzten Jahren islamische Kräfte immer stärker geworden. Die Türkei hat sich in letzten Jahrzehnten als regionale Grossmacht und Führer pantürkischer Bewegungen vielleicht nicht nur in Zentralasien gesehen.
Atatürk und die Armenier
Malte Olschewski - Die Türkei hält an der getürkten Version des Völkermordes an den Armeniern fest. Es seien „kriegsbedingte Deportationen“ gewesen, die 1915/16 etwa „300 000 Armeniern“ das Leben gekostet hätten. Am 12.10. erhielt die Türkei von Europa zwei deutliche Hinweise für eine Textänderung. Der Romanschriftsteller Orhan Pamuk, der mehrfach für ein türkisches Schuldgeständnis eingetreten war, wurde mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Am gleichen Tag beschloss die französische Nationalversammlung, dass die Leugnung des Genozids an der Armeniern mit Haftstrafen geahndet werden kann.
Das Europa-Parlament hat ein Schuldgeständnis zu einer Voraussetzung eines EU-Beitritts gemacht. Drohungen Ankaras mit einem Wirtschaftsboykott und das hartnäckige Festhalten an der längst schon widerlegten Version werden nun zu einer Hürde. Die historische Wahrheit kam schon nach Ende des Ersten Weltkrieges ans Licht. Die Opferzahl von über einer Millionen Armenier ist seitdem durch unzählige Dokumente und Untersuchungen erhärtet worden. Dabei neigen jüdische Historiker wie Bernard Lewis oder Gilles Veinstein eher zur türkischen Version, da der Genozid an den Armeniern die von ihnen vertretene Theorie der Einzigartigkeit oder Singularität des jüdischen Holocausts in Frage stellen könnte.
Die Ursache des langsamen Niedergang des Osmanischen Reiches lag wie bei anderen grossen Staatskonglomeraten in seiner Überdehnung. Die jungtürkische Bewegung, die seit 1908 in Istanbul an der Macht war, sah in den vielen, unruhig gewordenen Minoritäten die Ursache des Verfalls.
Hierbei gerieten die Armenier ins Fadenkreuz. Sie kontrollierten im Osmanischen Reich durch Tüchtigkeit und auch Rafinesse den Handel. Ausserdem waren sie als Nachkommen Urartus ein antikes Volks, das als erstes das Christentum als Staatsreligion angenommen hatte. Armenien hatte nie Eroberungsfeldzüge durchgeführt, da es sich ständig zwischen Byzanz, den Persern und den aus Zentralasien herankommenden Osmanen zu behaupten hatte. Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Armenier in vielen Gebieten der Türkei Enklaven der Aus-schliesslichkeit gebildet. Das führte zu Aggressionen und zu Massakern durch die benachbarte Mehrheit, womit sich eine Parallele zum Schicksal der Juden anbahnte.
Mit dem Kriegsausbruch 1914 kämpften armenische Freiwillige auf Seiten der russischen Armee. Auch hinter den russisch-türkischen Kampflinien wurden Armenier aktiv. Das Zentralkomitee der Jungtürken beschloss Anfang 1915 ein Programm zur Vernichtung der Armenier. Dazu wurden eigene Sonderkommandos, meist aus Kurden, aufgestellt. Armenische Soldaten in der türkischen Armee wurde entwaffnet und exekutiert.
Die armenische Zivilbevölkerung wurde an sieben Plätzen konzentriert. Alte Männer, Frauen und Kinder wurden zu Gewaltmärschen in Richtung Süden und in syrische Wüste gezwungen. Hierbei ist es zu ungeheuerlichen Verbrechen gekommen. Neben den Marschkolonnen ist auch in anderen, armenischen Enklaven die Bevölkerung niedergemetzelt worden. Franz Werfel hat in seinem Roman: „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ das Schicksal einer solchen Enklave geschildert. Nur 100 000 Armenier haben den als Deportation getarnten Marsch überlebt. Vielleicht 200 000 konnten flüchten.
Zehntausende Frauen wurden von den am Wegrand lauernden Moslems vergewaltigt oder als Nebenfrauen genommen. Und immer wieder kamen freiwillige Kurden, um mit zu morden im grossen Genozid.
Die deutschen Verbündeten waren informiert. Pastor Johannes Lepsius suchte Berlin mit Dokumenten und Augenzeugenberichten zum Eingreifen zu bewegen. Die deutsche Heeresleitung aber hatte rund 800 Offiziere als Militärhilfe nach Konstantinopel entsandt. In fünfzig türkischen Städten arbeiteten deutsche Konsulate. Berlin war informiert und ist dem Verbündeten aus strategischen Gründen nicht in die Zügel gefallen. Die Rolle der deutschen Offiziere war unterschiedlich.
Einige wie Liman von Sanders sollen zu retten versucht haben. Goltz-Pascha und Fritz von Schellendorf sollen am Deportationsplan mitgewirkt oder ihn gar erfunden haben. Gesichert ist die Tatsache, dass Deutschland die Flucht jener Paschas ermöglicht hat, die nach dem Krieg von einem Sultansgericht zum Tod verurteilt worden waren. Der Hauptverantwortliche, Talaat Pascha, fand Asyl in Berlin.
Dort wurde er bald von einem jungen Armenier erschossen, der unter einem Haufen ermordeter Landsleute überlebt hatte. In Nordostanatolien und im Kaukasus wogten die Kämpfe in einzigartigen Verzahnungen hin und her, wobei die Armenier auch Rache geübt haben. Der Vormarsch der Türken wurde von Armeniern zusammen mit der neuen Sowjetarmee bei Sardarapat aufgehalten. 1922 wurde Armenien ein Teil der neu gegründeten Sowjetunion.
Kemal Atatürk hatte nach Feldzügen gegen die Siegermächte im anatolischen Kernland des Osmanischen Reiches die Republik gegründet. Er hat die Armeniermorde als „Schandtat der Vergangenheit“ bezeichnet. Und mit diesem Ausspruch des vergötterten Staatsgründers lebte die Türkei bis heute relativ bequem. Kemal war 1906 Mitglied des jungtürkischen Komitees geworden. Er stritt mit mit Kriegsminister Enver und wurde nach Kriegsausbruch 1914 als Militärattache nach Sofia verschoben.
Er kann in dieser Position von den Beschlüssen zu den Deportationen höchstens gewusst haben. Er vollbrachte 1915 Heldentaten bei der Abwehr der alliierten Landung bei Gallipoli. Er wurde als Retter von Istanbul zum Pascha ernannt und ab 1916 mit der Führung der Front im Kaukasus beauftragt. Hier und auch später hatte er immer wieder mit der armenischen Frage zu tun. Kemal Atatürk und die Armenier sind als ein extrem heikles Thema in der Staatswerdung der Türkei verborgen worden.
Wenn eine derart offenkundige, historische Wahrheit von einem Staat des Jahres 2006 mit derartiger Vehemenz geleugnet wird, muss es tief reichende Gründe dafür geben. Noch immer wirkt hier der Zusammenbruch des riesigen Osmanen-reiches. Es mag auch die historische Nähe des vergotteten Staatsgründers Atatürk zu den Massenmorden sein. Es sind trotz der von Atatürk erzwungenen Säkularisierung in den letzten Jahren islamische Kräfte immer stärker geworden. Die Türkei hat sich in letzten Jahrzehnten als regionale Grossmacht und Führer pantürkischer Bewegungen vielleicht nicht nur in Zentralasien gesehen.
Atatürk und die Armenier
sfux - 16. Okt, 08:27 Article 5145x read
Wieder ein Beispiel für Geschichtsfälschung und Propaganda ...
Und ausgerechnet so ein Autor muss sich über die Türkei auslassen. Im übrigen ist Herr Olschewski in bester Gesellschaft, da auch andere Pressevertreter oft dazu geneigt sind, ihre eigene Völkermorde zu leugnen, aber bei anderen immer gerne zu Stelle sind. Dazu verweise ich auf den Völkermordleugnerausspruch, dass angeblich die Türkei "den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts" durchgeführt hätte, dabei der Völkermord an den Hereros (je nach Quelle wurden zwischen 70-85% der Hereros dabei systematisch ermordet) zwischen 1904-1907 und zuvor der Völkermord in Belgisch-Kongo mit über 10 Mio. Toten (1885–1908 durch König Leopold II. von Belgien) geflissentlich übergangen, übersprungen bzw. damit schlichtweg geleugnet wird.
Bereits in den öffentlich-rechtlichen Medien (ARD, 3SAT) wurde eine mit Steuergeldern gesponserte Dokumentation namens "Aufstände gegen die Kolonialherren - Afrika brennt" hinsichtlich der Hereros ausgestrahlt, wo man ganz fromm und frei den Völkermord an den Hereros mit folgendem Ausspruch geleugnet hat:
"Ein geplanter Völkermord war es sicherlich nicht."
Examplarisch für die Unseriösität und Geschichtsfälschungen nehme ich die Passage hinsichtlich Johannes Lepsius, der als "Kronzeuge" stilisiert wird, ohne über dessen zweifelhaften Hintergründe zu informieren. Auf der Webseite von Wolfgang Gust, einer der wenigen Autoren, der die Werke von Lepsius analysiert hat, kann man folgendes nachlesen:
http://www.armenocide.de/armenocide/armgende.nsf/GuidesView/VorwortManDe?OpenDocument
"Vorwort zu den Manipulationen
Die von Johannes Lepsius 1919 unter dem Namen „Deutschland und Armenien 1914-1918“ herausgegebenen diplomatischen Aktenstücke stimmen zu einem großen Teil nicht mit den Originalen überein. Sie sind zum Teil erheblich gekürzt worden, zum anderen ist ihr Wortlaut verändert. Wer sich einen detaillierten Überblick über diese Manipulationen verschaffen will, findet in diesem Teil der Internet-Ausgabe die dafür notwendigen Unterlagen."
Das wird im Artikel von Herrn Olschewski schlichtweg unterschlagen! Aus diesem Grund überrascht es nicht, dass Herr Olschewski genau jene manipulierte Geschichtsfälschung seinen Lesern versucht unterzujubeln, die bei Wolfang Gust als Manipulation aufgedeckt worden ist. Die Passage "Zehntausende Frauen wurden von den am Wegrand lauernden Moslems vergewaltigt oder als Nebenfrauen genommen. Und immer wieder kamen freiwillige Kurden, um mit zu morden im grossen Genozid." entstammt nämlich inhaltlich dem Archivdokument:
http://www.armenocide.de/armenocide/armgende.nsf/0/95bea6a02496b9c4c125692c003ac553?OpenDocument
"1915-08-05-DE-002 -V
DuA Dok. 129 (re. gk.); 130 (Anl.2, re. gk.)
Der Verweser in Erzerum (Scheubner-Richter) an den Botschafter in außerordentlicher Mission in Konstantinopel (Hohenlohe-Langenburg)
J.Nr. 580/Geheim-Bericht Nr.23
"
Und genau dieses Archivdokument "1915-08-05-DE-002" ist unter den manipulierten Dokumenten aufgelistet:
http://www.armenocide.de/armenocide/armgende.nsf/WebStart_De?OpenFrameset
Es ist eine Farce, was sich "Journalisten" heutzutage erlauben. Etwas mehr seriöse Recherche hätte dem Artikel sicherlich gut getan. Allerdings angesichts des Hintergrundes des Autors erstaunt mich das Pamphlet keineswegs. Auch ist es nicht verwunderlich, dass unterschlagen wird, dass es die Türkei ist, die eine internationale, unabhängige Historiker-Kommission zur Armenier-Frage fordert und dass es Armenien ist, die es nachwievor ablehnt. Erst letzte Woche hat der armenische Aussenminister ein erneutes Mal bestätigt, dass man keine Historiker-Kommission möchte.
Der Artikel von Herrn Olschewski enthält noch weitere grobe Fehler, auf die man in diesem Rahmen als Kommentar nicht eingehen kann. Er ist gut beraten, wenn er sich lieber vorher informiert, bevor er irgendwelche Artikel verfasst.
Abschliessend zitiere ich aus dem aktuellen Buch "Die Istanbuler Prozesse und die türkische Nationalbewegung" von Taner Akcam, bereits im Vorwort kann man folgendes nachlesen:
"Man kann mit diesem Komplex nicht so verfahren, wie bei den NS-Verbrechen und der Ausschwitz-Lüge, die geschichtswissenschaftlich und juristisch eindeutig geklärt sind. Bezüglich der türkisch-armenischen Verhältnisse ist man von einer solchen Situation meilenweit entfernt ..."
Taner Akcam wird als Referenzautor bei der Deutsch-Armenischen Gesellschaft geführt.