Die „Welt“ und die Wollust am Weltuntergang
Karl Weiss - Es gibt eine ganze Industrie von „Skeptikern der globalen Erwärmungs-Theorie“, die gesponsert von den Öl- und Energiekonzernen und anderen „Interessierten“, mit scheinwissenschaftlichem Anspruch versuchen, die feststehende Tatsache der globalen Erwärmung zu leugnen, die hauptsächlich durch den übermäßigen Ausstoß von Treibhausgasen verursacht wird.
Mehr als 63 Millionen US-Dollar für die Propaganda der Leugnung der aufkommenden Klimakatastrophe ausgegeben.
Ein Beispiel für Vereinigungen, die solchen Zielen der Desinformation nachgehen, ist die Globale Klima-Koalition (GCC), welche von den (im wesentlichen US)-Vereinigungen und -Konzernen Amoco, Automobile Manufacturers Association, Chevron, Chrysler, General Motors, Shell, Dow Chemical und vielen weiteren gegründet wurde. Zu den pseudowissenschaftlichen Instituten zählen auch der "Information Council for the Environment" (ICE), das "Global Climate Information Project" oder die "Advancement of Sound Science Coalition" (TASSC). Regelmäßige Publikationen, wie z.B. der "World Climate Report", werden finanziell unter anderem auch vom deutschen Verband der Braunkohle-Industrie finanziert.
In den Jahren 1994 bis 2001 hat alleine die "Global Climate Coalition" mehr als 63 Millionen US-Dollar für die Propaganda der Leugnung der aufkommenden Klimakatastrophe ausgegeben.
Zwar haben einige Konzerne, wie zum Beispiel Daimler-Chrysler, inzwischen die GCC verlassen, aber ihre Anerkennung der globalen Erwärmung bleibt ein Lippenbekenntnis. Taten als Folge dieser Erkenntnis erfolgen nicht.
Die „Klimaskeptiker“ machen sich meist nicht die Mühe, selbst wissenschaftliche Arbeit zu betreiben. Sie suchen in der Literatur Beispiele, die mißinterpretiert werden können und versuchen vor allem mit immer neuen ‚alternativen Theorien’ die feststehende Tatsache in Zweifel zu ziehen, daß es eine globale Erwärmung gibt und daß sie im Wesentlichen von Menschenhand gemacht ist, oder genauer gesagt von Konzernhand.
So kommt es dann zu einer Situation, in der Wissenschaftler sich plötzlich als Leugner der globalen Erwärmung zitiert sehen, obwohl sie nie solche Aussagen gemacht haben.
Überraschender Artikel
In diese Zusammenhang erschien ein überraschender Artikel in der Sektion ‚Op-Ed’ der „New York Times“, wo jeden Tag andere eingeladenene Personen zu ihren speziellen Themen schreiben. Diesmal ist es Peter Doran. Er ist ein Antarktis-Wissenschaftler, der fast immer zitiert wird, wenn es darum geht, die globale Erwärmung zu leugnen. Seine Ergebnisse würden das Gegenteil belegen. Er schreibt, er würde darum bitten, aus der Reihe der „Global-Warming-Sceptics“ gestrichen zu werden.
„State of Fear“, ebenso wie „Godless: The Church of Liberalism“ und „The day after tomorrow“ basiert auf einer falschen Interpretation der Forschungsergebnisse.
Peter Doran und seiner Wissenschaftler-Gruppe von Antarktis-Forschern haben in bestimmten Teilen der Antarktis im Zeitraum zwischen 1986 und 2000 keine Erwärmung feststellen können, in einem kleinen, eisfreien Bereich sogar eine Abkühlung. Zur gleichen Zeit haben andere Wissenschaftler auf der antarktischen Halbinsel (das ist der weit nach Norden Richtung Südamerika vorstoßende Zipfel des Kontinents) eine massive Erwärmung festgestellt.
Der gesamte Südpol-Kontinent hat sich im Schnitt während dieses Zeitraums nicht erwärmt, was nun von der Industrie der „Global Warming Sceptics“ als Beweis genommen wurde: Es gibt gar keine globale Erwärmung, eher sogar eine Abkühlung. Dies hatte aber Dohan nie behauptet. Es gibt nämlich nach seiner Ansicht einen eindeutigen Grund dafür, warum die Antarktis und speziell ihre zentralen Teile eine Ausnahme bilden in der Reihe des ständigen Anstiegs der gemessenen Temperaturen auf der ganzen Erde: Das Ozonloch.
Bekanntlich tat sich im erwähnten Zeitraum hauptsächlich über den Polen, mit besonderer Intensität über dem Südpol, ein Loch in der Ozonschicht der Erde auf, die sich in der Stratosphäre befindet. Diese Ozonschicht ist eine Art von Schutzschild gegen die intensive UV-Strahlung von der Sonne, die ohne einen solchen Schutz das Leben auf der Erde bedrohen würde.
Durch die weltweite intensive Anwendung chlor-fluorierter Kohlenwasserstoffe, vor allem als Gas in Kühlgeräten, war diese Ozonschicht in Gefahr geraten, denn diese Gase steigen nach der Nutzung in die Stratosphäre auf, reagieren mit dem dortigen Ozon und verbrauchen es dadurch. Nachdem diese Tatsachen bekannt geworden waren, hatte man begonnen, weltweit diese „ozonkritischen“ Substanzen durch andere zu ersetzen, die weniger schädlich für die Ozonschicht sind. Dadurch wurde auch bereits das weitere Anwachsen des Ozonlochs gestoppt, wenn auch bisher noch keine Verkleinerung, speziell nicht über der Antarktis, eingetreten ist.
Unterschlagung ?
Es gibt nun nach Dorans Angabe in seinem Artikel in der New York Times überzeugende wissenschaftliche Daten, die einen Zusammenhang des Ozonlochs mit einer Abkühlung im betroffenen Gebiet nahelegen. Er weist darauf hin: Die „Skeptiker“- Literatur unterschlägt bewußt diese Erkenntnisse. Doran folgert, der antarktische Kontinent würde sich mit einem Abbau des Ozonlochs in die allgemeine Datentendenz einer globalen Erwärmung einreihen.
Doran beschreibt im Einzelnen, wie die Erkenntnisse seiner Forschergruppe von den Interessierten der Industrie der Skeptiker der globalen Erwärmung systematisch mißbraucht und verfälscht wurden. Damals, im Jahre 2002, war die Studie von Dorans Gruppe in „Nature“ erschienen, während fast zeitgleich in „Science“ eine Untersuchung anderer Wissenschaftler veröffentlicht worden war, die in der Antarktis an einigen Stellen sogar eine Zunahme der Dicke des Eises festgestellt hatten.
Auf der Basis dieser beiden wissenschaftlichen Untersuchungen wurde nun die „Industrie“ in Gang gesetzt: In einer Zeitung in den USA schrieb ein „konservativer Autor“: „Es ist eine Ironie, daß zwei Studien nahe legen, daß eine neue Eiszeit im Kommen sein kann und die Diskussion über eine globale Erwärmung beenden.“ In einer anderen Zeitung wurde geschrieben: „Wissenschaftliche Ergebnisse deuten gegen die Theorie von der globalen Erwärmung.“
Doran schreibt, er habe damals zusammen mit dem verantwortlichen Autor der anderen Studie reagiert und einen Artikel veröffentlicht, in dem beide klarstellten, in keiner Weise würden ihre Ergebnisse eine globale Abkühlung nahe legen, aber es war bereits zu spät. Die Richtigstellung wurde einfach ignoriert und seitdem blüht die „Industrie“ mit der Behauptung, ganz im Gegenteil zur allgemeinen Theorie einer globalen Erwärmung sei eine neue Eiszeit zu erwarten.
The Day After Tomorrow
Der Autor Michael Crichton benutzte diese These in seinem Roman „State of Fear“, ebenso wie Ann Coulter in ihrem neuen Buch: „Godless: The Church of Liberalism.“ Der ganze Film „The day after tomorrow“ basiert auf dieser falschen Interpretation der Forschungsergebnisse. Und so geht es weiter: Tausende, Zehntausende von Veröffentlichungen behaupten wieder und wieder: Die Wissenschaft habe die These der globalen Erwärmung widerlegt, es sei eventuell sogar eine neue Eiszeit zu erwarten. In Tausenden von Internet-Foren wird die These verbreitet.
Der verantwortliche Autor der mißinterpretierten Studie, Doran, schreibt: Wenn man seinen Namen googelt, findet man seitenweise Links zu Artikeln, Internet-Seiten, Forum-Einträgen usw., sogar zu einem Hearing des US-Senats, die alle seine Arbeit als Beleg gegen die globale Erwärmung nehmen. Auf einer Internetsite wurde ihm sogar in den Mund gelegt, was er, wie er versichert, nie gesagt und nie gedacht hat: „Das unerwartete kältere Klima in der Antarktis kann möglicherweise ein Anzeichen für eine Abschwächung der weltweiten Erwärmung sein.“
Hier bekommt man einen kleinen Eindruck davon, was „Industrie der Skeptiker der globalen Erwärmung“ bedeutet.
Inzwischen hat jene Industrie eine neue Studie gefunden, die man mißinterpretieren kann: Wie die „Welt“ am 13. Oktober 2006 meldet, hat das dänische National Space Center erstmals experimentell nachgewiesen, wie kosmische Strahlung zur Wolkenbildung beitragen kann. In einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht, bezieht man sich auf die Erscheinung, das Magnetfeld der Sonne habe sich im Laufe des 20. Jahrhunderts verstärkt. Diese verstärkt magnetische Sonne schirme nun die Erde vermehrt gegen den Partikelsturm der kosmischen Strahlung ab (dafür gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, aber nehmen wir es einmal so hin). Das führe zu weniger kosmischer Strahlung, welche die Erde trifft und damit – und jetzt wird es abenteuerlich – würden sich weniger Wolken auf der Erde bilden und es würde wärmer.
Man braucht kein Metereologe zu sein, um den Trick der Argumentation zu erkennen: Kosmische Strahlen – ebenso wie das zum „Regenmachen“ verwendete Silberjodid, das in Wolken gesprüht wird, können lediglich Keime zur Bildung von Wassertröpfchen provozieren und damit den ORT der Wolkenbildung und des Regens verändern, aber nicht Wolkenbildung oder Regen vermehren – oder im negativen Fall vermindern. Der von der Strahlung oder dem Silberjodid provozierte Kondensationskeim sorgt dafür, daß die von Wasserdampf übersättigte Luft Wassertröpfchen (Wolken, Regen) bilden kann – was sie an einem anderen Ort, ein wenig später, sowieso gemacht hätte.
Das ist jedem vernünftigen Menschen einsichtig, aber nicht den „Welt“-Autoren. Sie fabrizieren hieraus einen ironisch gemeinten zynischen Artikel gegen die wissenschaftlich abgesicherte These: Die globale Erwärung ist nachweisbar, sie geht u.a. einher mit einem Anstieg des Kohlendioxid-Gehalts in der Luft und dieser Anstieg ist im wesentlichen durch die ungebremste Verbrennung fossiler Stoffe aus Erdöl und Kohle (und Abfall) verursacht.
Die beiden „Welt“-Autoren Maxeiner und Miersch schreiben u.a.:
"Eine von Zivilisationsekel befallene Wohlstandsgesellschaft nimmt die Kunde vom dräuenden Weltuntergang geradezu wollüstig auf. Ungemütlich wird es höchstens für den, der den Katastrophenkonsens infrage stellt. Das kann nur ein "Leugner" sein, ein Irrer oder ein von Exxon gekaufter Finsterling.“ „Wer am Dogma kratzt, für den wird es wirklich unbequem. Das erfuhren beispielsweise Jan Veizer (Universität Bochum) und Nir Shahiv (Universität Tel Aviv), beide hochseriöse und preisgekrönte Wissenschaftler, die 2003 in einer Studie der Klimawirksamkeit der kosmischen Strahlung größeres Gewicht einräumten. Eine Riege deutscher Klima-Professoren warf den Kollegen in einer Pressemitteilung "äußerst fragwürdige Methoden", "spekulative Daten" und "unhaltbare Schlüsse" vor.“
Das ist schon ein gerüttelt Maß an Kaltschnäuzigkeit: Der selbst für einen Laien sehr einfach nachzuvollziehende Mangel an Zusammenhang der kosmische Strahlen mit der Gesamtmenge an Wolken auf der Erde wird als wissenschaftliche Tatsache genommen und die von millionenschweren Kampagnen gesponsorten Scheinwissenschaftler werden als arme Verfolgte der diabolischen „Klima-Professoren“ dargestellt.
Doch die beiden famosen Springer-Journalisten haben in ihrem verzweifelten Versuchen zu beweisen, Journalisten seien Prostituierte, einen noch viel grundlegenderen Fehler in den Artikel gebracht: Sie ironisieren die wissenscaftliche Gemeinde, die eine hauptsächlich durch Kohlendioxid verursachte globale Erwärmung konstatiert, nicht am Kohlendioxid, sondern an der Erwärmung („nimmt wollüstig (...) die Kunde vom dräuenden Weltuntergang auf“)!
Dabei haben sie glatt übersehen: Die von ihnen propagierte Theorie mit der angeblich verringerten Wolkenbildung konstatiert ebenfalls die globale Erwärmung, nur aus anderer Ursache! Wer ist es nun, der „Wollust am Weltuntergang“ findet? Der ihn zu verhindern trachtet oder der ihn als unabwendlich prognostiziert, denn er werde von verringerter kosmischer Strahlung verursacht?
Mehr als 63 Millionen US-Dollar für die Propaganda der Leugnung der aufkommenden Klimakatastrophe ausgegeben.
Ein Beispiel für Vereinigungen, die solchen Zielen der Desinformation nachgehen, ist die Globale Klima-Koalition (GCC), welche von den (im wesentlichen US)-Vereinigungen und -Konzernen Amoco, Automobile Manufacturers Association, Chevron, Chrysler, General Motors, Shell, Dow Chemical und vielen weiteren gegründet wurde. Zu den pseudowissenschaftlichen Instituten zählen auch der "Information Council for the Environment" (ICE), das "Global Climate Information Project" oder die "Advancement of Sound Science Coalition" (TASSC). Regelmäßige Publikationen, wie z.B. der "World Climate Report", werden finanziell unter anderem auch vom deutschen Verband der Braunkohle-Industrie finanziert.
In den Jahren 1994 bis 2001 hat alleine die "Global Climate Coalition" mehr als 63 Millionen US-Dollar für die Propaganda der Leugnung der aufkommenden Klimakatastrophe ausgegeben.
Zwar haben einige Konzerne, wie zum Beispiel Daimler-Chrysler, inzwischen die GCC verlassen, aber ihre Anerkennung der globalen Erwärmung bleibt ein Lippenbekenntnis. Taten als Folge dieser Erkenntnis erfolgen nicht.
Die „Klimaskeptiker“ machen sich meist nicht die Mühe, selbst wissenschaftliche Arbeit zu betreiben. Sie suchen in der Literatur Beispiele, die mißinterpretiert werden können und versuchen vor allem mit immer neuen ‚alternativen Theorien’ die feststehende Tatsache in Zweifel zu ziehen, daß es eine globale Erwärmung gibt und daß sie im Wesentlichen von Menschenhand gemacht ist, oder genauer gesagt von Konzernhand.
So kommt es dann zu einer Situation, in der Wissenschaftler sich plötzlich als Leugner der globalen Erwärmung zitiert sehen, obwohl sie nie solche Aussagen gemacht haben.
Überraschender Artikel
In diese Zusammenhang erschien ein überraschender Artikel in der Sektion ‚Op-Ed’ der „New York Times“, wo jeden Tag andere eingeladenene Personen zu ihren speziellen Themen schreiben. Diesmal ist es Peter Doran. Er ist ein Antarktis-Wissenschaftler, der fast immer zitiert wird, wenn es darum geht, die globale Erwärmung zu leugnen. Seine Ergebnisse würden das Gegenteil belegen. Er schreibt, er würde darum bitten, aus der Reihe der „Global-Warming-Sceptics“ gestrichen zu werden.
„State of Fear“, ebenso wie „Godless: The Church of Liberalism“ und „The day after tomorrow“ basiert auf einer falschen Interpretation der Forschungsergebnisse.
Peter Doran und seiner Wissenschaftler-Gruppe von Antarktis-Forschern haben in bestimmten Teilen der Antarktis im Zeitraum zwischen 1986 und 2000 keine Erwärmung feststellen können, in einem kleinen, eisfreien Bereich sogar eine Abkühlung. Zur gleichen Zeit haben andere Wissenschaftler auf der antarktischen Halbinsel (das ist der weit nach Norden Richtung Südamerika vorstoßende Zipfel des Kontinents) eine massive Erwärmung festgestellt.
Der gesamte Südpol-Kontinent hat sich im Schnitt während dieses Zeitraums nicht erwärmt, was nun von der Industrie der „Global Warming Sceptics“ als Beweis genommen wurde: Es gibt gar keine globale Erwärmung, eher sogar eine Abkühlung. Dies hatte aber Dohan nie behauptet. Es gibt nämlich nach seiner Ansicht einen eindeutigen Grund dafür, warum die Antarktis und speziell ihre zentralen Teile eine Ausnahme bilden in der Reihe des ständigen Anstiegs der gemessenen Temperaturen auf der ganzen Erde: Das Ozonloch.
Bekanntlich tat sich im erwähnten Zeitraum hauptsächlich über den Polen, mit besonderer Intensität über dem Südpol, ein Loch in der Ozonschicht der Erde auf, die sich in der Stratosphäre befindet. Diese Ozonschicht ist eine Art von Schutzschild gegen die intensive UV-Strahlung von der Sonne, die ohne einen solchen Schutz das Leben auf der Erde bedrohen würde.
Durch die weltweite intensive Anwendung chlor-fluorierter Kohlenwasserstoffe, vor allem als Gas in Kühlgeräten, war diese Ozonschicht in Gefahr geraten, denn diese Gase steigen nach der Nutzung in die Stratosphäre auf, reagieren mit dem dortigen Ozon und verbrauchen es dadurch. Nachdem diese Tatsachen bekannt geworden waren, hatte man begonnen, weltweit diese „ozonkritischen“ Substanzen durch andere zu ersetzen, die weniger schädlich für die Ozonschicht sind. Dadurch wurde auch bereits das weitere Anwachsen des Ozonlochs gestoppt, wenn auch bisher noch keine Verkleinerung, speziell nicht über der Antarktis, eingetreten ist.
Unterschlagung ?
Es gibt nun nach Dorans Angabe in seinem Artikel in der New York Times überzeugende wissenschaftliche Daten, die einen Zusammenhang des Ozonlochs mit einer Abkühlung im betroffenen Gebiet nahelegen. Er weist darauf hin: Die „Skeptiker“- Literatur unterschlägt bewußt diese Erkenntnisse. Doran folgert, der antarktische Kontinent würde sich mit einem Abbau des Ozonlochs in die allgemeine Datentendenz einer globalen Erwärmung einreihen.
Doran beschreibt im Einzelnen, wie die Erkenntnisse seiner Forschergruppe von den Interessierten der Industrie der Skeptiker der globalen Erwärmung systematisch mißbraucht und verfälscht wurden. Damals, im Jahre 2002, war die Studie von Dorans Gruppe in „Nature“ erschienen, während fast zeitgleich in „Science“ eine Untersuchung anderer Wissenschaftler veröffentlicht worden war, die in der Antarktis an einigen Stellen sogar eine Zunahme der Dicke des Eises festgestellt hatten.
Auf der Basis dieser beiden wissenschaftlichen Untersuchungen wurde nun die „Industrie“ in Gang gesetzt: In einer Zeitung in den USA schrieb ein „konservativer Autor“: „Es ist eine Ironie, daß zwei Studien nahe legen, daß eine neue Eiszeit im Kommen sein kann und die Diskussion über eine globale Erwärmung beenden.“ In einer anderen Zeitung wurde geschrieben: „Wissenschaftliche Ergebnisse deuten gegen die Theorie von der globalen Erwärmung.“
Doran schreibt, er habe damals zusammen mit dem verantwortlichen Autor der anderen Studie reagiert und einen Artikel veröffentlicht, in dem beide klarstellten, in keiner Weise würden ihre Ergebnisse eine globale Abkühlung nahe legen, aber es war bereits zu spät. Die Richtigstellung wurde einfach ignoriert und seitdem blüht die „Industrie“ mit der Behauptung, ganz im Gegenteil zur allgemeinen Theorie einer globalen Erwärmung sei eine neue Eiszeit zu erwarten.
The Day After Tomorrow
Der Autor Michael Crichton benutzte diese These in seinem Roman „State of Fear“, ebenso wie Ann Coulter in ihrem neuen Buch: „Godless: The Church of Liberalism.“ Der ganze Film „The day after tomorrow“ basiert auf dieser falschen Interpretation der Forschungsergebnisse. Und so geht es weiter: Tausende, Zehntausende von Veröffentlichungen behaupten wieder und wieder: Die Wissenschaft habe die These der globalen Erwärmung widerlegt, es sei eventuell sogar eine neue Eiszeit zu erwarten. In Tausenden von Internet-Foren wird die These verbreitet.
Der verantwortliche Autor der mißinterpretierten Studie, Doran, schreibt: Wenn man seinen Namen googelt, findet man seitenweise Links zu Artikeln, Internet-Seiten, Forum-Einträgen usw., sogar zu einem Hearing des US-Senats, die alle seine Arbeit als Beleg gegen die globale Erwärmung nehmen. Auf einer Internetsite wurde ihm sogar in den Mund gelegt, was er, wie er versichert, nie gesagt und nie gedacht hat: „Das unerwartete kältere Klima in der Antarktis kann möglicherweise ein Anzeichen für eine Abschwächung der weltweiten Erwärmung sein.“
Hier bekommt man einen kleinen Eindruck davon, was „Industrie der Skeptiker der globalen Erwärmung“ bedeutet.
Inzwischen hat jene Industrie eine neue Studie gefunden, die man mißinterpretieren kann: Wie die „Welt“ am 13. Oktober 2006 meldet, hat das dänische National Space Center erstmals experimentell nachgewiesen, wie kosmische Strahlung zur Wolkenbildung beitragen kann. In einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht, bezieht man sich auf die Erscheinung, das Magnetfeld der Sonne habe sich im Laufe des 20. Jahrhunderts verstärkt. Diese verstärkt magnetische Sonne schirme nun die Erde vermehrt gegen den Partikelsturm der kosmischen Strahlung ab (dafür gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, aber nehmen wir es einmal so hin). Das führe zu weniger kosmischer Strahlung, welche die Erde trifft und damit – und jetzt wird es abenteuerlich – würden sich weniger Wolken auf der Erde bilden und es würde wärmer.
Man braucht kein Metereologe zu sein, um den Trick der Argumentation zu erkennen: Kosmische Strahlen – ebenso wie das zum „Regenmachen“ verwendete Silberjodid, das in Wolken gesprüht wird, können lediglich Keime zur Bildung von Wassertröpfchen provozieren und damit den ORT der Wolkenbildung und des Regens verändern, aber nicht Wolkenbildung oder Regen vermehren – oder im negativen Fall vermindern. Der von der Strahlung oder dem Silberjodid provozierte Kondensationskeim sorgt dafür, daß die von Wasserdampf übersättigte Luft Wassertröpfchen (Wolken, Regen) bilden kann – was sie an einem anderen Ort, ein wenig später, sowieso gemacht hätte.
Das ist jedem vernünftigen Menschen einsichtig, aber nicht den „Welt“-Autoren. Sie fabrizieren hieraus einen ironisch gemeinten zynischen Artikel gegen die wissenschaftlich abgesicherte These: Die globale Erwärung ist nachweisbar, sie geht u.a. einher mit einem Anstieg des Kohlendioxid-Gehalts in der Luft und dieser Anstieg ist im wesentlichen durch die ungebremste Verbrennung fossiler Stoffe aus Erdöl und Kohle (und Abfall) verursacht.
Die beiden „Welt“-Autoren Maxeiner und Miersch schreiben u.a.:
"Eine von Zivilisationsekel befallene Wohlstandsgesellschaft nimmt die Kunde vom dräuenden Weltuntergang geradezu wollüstig auf. Ungemütlich wird es höchstens für den, der den Katastrophenkonsens infrage stellt. Das kann nur ein "Leugner" sein, ein Irrer oder ein von Exxon gekaufter Finsterling.“ „Wer am Dogma kratzt, für den wird es wirklich unbequem. Das erfuhren beispielsweise Jan Veizer (Universität Bochum) und Nir Shahiv (Universität Tel Aviv), beide hochseriöse und preisgekrönte Wissenschaftler, die 2003 in einer Studie der Klimawirksamkeit der kosmischen Strahlung größeres Gewicht einräumten. Eine Riege deutscher Klima-Professoren warf den Kollegen in einer Pressemitteilung "äußerst fragwürdige Methoden", "spekulative Daten" und "unhaltbare Schlüsse" vor.“
Das ist schon ein gerüttelt Maß an Kaltschnäuzigkeit: Der selbst für einen Laien sehr einfach nachzuvollziehende Mangel an Zusammenhang der kosmische Strahlen mit der Gesamtmenge an Wolken auf der Erde wird als wissenschaftliche Tatsache genommen und die von millionenschweren Kampagnen gesponsorten Scheinwissenschaftler werden als arme Verfolgte der diabolischen „Klima-Professoren“ dargestellt.
Doch die beiden famosen Springer-Journalisten haben in ihrem verzweifelten Versuchen zu beweisen, Journalisten seien Prostituierte, einen noch viel grundlegenderen Fehler in den Artikel gebracht: Sie ironisieren die wissenscaftliche Gemeinde, die eine hauptsächlich durch Kohlendioxid verursachte globale Erwärmung konstatiert, nicht am Kohlendioxid, sondern an der Erwärmung („nimmt wollüstig (...) die Kunde vom dräuenden Weltuntergang auf“)!
Dabei haben sie glatt übersehen: Die von ihnen propagierte Theorie mit der angeblich verringerten Wolkenbildung konstatiert ebenfalls die globale Erwärmung, nur aus anderer Ursache! Wer ist es nun, der „Wollust am Weltuntergang“ findet? Der ihn zu verhindern trachtet oder der ihn als unabwendlich prognostiziert, denn er werde von verringerter kosmischer Strahlung verursacht?
sfux - 16. Okt, 08:35 Article 2615x read