Verflixte Dübel
Michael Schulze von Glaßer – Das Atomkraftwerk Biblis im südlichen Hessen ist trotz seines hohen Alters von mehr als dreißig Jahren eines der „modernsten und sichersten Kernkraftwerke“ in Deutschland. Dauernde Nachrüstung unter Verwendung der neusten Technologien macht das Kraftwerk, das in einer seismisch aktiven Region liegt, erdbebensicher. Dübel gehören jedoch nicht zu den sicheren Teilen - denn bei einer Routineüberprüfung wurde jüngst festgestellt, dass viele der circa 4.000 Dübel im Kraftwerk am Rhein falsch montiert wurden. Die Gefahr: Bei einem Erdbeben könnten Rohre und andere Leitungen aus ihrer Verankerung gerissen werden. Die oben genannten Angaben der Betreiberfirma RWE sind somit hinfällig. Das Kernkraftwerk, das schon seit längerem wegen dauernden Störfällen in der Kritik steht, muss nun voraussichtlich für mehrere Wochen stillgelegt werden. Die nun folgende Untersuchung betrifft beide Kraftwerksblöcke (Biblis A und B), außerdem wurden Warnungen an andere Atomkraftwerke übermittelt – diese werden ihre Dübel ebenfalls nachprüfen müssen.
Das (un)sichere Atomkraftwerk Biblis mit seinen beiden Reaktorblöcken (Biblis A und B) liegt direkt am Rhein in Südhessen.
Im Gegensatz zum größten deutschen Energiekonzern RWE bemängelten Anti-Atomkraft-Aktivisten und große Teile der Bevölkerung seit geraumer Zeit die Sicherheit des Atomkraftwerkes. Schon häufiger passierten Unfälle, bei denen auch immer wieder kleine Mengen von Radioaktivität austraten. RWE reagierte 1988 erstmals auf die vielen Anschuldigungen, aber in lapidarer Weise , das Image von RWE wurde schlechter und so stellte RWE für das Kernkraftwerk Biblis einen eigenen Pressesprecher ein, der seitdem jeden Vorfall sofort der Presse und der Bevölkerung meldet. Trotzdem scheint RWE nicht viel im Umgang mit seinem angeschlagenen Image gelernt zu haben. Vor kurzem forderte der multinationale Konzern die Verlängerung des Betriebs vom Kernkraftwerk Biblis. Laut Atomausstiegsplan soll Biblis A im Jahr 2007 und Biblis B dann 2009 vom Netz genommen werden; doch das versucht RWE mit seiner Forderung nach Laufzeitverlängerungen herauszuzögern. Weitere Negativschlagzeilen machte RWE mit seinem Tochterunternehmen Thames Water (siehe hierzu die Artikel vom 25. September und 17. Oktober).
Dübel sind hier nicht zu sehen. Doch die 30 cm langen Spezial-Dübel, die einen Durchmesser von 2 cm haben, bereiten dem Betreiber und Eigentümer des Atomkrafts, der RWE, Kopfschmerzen und führten jetzt zur Abschaltung beider Reaktoren.
Eine Studie, die aufgrund der Erfahrungen der Anschläge auf das World Trade Center durchgeführt wurde, stellte ein erhöhtes Risiko für die Sicherheit des Kerkraftwerkes Biblis bei Flugzeugabstürzen fest. Ein Flugzeugabsturz auf das Atomkraftwerk verursache einen beträchtlichen Schaden, durch die alte Bauart der Reaktorblöcke sei mit dem Schlimmsten zu rechnen, so die Studie.
Von Erdbeben geht eine ebenso große Gefahr für das Atomkraftwerk Biblis aus. Der Eigentümer und Betreiber RWE spielte das Ergebnis der Studie nach ihrer Veröffentlichung herunter und bezichtigte die Autoren der Einseitigkeit. Seit dem 15. September 2006 wird Biblis A jedoch generalüberholt und auch „sicherer“ gemacht.
Mit Erdbeben in einer seismisch aktiven Region muss immer gerechnet werden. Dem deutschen Atomkraftwerk Biblis scheinen seine Dübel zum Verhängnis zu werden. Doch zurzeit wird auch über ein anderes Risikokraftwerk diskutiert, wie [journalismus – nachrichten von heute] schreibt: „Wackelinge Atomkraftwerke an der Donau“. http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/2817171/ Nahe der bulgarischen Kleinstadt Belene sollen bis zum Jahr 2013 zwei neue Reaktorblöcke entstehen. Sowohl in Belene als auch in der fernen Umgebung ruft der Neubau Empörung hervor. Das Kernkraftwerk soll auf einem 21 Jahre alten Betonfundament aus Sowjetzeiten errichtet werden. Die ganze Anlage liegt an der Donau hinter der bulgarisch-rumänischen Grenze. In der seismisch aktiven Region kam es zuletzt 1977 nahe des geplanten Atomkraftwerks zu einem verheerenden Erdbeben, bei dem knapp 200 Menschen starben. Nun sollen auf dem Fundament zwei Druckwasserreaktoren sowjetischen Typs errichtet werden, die in Fachkreisen als unsicher gelten. Aber auch das alte Betonfundament, nach Maßstäben sowjetischer Planwirtschaft gegossen, lässt nichts Gutes erwarten.
Bei Atomkraftwerken in aller Welt gibt es ein Restrisiko, das von Erdbeben wie auch neuerdings vom Terrorismus ausgeht. Es ist jedoch erstaunlich, dass selbst die oftmals gelobten deutschen Atomkraftwerke gegen die Naturgewalt nicht gerüstet zu sein scheinen. Die Gefahr, die von Flugzeugen ausgeht, hatte man vor dem 11. 9. 2001, als Terroristen zwei Passagiermaschinen direkt in die Türme des WTC steuerten und die Türme damit zum Einsturz brachten, noch heruntergerechnet. Aber nun gibt es inzwischen erhebliche Befürchtungen seitens Sicherheitsexperten. So wurde kürzlich das Ergebnis einer Studie veröffentlicht, demnach die Statik öffentlicher Gebäude solchen Anschlägen nicht standhält. Noch sieht man von Regierungsseite allerdings „keinen Handlungsbedarf“. Die Verantwortung für den zu erwartenden Ernstfall wird mutmaßlich eine der nächsten Regierungen zu übernehmen haben. Wahrscheinlich zählt dies zum Kalkül jener, die gegenwärtig die Macht haben. Nach ihnen die Sintflut?
Wegen der Vernachlässigung des Risikofaktors „Naturgewalt“ ist zu befürchten, dass die im Neubau befindlichen Reaktoren Belene 1 und 2 unsicherer werden und ein erhebliches Risiko für Mensch und Umwelt darstellen. Die Proteste gegen das Atomkraftwerk in Belene sind also mehr als berechtigt zumal eine große Mehrheit – 88 Prozent - der EU-Bürger weitere Anschaffungen im atomaren Bereich ablehnt. Bulgarien, das ab 1. Januar 2007 ein Mitglied der EU wird, sollte es sich nicht gleich am Anfang mit den jetzigen EU-Bürgern verscherzen.
Milliardendeal: RWE verkauft marodes, britisches Wassernetz
Transrapid-Tragödie – War es Mord?
Wackelige Atomkraftwerke an der Donau
Das (un)sichere Atomkraftwerk Biblis mit seinen beiden Reaktorblöcken (Biblis A und B) liegt direkt am Rhein in Südhessen.
Im Gegensatz zum größten deutschen Energiekonzern RWE bemängelten Anti-Atomkraft-Aktivisten und große Teile der Bevölkerung seit geraumer Zeit die Sicherheit des Atomkraftwerkes. Schon häufiger passierten Unfälle, bei denen auch immer wieder kleine Mengen von Radioaktivität austraten. RWE reagierte 1988 erstmals auf die vielen Anschuldigungen, aber in lapidarer Weise , das Image von RWE wurde schlechter und so stellte RWE für das Kernkraftwerk Biblis einen eigenen Pressesprecher ein, der seitdem jeden Vorfall sofort der Presse und der Bevölkerung meldet. Trotzdem scheint RWE nicht viel im Umgang mit seinem angeschlagenen Image gelernt zu haben. Vor kurzem forderte der multinationale Konzern die Verlängerung des Betriebs vom Kernkraftwerk Biblis. Laut Atomausstiegsplan soll Biblis A im Jahr 2007 und Biblis B dann 2009 vom Netz genommen werden; doch das versucht RWE mit seiner Forderung nach Laufzeitverlängerungen herauszuzögern. Weitere Negativschlagzeilen machte RWE mit seinem Tochterunternehmen Thames Water (siehe hierzu die Artikel vom 25. September und 17. Oktober).
Dübel sind hier nicht zu sehen. Doch die 30 cm langen Spezial-Dübel, die einen Durchmesser von 2 cm haben, bereiten dem Betreiber und Eigentümer des Atomkrafts, der RWE, Kopfschmerzen und führten jetzt zur Abschaltung beider Reaktoren.
Eine Studie, die aufgrund der Erfahrungen der Anschläge auf das World Trade Center durchgeführt wurde, stellte ein erhöhtes Risiko für die Sicherheit des Kerkraftwerkes Biblis bei Flugzeugabstürzen fest. Ein Flugzeugabsturz auf das Atomkraftwerk verursache einen beträchtlichen Schaden, durch die alte Bauart der Reaktorblöcke sei mit dem Schlimmsten zu rechnen, so die Studie.
Von Erdbeben geht eine ebenso große Gefahr für das Atomkraftwerk Biblis aus. Der Eigentümer und Betreiber RWE spielte das Ergebnis der Studie nach ihrer Veröffentlichung herunter und bezichtigte die Autoren der Einseitigkeit. Seit dem 15. September 2006 wird Biblis A jedoch generalüberholt und auch „sicherer“ gemacht.
Mit Erdbeben in einer seismisch aktiven Region muss immer gerechnet werden. Dem deutschen Atomkraftwerk Biblis scheinen seine Dübel zum Verhängnis zu werden. Doch zurzeit wird auch über ein anderes Risikokraftwerk diskutiert, wie [journalismus – nachrichten von heute] schreibt: „Wackelinge Atomkraftwerke an der Donau“. http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/2817171/ Nahe der bulgarischen Kleinstadt Belene sollen bis zum Jahr 2013 zwei neue Reaktorblöcke entstehen. Sowohl in Belene als auch in der fernen Umgebung ruft der Neubau Empörung hervor. Das Kernkraftwerk soll auf einem 21 Jahre alten Betonfundament aus Sowjetzeiten errichtet werden. Die ganze Anlage liegt an der Donau hinter der bulgarisch-rumänischen Grenze. In der seismisch aktiven Region kam es zuletzt 1977 nahe des geplanten Atomkraftwerks zu einem verheerenden Erdbeben, bei dem knapp 200 Menschen starben. Nun sollen auf dem Fundament zwei Druckwasserreaktoren sowjetischen Typs errichtet werden, die in Fachkreisen als unsicher gelten. Aber auch das alte Betonfundament, nach Maßstäben sowjetischer Planwirtschaft gegossen, lässt nichts Gutes erwarten.
Bei Atomkraftwerken in aller Welt gibt es ein Restrisiko, das von Erdbeben wie auch neuerdings vom Terrorismus ausgeht. Es ist jedoch erstaunlich, dass selbst die oftmals gelobten deutschen Atomkraftwerke gegen die Naturgewalt nicht gerüstet zu sein scheinen. Die Gefahr, die von Flugzeugen ausgeht, hatte man vor dem 11. 9. 2001, als Terroristen zwei Passagiermaschinen direkt in die Türme des WTC steuerten und die Türme damit zum Einsturz brachten, noch heruntergerechnet. Aber nun gibt es inzwischen erhebliche Befürchtungen seitens Sicherheitsexperten. So wurde kürzlich das Ergebnis einer Studie veröffentlicht, demnach die Statik öffentlicher Gebäude solchen Anschlägen nicht standhält. Noch sieht man von Regierungsseite allerdings „keinen Handlungsbedarf“. Die Verantwortung für den zu erwartenden Ernstfall wird mutmaßlich eine der nächsten Regierungen zu übernehmen haben. Wahrscheinlich zählt dies zum Kalkül jener, die gegenwärtig die Macht haben. Nach ihnen die Sintflut?
Wegen der Vernachlässigung des Risikofaktors „Naturgewalt“ ist zu befürchten, dass die im Neubau befindlichen Reaktoren Belene 1 und 2 unsicherer werden und ein erhebliches Risiko für Mensch und Umwelt darstellen. Die Proteste gegen das Atomkraftwerk in Belene sind also mehr als berechtigt zumal eine große Mehrheit – 88 Prozent - der EU-Bürger weitere Anschaffungen im atomaren Bereich ablehnt. Bulgarien, das ab 1. Januar 2007 ein Mitglied der EU wird, sollte es sich nicht gleich am Anfang mit den jetzigen EU-Bürgern verscherzen.
Milliardendeal: RWE verkauft marodes, britisches Wassernetz
Transrapid-Tragödie – War es Mord?
Wackelige Atomkraftwerke an der Donau
sfux - 19. Okt, 08:21 Article 2676x read
Hoppel-Heide als Schutzpatronin
Dank der unvergessenen "Hoppel-Heide" darf die kriminelle Atomwirtschaft schalten und walten wie sie gerade will.
Bürgerinnen und Bürger werden gnadenlos abGEZockt.
PS.
Heide Simonis darf heute den guten Ruf von UNICEF riunieren
http://www.contranetz.de/atom/news/newsanzeige.php?anzeige=true&newsid=574