Giftanschlag? Jegor Gaidar schwebte in Dublin in Lebensgefahr
St. Petersburg - Der Wirtschaftsexperte Jegor Gaidar kam am Freitag in Dublin mit Symptomen einer schweren Vergiftung ins Krankenhaus. Inzwischen befindet er sich wieder in Moskau und es geht ihm deutlich besser.
Was dem ehemaligen russischen Regierungs-Chef nicht bekommen ist, konnten die Ärzte aber bislang nicht feststellen. Gaidars Pressesprecher schloss eine Vergiftung nicht aus, warnte jedoch vor voreiligen politischen Spekulationen. Wie Gaidar inzwischen gegenüber der „Financial Times“ erklärte, habe er sich an dem betreffenden Tag bereits nach dem Hotelfrühstück äußerst schlecht gefühlt.
Gaidar war in Dublin bei einer Konferenz über die irisch-russischen Beziehungen. Während seines Vortrags erlitt er einen Ohnmachtsanfall, begleitet von blutigem Erbrechen. Nach Aussagen seiner Tochter Maria war er drei Stunden lang ohne Bewusstsein und die Dubliner Ärzte sprachen von einer lebensgefährlichen Situation. Am Montag wurde er in eine Moskauer Klinik verlegt. Inzwischen befindet er sich außer Lebensgefahr.
Tschubais: Giftanschlag nicht auszuschließen
Der Vorfall ereignete sich einen Tag nach dem durch radioaktive Verstrahlung hervorgerufenen Tod des russischen Ex-Agenten Alexander Litwinenko in London. Anatoli Tschubais, politischer Weggefährte von Gaidar und heute Chef des russischen Stromversorgers EES, sagte, er halte es für möglich, dass Gaidar vergiftet wurde. Eine Beteiligung russischer Geheimdienste schließe er dabei aber aus.
Tschubais sagte, wenn es die "tödliche Kette Politkowskaja - Litwinenko und Gaidar" gegeben hätte, hätte dies nur den Kräften genutzt, die einen verfassungswidrigen, gewaltsamen Machtwechsel im Kreml wollen.
Der Ex-Oligarch und Tschubais-Intimfeind Boris Beresowski hatte von seinem Londoner Exil aus zum gewaltsamen Sturz Wladimir Putins aufgerufen. In der Wohnung Beresowskis waren von Scottland Yard Spuren der hochradioaktiven Substanz Pollonium 210 gefunden worden, an denen der Ex-FSB-Mann Litwinenko am Freitag verstorben war.
Gaidar war nach dem Zerfall der Sowjetunion russischer Wirtschaftsminister und dann 1992 amtierender Regierungs-Chef. Die verunglückte Privatisierungspolitik von damals macht ihm in weiten Kreisen der Bevölkerung nach wie vor zu einer Hassfigur. In Wirtschaftskreisen gilt er aber nach wie vor als einer der besten Ökonomen Russlands. Heute ist er Direktor des "Institutes für Wirtschaft in Übergangsperioden".
Siehe alle Artikel zum Fall des russischen Agenten Litvinienko
Was dem ehemaligen russischen Regierungs-Chef nicht bekommen ist, konnten die Ärzte aber bislang nicht feststellen. Gaidars Pressesprecher schloss eine Vergiftung nicht aus, warnte jedoch vor voreiligen politischen Spekulationen. Wie Gaidar inzwischen gegenüber der „Financial Times“ erklärte, habe er sich an dem betreffenden Tag bereits nach dem Hotelfrühstück äußerst schlecht gefühlt.
Gaidar war in Dublin bei einer Konferenz über die irisch-russischen Beziehungen. Während seines Vortrags erlitt er einen Ohnmachtsanfall, begleitet von blutigem Erbrechen. Nach Aussagen seiner Tochter Maria war er drei Stunden lang ohne Bewusstsein und die Dubliner Ärzte sprachen von einer lebensgefährlichen Situation. Am Montag wurde er in eine Moskauer Klinik verlegt. Inzwischen befindet er sich außer Lebensgefahr.
Tschubais: Giftanschlag nicht auszuschließen
Der Vorfall ereignete sich einen Tag nach dem durch radioaktive Verstrahlung hervorgerufenen Tod des russischen Ex-Agenten Alexander Litwinenko in London. Anatoli Tschubais, politischer Weggefährte von Gaidar und heute Chef des russischen Stromversorgers EES, sagte, er halte es für möglich, dass Gaidar vergiftet wurde. Eine Beteiligung russischer Geheimdienste schließe er dabei aber aus.
Tschubais sagte, wenn es die "tödliche Kette Politkowskaja - Litwinenko und Gaidar" gegeben hätte, hätte dies nur den Kräften genutzt, die einen verfassungswidrigen, gewaltsamen Machtwechsel im Kreml wollen.
Der Ex-Oligarch und Tschubais-Intimfeind Boris Beresowski hatte von seinem Londoner Exil aus zum gewaltsamen Sturz Wladimir Putins aufgerufen. In der Wohnung Beresowskis waren von Scottland Yard Spuren der hochradioaktiven Substanz Pollonium 210 gefunden worden, an denen der Ex-FSB-Mann Litwinenko am Freitag verstorben war.
Gaidar war nach dem Zerfall der Sowjetunion russischer Wirtschaftsminister und dann 1992 amtierender Regierungs-Chef. Die verunglückte Privatisierungspolitik von damals macht ihm in weiten Kreisen der Bevölkerung nach wie vor zu einer Hassfigur. In Wirtschaftskreisen gilt er aber nach wie vor als einer der besten Ökonomen Russlands. Heute ist er Direktor des "Institutes für Wirtschaft in Übergangsperioden".
Siehe alle Artikel zum Fall des russischen Agenten Litvinienko
sfux - 30. Nov, 08:24 Article 1807x read