Spion Covassi liefert Geheimmaterial
Stephan Fuchs - Was die meisten fast nicht mehr für möglich gehalten haben wurde, nach monatelangem Seilziehen, endlich wahr. Der Schweizer Spion Claude Covassi hat sich gestern um 16:45 der parlamentarischen Geschäftsprüfungsdelegation GPDel in Bern vorgestellt. Die GPDel überprüft die Schweizer Geheimdienste. Mit im Gepäck von Covassi: 300 Seiten Dokumente und 5 Stunden Gesprächsaufnahmen zwischen dem Moschee-Spion und seinem Führungsoffizier Patrick S. vom Inlandgeheimdienst DAP. Das oberste Aufsichtsorgan soll kontrollieren, dass die Geheimdienste nicht aus dem Ruder laufen.
Mission zu Ende?
Er hat, so behauptete Covassi der für einige Monate unter anderem auch in Ägypten untertauchte, einiges zu erzählen: Über Vorgesetzte, die ihm die Fälschung von Dokumenten befohlen haben sollen, um einen unbequemen Imam als Terroristen brandmarken zu können. Der Genfer ex- Agent hatte sich geweigert, Hani Ramadan, dem umstrittenen Leiter des islamischen Zentrums in Genf, mit illegalen Methoden eine Falle zu stellen. Sein Führungsoffizier beim Inland-Geheimdienst, „Patrick S.“, für den er die die Genfer Moschee ausspionierte, habe darin „die Chance gesehen, das Zentrum und dessen Leiter als Rekrutierungsbasis für Irakkämpfer zu beschuldigen“.
Über die Fluchthelfer von Bob Seldon Lady, einem CIA-Agenten, der wegen der Entführung von Abu Omar inzwischen per EU-Haftbefehl gesucht wird und in der Schweiz auf Wunsch der USA hin vorübergehend untertauchen durfte.
Über die Zusammenarbeit mit Geheimdiensten aus Folterstaaten (Syrien, Libanon, Algerien, Marokko und Tunesien) und über illegale Abhörtätigkeiten. „Ich weiss, dass es neben Syrien und Libanon auch Kontakte zu den Geheimdiensten von Algerien, Marokko und Tunesien gibt. Alles Staaten, die Folter anwenden“, erzählt Claude Covassi. Der Geheimdienst leite Informationen über Personen an arabische Staaten weiter. Dabei nehme man bewusst in Kauf, dass Menschen deswegen verhaftet und gefoltert werden könnten.
Über die Hintergründe der Zerschlagung der Bank Al-Taqwa, die von der Bundesanwaltschaft mit einem mehr als drei Jahre andauernden Verfahren überzogen wurde, das keinerlei Beweise für die Unterstützung terroristischer Aktivitäten erbrachte.
Agenten verschiedener Staaten seien auch mit Wissen des Inland-Geheimdienstes in der Schweiz tätig. Die Russen hätten einen Tschetschenen observiert und vergiftet. Der Tschetschene sei mit Vergiftungserscheinungen für zwei Monate in ein Spital im Kanton Bern eingeliefert worden. Agentenführer Patrick S. wusste davon, er erzählte es Covassi. Mit Wissen des Inland-Geheimdienstes seien auch syrische Agenten in der Schweiz tätig. Einer dieser Agenten konnte ungestört junge Muslime in der Schweiz rekrutieren, um sie in die Koranschulen nach Damaskus zu schicken.
Um die Missstände im Schweizer Geheimdienst an die richtige Adresse zu leiten, wollte er sich an die Geheimdienstprüfer wenden und verlangte eine Anhörung in Bern. Um mit der GPDel ins Gespräch zu kommen wandte er sich an die Medien. Über „Journalismus nachrichten von heute“ wurden Covassis Medienmitteilungen dokumentiert. Nach langem Tauziehen und zwei Terminen, an denen er nicht erschienen war, weil die Bedingungen ungünstig waren, hat es nun endlich geklappt. Jetzt liegt es an der GPDel der Wahrheit auf den Grund zu kommen.
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Covassi: lettre à la Delegation des Commissions de Gestion
Covassi: Communiqué à l’ATS/SDA
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Um die Missstände im Schweizer Geheimdienst an die richtige Adresse zu leiten, wollte er sich an die Geheimdienstprüfer wenden und verlangte eine Anhörung in Bern. Um mit der GPDel ins Gespräch zu kommen wandte er sich an die Medien. Über „Journalismus nachrichten von heute“ wurden Covassis Medienmitteilungen dokumentiert. Nach langem Tauziehen und zwei Terminen, an denen er nicht erschienen war, weil die Bedingungen ungünstig waren, hat es nun endlich geklappt. Jetzt liegt es an der GPDel der Wahrheit auf den Grund zu kommen.
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sfux - 13. Dez, 08:43 Article 5746x read