Ich schwöre bei Gott, dass ich nicht wusste, was sie machen wollten
Stephan Fuchs & Cooperativeresearch – Zum Auftakt der letzten Verhandlungen gegen den Terrorhelfer Mounir al Motassadeq in Hamburg brach der Marokkaner mit dem Schweigen. Der 32 Jahre alte Motassadeq wird der Beihilfe zum Mord in 246 Fällen und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation für schuldig befunden. War er Teil einer Sting Operation?
Teil einer Sting Opertaion oder Teil einer Drogen Operation?
Vor dem Hamburger Oberlandsgericht brach al Motassadeq erstmals seit 65 Prozesstagen sein Schweigen zu den Vorwürfen er sei an den Terrorangriffen des 9/11 indirekt beteiligt gewesen. Auf die Frage des Gerichts ob er etwas zu sagen habe, zog Motassadeq das vor ihm stehende Mikrofon näher: „Ich habe vieles zu sagen. Es sind Behauptungen, so viele Behauptungen und Schlussfolgerungen, die nicht stimmen. Kann jemand hier in diesem Saal bei Gott schwören, dass das, was hier (in der Anklageschrift) steht die Wahrheit ist? Ich schwöre bei Gott, dass ich nicht wusste, dass die Attentäter in Amerika sind!“
Geheimdienstliche Beobachtung
Bereits im August 1998 stand Motassadeq unter Beobachtung des deutschen Geheimdienstes. Dies bringt die Ermittler zu Mohammed Haydar Zammar der von der Polizei bereits als Extremist eingestuft worden war und Said Bahaji, der ebenfalls observiert wurde und bald darauf bei Mohamed Atta, dem Terrorzellenchef in der Marienstrasse einzieht. Die Hamburger Zelle, die im September 2001 Geschichte schreiben wird.
In der Marienstrasse 54 bleibt Motassadeq bis im Februar 2001. Die Marienstrasse war, laut Washington Post vom 23.Oktober 2001, seit Wohnungsbezug der Jungs unter Observierung der deutschen Geheimdienste, die auch den Geschäftsmann Mamoun Darkanzali im Visier hatte, der wiederum in Verbindung mit Said Bahaji stand.
Das verdammte Geld
Laut Baltimore Sun vom 2. September 2002 erhielt Motassadeq Bargeld eines ungenannten saudischen Finanziers das, so vermuten die Ermittler, nicht für die Finanzierung einer Moschee verwendet wurde, sondern für die Bezahlung der Flugstunden der Terroristen im amerikanischen Sonnenstaat Miami. Der saudische Finanzier könnte, so unsere Recherchen, derselbe sein der auch in einem monströsen Kokaindeal der in Florida immatrikulierten Firma Skyaway verwickelt war. Interessante Parallele: der deutsche Journalist und Buchautor Jürgen Roth schrieb in seinem Buch „Netzwerke des Terrors“, dass Atta vom BKA wegen kleinen Drogenvergehen unter Beobachtung stand.
Aufgrund der BKA Fiche erhielt Atta im Frühjahr 2001 den Job der Lufthansa im Bereich Sicherheit nicht. Im März 2000 stellt der deutsche Geheimdienst Motassadeq und Bahaji auf eine Beobachtungsliste für Ein- und Ausreisen und deren internationale Reisen sollten unverzüglich gemeldet werden. Im Mai 2001 sollen, laut Kay Nehm, 1000 Dollar nach Miami auf Attas Konto transferiert worden sein. Aufgrund diesen Verbindungen wird Motassadeq der Konspiration mit den 9/11 Attentäter in Hamburg angeklagt.
Die Überraschung
Für den 32 Jahre alten Marokkaner ist es nach den beiden Prozessen 2002 und 2004 das dritte Verfahren vor dem Gericht in Hamburg. Detailliert wurde festgehalten wie Motassadeq Kontakte zu den Selbstmordpiloten um Mohammed Atta aussah und wie durch seine Hilfe die Hamburger Terrorzelle unterstützt worden war. Kaum einer rechnete damit, dass er die in Aussicht gestellte Möglichkeit dazu Stellung zu nehmen nutzen würde. Jetzt stellt sich die bange Frage: War Motassadeq bloss Teil einer Terror-Sting Operation oder war er Teil einer gigantischen Drogenoperation und damit Teil einer bereits von Journalismus Nachrichten von Heute und World Content News in vielen Artikeln beschriebenen Unregelmässigkeiten im Kokain – und Heroin Import? Wir bleiben mit Sicherheit dran.
sfux - 6. Jan, 08:10 Article 1845x read