Die neue (Un)Sicherheitspolitik Deutschlands (4) Partytime - die angriffslustige Bundeswehr
Michael Schulze von Glaßer – Die Bundeswehr will sich offensichtlich nicht von ihrem aggressiven Weg abbringen lassen. Mittels „Transformation“ will sie sich verändern. Zurück zu einer Wehrmacht? Der Hinweis auf Seite 22 im Weißbuch weist darauf hin:
„Die Bundeswehr beschreitet seit Jahren konsequent den Weg des Wandels zu einer Armee im Einsatz und verändert sich dabei tiefgreifend.“
Dieser Wandel wird speziell bei der Ausrüstung der Bundeswehr klar. War die Bundeswehr im Kalten Krieg noch eine reine Verteidigungsarmee mit defensiven Waffen, sind die teuren Neuanschaffungen nun meistens offensiv ausgerüstet.
Schon im März 2004 machte der damalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) sein Anliegen deutlich:
„Wir beschaffen das, was die neue Bundeswehr braucht und streichen Vorhaben, die dem neuen Anforderungsprofil und dem streitkräftegemeinsamen Ansatz nicht mehr entsprechen.“
Noch vor 15 Jahren hatte die Bundeswehr nach eigenen Angaben 1.800 schwere Leopard 2 Kampfpanzer im Einsatz, heute sind es nur noch 300. Einsätze, wie in Afghanistan, lassen es aber nicht mehr zu mit großen Panzern anzurollen. Aber auch ohne Panzerung auf gefährliche Missionen zu gehen käme nicht in Frage. Die Bundeswehr wird daher 3.800 geschützte Fahrzeuge der Typen "GTK", "Mungo", "Duro", "Dingo 2", "Wiesel 2" sowie zusätzliche Multi-Fahrzeugschutzausstattungen erwerben. Dafür verzichtet sie auf die Beschaffung von gut 10.000 ungeschützten Fahrzeugen, so Struck im Jahr 2004. Kleine wendige Fahrzeuge und Truppentransporter sind also die Zukunft des deutschen Heeres. „Mobilität“ scheint dabei das Zauberwort künftiger Angriffe und fluchtartiger Rückzüge zu sein.
Jungs Unterhaltungsmittel – aus der Rüstungsindustrie: Alles für Wandertage, Höhenflüge und Poolpartys
„Fennek“ *
Bravo! Wir gratulieren Ihnen zum Erwerb dieses schicken Späh- und Kampfwagens, der 115 km/h auf die Piste bringt und in den drei Kerle vom A-Team hineinpassen. Sein wunderbarer Allradantrieb lässt den Jeep auch durch widrigstes Gelände vordringen. Dabei ist er wendig, mit Maschinengewehren und Granatwerfern bewaffnet und zur Ausrüstung gehört sogar eine tolle Aufklärungsdrohne vom Typ „Aladin“. Die von Ihnen bestellten 206 Fennek kosten nur 330 Millionen Euro.
„GTK Boxer“ *
Bravo! Wir gratulieren Ihnen zum Erwerb dieses schicken Gepanzerten-Transport-Kraftfahrzeugs (GTK), mit dem Ihre Streiter auf 4 Achsen eine Geschwindigkeit von circa 100 km/h erreichen. Der Clou: Auf das Fahrzeugchassis, das den gesamten Motor und die Fahrerkabine enthält, können Sie verschiedene „Module“ ähnlich wie Container setzen. Zu jeder Party der passende Anzug! Innerhalb von Minuten verwandelt sich der GTK Boxer von einem Ambulanz zu einen Truppenfahrzeug und umgekehrt. Die von Ihnen bestellten 272 GTK Boxer kosten nur 900 Millionen Euro.
„Dingo“ *
Vielen Dank für Ihr Interesse an diesem hinreißenden Unimog-ähnliche Gefährt, mit denen Sie vor allem bei Auslandseinsätzen groß heraus kommen könnten. Alles in allem ein sehr sicheres und leistungsfähiges Radfahrzeug. Zu Ihrer Erinnerung: Anfang Juni 2005 fuhr ein „Dingo“ nahe der Afghanischen Hauptstadt Kabul auf eine Panzerabwehrmiene und wurde dabei völlig zerstört. Die fünf Insassen des Fahrzeuges kamen mit dem Schrecken davon – die dicke Panzerung schützte sie im Innenraum. Der Stückpreis beträgt, weil Sie’s sind, nur 650.000 Euro.
* Hersteller: Krauss-Maffei Wegmann
„A 400 M“
Atmen Sie tief durch! Das Transportflugzeug „A 400 M“, mit dem Sie bis zu 30 Tonnen Nutzlast durch die Luft schicken können, werden wir Ihnen schon 2010 liefern. Damit wird die Verlegung von Radfahrzeugen wie dem „Boxer“ oder auch kleinen Panzern wie dem „Wiesel“ zum Vergnügen! Ist das nicht super? Dieser Airbus ist 900 km/h schnell und zum Schnäppchenpreis zu haben: 60 Maschinen dieses Typs für nur 9 Milliarden Euro.
„Tiger“
Zeigen Sie Ihrem Gegner die Krallen! Mit dem Unterstützungs- und Kampfhubschrauber „Tiger“ spielen Sie im Luft-Bodenkampf eine überragende Rolle. Greifen Sie zu, falls Sie es nicht schon längst getan haben: Die 80 „Tiger“ kosten nur 4 Milliarden Euro.
„NH-90“
Ihre Nachbarn beneiden Sie! Jeder will ihn haben, den neuen Hubschrauber „NH-90“. Überall einsetzbar und für verschiedene Bereiche: in der Luft, über dem Land und auf dem Wasser. Damit geben Sie Ihrer Luftwaffe, Ihrem Heer und Ihrer Marine ein geiles High-Tech-Gefährt, denn bis zu 23 Kellner können damit auch größere Kisten zu Ihrer nächsten Party bringen. Und der Preis? 114 NH-90-Hubschrauber für nur 2,5 Milliarden Euro.
© by Michael Schulze von Glaßer
Die mehrteilige Serie wird morgen weitergeführt
„Die Bundeswehr beschreitet seit Jahren konsequent den Weg des Wandels zu einer Armee im Einsatz und verändert sich dabei tiefgreifend.“
Dieser Wandel wird speziell bei der Ausrüstung der Bundeswehr klar. War die Bundeswehr im Kalten Krieg noch eine reine Verteidigungsarmee mit defensiven Waffen, sind die teuren Neuanschaffungen nun meistens offensiv ausgerüstet.
Schon im März 2004 machte der damalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) sein Anliegen deutlich:
„Wir beschaffen das, was die neue Bundeswehr braucht und streichen Vorhaben, die dem neuen Anforderungsprofil und dem streitkräftegemeinsamen Ansatz nicht mehr entsprechen.“
Noch vor 15 Jahren hatte die Bundeswehr nach eigenen Angaben 1.800 schwere Leopard 2 Kampfpanzer im Einsatz, heute sind es nur noch 300. Einsätze, wie in Afghanistan, lassen es aber nicht mehr zu mit großen Panzern anzurollen. Aber auch ohne Panzerung auf gefährliche Missionen zu gehen käme nicht in Frage. Die Bundeswehr wird daher 3.800 geschützte Fahrzeuge der Typen "GTK", "Mungo", "Duro", "Dingo 2", "Wiesel 2" sowie zusätzliche Multi-Fahrzeugschutzausstattungen erwerben. Dafür verzichtet sie auf die Beschaffung von gut 10.000 ungeschützten Fahrzeugen, so Struck im Jahr 2004. Kleine wendige Fahrzeuge und Truppentransporter sind also die Zukunft des deutschen Heeres. „Mobilität“ scheint dabei das Zauberwort künftiger Angriffe und fluchtartiger Rückzüge zu sein.
Jungs Unterhaltungsmittel – aus der Rüstungsindustrie: Alles für Wandertage, Höhenflüge und Poolpartys
„Fennek“ *
Bravo! Wir gratulieren Ihnen zum Erwerb dieses schicken Späh- und Kampfwagens, der 115 km/h auf die Piste bringt und in den drei Kerle vom A-Team hineinpassen. Sein wunderbarer Allradantrieb lässt den Jeep auch durch widrigstes Gelände vordringen. Dabei ist er wendig, mit Maschinengewehren und Granatwerfern bewaffnet und zur Ausrüstung gehört sogar eine tolle Aufklärungsdrohne vom Typ „Aladin“. Die von Ihnen bestellten 206 Fennek kosten nur 330 Millionen Euro.
„GTK Boxer“ *
Bravo! Wir gratulieren Ihnen zum Erwerb dieses schicken Gepanzerten-Transport-Kraftfahrzeugs (GTK), mit dem Ihre Streiter auf 4 Achsen eine Geschwindigkeit von circa 100 km/h erreichen. Der Clou: Auf das Fahrzeugchassis, das den gesamten Motor und die Fahrerkabine enthält, können Sie verschiedene „Module“ ähnlich wie Container setzen. Zu jeder Party der passende Anzug! Innerhalb von Minuten verwandelt sich der GTK Boxer von einem Ambulanz zu einen Truppenfahrzeug und umgekehrt. Die von Ihnen bestellten 272 GTK Boxer kosten nur 900 Millionen Euro.
„Dingo“ *
Vielen Dank für Ihr Interesse an diesem hinreißenden Unimog-ähnliche Gefährt, mit denen Sie vor allem bei Auslandseinsätzen groß heraus kommen könnten. Alles in allem ein sehr sicheres und leistungsfähiges Radfahrzeug. Zu Ihrer Erinnerung: Anfang Juni 2005 fuhr ein „Dingo“ nahe der Afghanischen Hauptstadt Kabul auf eine Panzerabwehrmiene und wurde dabei völlig zerstört. Die fünf Insassen des Fahrzeuges kamen mit dem Schrecken davon – die dicke Panzerung schützte sie im Innenraum. Der Stückpreis beträgt, weil Sie’s sind, nur 650.000 Euro.
* Hersteller: Krauss-Maffei Wegmann
„A 400 M“
Atmen Sie tief durch! Das Transportflugzeug „A 400 M“, mit dem Sie bis zu 30 Tonnen Nutzlast durch die Luft schicken können, werden wir Ihnen schon 2010 liefern. Damit wird die Verlegung von Radfahrzeugen wie dem „Boxer“ oder auch kleinen Panzern wie dem „Wiesel“ zum Vergnügen! Ist das nicht super? Dieser Airbus ist 900 km/h schnell und zum Schnäppchenpreis zu haben: 60 Maschinen dieses Typs für nur 9 Milliarden Euro.
„Tiger“
Zeigen Sie Ihrem Gegner die Krallen! Mit dem Unterstützungs- und Kampfhubschrauber „Tiger“ spielen Sie im Luft-Bodenkampf eine überragende Rolle. Greifen Sie zu, falls Sie es nicht schon längst getan haben: Die 80 „Tiger“ kosten nur 4 Milliarden Euro.
„NH-90“
Ihre Nachbarn beneiden Sie! Jeder will ihn haben, den neuen Hubschrauber „NH-90“. Überall einsetzbar und für verschiedene Bereiche: in der Luft, über dem Land und auf dem Wasser. Damit geben Sie Ihrer Luftwaffe, Ihrem Heer und Ihrer Marine ein geiles High-Tech-Gefährt, denn bis zu 23 Kellner können damit auch größere Kisten zu Ihrer nächsten Party bringen. Und der Preis? 114 NH-90-Hubschrauber für nur 2,5 Milliarden Euro.
© by Michael Schulze von Glaßer
Die mehrteilige Serie wird morgen weitergeführt
sfux - 9. Jan, 08:02 Article 4464x read