Hamburg und die "urbane Renaissance"
Harald Haack - Der Chef der HafenCity Hamburg GmbH, Jürgen Bruns-Berentelg, will sich die „gute Stimmung“ nicht vermiesen lassen. In Hamburg beginnt nämlich die Hafen-City-Ausschreibung für das Kreuzfahrt-Center. Es sei eine „einzigartige Erfolgsgeschichte für Hamburg und international bereits Vorbild für Großprojekte urbaner Renaissance“ behauptet er.
Viel Geld steht auf dem Spiel. Deshalb muss er auch von „Erfolg“ reden. Er kann wohl nicht anders, selbst wenn er ehrlich sein wollte. Doch die Luft in der Hafen-City wird von Ozeanriesen wie die „Queen Mary 2“ verdreckt und mit Schadstoffen belastet, wenn sie im Hamburger Hafen am Kreuzfahrtterminal festgemacht haben.
Kein Problem für Jürgen Bruns-Berentelg. Dann müssen die Gebäude rund ums Kreuzfahrtterminal eben mit einer Filteranlage ausgestattet werden, sagte er einer privaten Hamburger Rundfunkstation.
Warum schlägt er das nicht der EU vor? Anstatt die Schadstoffbelastung, wozu u.a. anderem Feinstaub und Kohlendioxyd zählen, zu reduzieren, könnten man Hauseigentümern künftig den Einbau von Filteranlagen zur Filterung der Außenluft auferlegen. Und weil die Außenluft dann bald so verdreckt sein könnte, dass man kaum noch die Hand vor den Augen sehen wird, bräuchten Häuser keine Fenster mehr. Durch Fenster geht sowieso die meiste Energie flöten – im Sommer wie im Winter.
Ein Schildbürgerstreich?
An der Ecke Grosser Grasbrook/Am Sandtorkai vor ca. einem Jahr. Die Straße "Grosser Grasbrook" hieß damals noch "Kibbelsteg"
Die selbe Straßenecke im Februar 2007. Die vor einem Jahr noch neu verlegte Geh- und Radfahrwegspflasterung wurde ausgetauscht und sämtliche jungen Bäume entfernt.
"Urbane Renaissance" am Sandtorhafen: Grün nur noch dort, wo es als Gag verstanden wird.
Triste neue Welt Hafen-City - am Sandtorhafen.
Alle Fotos: Copyright © 2007 by Harald Haack
Das Hamburger Abendblatt schreibt: „Besonders froh ist der HafenCity-Chef über den viel früher beginnenden Bau der Grundschule. Damit entstünde ein ‚sozialer Knoten‘. Bruns-Berentelg hofft, dass auch die Turnhalle errichtet wird.“
Ich befürchte, da wird es ganz andere Knoten geben, wenn die lieben Kleinen auf dem Schulhof den Abgasen der Ozeanriesen ausgesetzt sind; es sei denn, es gebe keinen Pausenhof unter freiem Himmel, sondern eine große Halle mit schicken Läden. Irgendwie müssen die Neuen Menschlein doch auf die „urbane Renaissance des Neoliberalismus“ vorbereitet werden. Atemberaubend neue Welt!
© 2007 Copyright by Harald Haack - Alle Rechte vorbehalten. Die Übernahme und Nutzung des Artikels und der Fotos zu anderen Zwecken und auf anderen WebSeiten und in Print-Medien sowie Fernsehen und Hörfunk bedarf der schriftlichen Zustimmung des Autoren.
Dicke Luft - EU-weites Hafenverbot für "QM2"?
Viel Geld steht auf dem Spiel. Deshalb muss er auch von „Erfolg“ reden. Er kann wohl nicht anders, selbst wenn er ehrlich sein wollte. Doch die Luft in der Hafen-City wird von Ozeanriesen wie die „Queen Mary 2“ verdreckt und mit Schadstoffen belastet, wenn sie im Hamburger Hafen am Kreuzfahrtterminal festgemacht haben.
Kein Problem für Jürgen Bruns-Berentelg. Dann müssen die Gebäude rund ums Kreuzfahrtterminal eben mit einer Filteranlage ausgestattet werden, sagte er einer privaten Hamburger Rundfunkstation.
Warum schlägt er das nicht der EU vor? Anstatt die Schadstoffbelastung, wozu u.a. anderem Feinstaub und Kohlendioxyd zählen, zu reduzieren, könnten man Hauseigentümern künftig den Einbau von Filteranlagen zur Filterung der Außenluft auferlegen. Und weil die Außenluft dann bald so verdreckt sein könnte, dass man kaum noch die Hand vor den Augen sehen wird, bräuchten Häuser keine Fenster mehr. Durch Fenster geht sowieso die meiste Energie flöten – im Sommer wie im Winter.
Ein Schildbürgerstreich?
An der Ecke Grosser Grasbrook/Am Sandtorkai vor ca. einem Jahr. Die Straße "Grosser Grasbrook" hieß damals noch "Kibbelsteg"
Die selbe Straßenecke im Februar 2007. Die vor einem Jahr noch neu verlegte Geh- und Radfahrwegspflasterung wurde ausgetauscht und sämtliche jungen Bäume entfernt.
"Urbane Renaissance" am Sandtorhafen: Grün nur noch dort, wo es als Gag verstanden wird.
Triste neue Welt Hafen-City - am Sandtorhafen.
Alle Fotos: Copyright © 2007 by Harald Haack
Das Hamburger Abendblatt schreibt: „Besonders froh ist der HafenCity-Chef über den viel früher beginnenden Bau der Grundschule. Damit entstünde ein ‚sozialer Knoten‘. Bruns-Berentelg hofft, dass auch die Turnhalle errichtet wird.“
Ich befürchte, da wird es ganz andere Knoten geben, wenn die lieben Kleinen auf dem Schulhof den Abgasen der Ozeanriesen ausgesetzt sind; es sei denn, es gebe keinen Pausenhof unter freiem Himmel, sondern eine große Halle mit schicken Läden. Irgendwie müssen die Neuen Menschlein doch auf die „urbane Renaissance des Neoliberalismus“ vorbereitet werden. Atemberaubend neue Welt!
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Dicke Luft - EU-weites Hafenverbot für "QM2"?
onlineredaktion - 13. Feb, 09:55 Article 1961x read