Schafft ein, zwei… viele Iraks. Oder: Die Friedenspolitik des Herrn G.W. Bush
Dr. Alexander von Paleske - Am 25. Februar 2007 erschien ein Artikel in der US Zeitschrift "The New Yorker". Titel: “The Redirection”. Autor: Seymour M. Hersh. Dieser Artikel hat insofern bereits in der Presse größere Aufmerksamkeit gefunden, als darin die Kriegsvorbereitungen gegen den Iran geschildert werden. Im Pentagon sei eine Planungsgruppe eingerichtet worden, so heißt es darin, die einen Angriffsbefehl seitens des Präsidenten innerhalb von 24 Stunden umsetzen könnte.
Darüber ist vergessen worden, dass der Artikel eine genaue Analyse eines radikalen Kurswechsels der US-Außenpolitik für die weitere Zukunft beinhaltet, die praktisch in mehreren Staaten des Nahen und Mittleren Ostens einen Krieg bzw. Bürgerkrieg zur Folge haben dürfte.
Seymor M. Hersh
Nun könnte man das alles als blanke Spekulation abtun, aber Seymour Hersh ist nicht irgendwer, sondern er ist der führende investigative Journalist in den USA, der zum ersten Mal mit seinem Enthüllungsbericht über das Massaker in My Lai im Vietnamkrieg 1969 schlagartig bekannt wurde. In den 70er Jahren enthüllte er in der New York Times geheime Operationen des CIA. Seine Bücher über Henry Kissingers Karriere und „Against all Enemies“ über das Golf-Kriegs-Syndrom wurden Bestseller. Er war der Erste, der die Folterungen im Gefängnis von Abu Gharib in Bagdad nach dem amerikanischen Einmarsch enthüllte.
Seine Informationen kommen direkt aus dem Pentagon, dem US-Außenministerium und anderen undichten Stellen im US-Regierungsapparat von sogenannten „whistleblowers“. Die Liste seiner Informanten ist lang, die Informanten in der Regel zuverlässig, und jede brisante Information wird gegen gecheckt durch weitere Informationen aus dem Regierungsapparat. Mit anderen Worten: Was Hersh berichtet ist niet- und nagelfest und keine Spekulation; es muss ernst genommen werden. Und: Hersh hatte auch Gelegenheit, den Hizbollah-Führer Scheich Nasrallah zu interviewen.
Ein Höllenszenario
Was Hersh in seinem 13seitigen Bericht darstellt, ist ein Höllenszenario. Neben dem Angriff auf den Iran dürfte die US-Außenpolitik die Initiierung von Bürgerkriegen im Libanon, Syrien und dem Iran zur Folge haben. Die Folge daraufhin wäre dann die Aufteilung der Länder in ethnische Ministaaten.
Ausgekocht haben diesen Plan offenbar Vizepräsident Dick Cheney, der stellvertretende US-Sicherheitsberater Elliott Abrams, der US-Botschafter im Irak, Zalmay Khalizad und der saudische Prinz und jetzige Sicherheitsberater der Saudi-Regierung und ehemalige U- Botschafter Saudi-Arabiens in den USA über Jahrzehnte, Prinz Bandar.
Die Strategie läuft auf eine Zerschlagung der Schiiten, die weltweit zwar nur 15 Prozent der Muslims ausmachen die im Libanon aber eine starke Minderheit sind (Hizbollah!), in Saudi-Arabien eine schwache Minderheit, im Iran, Yemen und Bahrein jedoch die Mehrheit, im Iran mit 89 Prozent die überwältigende Mehrheit.
Dies sollen die Sunnis durch Bürgerkrieg bewerkstelligen bzw. Luftangriffe wie gegen den Iran, wobei auch Gruppen, die Al Quaeda nahestehen, offenbar willkommen sind oder zumindest geduldet werden.
Iran:
Hier scheint der Angriff so gut wie sicher zu sein. Eine Planungsgruppe wurde eingerichtet, zwei Flugzeugträger, Eisenhower und Stennis, stehen für die Luftangriffe bereit.
Libanon:
Hier wird auf die jetzige Regierung gesetzt, die Sunniten einschließlich der Radikalislamisten und der Drusen unter Walid Dschumblatt sollen den Bürgerkrieg wiedereröffnen.
Syrien:
Auch hier soll es Bürgerkrieg geben. Zu diesem Zweck soll die Moslembruderschaft, die in Ägypten und Syrien als Staatsfeind gilt, auf Vorschlag des Drusenführers Walid Dschumblatt massiv finanziell unterstützt werden.
Es ist anzunehmen, dass diese Rechnung nicht aufgehen wird. Verhaßter noch als der religiöse Gegner in all den Ländern sind die USA. Die Formel „Meines Feindes Feinde sind meine Freunde“ dürfte hier jedenfalls ad absurdum geführt werden.
Dies zeigte sich exemplarisch schon im Libanonkrieg vergangenes Jahr, als der anhaltende Widerstand der Hizbollah gegen den Einmarsch der Israelis auf ungeteilte Freude, Zustimmung und Unterstützung traf, gerade auch in den Ländern, in denen die Sunnis in der Mehrheit sind.
Der Iran-Contra-Skandal läßt grüßen
Um die Mehrheit der Demokraten in beiden Häusern zu umgehen, sollen die Erfahrungen aus dem Iran-Contra-Skandal von 1986 genutzt werden. Zwei Veteranen dieses Skandals, Prinz Bandar und Elliott Abrams, stehen schließlich bereit. Auch der CIA wird als unzuverlässig angesehen und soll herausgehalten werden. Oder wie ein CIA-Mitarbeiter es ausdrückte: „Die Stunde der Amateure ist gekommen.“
Werden die Demokraten in den USA diese Wahnsinnspolitik mittragen oder ihr mit einem Amtsenthebungsverfahren gegen Cheney und Bush den Garaus machen?
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Seymor M. Hersh
Nun könnte man das alles als blanke Spekulation abtun, aber Seymour Hersh ist nicht irgendwer, sondern er ist der führende investigative Journalist in den USA, der zum ersten Mal mit seinem Enthüllungsbericht über das Massaker in My Lai im Vietnamkrieg 1969 schlagartig bekannt wurde. In den 70er Jahren enthüllte er in der New York Times geheime Operationen des CIA. Seine Bücher über Henry Kissingers Karriere und „Against all Enemies“ über das Golf-Kriegs-Syndrom wurden Bestseller. Er war der Erste, der die Folterungen im Gefängnis von Abu Gharib in Bagdad nach dem amerikanischen Einmarsch enthüllte.
Seine Informationen kommen direkt aus dem Pentagon, dem US-Außenministerium und anderen undichten Stellen im US-Regierungsapparat von sogenannten „whistleblowers“. Die Liste seiner Informanten ist lang, die Informanten in der Regel zuverlässig, und jede brisante Information wird gegen gecheckt durch weitere Informationen aus dem Regierungsapparat. Mit anderen Worten: Was Hersh berichtet ist niet- und nagelfest und keine Spekulation; es muss ernst genommen werden. Und: Hersh hatte auch Gelegenheit, den Hizbollah-Führer Scheich Nasrallah zu interviewen.
Ein Höllenszenario
Was Hersh in seinem 13seitigen Bericht darstellt, ist ein Höllenszenario. Neben dem Angriff auf den Iran dürfte die US-Außenpolitik die Initiierung von Bürgerkriegen im Libanon, Syrien und dem Iran zur Folge haben. Die Folge daraufhin wäre dann die Aufteilung der Länder in ethnische Ministaaten.
Ausgekocht haben diesen Plan offenbar Vizepräsident Dick Cheney, der stellvertretende US-Sicherheitsberater Elliott Abrams, der US-Botschafter im Irak, Zalmay Khalizad und der saudische Prinz und jetzige Sicherheitsberater der Saudi-Regierung und ehemalige U- Botschafter Saudi-Arabiens in den USA über Jahrzehnte, Prinz Bandar.
Die Strategie läuft auf eine Zerschlagung der Schiiten, die weltweit zwar nur 15 Prozent der Muslims ausmachen die im Libanon aber eine starke Minderheit sind (Hizbollah!), in Saudi-Arabien eine schwache Minderheit, im Iran, Yemen und Bahrein jedoch die Mehrheit, im Iran mit 89 Prozent die überwältigende Mehrheit.
Dies sollen die Sunnis durch Bürgerkrieg bewerkstelligen bzw. Luftangriffe wie gegen den Iran, wobei auch Gruppen, die Al Quaeda nahestehen, offenbar willkommen sind oder zumindest geduldet werden.
Iran:
Hier scheint der Angriff so gut wie sicher zu sein. Eine Planungsgruppe wurde eingerichtet, zwei Flugzeugträger, Eisenhower und Stennis, stehen für die Luftangriffe bereit.
Libanon:
Hier wird auf die jetzige Regierung gesetzt, die Sunniten einschließlich der Radikalislamisten und der Drusen unter Walid Dschumblatt sollen den Bürgerkrieg wiedereröffnen.
Syrien:
Auch hier soll es Bürgerkrieg geben. Zu diesem Zweck soll die Moslembruderschaft, die in Ägypten und Syrien als Staatsfeind gilt, auf Vorschlag des Drusenführers Walid Dschumblatt massiv finanziell unterstützt werden.
Es ist anzunehmen, dass diese Rechnung nicht aufgehen wird. Verhaßter noch als der religiöse Gegner in all den Ländern sind die USA. Die Formel „Meines Feindes Feinde sind meine Freunde“ dürfte hier jedenfalls ad absurdum geführt werden.
Dies zeigte sich exemplarisch schon im Libanonkrieg vergangenes Jahr, als der anhaltende Widerstand der Hizbollah gegen den Einmarsch der Israelis auf ungeteilte Freude, Zustimmung und Unterstützung traf, gerade auch in den Ländern, in denen die Sunnis in der Mehrheit sind.
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onlineredaktion - 4. Mär, 21:16 Article 2268x read