Teurofighter wird zum Jagdbomber
Michael Schulze von Glaßer - Die scheinbaren Preissteigerungen die der Euro nach seiner Einführung am 1.Januar 2002 mit sich brachte, heimsten der Währung den Namen „Teuro“ ein. Volkswirte bewiesen aber, dass es keine gesamtwirtschaftliche Preissteigerung gab. Eine deutliche Preissteigerung ist jedoch beim europäischen Jagdflugzeug „Eurofighter“ feststellbar die wohl noch nicht einmal von Volkswirten entzaubert werden könnte. Ob der Volksmund den teuren Vogel wohl auch bald umbenennen wird?
Schon 1988 wurde der gemeinsame Entwicklungsvertrag zwischen Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien unterzeichnet, der vorsah endlich ein neues Jagdflugzeug zum Schutz vor dem Ostblock zu konstruieren. Bereits 1983 traf sich ein Konsortium um das Europäische Jagdflugzeug zu planen. Damals nahm auch noch Frankreich an den Gesprächen teil, sprang aber 1985 von dem Projekt ab und entwickelte sein eigenes Jagdflugzeug vom Typ „Rafale“ das dem Eurofighter vom aussehen sehr ähnelt. Heute werden sich die Franzosen ins Fäustchen lachen wenn sie von den technischen Problemen und explodierenden Kosten hören.
Der Eurofighter war bei der Bundeswehr noch in den 80-ger Jahren „Jäger 90“ betitelt weil das Flugzeug in den 90-ger Jahren in Dienst genommen werden sollte. Die Kosten sollten sich auf 11,8 Milliarden Euro belaufen. In dem abgeschlossenen Vertrag steht jedoch die Floskel „Anpassung an die Preisentwicklung“ was de facto zu einem immer höheren Preis führt. Heute sollen die 180 Eurofighter die von der Bundeswehr gefordert werden 15,4 Milliarden Euro kosten – ein Anstieg von rund 30 Prozent! 122 Eurofighter sind bisher verbindlich bestellt worden mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit wird die Bundesregierung auch die restlichen Flugzeuge beschaffen.
Der Kostenseite steht aber immer auch eine Nutzenseite gegenüber und gerade die ist beim Eurofighter sehr fragwürdig, war der teure Vogel doch als Abfangjäger zu Zeiten des eisernen Vorhangs geplant. Damals sollte der Jäger sowjetische MiG 29 Flugzeuge abfangen und mit den Luft-Luft Raketen vom Himmel pusten. Die 24 relativ modernen MiG 29 Fulcrum Jagdflugzeuge der Nationalen Volksarmee der DDR sind nach der Wende in die Hände der Luftwaffe gefallen die, die Flugzeuge im Jahr 2003 für den symbolischen Wert von einem Euro an Polen verschleuderte. Dabei gilt die MiG 29 dem deutschen Kampfflugzeug des Typs Tornado als ebenbürtig und wurde sogar erst ein Jahr später in Dienst gestellt. Warum die Luftwaffe die MiG’s verschleuderte bleibt ein Geheimnis, vielleicht um sich noch mehr moderne Eurofighter anzuschaffen? Auch nachdem der eigentliche Gegner – die Sowjetunion – wegfiel wurde an dem Gemeinschaftsprojekt festgehalten. Bereits am 27.März 1994 startete der erste Prototyp des Eurofighters um einige Tests zu absolvieren. Danach gingen die Probleme los. Nicht nur, dass es keinen wirklichen Feind mehr für den Abfangjäger gab, es stellten sich auch zunehmend Probleme bei der Produktion ein. Wie auch bei den Flugzeugen der Firma Airbus werden die Bauteile in verschiedenen Ländern produziert und treffen erst bei der Endmontage zusammen, dabei soll es zu Abstimmungsproblemen gekommen sein. Am 25. Juli 2006 wurden dem Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau die ersten vier Maschinen übergeben. Am 15. Februar 2007 erteilte die NETMA dem Eurofighter die internationale Verkehrzulassung. Folgende Waffen darf das Flugzeug somit tragen:
- Kurzstrecken-Luft/Luft-Lenkflugkörper vom Typ ASRAAM, IRIS-T und AIM-9L Sidewinder
- Mittelstrecken-Luft/Luft-Lenkflugkörper vom Typ AIM-120 (AMRAAM)
- Luft-Boden Bewaffnung vom lasergelenkten Typ Paveway und GBU-16
Die aufgelistete Bewaffnung entspricht jedoch nicht dem eines normalen Abfangjäger denn dieser bräuchte keine Luft-Boden Bewaffnung. Abfangjäger, die nur zur Verteidigung vor anderen Kampfflugzeugen dienen, haben logischerweise nur Luft-Luft Bewaffnung an Bord – der Eurofighter ist also auch mit Offensiven Waffen ausrüstbar. Neue Waffensysteme für den teuren Kämpfer werden schon entwickelt, neben der neuen europäischen Luft-Luft Mittelstreckenrakete METEOR von dem die Luftwaffe 600 Stück im Gesamtwert von 544 Millionen Euro (plus 180 Millionen Euro Entwicklungskosten) anschaffen will kommt noch der Luft-Boden Marschflugkörper mit dem heroisch klingenden Namen Taurus (lat. Stier) hinzu. Über die deutsch-schwedische Entwicklung ist nur wenig bekannt.
Das Bundesministerium der Verteidigung rückt nur spärlich Information über das wohl sehr teure Projekt heraus weil es in der Bevölkerung wohl nicht auf große Gegenliebe stoßen würde. Taurus ist nichts anderes als eine Cruise-Missile die mit über 1.000 km/h eigenständig weite Strecken zurücklegen kann um dann ein sogar stark gepanzertes Ziel zu zerstören. Bis zu 4 Meter dicke Wände soll der Flugkörper mit seinem 500 Kilogramm schweren Gefechtskopf zerschlagen können. Experten vermuten eine Anschaffung von insgesamt 1.200 Taurus Cruise-Missiles, bis 2011 will die Luftwaffe 685 dieser Angriffswaffen Einsatzbereit haben. Doch momentan muss sich die Luftwaffe noch mit alt bewehrtem zufrieden geben – was jedoch nicht weniger offensiv ist.
Am 7.März 2007 segnete der Verteidigungsausschuss, wie nicht anders zu erwarten, die Ausrüstung der deutschen Eurofighter mit offensiven Waffen ab. Die Grünen enthielten sich, nur die Linkspartei votierte gegen die neue Ausrüstung, die es der Luftwaffe nach Medienberichten erlaubt auch Flächenbombardements durchzuführen. Das Bundesministerium der Verteidigung erklärte die Ausrüstung des Eurofighters mit Bomben sei „nach zwischenzeitlicher Überlegung heute unverzichtbar“. Außerdem sollen alte Tornado Kampfjets außer Dienst gestellt werden, begründete das Ministerium die neue Ausrüstung.
Was das jedoch damit zutun hat bleibt im Verborgenen. Fakt ist jedoch, dass die Bomben vom Typ GBU-16 und Paveway Angriffswaffen sind. Laut Rüstungsindustrie soll die GBU-16 Bombe 500 Kilogramm schwer sein und einen sechs Meter tiefen Krater in die Erde reißen. Dabei sollen bis zu 4.500 Kilogramm Steine und Erde mit Überschallgeschwindigkeit ausgeworfen werden.
Eurofighter mit GBU-16 Bomben
Von der Paveway-Bombe gibt es verschiedene Versionen. Medienberichten zufolge soll es sich um eine sehr neue Version vom Typ Paveway IV handeln die 241 Kilogramm schwer sein und durch zersplittern große Zerstörungskraft besitzen soll. Beide Bomben haben an den Seiten kleine Flügel die es dem Flugkörper ermöglichen zu gleiten und die Richtung zu ändern. Daher ist Steuerung der „Präzisionsbomben“ möglich. Die Kosten belaufen sich auf 667 Millionen Euro wobei die eigentlichen Waffen noch nicht mit eingerechnet wurden sondern nur die Aufrüstung der Eurofighter.
Der Eurofighter mit seiner möglichen Bewaffnung. Welche Offensivwaffe fordert die Luftwaffe als nächstes?
Doch es geht noch weiter, die Luftwaffe benötigt nach Angaben der Bundesregierung für den neuen „Jagdbomber“, denn zu dem wird das ehemalige Jagdflugzeug mit der neuen Ausrüstung, auch noch neue Abstandswaffen.
Schon 1988 wurde der gemeinsame Entwicklungsvertrag zwischen Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien unterzeichnet, der vorsah endlich ein neues Jagdflugzeug zum Schutz vor dem Ostblock zu konstruieren. Bereits 1983 traf sich ein Konsortium um das Europäische Jagdflugzeug zu planen. Damals nahm auch noch Frankreich an den Gesprächen teil, sprang aber 1985 von dem Projekt ab und entwickelte sein eigenes Jagdflugzeug vom Typ „Rafale“ das dem Eurofighter vom aussehen sehr ähnelt. Heute werden sich die Franzosen ins Fäustchen lachen wenn sie von den technischen Problemen und explodierenden Kosten hören.
Der Eurofighter war bei der Bundeswehr noch in den 80-ger Jahren „Jäger 90“ betitelt weil das Flugzeug in den 90-ger Jahren in Dienst genommen werden sollte. Die Kosten sollten sich auf 11,8 Milliarden Euro belaufen. In dem abgeschlossenen Vertrag steht jedoch die Floskel „Anpassung an die Preisentwicklung“ was de facto zu einem immer höheren Preis führt. Heute sollen die 180 Eurofighter die von der Bundeswehr gefordert werden 15,4 Milliarden Euro kosten – ein Anstieg von rund 30 Prozent! 122 Eurofighter sind bisher verbindlich bestellt worden mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit wird die Bundesregierung auch die restlichen Flugzeuge beschaffen.
Der Kostenseite steht aber immer auch eine Nutzenseite gegenüber und gerade die ist beim Eurofighter sehr fragwürdig, war der teure Vogel doch als Abfangjäger zu Zeiten des eisernen Vorhangs geplant. Damals sollte der Jäger sowjetische MiG 29 Flugzeuge abfangen und mit den Luft-Luft Raketen vom Himmel pusten. Die 24 relativ modernen MiG 29 Fulcrum Jagdflugzeuge der Nationalen Volksarmee der DDR sind nach der Wende in die Hände der Luftwaffe gefallen die, die Flugzeuge im Jahr 2003 für den symbolischen Wert von einem Euro an Polen verschleuderte. Dabei gilt die MiG 29 dem deutschen Kampfflugzeug des Typs Tornado als ebenbürtig und wurde sogar erst ein Jahr später in Dienst gestellt. Warum die Luftwaffe die MiG’s verschleuderte bleibt ein Geheimnis, vielleicht um sich noch mehr moderne Eurofighter anzuschaffen? Auch nachdem der eigentliche Gegner – die Sowjetunion – wegfiel wurde an dem Gemeinschaftsprojekt festgehalten. Bereits am 27.März 1994 startete der erste Prototyp des Eurofighters um einige Tests zu absolvieren. Danach gingen die Probleme los. Nicht nur, dass es keinen wirklichen Feind mehr für den Abfangjäger gab, es stellten sich auch zunehmend Probleme bei der Produktion ein. Wie auch bei den Flugzeugen der Firma Airbus werden die Bauteile in verschiedenen Ländern produziert und treffen erst bei der Endmontage zusammen, dabei soll es zu Abstimmungsproblemen gekommen sein. Am 25. Juli 2006 wurden dem Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau die ersten vier Maschinen übergeben. Am 15. Februar 2007 erteilte die NETMA dem Eurofighter die internationale Verkehrzulassung. Folgende Waffen darf das Flugzeug somit tragen:
- Kurzstrecken-Luft/Luft-Lenkflugkörper vom Typ ASRAAM, IRIS-T und AIM-9L Sidewinder
- Mittelstrecken-Luft/Luft-Lenkflugkörper vom Typ AIM-120 (AMRAAM)
- Luft-Boden Bewaffnung vom lasergelenkten Typ Paveway und GBU-16
Die aufgelistete Bewaffnung entspricht jedoch nicht dem eines normalen Abfangjäger denn dieser bräuchte keine Luft-Boden Bewaffnung. Abfangjäger, die nur zur Verteidigung vor anderen Kampfflugzeugen dienen, haben logischerweise nur Luft-Luft Bewaffnung an Bord – der Eurofighter ist also auch mit Offensiven Waffen ausrüstbar. Neue Waffensysteme für den teuren Kämpfer werden schon entwickelt, neben der neuen europäischen Luft-Luft Mittelstreckenrakete METEOR von dem die Luftwaffe 600 Stück im Gesamtwert von 544 Millionen Euro (plus 180 Millionen Euro Entwicklungskosten) anschaffen will kommt noch der Luft-Boden Marschflugkörper mit dem heroisch klingenden Namen Taurus (lat. Stier) hinzu. Über die deutsch-schwedische Entwicklung ist nur wenig bekannt.
Das Bundesministerium der Verteidigung rückt nur spärlich Information über das wohl sehr teure Projekt heraus weil es in der Bevölkerung wohl nicht auf große Gegenliebe stoßen würde. Taurus ist nichts anderes als eine Cruise-Missile die mit über 1.000 km/h eigenständig weite Strecken zurücklegen kann um dann ein sogar stark gepanzertes Ziel zu zerstören. Bis zu 4 Meter dicke Wände soll der Flugkörper mit seinem 500 Kilogramm schweren Gefechtskopf zerschlagen können. Experten vermuten eine Anschaffung von insgesamt 1.200 Taurus Cruise-Missiles, bis 2011 will die Luftwaffe 685 dieser Angriffswaffen Einsatzbereit haben. Doch momentan muss sich die Luftwaffe noch mit alt bewehrtem zufrieden geben – was jedoch nicht weniger offensiv ist.
Am 7.März 2007 segnete der Verteidigungsausschuss, wie nicht anders zu erwarten, die Ausrüstung der deutschen Eurofighter mit offensiven Waffen ab. Die Grünen enthielten sich, nur die Linkspartei votierte gegen die neue Ausrüstung, die es der Luftwaffe nach Medienberichten erlaubt auch Flächenbombardements durchzuführen. Das Bundesministerium der Verteidigung erklärte die Ausrüstung des Eurofighters mit Bomben sei „nach zwischenzeitlicher Überlegung heute unverzichtbar“. Außerdem sollen alte Tornado Kampfjets außer Dienst gestellt werden, begründete das Ministerium die neue Ausrüstung.
Was das jedoch damit zutun hat bleibt im Verborgenen. Fakt ist jedoch, dass die Bomben vom Typ GBU-16 und Paveway Angriffswaffen sind. Laut Rüstungsindustrie soll die GBU-16 Bombe 500 Kilogramm schwer sein und einen sechs Meter tiefen Krater in die Erde reißen. Dabei sollen bis zu 4.500 Kilogramm Steine und Erde mit Überschallgeschwindigkeit ausgeworfen werden.
Eurofighter mit GBU-16 Bomben
Von der Paveway-Bombe gibt es verschiedene Versionen. Medienberichten zufolge soll es sich um eine sehr neue Version vom Typ Paveway IV handeln die 241 Kilogramm schwer sein und durch zersplittern große Zerstörungskraft besitzen soll. Beide Bomben haben an den Seiten kleine Flügel die es dem Flugkörper ermöglichen zu gleiten und die Richtung zu ändern. Daher ist Steuerung der „Präzisionsbomben“ möglich. Die Kosten belaufen sich auf 667 Millionen Euro wobei die eigentlichen Waffen noch nicht mit eingerechnet wurden sondern nur die Aufrüstung der Eurofighter.
Der Eurofighter mit seiner möglichen Bewaffnung. Welche Offensivwaffe fordert die Luftwaffe als nächstes?
Doch es geht noch weiter, die Luftwaffe benötigt nach Angaben der Bundesregierung für den neuen „Jagdbomber“, denn zu dem wird das ehemalige Jagdflugzeug mit der neuen Ausrüstung, auch noch neue Abstandswaffen.
sfux - 9. Mär, 08:05 Article 26800x read