ABRECHNUNG - Sir Richard Dearlove (MI6) gegen Tony Blair
Dr. Alexander von Paleske -- 3.11. 2007---- Der ehemalige Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 von 1999 bis 2004, Sir Richard Dearlove, hat in der vergangenen Woche in einem Vortrag in der hochrenommierten London School of Economics die Irak-Politik des ehemaligen britischen Premiers Tony Blair einer vernichtenden Kritik unterzogen.
Sir Dearlove hatte im Juli 2002, nach einem Treffen mit hochrangigen Mitarbeitern des amerikanischen Geheimdienstes CIA, ein Dossier verfasst, das sogenannte „Downing Street Memo“, zur Kenntnis nur für den britischen Premier. Darin warnte der Geheimdienstchef, ein Jahr vor dem Einmarsch in den Irak, dass die Fakten in den USA zurecht gebogen würden, um einen Angriff gegen den Irak zu rechtfertigen.
Dieses Memo, anstatt es ernst zu nehmen, sorgte für eine Verstimmung zwischen Dearlove und Blair, weil es Blair offenbar nicht in den Kram passte.
Blair unbound
Die Abrechnung mit Tony Blair endet aber nicht hier, sondern wird sich am Montag, dem 5. November, mit der Vorstellung eines Buches der investigativen Journalisten Anthony Seldon, Peter Snowdon und Daniel Collings „Blair unbound“ fortsetzen. In dem Buch werden Details aus der Zeit nach dem 11. September 2001 zum Teil erstmalig berichtet, die ein vernichtendes Bild Tony Blairs hinterlassen. Demnach hat bereits eine Woche nach dem Angriff auf die Twin Towers der damalige US-Verteidigungsminister Rumsfeld vorgeschlagen, die Gunst der Stunde zu nutzen und nun den Irak anzugreifen, obgleich Al Qaeda nichts mit Saddam Hussein am Hut hatte und umgekehrt und dies nicht nur im Geheimdienstkreisen Allgemeinwissen war. Also mussten die Lügen über die Massenvernichtungswaffen kreiert werden.
Aber damit nicht genug, kurz vor dem Angriff auf Afghanistan machten die USA gegenüber Blair klar, dass es hier um die Vernichtung des Terrorismus gehe und nicht um Truppen bereitzustellen, um den Wiederaufbau des Landes abzusichern.
Kabul fiel am 13. November 2001 - bereits acht Tage später. Am 21 November 2001, beauftragte der US-Präsident Bush seinen Verteidigungsminister Rumsfeld, die Invasionspläne für den Irak auf Vordermann zu bringen.
Blair hatte zum Entsetzen seiner Berater nichts Besseres zu tun, als Bush Vasallentreue zuzusichern:
„You know George, whatever you decide to do, I’ll will be with you.“
Am 18. März 2003 stimmte das britische Unterhaus, gefüttert mit den Lügen Blairs, über den Einmarsch ab. Am Tage darauf begann die Invasion des Irak.
Am 16. April 2003 traf dann der britische Außenminister Jack Straw den pensionierten US-General Jay Gardner, der den Wiederaufbau des Irak organisieren sollte. Er hatte ein kleines Büro in Kuwait und 20 Mitarbeiter. Straw fiel der Unterkiefer herunter, als er das sah und es dämmerte ihm wohl, dass die US-Regierung mit einer „Reconstruction“ des Irak so gut wie nichts am Hut hatte.
Und was von Anfang an vermutet wurde, findet nunmehr jetzt seine offizielle Bestätigung: Es ging ums Öl und sonst gar nichts.
Der ehemalige US Notenbankchef Alan Greenspan bemerkte kürzlich:
„What everyone knows, the Iraq war is largely about oil.”
Und der Medientycoon Rupert Murdoch verkündete bereits vor dem Einmarsch in den Irak:
„The greatest thing to come out of this for the
worldeconomy would be a US$ 20 for the barrel of
oil.”
Es läuft schief im Irak
Bereits im Frühjahr 2004 dämmerte es Blair, dass es im Irak schief läuft. Aber nach außen demonstrierte er unerschütterlichen Optimismus. An Warnungen hatte es ja nicht gefehlt. Der ehemalige französische Staatspräsident Chirac erinnerte Blair vor der Invasion des Irak daran, dass er, Blair, im Gegensatz zu ihm, keinerlei Kriegserfahrung besitze. Chirac hatte 50 Jahre zuvor als wehrpflichtiger Soldat im Algerienkrieg gekämpft - ein Krieg, der in vieler Hinsicht Ähnlichkeiten mit dem Krieg im Irak aufweist.
Und weiter, dass die Briten wohl dem Irrglauben erliegen, sie seien im Irak willkommen.
Schließlich, dass der Einmarsch im Irak einen Bürgerkrieg dort entfesseln könnte.
Blair grinste nur und meinte später:
“Armer alter Chirac, er versteht gar nichts mehr.“
Und Murdoch ließ darauf sein britisches Massenblatt „Sun“ nach einem Telefonat mit Blair Chirac angreifen und nannte ihn einen „Wurm“, wir berichteten darüber.
Mittlerweile liegt der Ölpreis bei knapp unter 100 US-Dollar, der Bürgerkrieg im Irak tobt und die USA planen den Angriff auf den Iran.
Lügen vor dem Irakkrieg und Vorbereitungen für den Irankrieg
Rupert Murdoch - Citizen Kane in der Aera der Globalisierung
Sir Dearlove hatte im Juli 2002, nach einem Treffen mit hochrangigen Mitarbeitern des amerikanischen Geheimdienstes CIA, ein Dossier verfasst, das sogenannte „Downing Street Memo“, zur Kenntnis nur für den britischen Premier. Darin warnte der Geheimdienstchef, ein Jahr vor dem Einmarsch in den Irak, dass die Fakten in den USA zurecht gebogen würden, um einen Angriff gegen den Irak zu rechtfertigen.
Dieses Memo, anstatt es ernst zu nehmen, sorgte für eine Verstimmung zwischen Dearlove und Blair, weil es Blair offenbar nicht in den Kram passte.
Blair unbound
Die Abrechnung mit Tony Blair endet aber nicht hier, sondern wird sich am Montag, dem 5. November, mit der Vorstellung eines Buches der investigativen Journalisten Anthony Seldon, Peter Snowdon und Daniel Collings „Blair unbound“ fortsetzen. In dem Buch werden Details aus der Zeit nach dem 11. September 2001 zum Teil erstmalig berichtet, die ein vernichtendes Bild Tony Blairs hinterlassen. Demnach hat bereits eine Woche nach dem Angriff auf die Twin Towers der damalige US-Verteidigungsminister Rumsfeld vorgeschlagen, die Gunst der Stunde zu nutzen und nun den Irak anzugreifen, obgleich Al Qaeda nichts mit Saddam Hussein am Hut hatte und umgekehrt und dies nicht nur im Geheimdienstkreisen Allgemeinwissen war. Also mussten die Lügen über die Massenvernichtungswaffen kreiert werden.
Aber damit nicht genug, kurz vor dem Angriff auf Afghanistan machten die USA gegenüber Blair klar, dass es hier um die Vernichtung des Terrorismus gehe und nicht um Truppen bereitzustellen, um den Wiederaufbau des Landes abzusichern.
Kabul fiel am 13. November 2001 - bereits acht Tage später. Am 21 November 2001, beauftragte der US-Präsident Bush seinen Verteidigungsminister Rumsfeld, die Invasionspläne für den Irak auf Vordermann zu bringen.
Blair hatte zum Entsetzen seiner Berater nichts Besseres zu tun, als Bush Vasallentreue zuzusichern:
„You know George, whatever you decide to do, I’ll will be with you.“
Am 18. März 2003 stimmte das britische Unterhaus, gefüttert mit den Lügen Blairs, über den Einmarsch ab. Am Tage darauf begann die Invasion des Irak.
Am 16. April 2003 traf dann der britische Außenminister Jack Straw den pensionierten US-General Jay Gardner, der den Wiederaufbau des Irak organisieren sollte. Er hatte ein kleines Büro in Kuwait und 20 Mitarbeiter. Straw fiel der Unterkiefer herunter, als er das sah und es dämmerte ihm wohl, dass die US-Regierung mit einer „Reconstruction“ des Irak so gut wie nichts am Hut hatte.
Und was von Anfang an vermutet wurde, findet nunmehr jetzt seine offizielle Bestätigung: Es ging ums Öl und sonst gar nichts.
Der ehemalige US Notenbankchef Alan Greenspan bemerkte kürzlich:
„What everyone knows, the Iraq war is largely about oil.”
Und der Medientycoon Rupert Murdoch verkündete bereits vor dem Einmarsch in den Irak:
„The greatest thing to come out of this for the
worldeconomy would be a US$ 20 for the barrel of
oil.”
Es läuft schief im Irak
Bereits im Frühjahr 2004 dämmerte es Blair, dass es im Irak schief läuft. Aber nach außen demonstrierte er unerschütterlichen Optimismus. An Warnungen hatte es ja nicht gefehlt. Der ehemalige französische Staatspräsident Chirac erinnerte Blair vor der Invasion des Irak daran, dass er, Blair, im Gegensatz zu ihm, keinerlei Kriegserfahrung besitze. Chirac hatte 50 Jahre zuvor als wehrpflichtiger Soldat im Algerienkrieg gekämpft - ein Krieg, der in vieler Hinsicht Ähnlichkeiten mit dem Krieg im Irak aufweist.
Und weiter, dass die Briten wohl dem Irrglauben erliegen, sie seien im Irak willkommen.
Schließlich, dass der Einmarsch im Irak einen Bürgerkrieg dort entfesseln könnte.
Blair grinste nur und meinte später:
“Armer alter Chirac, er versteht gar nichts mehr.“
Und Murdoch ließ darauf sein britisches Massenblatt „Sun“ nach einem Telefonat mit Blair Chirac angreifen und nannte ihn einen „Wurm“, wir berichteten darüber.
Mittlerweile liegt der Ölpreis bei knapp unter 100 US-Dollar, der Bürgerkrieg im Irak tobt und die USA planen den Angriff auf den Iran.
Lügen vor dem Irakkrieg und Vorbereitungen für den Irankrieg
Rupert Murdoch - Citizen Kane in der Aera der Globalisierung
onlineredaktion - 3. Nov, 22:47 Article 7538x read