Südafrika: Mbeki gegen Zuma - ANC vor der Zerreissprobe
Dr. Alexander von Paleske - Am diesem Samstag beginnt in Polokwane der Parteitag der Regierungspartei ANC. Dort soll deren neuer Präsident gewählt werden. Es gibt nunmehr nur noch zwei ernsthafte Kandidaten: Thabo Mbeki, der jetzige ANC- und Staatspraesident und Jacob Zuma, der von Thabo Mbeki vor zwei Jahren aus dem Amt gefeuerte ehemalige Vizeprasident und stellvertretende ANC-Vorsitzende.
Die Wahl entscheidet nicht nur über die ANC Praesidentschaft, sondern auch darüber, wer der Nachfolger von Thabo Mbeki im Amt des Staatspraesidenten wird.
In den Provinzen, haben bei den Delegiertenwahlen 60% für Zuma und nur 40% fuer Mbeki gestimmt.
Rennen noch nicht gelaufen
Damit, so könnte man meinen, sei das Rennen bereits gelaufen. Das ist aber nicht der Fall, denn die Abstimmung ist geheim und das Ergebnis deshalb schwer endgültig vorauszusagen. Klar ist, dass Mbekis Chancen schlecht stehen. Und auf dem EU-Afrika-Gipfel dürfte er in Wirklichkeit mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen sein.
Das Mbeki-Camp hat nunmher eine Kampagne gestartet, die der Imageaufbesserung des Präsidenten dienen soll, und parallel dazu angeblich eine Kampagne zur „Umstimmung“ gestartet, bei der Delegierte mit Geldgeschenken und sonstigen lukrativen Versprechungen zur Änderung ihres Stimmverhaltens bewegt werden sollen.
Die allgemeine Zustimmung in der Bevölkerung zu der Regierungsführung bewegt sich knapp oberhalb 40% und ist damit nur etwas besser, als die Zustimmung von G.W. Bush in den USA.
Das ist ein gewaltiger Absturz von den Zustimmungswerten, die sein Vorganger Nelson Mandela hatte.
Wo Mbeki versagt hat
Die Kritik an Thabo Mbeki macht sich innerhalb und ausserhalb des ANC, wie wir bereits öfter berichtet haben, an folgenden Punkten fest
Inakzeptable Kriminalitaet, insbesondere die Gewaltkriminalitaet
Totales Versagen in der AIDS-Krise, wo er den Wahnideen der AIDS Leugner folgte, wie dem deutschen Internisten Claus Koehnlein und dem US-Professor Duesberg
Das Feuern von kompetenten Ministern wie Nozizwe Madlala-Routledge und die politische Rueckendeckung fuer voellig inkompetente Minister wie die Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang.
Das Versagen in der Zimbabwe-Krise, wo er sich einer stillen und erfolglosen Diplomatie seit 7 Jahren hingebungsvoll widmet, wobei der wirtschaftliche Zusammenbruch im Nachbarland nicht nur erhebliche Folgen in Südafrika selbst hat, wie das massive Ansteigen der Kriminalitaet, sodern auch seine mit viel Trara verkuendete „African Renaissance“ zur Makulatur hat werden lassen.
Das eingebildete Besserwissen, das Nichtzuhoerenkoennen, der fehlende Kontakt zur Basis und das Sichumgeben mit einem Küchenkabinett von Ja-Sagern haben das Bild von Mbeki weiter eingetrübt und ihn an der Basis seiner eigenen Partei seiner einstmaligen Popularität beraubt.
Von dem einstmaligen „Prince Charming“, wie Mbeki von Freunden aber auch von Gegnern anerkennend genannt wurde, ist nichts übrig geblieben. Viele seiner ehemaligen Freunde fühlen sich von ihm hereingelegt und getäuscht.
Es schält sich das Bild eines Mannes heraus, der alle seine Fähigkeiten benutzte, um nach oben zu kommen, und die Menschen, die ihm dabei halfen, später von ihm bestenfalls gleichgültig oder schlimmstenfalls mit Nichtachtung behandelt wurden.
Über Jahre nur abgeleitete Macht
Mbeki hat lange Jahre seine Macht immer abgeleitet von Führungspersönlichkeiten, denen er als eine Art Sekretär diente, ohne sich selbst behaupten zu müssen. Das war zur Zeiten des ANC im Exil der frühere Vorsitzende Oliver Tambo und später Nelson Mandela.
Er ist der perfekte Lordsiegelbewahrer, der niemals hätte zur Lordschaft aufsteigen dürfen, weil ihm dafür offenbar das Zeug fehlte. Aber genau das ist geschehen, mit den entsprechenden Folgen. Und nun kann er sich nicht von seinem Amt trennen, weil er, wie viele Machthungrige, dem Irrglauben unterliegt, nur er allein habe das Zeug für dieses Amt.
Sein Gegenkandidat Zuma, den er seinerzeit gegen den Rat von Nelson Mandela ins Amts geholt hatte, kann intellektuell mit Mbeki nicht mithalten, aber er ist ausserordentlich populär und er kann zuhören.
Und Zuma ist nun zusammen mit Tokyo Sexwale, der selbst einmal als ernsthafter Kandidat gehandelt wurde, und der nun Zuma unterstützt, gestern zum Internationalen Tag der Menschenrechte in einem Vortrag in der Witwatersrand-Universität in Johannesburg zum massiven Angriff gegen Mbeki angetreten und hat ihm alle oben bereits genannte Schwächen in unverhüllter Form vorgehalten.
Ein Vorgeschmack auf das, was sich Ende der Woche in Polokwane abspielen dürfte.
Südafrika: Thabo Mbeki auf dem Kriegspfad
Südafrika: Tokyo Sexwale kandidiert
Tokyo Sexwale nächster Präsident Südafrikas?
Machtkampf am Kap
Bulelani Ngcuka and his Apartheid Soldiers
Die Wahl entscheidet nicht nur über die ANC Praesidentschaft, sondern auch darüber, wer der Nachfolger von Thabo Mbeki im Amt des Staatspraesidenten wird.
In den Provinzen, haben bei den Delegiertenwahlen 60% für Zuma und nur 40% fuer Mbeki gestimmt.
Rennen noch nicht gelaufen
Damit, so könnte man meinen, sei das Rennen bereits gelaufen. Das ist aber nicht der Fall, denn die Abstimmung ist geheim und das Ergebnis deshalb schwer endgültig vorauszusagen. Klar ist, dass Mbekis Chancen schlecht stehen. Und auf dem EU-Afrika-Gipfel dürfte er in Wirklichkeit mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen sein.
Das Mbeki-Camp hat nunmher eine Kampagne gestartet, die der Imageaufbesserung des Präsidenten dienen soll, und parallel dazu angeblich eine Kampagne zur „Umstimmung“ gestartet, bei der Delegierte mit Geldgeschenken und sonstigen lukrativen Versprechungen zur Änderung ihres Stimmverhaltens bewegt werden sollen.
Die allgemeine Zustimmung in der Bevölkerung zu der Regierungsführung bewegt sich knapp oberhalb 40% und ist damit nur etwas besser, als die Zustimmung von G.W. Bush in den USA.
Das ist ein gewaltiger Absturz von den Zustimmungswerten, die sein Vorganger Nelson Mandela hatte.
Wo Mbeki versagt hat
Die Kritik an Thabo Mbeki macht sich innerhalb und ausserhalb des ANC, wie wir bereits öfter berichtet haben, an folgenden Punkten fest
Inakzeptable Kriminalitaet, insbesondere die Gewaltkriminalitaet
Totales Versagen in der AIDS-Krise, wo er den Wahnideen der AIDS Leugner folgte, wie dem deutschen Internisten Claus Koehnlein und dem US-Professor Duesberg
Das Feuern von kompetenten Ministern wie Nozizwe Madlala-Routledge und die politische Rueckendeckung fuer voellig inkompetente Minister wie die Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang.
Das Versagen in der Zimbabwe-Krise, wo er sich einer stillen und erfolglosen Diplomatie seit 7 Jahren hingebungsvoll widmet, wobei der wirtschaftliche Zusammenbruch im Nachbarland nicht nur erhebliche Folgen in Südafrika selbst hat, wie das massive Ansteigen der Kriminalitaet, sodern auch seine mit viel Trara verkuendete „African Renaissance“ zur Makulatur hat werden lassen.
Das eingebildete Besserwissen, das Nichtzuhoerenkoennen, der fehlende Kontakt zur Basis und das Sichumgeben mit einem Küchenkabinett von Ja-Sagern haben das Bild von Mbeki weiter eingetrübt und ihn an der Basis seiner eigenen Partei seiner einstmaligen Popularität beraubt.
Von dem einstmaligen „Prince Charming“, wie Mbeki von Freunden aber auch von Gegnern anerkennend genannt wurde, ist nichts übrig geblieben. Viele seiner ehemaligen Freunde fühlen sich von ihm hereingelegt und getäuscht.
Es schält sich das Bild eines Mannes heraus, der alle seine Fähigkeiten benutzte, um nach oben zu kommen, und die Menschen, die ihm dabei halfen, später von ihm bestenfalls gleichgültig oder schlimmstenfalls mit Nichtachtung behandelt wurden.
Über Jahre nur abgeleitete Macht
Mbeki hat lange Jahre seine Macht immer abgeleitet von Führungspersönlichkeiten, denen er als eine Art Sekretär diente, ohne sich selbst behaupten zu müssen. Das war zur Zeiten des ANC im Exil der frühere Vorsitzende Oliver Tambo und später Nelson Mandela.
Er ist der perfekte Lordsiegelbewahrer, der niemals hätte zur Lordschaft aufsteigen dürfen, weil ihm dafür offenbar das Zeug fehlte. Aber genau das ist geschehen, mit den entsprechenden Folgen. Und nun kann er sich nicht von seinem Amt trennen, weil er, wie viele Machthungrige, dem Irrglauben unterliegt, nur er allein habe das Zeug für dieses Amt.
Sein Gegenkandidat Zuma, den er seinerzeit gegen den Rat von Nelson Mandela ins Amts geholt hatte, kann intellektuell mit Mbeki nicht mithalten, aber er ist ausserordentlich populär und er kann zuhören.
Und Zuma ist nun zusammen mit Tokyo Sexwale, der selbst einmal als ernsthafter Kandidat gehandelt wurde, und der nun Zuma unterstützt, gestern zum Internationalen Tag der Menschenrechte in einem Vortrag in der Witwatersrand-Universität in Johannesburg zum massiven Angriff gegen Mbeki angetreten und hat ihm alle oben bereits genannte Schwächen in unverhüllter Form vorgehalten.
Ein Vorgeschmack auf das, was sich Ende der Woche in Polokwane abspielen dürfte.
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sfux - 12. Dez, 09:05 Article 6544x read