Schwofen bis der Chip qualmt
Stephan Fuchs - Applied Digital Solutions (ADS) sprach von Verschwörung. Es ging um die 75-prozentige ADS-Tochter Digital Angel, welche die Patente am so genannten Verichip hält. Dieser implantierbare Chip dient zur digitalen Brandmarkung und drahtlosen Identifikation von Vieh, Schosstieren und Menschen. Beinahe wäre der Firmenschatz, das Patent mit der Nummer 5,629,678 in die Hände des Computerriesen IBM gefallen, denn diese hält die Firma Digital Angel als Pfand in der Hand. ADS hatte bei IBM Schulden von insgesamt 77 Millionen Dollar. 46 Millionen US-Dollar wurden 2003 fällig, die ADS allerdings auch nach der zweiten Deadline nicht zurückzahlte.
Intrigante Telefonverschwörung
Dafür beschuldigte ADS die Firma IBM der intriganten Telefonverschwörung: ADS habe in Verhandlungen mit einer Investmentfirma gestanden, die 20 Millionen US-Dollar anlegen wollte, dann aber von einem Angestellten von IBM davon abgebracht worden sei. Um den „Gral“ behalten zu können, wurden dann Flugs 25 Millionen Aktien verkauft. Dank der Einigung mit IBM, gehört die Aktie des Technologieunternehmens Applied Digital nun zu den grössten Gewinnern an der Nasdaq. Die Aktie stieg um satte 37%.
Schwofen bis der Chip qualmt
Nicht gestiegen ist die Sympathie Aktie des Unternehmens. Das Konsortium macht sich trotz PR-Gags, wie dem Implantieren von Stammgästen im holländischen Tanztempel Baja Beach Club in Barcelona und Rotterdam und als allerneusten Gag in der Bar Soba im schottischen Glasgow nicht beliebt. In dem Club sind durch die Implantation bereits 40 Spanier zu ihrer eigenen Kreditkarte geworden. Jeden zweiten Donnerstag im Monat trommelt der Baja Beach Club zur „Implantation Night“. Will ein Gast zum „Very Important Person“ VIP werden, lässt er sich einen Chip in den linken Oberarm spritzen. Dann noch schnell den Vertrag unterschrieben, der den Club von der Verantwortung für gesundheitliche Schäden entbindet, ein kleiner Piekser und der Kunde ist zu einer wichtigen Person geworden. Es ist geschafft. Der VIP bezahlt seine Drinks, indem er den Arm an ein Lesegerät hält, das Geld wird praktisch vom Konto abgebucht. Der Besitzer des Chip –Clubs, Conrad Chase, wollte seinen Gästen einfach etwas wirklich Originelles anbieten. Das hat er geschafft. Der Baja Beach Club ist nicht nur PR Gag, sondern auch Testlabor, wie wir weiter unten noch sehen werden.
Auf einen Schlag in die Weltpresse
Nicht ganz so originell war das Pressekommunique von Verichip am 2. August 2004. Darin schreibt die Firma: „Was haben verlorene Hunde, verrückte Kühe und die mexikanische Polizei gemeinsam?“ Verichip natürlich, denn der mexikanische Generalstaatsanwalt Rafael Macedo de la Concha und 160 seiner Mitstreiter seien implantiert worden. Offensichtlich sind aber, laut Macedo de la Concha, nur gerade 18 Personen implantiert worden. Rund 43 Nachrichtenagenturen und Zeitungen haben die Pressemeldung übernommen, unter ihnen CNN, MSNBC, Washigton Post etetc. ADS hat geschafft was die Kritiker des implantierbaren Chips nie schafften: Diese zwei Meldungen, jene über den Baja Club und die Mexikaner, haben Verichip auf einen Schlag in die Weltpresse geschossen. Verichip korrigierte die Zahl der in Mexiko implantierten Regierungsmitglieder nie. Vielleicht war das auch nicht so wichtig, denn die weltweite Aufmerksamkeit war nun gewiss. Die letzte Hürde war jedoch noch nicht genommen. Die US Food and Drug Administration.
Seltsame Randnotiz
Verichip konnte, solange die US Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung als medizinisches Gerät verweigerte, amerikanischen Bürgern bislang nicht ohne weiteres in Massen eingepflanzt werden. In anderen Ländern, Mexiko und Spanien aber schon. Ein praktisches Spielfeld für Tests. Am 13. Oktober 2004 verkündete ADS endlich die langersehnte Freigabe der Bundesbehörde. Für die Aktionäre der Firma ein finales Geschenk und einen weiteren Höhenflug an der Nasdaq Börse. Seltsam immerhin die Randnotiz, denn bereits am 22. Oktober 2002 war in einer Pressemitteilung der Firma zu lesen, dass diese Genehmigung von der FDA erteilt worden sei. Diese Falschmeldung von ADS wurde von der Aufsichtsbehörde schriftlich gerügt, worauf die Pressemitteilung eine Korrektur erfuhr. Wie vertrauenswürdig ist eine solche Firme? Besonders wenn sie Vorbehalte der FDA nicht klar kommuniziert? Denn der Chip birgt auch Risiken. In einem Brief von der FDA, datiert vom 12. Oktober 2004 steht: “The potential risks to health associated with the device are: adverse tissue reaction; migration of implanted transponder; compromised information security; failure of implanted transponder; failure of inserter; failure of electronic scanner; electromagnetic interference; electrical hazards; magnetic resonance imaging incompatibility; and needle stick.”
FDA Auszug
Dass es bei der Mini-Operation zu Infektionen kommen kann, dürfte nicht verwundern. Schließlich ist jeder operative Eingriff mit diesem Risiko verbunden und sei er noch so klein. Ähnliches gilt für die Gefahr, dass es im Körper zu Abstoßungsreaktionen kommen könnte. Die FDA weist aber auch daraufhin, dass es zu "elektromagnetischen Interferenzen" kommen könne, zu "elektrischen Problemen" und auch zur Inkompatibilität zum "Magnetic Resonance Imaging", also dem hier meist als Kernspintomografie bezeichneten Diagnoseverfahren. Laut einem 1997 von der FDA erstellten Primer zu diesem Verfahren muss damit gerechnet werden, dass in metallischen Implantaten möglicherweise elektrische Ströme erzeugt werden, die zur Erhitzung und damit zu Verbrennungen des Patienten führen kann.
Fliegende Aktienkurse
Macht nichts, Business as usual und am 10. November 2004 doppelte das Unternehmen mit einem weiteren Erfolg nach. Die Allianz mit dem Pharmakonzern Henry Schein! Über finanzielle Details vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Applied Digital betonte jedoch, dass Henry Schein einer der größten Vertreiber von Healthcare-Produkten an Arztpraxen in Nordamerika und Europa sei. In über 125 Ländern Nordamerikas und Europas vertreibt Henry Schein aus Melville, N.Y. medizinisches Gerät. Die Aktie von ADS stieg wiederum um 20%. ADS will jetzt, grosszügige Geste, 200 amerikanische Schmerz-Zentren mit Chip-Scannern beschenken, um der Chip-Krankenakte zum Durchbruch zu verhelfen. Zwischenzeitig verkündete ADS auch die bindende Erwerbsabsicht des Technologie Unternehmens eXI Wireless Inc. Damit hat Verichip eine potente Firma mit weltweit über 200 Verteilern und Händlern gewonnen. Am 6. Dezember 04, verkündete eXI Wirless seinen Stolz die ersten zu sein, den Markt von Nordamerika mit Produkten von Digital Angel zu beglücken.
Larry Kings mysteriöser Gast
ADS hat sich nun erfolgreich positioniert, um den Engel Verichip fliegen zu lassen. Das GPS kompatible Projekt konnte nun wieder aus der Schublade geholt werden. Bereits am 26. April 2002 erklärte ADS Präsident Scott R. Silverman: „Wie wir von potenziellen Kunden rund um die Welt hören, ist die Zeit reif für unser neues Personal Location Device (PLD). PLD ist die implantierbare Form von Verichip mit GPS Kapazität. Wir haben das Verlangen nach dem implantierbaren Chip mit GPS Ortung gehört! Wir arbeiten jetzt daran.“ Möglich machte dieses Statement die Larry King Show Live auf CNN am 4. März 2002. John Walsh, Showmaster von „America most Wanted“ vom TV-Kanal FOX wurde von einem Anrufer aus Tampa (Florida) gefragt, ob implantierbare, GPS-lokalisierbare Chips nicht dem Kidnapping vorbeugen würden. Walsh antwortete: „Das ist eine brillante Idee. Ich wünschte, jemand würde so etwas entwickeln. Ich hoffe jemand macht das noch zu meiner Lebzeit.“ ADS, ganz in der Rolle einer ritterlichen Geste, konnte nun per Zufall partout so etwas bieten. Interessant wäre herauszufinden, wer der Anrufer aus Tampa war und ob John Walsh für den dankbaren Gag eine Extra-Gage bekommen hat. Um es ganz klar zu verdeutlichen: die Firma ADS schaffte es, ihren lange gepflegten aber durch breiten öffentlichen Druck zurückgezogenen Plan eines implantierbaren GPS Chips zu lancieren: Auf öffentlichen Druck eines Anrufers aus Tampa! Im May 2003 verlautete Dr. Peter Zhou von ADS die Frohbotschaft: „Wir sind sehr ermutigt über die Feldtests des implantierbaren PLD/GPS Prototyps.“
Höhenflug auf 775 Km
Vorweihnachtlich, am 15.12.2004, veröffentlichte ADS in einer Pressemitteilung eine der letzten wichtigen Komponenten zum Verlinken der PLD/GPS Technologie: Die Allianz mit Orbcomm. Die amerikanische Firma Orbcomm garantiert durch 35 Microstar low earth orbit (LEO) Satelliten in Umlaufbahnen auf 775 km Höhe, die weltweit flächendeckende Verfügbarkeit der Daten die von Dulles in Virginia aus überwacht werden. Pegasus Raketen, welche von Flugzeugen aus gestartet werden, befördern gleichzeitig 8 Orbcomm Satelliten in die Umlaufbahnen. Dadurch können nun PLD implantierte Personen lokalisiert werden. Der Schulterschluss ADS / Orbcomm soll im weiteren auch weltweit neue Anwendungen im Militär- sowie im Sicherheits- und Gesundheitsbereich entwickeln.
Phantom Fuchs
Orbcomm wird in Deutschland durch die Fuchs-Gruppe vertreten. Bereits im Jahre 2002 hielt die Fuchs-Gruppe durch die OHB Teledata AG 12.70% Aktienanteile an Orbcomm. SES Global S.A., der weltweit führende Satellitenbetreiber, hält 9% der Anteile und ist Teil einer Kapitalerhöhung von 26 Mio. $US. Der Name OHB steht für Orbitale Hochtechnologie Bremen und ist eine von insgesamt acht Firmen der Fuchs-Gruppe, die unter anderem auch in Mailand und Moskau ihren Sitz hat. Das 1993 gegründete Phantom der Fuchs-Gruppe ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil niemand die Hintermänner kennt, sondern auch weil dieses Unternehmen mit mehreren Tochtergesellschaften eine "Gesellschaft bürgerlichen Rechts/G.b.R." ist. Neben OHB gehören die Mailänder Carlo Gavazzi Space und die Cosmos International Satellitenstart GmbH. zum Gepäck der Fuchs-Gruppe. Letztere, die Cosmos International, kooperiert mit russischen Firmen über Satellitenstarts in Plesetsk und Kapustin Yar.
"Wir haben keine Ahnung wohin die Chips geliefert werden. Geheim!"
Doch vorerst wird nun der Markt auf dem medizinischen Segment gestärkt. Wohl konnten bereits in einigen Ländern Verträge mit Verichip Verteilern gezeichnet werden. Unter anderem mit der schweizerisch-russischen Firma Russgps und Metro Risk, einer Firma mit Sitz in Miami, die 1998 von Sicherheitspersonen gegründet wurde und sich auf Antiterrorismus, Geiselbefreiung und Überwachungsfragen spezialisierte. Die Verteiler-Firmen bleiben suspekt und abgerundet wird diese Meinung durch Angela Fulcher, Verichip’s Kommunikationschefin. Sie meinte dann auch: „Rund 7000 Chips sind verkauft worden, etwa 1.000 davon sind implantiert. Wir haben keine Ahnung wohin die Chips geliefert wurden, wir vermuten, dass viele zu Testzwecken von militärischen Einheiten und Nachrichtendiensten gebraucht werden. Darüber können wir aber nicht sprechen.“ Der Engel fällt tief.
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Weiterführende Artikel:
Dieser Artikel erschien zum erstenmal im FACTUM Magazin.
Intrigante Telefonverschwörung
Dafür beschuldigte ADS die Firma IBM der intriganten Telefonverschwörung: ADS habe in Verhandlungen mit einer Investmentfirma gestanden, die 20 Millionen US-Dollar anlegen wollte, dann aber von einem Angestellten von IBM davon abgebracht worden sei. Um den „Gral“ behalten zu können, wurden dann Flugs 25 Millionen Aktien verkauft. Dank der Einigung mit IBM, gehört die Aktie des Technologieunternehmens Applied Digital nun zu den grössten Gewinnern an der Nasdaq. Die Aktie stieg um satte 37%.
Schwofen bis der Chip qualmt
Nicht gestiegen ist die Sympathie Aktie des Unternehmens. Das Konsortium macht sich trotz PR-Gags, wie dem Implantieren von Stammgästen im holländischen Tanztempel Baja Beach Club in Barcelona und Rotterdam und als allerneusten Gag in der Bar Soba im schottischen Glasgow nicht beliebt. In dem Club sind durch die Implantation bereits 40 Spanier zu ihrer eigenen Kreditkarte geworden. Jeden zweiten Donnerstag im Monat trommelt der Baja Beach Club zur „Implantation Night“. Will ein Gast zum „Very Important Person“ VIP werden, lässt er sich einen Chip in den linken Oberarm spritzen. Dann noch schnell den Vertrag unterschrieben, der den Club von der Verantwortung für gesundheitliche Schäden entbindet, ein kleiner Piekser und der Kunde ist zu einer wichtigen Person geworden. Es ist geschafft. Der VIP bezahlt seine Drinks, indem er den Arm an ein Lesegerät hält, das Geld wird praktisch vom Konto abgebucht. Der Besitzer des Chip –Clubs, Conrad Chase, wollte seinen Gästen einfach etwas wirklich Originelles anbieten. Das hat er geschafft. Der Baja Beach Club ist nicht nur PR Gag, sondern auch Testlabor, wie wir weiter unten noch sehen werden.
Auf einen Schlag in die Weltpresse
Nicht ganz so originell war das Pressekommunique von Verichip am 2. August 2004. Darin schreibt die Firma: „Was haben verlorene Hunde, verrückte Kühe und die mexikanische Polizei gemeinsam?“ Verichip natürlich, denn der mexikanische Generalstaatsanwalt Rafael Macedo de la Concha und 160 seiner Mitstreiter seien implantiert worden. Offensichtlich sind aber, laut Macedo de la Concha, nur gerade 18 Personen implantiert worden. Rund 43 Nachrichtenagenturen und Zeitungen haben die Pressemeldung übernommen, unter ihnen CNN, MSNBC, Washigton Post etetc. ADS hat geschafft was die Kritiker des implantierbaren Chips nie schafften: Diese zwei Meldungen, jene über den Baja Club und die Mexikaner, haben Verichip auf einen Schlag in die Weltpresse geschossen. Verichip korrigierte die Zahl der in Mexiko implantierten Regierungsmitglieder nie. Vielleicht war das auch nicht so wichtig, denn die weltweite Aufmerksamkeit war nun gewiss. Die letzte Hürde war jedoch noch nicht genommen. Die US Food and Drug Administration.
Seltsame Randnotiz
Verichip konnte, solange die US Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung als medizinisches Gerät verweigerte, amerikanischen Bürgern bislang nicht ohne weiteres in Massen eingepflanzt werden. In anderen Ländern, Mexiko und Spanien aber schon. Ein praktisches Spielfeld für Tests. Am 13. Oktober 2004 verkündete ADS endlich die langersehnte Freigabe der Bundesbehörde. Für die Aktionäre der Firma ein finales Geschenk und einen weiteren Höhenflug an der Nasdaq Börse. Seltsam immerhin die Randnotiz, denn bereits am 22. Oktober 2002 war in einer Pressemitteilung der Firma zu lesen, dass diese Genehmigung von der FDA erteilt worden sei. Diese Falschmeldung von ADS wurde von der Aufsichtsbehörde schriftlich gerügt, worauf die Pressemitteilung eine Korrektur erfuhr. Wie vertrauenswürdig ist eine solche Firme? Besonders wenn sie Vorbehalte der FDA nicht klar kommuniziert? Denn der Chip birgt auch Risiken. In einem Brief von der FDA, datiert vom 12. Oktober 2004 steht: “The potential risks to health associated with the device are: adverse tissue reaction; migration of implanted transponder; compromised information security; failure of implanted transponder; failure of inserter; failure of electronic scanner; electromagnetic interference; electrical hazards; magnetic resonance imaging incompatibility; and needle stick.”
FDA Auszug
Dass es bei der Mini-Operation zu Infektionen kommen kann, dürfte nicht verwundern. Schließlich ist jeder operative Eingriff mit diesem Risiko verbunden und sei er noch so klein. Ähnliches gilt für die Gefahr, dass es im Körper zu Abstoßungsreaktionen kommen könnte. Die FDA weist aber auch daraufhin, dass es zu "elektromagnetischen Interferenzen" kommen könne, zu "elektrischen Problemen" und auch zur Inkompatibilität zum "Magnetic Resonance Imaging", also dem hier meist als Kernspintomografie bezeichneten Diagnoseverfahren. Laut einem 1997 von der FDA erstellten Primer zu diesem Verfahren muss damit gerechnet werden, dass in metallischen Implantaten möglicherweise elektrische Ströme erzeugt werden, die zur Erhitzung und damit zu Verbrennungen des Patienten führen kann.
Fliegende Aktienkurse
Macht nichts, Business as usual und am 10. November 2004 doppelte das Unternehmen mit einem weiteren Erfolg nach. Die Allianz mit dem Pharmakonzern Henry Schein! Über finanzielle Details vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Applied Digital betonte jedoch, dass Henry Schein einer der größten Vertreiber von Healthcare-Produkten an Arztpraxen in Nordamerika und Europa sei. In über 125 Ländern Nordamerikas und Europas vertreibt Henry Schein aus Melville, N.Y. medizinisches Gerät. Die Aktie von ADS stieg wiederum um 20%. ADS will jetzt, grosszügige Geste, 200 amerikanische Schmerz-Zentren mit Chip-Scannern beschenken, um der Chip-Krankenakte zum Durchbruch zu verhelfen. Zwischenzeitig verkündete ADS auch die bindende Erwerbsabsicht des Technologie Unternehmens eXI Wireless Inc. Damit hat Verichip eine potente Firma mit weltweit über 200 Verteilern und Händlern gewonnen. Am 6. Dezember 04, verkündete eXI Wirless seinen Stolz die ersten zu sein, den Markt von Nordamerika mit Produkten von Digital Angel zu beglücken.
Larry Kings mysteriöser Gast
ADS hat sich nun erfolgreich positioniert, um den Engel Verichip fliegen zu lassen. Das GPS kompatible Projekt konnte nun wieder aus der Schublade geholt werden. Bereits am 26. April 2002 erklärte ADS Präsident Scott R. Silverman: „Wie wir von potenziellen Kunden rund um die Welt hören, ist die Zeit reif für unser neues Personal Location Device (PLD). PLD ist die implantierbare Form von Verichip mit GPS Kapazität. Wir haben das Verlangen nach dem implantierbaren Chip mit GPS Ortung gehört! Wir arbeiten jetzt daran.“ Möglich machte dieses Statement die Larry King Show Live auf CNN am 4. März 2002. John Walsh, Showmaster von „America most Wanted“ vom TV-Kanal FOX wurde von einem Anrufer aus Tampa (Florida) gefragt, ob implantierbare, GPS-lokalisierbare Chips nicht dem Kidnapping vorbeugen würden. Walsh antwortete: „Das ist eine brillante Idee. Ich wünschte, jemand würde so etwas entwickeln. Ich hoffe jemand macht das noch zu meiner Lebzeit.“ ADS, ganz in der Rolle einer ritterlichen Geste, konnte nun per Zufall partout so etwas bieten. Interessant wäre herauszufinden, wer der Anrufer aus Tampa war und ob John Walsh für den dankbaren Gag eine Extra-Gage bekommen hat. Um es ganz klar zu verdeutlichen: die Firma ADS schaffte es, ihren lange gepflegten aber durch breiten öffentlichen Druck zurückgezogenen Plan eines implantierbaren GPS Chips zu lancieren: Auf öffentlichen Druck eines Anrufers aus Tampa! Im May 2003 verlautete Dr. Peter Zhou von ADS die Frohbotschaft: „Wir sind sehr ermutigt über die Feldtests des implantierbaren PLD/GPS Prototyps.“
Höhenflug auf 775 Km
Vorweihnachtlich, am 15.12.2004, veröffentlichte ADS in einer Pressemitteilung eine der letzten wichtigen Komponenten zum Verlinken der PLD/GPS Technologie: Die Allianz mit Orbcomm. Die amerikanische Firma Orbcomm garantiert durch 35 Microstar low earth orbit (LEO) Satelliten in Umlaufbahnen auf 775 km Höhe, die weltweit flächendeckende Verfügbarkeit der Daten die von Dulles in Virginia aus überwacht werden. Pegasus Raketen, welche von Flugzeugen aus gestartet werden, befördern gleichzeitig 8 Orbcomm Satelliten in die Umlaufbahnen. Dadurch können nun PLD implantierte Personen lokalisiert werden. Der Schulterschluss ADS / Orbcomm soll im weiteren auch weltweit neue Anwendungen im Militär- sowie im Sicherheits- und Gesundheitsbereich entwickeln.
Phantom Fuchs
Orbcomm wird in Deutschland durch die Fuchs-Gruppe vertreten. Bereits im Jahre 2002 hielt die Fuchs-Gruppe durch die OHB Teledata AG 12.70% Aktienanteile an Orbcomm. SES Global S.A., der weltweit führende Satellitenbetreiber, hält 9% der Anteile und ist Teil einer Kapitalerhöhung von 26 Mio. $US. Der Name OHB steht für Orbitale Hochtechnologie Bremen und ist eine von insgesamt acht Firmen der Fuchs-Gruppe, die unter anderem auch in Mailand und Moskau ihren Sitz hat. Das 1993 gegründete Phantom der Fuchs-Gruppe ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil niemand die Hintermänner kennt, sondern auch weil dieses Unternehmen mit mehreren Tochtergesellschaften eine "Gesellschaft bürgerlichen Rechts/G.b.R." ist. Neben OHB gehören die Mailänder Carlo Gavazzi Space und die Cosmos International Satellitenstart GmbH. zum Gepäck der Fuchs-Gruppe. Letztere, die Cosmos International, kooperiert mit russischen Firmen über Satellitenstarts in Plesetsk und Kapustin Yar.
"Wir haben keine Ahnung wohin die Chips geliefert werden. Geheim!"
Doch vorerst wird nun der Markt auf dem medizinischen Segment gestärkt. Wohl konnten bereits in einigen Ländern Verträge mit Verichip Verteilern gezeichnet werden. Unter anderem mit der schweizerisch-russischen Firma Russgps und Metro Risk, einer Firma mit Sitz in Miami, die 1998 von Sicherheitspersonen gegründet wurde und sich auf Antiterrorismus, Geiselbefreiung und Überwachungsfragen spezialisierte. Die Verteiler-Firmen bleiben suspekt und abgerundet wird diese Meinung durch Angela Fulcher, Verichip’s Kommunikationschefin. Sie meinte dann auch: „Rund 7000 Chips sind verkauft worden, etwa 1.000 davon sind implantiert. Wir haben keine Ahnung wohin die Chips geliefert wurden, wir vermuten, dass viele zu Testzwecken von militärischen Einheiten und Nachrichtendiensten gebraucht werden. Darüber können wir aber nicht sprechen.“ Der Engel fällt tief.
PDF Download unter dem Titel: "Schwofen bis der Chip qualmt"
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sfux - 18. Jan, 11:28 Article 8165x read