Simon Manns Geständnis-Interview: Dichtung und Wahrheit
Dr. Alexander von Paleske - Vorgestern wurde von dem britischen „Channel 4“ das Interview mit dem ehemaligen britischen Elite-Offizier und späteren Söldner-Hauptmann Simon Mann ausgestrahlt; Nachrichten Heute berichtete im Vorfeld darüber.
Das Interview lässt sich so zusammenfassen: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. So viel wie nötig, um sich den von Äquatorial Guinea zugesagten Strafrabatt zu sichern - so wenig wie möglich, um bei seiner Rückkehr nach Großbritannien nicht als Verräter dazustehen und um nicht völlig von seinem Freundeskreis ausgeschlossen zu sein.
Die Marschroute war also: „Belaste alle, die ohnehin überführt sind und schone alle, bei denen Zweifel bestehen”.
So hat er dann als Hauptverantwortlichen Eli Calil angegeben, der zwar auch sicherlich knietief in dem Putsch mit drinnen steckt. Er stellte die Verbindung zu dem Oppositionspolitiker Äquatorial Guineas, Severo Moto Nsa, her, der aber sicher nicht die Hauptfigur ist; das ist nämlich Simon Mann selbst. Und er belastete erwartungsgemäß den Sohn der Eisernen Lady, Mark Thatcher.
Offizier aber nicht General
Calil ist, um in militärischen Kategorien zu bleiben, Offizier, aber nicht General. Und da Calil wegen seiner windigen Ölgeschäfte mit dem damaligen nigerianischen Diktator Sunny Abacha in den 90er Jahren ohnehin keinen besonders guten Ruf genießt, kann man auf ihn alle Verantwortung ohne Konsequenzen abladen.
Dann beschuldigt er - zutreffend – die ehemalige Kolonialmacht Spanien, den Putsch unterstützt zu haben: Seinerzeit war die Regierung Aznar am Ruder. Dessen Partei hat gerade wieder einmal die Wahlen verloren, also auch hier keine Risiken.
Die britische Regierung wird herausgehalten, die hatte ja seinerzeit detaillierte Informationen über den geplanten Putsch erhalten und bestellte daraufhin Manns ehemaligen Söldnerkollegen Tim Spicer zum Gespräch ein. Ebenso herausgehalten werden aber auch EU-Handelskommissar Peter Mandelson und Lord Archer. Letzterer hatte angeblich auf Simon Manns Coup-Sparkonto etwas “Taschengeld” eingezahlt.
Dichtung und Wahrheit kommen in Manns Aussage offenbar zusammen. Immerhin hat er zum ersten Mal eingestanden, in den fehlgeschlagenen Coup verwickelt gewesen zu sein, vorher hatte er immer behauptet, auf dem Weg in die Demokratische Republik Kongo mit seinen Söldnern gewesen zu sein, um eine Mine zu bewachen.
Der Hochverratsprozess gegen Simon Mann soll demnaechst beginnen.
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Die Marschroute war also: „Belaste alle, die ohnehin überführt sind und schone alle, bei denen Zweifel bestehen”.
So hat er dann als Hauptverantwortlichen Eli Calil angegeben, der zwar auch sicherlich knietief in dem Putsch mit drinnen steckt. Er stellte die Verbindung zu dem Oppositionspolitiker Äquatorial Guineas, Severo Moto Nsa, her, der aber sicher nicht die Hauptfigur ist; das ist nämlich Simon Mann selbst. Und er belastete erwartungsgemäß den Sohn der Eisernen Lady, Mark Thatcher.
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Calil ist, um in militärischen Kategorien zu bleiben, Offizier, aber nicht General. Und da Calil wegen seiner windigen Ölgeschäfte mit dem damaligen nigerianischen Diktator Sunny Abacha in den 90er Jahren ohnehin keinen besonders guten Ruf genießt, kann man auf ihn alle Verantwortung ohne Konsequenzen abladen.
Dann beschuldigt er - zutreffend – die ehemalige Kolonialmacht Spanien, den Putsch unterstützt zu haben: Seinerzeit war die Regierung Aznar am Ruder. Dessen Partei hat gerade wieder einmal die Wahlen verloren, also auch hier keine Risiken.
Die britische Regierung wird herausgehalten, die hatte ja seinerzeit detaillierte Informationen über den geplanten Putsch erhalten und bestellte daraufhin Manns ehemaligen Söldnerkollegen Tim Spicer zum Gespräch ein. Ebenso herausgehalten werden aber auch EU-Handelskommissar Peter Mandelson und Lord Archer. Letzterer hatte angeblich auf Simon Manns Coup-Sparkonto etwas “Taschengeld” eingezahlt.
Dichtung und Wahrheit kommen in Manns Aussage offenbar zusammen. Immerhin hat er zum ersten Mal eingestanden, in den fehlgeschlagenen Coup verwickelt gewesen zu sein, vorher hatte er immer behauptet, auf dem Weg in die Demokratische Republik Kongo mit seinen Söldnern gewesen zu sein, um eine Mine zu bewachen.
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onlineredaktion - 13. Mär, 13:41 Article 4223x read