Simbabwe: Einkaufsbummel und Tiraden in Rom, Verhaftung von Oppositionspolitikern und Terror zu Hause

Dr. Alexander von Paleske - Simbabwes Präsident Robert Mugabe hat heute den Chef der Oppositionspartei MDC, Morgan Tsvangirai und eine Reihe von weiteren Oppositionspolitikern vorübergehend verhaften lassen.

Robert Mugabe befindet sich derweil mit grossem Gefolge zum Welternährungsgipfel in Rom. Auch seine Frau Grace ist mit dabei. Dort kann er zum x-ten Male seine Tiraden gegen die angeblch Schuldigen für den wirtschaftlichen Absturz seines Landes loslassen. Kaum jemand hört ihm allerdings zu. Es ist einfach zu offensichtlich, wer für den wirtschaftlichen Niedergang seines Landes verantwortlich ist. Auch Länder wie Libyen und Iran denken nicht daran, dem Land Kredite zur Verfügung zu stellen, weil diese ohnehin nicht zurückbezahlt werden. Gerade Libyen hat dies erfahren müssen.

Mugabes Frau Grace, die, bis vor wenigen Jahren noch, mindestens einmal pro Monat zum Einkaufen nach London flog, kommt auch auf ihre Kosten, zumindest was das Shoppen angeht. Denn durch das generelle Einreiseverbot in die EU, kann sie jetzt nur noch in Begleitung ihres Gatten und der nur zu UN-Konferenzen nach Europa fliegen. Da kommt schon etwas auf der Einkaufsliste zusammen.

Verhaftungen und Terror
In Simbabwe gehen mittlerweile die Verhaftungen und der Terror weiter. In vielen ländlichen Bezirken hat Mugabe seine Jugendbrigaden, auch “Green Bomber” genannt, stationiert. Dort veranstalten sie ihre Prügelorgien, denen auch immer mehr alte Menschen zum Opfer fallen, die sich nicht wehren können.

Nicht nur, dass diese alten Menschen oftmals die Bürde der Versorgung von AIDS-Waisen tragen, da deren Eltern -ihre Kinder-an Aids verstarben und daher auf sie, die Grosseltern, angewiesen sind. Jetzt müssen diese auch noch den Terror der Green Bomber über sich ergehen lassen. Aber damit nicht genug.

Die Green Bomber werden von der Regierung nicht mit Nahrung oder Geld versorgt. Vielmehr wird die ohnehin schon hungernde Bevölkerung gezwungen, diese Banden, -ihre Peiniger-, mit durchzufüttern.

Alte Menschen geniessen Ansehen.
“Ein alter Mann sieht im Sitzen mehr als ein junger Mann im Stehen”
ist eine afrikanische Weisheit. Der Terror zerstört daher mehr als nur den Wahlwillen, er zerstört auch eine Kultur, die auf Ansehen und Respekt gebaut ist.

Und die Schergen des Präsidenten haben der Landbevölkerung im Falle der Wahlniederlage Mugabes Mord, Totschlag und das Abbrennen der Hütten angedroht. Nun rächt sich, dass – aus Transparenzgründen – die Wahlergebnisse jedes Wahllokales nach der Auszählung dort angebracht werden müssen. Die Idee, damit Transparenz zu schaffen, wird nun für die Bevölkerung zum Bumerang, weil sich unmittelbar nach der Wahl feststellen lässt, ob das Dorf mehrheitlich für oder gegen Mugabe gestimmt hat.

Auch Mugabes Terrorspezialist, Joseph Chinotimba, ist mit seiner Prügelhorde in der Provinz Buhera unterwegs. Er hatte seinerzeit erklärt, dass er keine akademischen Abschlüsse besitze, dafür aber Erfahrung im Töten. Und so zieht er von Dorf zu Dorf, nur in die Kleinstadt Birchenough Bridge hat er sich noch nicht getraut. Dort müsste er nämlich mit erheblichem Widerstand rechnen.

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sfux - 4. Jun, 21:36 Article 3916x read

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