Wohin treibt der Ost-Kongo oder: Krieg ohne Frieden
Dr. Alexander von Paleske ---22.1. 2009 --- Die Nachrichten aus dem Ostkongo sind für den nicht mit der Situation vertrauten Beobachter kaum noch verständlich.
Gerade noch lieferten sich undisziplinierte kongolesische Regierungssoldaten Gefechte mit der CNDP des Tutsi-Generals Nkunda, der von Ruanda massiv unterstützt wird, und nun kämpfen Regierungssoldaten in der Provinz Nord-Kivu zusammen mit etwa 5000 Tutsi- Soldaten aus Ruanda gemeinsam gegen die Hutu Milizen der FDLR , getreu dem Motto Pack schlägt sich, Pack verträgt sich?
Mitnichten. Die Regierung des Kongo wagt einen Versuch, den Forderungen Ruandas nach Vertreibung und Entwaffnung der Hutu-Milizen nachzukommen und bietet einen gemeinsamen Kampf an, in der Hoffnung, damit das Problem Nkunda und seines Eroberungsdrangs unter dem Vorwand der Beschützung der Tutsi-Minderheit los zu werden. Das Tor für den Einmarsch von gut ausgerüstetetn ruandischen Soldaten wurde geöffnet.
Bisher hatte die kongolesische Regierung auch die Hutu- Milizen, die für den Genozid in Ruanda im Jahre 1994 verantwortlich sind, im Kampf gegen den Tutsi-General Nkunda benuzt.
Wechsel der Verbündeten
Nunmehr wurde ein Pferdewechsel vorgenommen. Hat dieser Wechsel der Verbündeten Aussicht, Frieden für den Ostkongo zu bringen? Dies muss man mit Fug und Recht bezweifeln.
Seitens der kongolesischen Regierung handelt es sich um einen ziemlich verzweifelten Versuch, damit der Lage im Ostkongo Herr zu werden.
Ein Erfolg könnte es nämlich nur dann sein, wenn das einzige Ziel Ruandas darin bestünde, die Milizen der FDLR zu entwaffnen. Diese Annahme dürfte sich alsbald vermutlich als eine gewaltige Fehlkalkulation herausstellen.
Ruanda und seine Kriegsziele
Ruanda hat weitergehende Ziele, die bisher von dessen Statthalter Laurent Nkunda getreulich umgesetzt wurden.
Der Osten des Kongo mit seinen üppigen Rohstoffreserven vor allem Coltan, Niob und Diamanten, soll aufgespalten und ein erheblicher Teil davon Ruanda über eine Interimslösung, die sich wohl Republik Volcano nennen soll dann letztendlich zugeschlagen werden.
Bereits bisher plünderte das rohstoffarme Ruanda in grossem Umfang über seinen Statthalter Nkunda und dessen Rebellen diese Rohstoffquellen, darüber haben wir mehrfach berichtet.
Als im April 2003 der Frieden nach dem Kongokrieg unter Vermittlung des früheren botswanischen Präsidenten Sir Ketumile Masire geschlossen wurde, da meldete sich einen Tag vor Abschluss des Friedensabkommens telegrafisch der General Nkunda bei Masire, um ihm mitzuteilen, dass ohne seine Beteiligung es keinen Frieden im Ostkongo geben werde.
Einen Tag vor Abschluss, nach jahrelangen Verhandlungen. Es war offensichtlich, was damit beabsichtigt wurde, nämlich den fehlenden Einschluss Nkundas in das Friedensabkommen als Legitimation für die Bildung eines neuen Rebellenhaufens zu benutzen. Nun ist Nkunda wieder nicht mit dabei. Er soll in Ruanda verhaftet worden sein.
Angeblich hatte der CNDP Mann und Tutsi-Offizier Bosco Ntaganda sich mit seinen Tutsi-Truppen von Nkunda losgesagt und unterstützt jetzt die kongolesische Regierung.
Wie seinerzeit in Sun City darf man wohl nicht zu Unrecht vermuten, dass Nkunda erneut als Joker der Regierung Ruandas dienen könnte.
Wenn die Hutus vertrieben und entwaffnet sind, wird er wohl wieder auf den Plan treten, im Auftrag seines Herrn, Meisters und Regierungschefs von Ruanda, Paul Kagame und dann eine Autonomie von Kivu auf die Tagesordnung setzen.
Der Krieg um die Neuaufteilung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo ist wohl noch lange nicht vorbei, ebenso wenig , wie das Leiden der Zivilbevölkerung.
Im Interview: Sir Ketumile Masire zur Lage im Kongo
Kongo: Warlord Laurent Nkunda benennt „Kriegsziele“
Kampf um Kongos Ostprovinzen
Die Kongo-Plünderer
Reichtum, Armut, Krieg - Demokratische Republik Kongo
Gletscher, Safari und Zyanid - Barricks-Gold
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
Viktor Bout, Afrikas “Merchant of Death”
Viktor Bout – Auslieferung in die USA?
E-Mail avpaleske@botsnet.bw
Gerade noch lieferten sich undisziplinierte kongolesische Regierungssoldaten Gefechte mit der CNDP des Tutsi-Generals Nkunda, der von Ruanda massiv unterstützt wird, und nun kämpfen Regierungssoldaten in der Provinz Nord-Kivu zusammen mit etwa 5000 Tutsi- Soldaten aus Ruanda gemeinsam gegen die Hutu Milizen der FDLR , getreu dem Motto Pack schlägt sich, Pack verträgt sich?
Mitnichten. Die Regierung des Kongo wagt einen Versuch, den Forderungen Ruandas nach Vertreibung und Entwaffnung der Hutu-Milizen nachzukommen und bietet einen gemeinsamen Kampf an, in der Hoffnung, damit das Problem Nkunda und seines Eroberungsdrangs unter dem Vorwand der Beschützung der Tutsi-Minderheit los zu werden. Das Tor für den Einmarsch von gut ausgerüstetetn ruandischen Soldaten wurde geöffnet.
Bisher hatte die kongolesische Regierung auch die Hutu- Milizen, die für den Genozid in Ruanda im Jahre 1994 verantwortlich sind, im Kampf gegen den Tutsi-General Nkunda benuzt.
Wechsel der Verbündeten
Nunmehr wurde ein Pferdewechsel vorgenommen. Hat dieser Wechsel der Verbündeten Aussicht, Frieden für den Ostkongo zu bringen? Dies muss man mit Fug und Recht bezweifeln.
Seitens der kongolesischen Regierung handelt es sich um einen ziemlich verzweifelten Versuch, damit der Lage im Ostkongo Herr zu werden.
Ein Erfolg könnte es nämlich nur dann sein, wenn das einzige Ziel Ruandas darin bestünde, die Milizen der FDLR zu entwaffnen. Diese Annahme dürfte sich alsbald vermutlich als eine gewaltige Fehlkalkulation herausstellen.
Ruanda und seine Kriegsziele
Ruanda hat weitergehende Ziele, die bisher von dessen Statthalter Laurent Nkunda getreulich umgesetzt wurden.
Der Osten des Kongo mit seinen üppigen Rohstoffreserven vor allem Coltan, Niob und Diamanten, soll aufgespalten und ein erheblicher Teil davon Ruanda über eine Interimslösung, die sich wohl Republik Volcano nennen soll dann letztendlich zugeschlagen werden.
Bereits bisher plünderte das rohstoffarme Ruanda in grossem Umfang über seinen Statthalter Nkunda und dessen Rebellen diese Rohstoffquellen, darüber haben wir mehrfach berichtet.
Als im April 2003 der Frieden nach dem Kongokrieg unter Vermittlung des früheren botswanischen Präsidenten Sir Ketumile Masire geschlossen wurde, da meldete sich einen Tag vor Abschluss des Friedensabkommens telegrafisch der General Nkunda bei Masire, um ihm mitzuteilen, dass ohne seine Beteiligung es keinen Frieden im Ostkongo geben werde.
Einen Tag vor Abschluss, nach jahrelangen Verhandlungen. Es war offensichtlich, was damit beabsichtigt wurde, nämlich den fehlenden Einschluss Nkundas in das Friedensabkommen als Legitimation für die Bildung eines neuen Rebellenhaufens zu benutzen. Nun ist Nkunda wieder nicht mit dabei. Er soll in Ruanda verhaftet worden sein.
Angeblich hatte der CNDP Mann und Tutsi-Offizier Bosco Ntaganda sich mit seinen Tutsi-Truppen von Nkunda losgesagt und unterstützt jetzt die kongolesische Regierung.
Wie seinerzeit in Sun City darf man wohl nicht zu Unrecht vermuten, dass Nkunda erneut als Joker der Regierung Ruandas dienen könnte.
Wenn die Hutus vertrieben und entwaffnet sind, wird er wohl wieder auf den Plan treten, im Auftrag seines Herrn, Meisters und Regierungschefs von Ruanda, Paul Kagame und dann eine Autonomie von Kivu auf die Tagesordnung setzen.
Der Krieg um die Neuaufteilung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo ist wohl noch lange nicht vorbei, ebenso wenig , wie das Leiden der Zivilbevölkerung.
Im Interview: Sir Ketumile Masire zur Lage im Kongo
Kongo: Warlord Laurent Nkunda benennt „Kriegsziele“
Kampf um Kongos Ostprovinzen
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E-Mail avpaleske@botsnet.bw
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