Simbabwe – Auferstehung aus den Ruinen?

Dr. Alexander von Paleske - Heute wurde in Harare der Oppositionsführer Morgan Tsvangirai als neuer Premierminister mit beschränkten Vollmachten vereidigt.

Die Vereidigung geschah vor dem Hintergrund zweier Wortbrüche Mugabes:

- Die rund 40 gekidnappten und verschleppten Mitglieder der Oppositionspartei und Menschenrechtsaktivisten wurden nicht, wie von Mugabe zugesagt, vor der Vereidigung freigelassen. Offenbar wollte Mugabe verhindern, dass sie der Weltpresse berichten, welchen Misshandlungen sie ausgesetzt waren.

Es muss ausserdem befürchtet werden, dass einige die Torturen nicht überlebt haben.

- Weiter hatte Mugabe zugesagt, dass der frischgebackene Premier Tsvangirai sich in einer kurzen Fernsehansprache an das Volk wenden könnte.

Auch das wurde von Mugabe verhindert. Selbst die Vereidigung wurde nicht im Staatsfernsehen live übertragen, stattdessen gab es dort einen Nähkurs zu bestaunen.

Und schliesslich versuchte die Polizei gestern abend noch Roy Bennett zu verhaften, der von der Oppositionspartei als stellvertretender Landwirtschaftsminister vorgesehen ist. Er hatte sich offenbar rechtzeitig versteckt.

Keine guten Vorzeichen
All das sind keine guten Vorzeichen für die Arbeitsaufnahme einer Regierung der nationalen Einheit, der sich die Aufgabe stellt, das wirtschaftlich völlig am Boden liegende Land wieder auf die Beine zu bringen.

Eine Herkulesaufgabe angesichts der Tatsache, dass 94% der Bevölkerung arbeitslos sind und 7 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, alsbald auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind.

Ein Tyrann feiert Geburtstag
Aber immerhin gibt es bald etwas zu feiern, genauer gesagt am 21. Februar diesen Jahres, da feiert nämlich Mugabe, so Gott will, seinen 85. Geburtstag.

Seine Jugendbrigaden statten zur Zeit den übrig gebliebenen Firmen Besuche ab mit einer Wunschliste, was für die „beste Geburtstagsfeier Mugabes“ benötigt wird.
Im einzelnen finden sich auf dieser Liste, die einer englischen Zeitung zugespielt wurde, unter anderem folgende Importwaren:

- 2000 Flaschen Champagner (bevorzugt Moet&Chandon)
- 500 Flaschen Whisky
- 8000 Stück Hummer
- 100 Kg Riesenkrabben
- 3000 Enten
- 4000 Portionen Kaviar
- 8000 Schachteln Ferrero Rocher
- 6.000 Eier
- 3000 Kuchen (Schokolade bevorzugt)
- 4000 Packungen Schweinswürste
- 500 Kg Käse
- und zum Feiern Kracher, 4000 Packungen.

Hinzu kommen noch mehr als hundert Rinder und die gleiche Anzahl von Ziegen und Schafen.

Es soll ein Geburtstag der Superlative werden, in den Zeiten der Cholera, die mehr als 3400 Tote und mehr als 60.000 Infizierte gefordert hat. Da die Regenzeit noch bis etwa Ende März andauert, ist ein Ende der Epidemie vorläufig nicht in Sicht
Eine wirkliche Aenderung der Verhältnisse in Simbabwe kann wohl erst nach dem Abtritt Mugabes erwartet werden.



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onlinedienst - 11. Feb, 20:27 Article 3332x read

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