Tratschundlaber
Sonja Wenger - Die ganze Welt hat kürzlich nach Washington geschaut - mit ein Grund dafür war, dass India «Willie» Bush wohl weniger leicht vom Weissen Haus Abschied nehmen wollte als der endlich als ehemalig zu betitelnde US-Präsident George W. Bush - und konsequenterweise aus dem Leben schied. Dies verschaffte der schwarzen Hauskatze am 4. Januar einen Eintrag in die «Liste kürzlich verstorbener bekannter Persönlichkeiten» auf der englischen Wikipediaseite - und uns die Erkenntnis darüber, was auf dieser Welt wirklich wichtig ist.
So wird Giulia Siegels freiwilliger Abgang aus dem unsäglichen RTL-Dschungelcamp mit einer Verve kommentiert, die sich die afrikanischen Flüchtlinge in den Zwangslagern von Lampedusa oder auf den Kanarischen Inseln für ihre Fälle nur wünschen können.
Giulia Siegels freiwilliger Abgang aus dem unsäglichen RTL-Dschungelcamp können sich afrikanische Flüchtlinge in den Zwangslagern von Lampedusa für ihre Fälle nur wünschen.
Da bricht eine Webseite in kürzester Zeit zusammen, weil sie ein Angebot für sechs Monate Faulenzen auf einer australischen Insel macht - und nicht etwa, weil sie die neuesten Zahlen zu Hungersnot und Cholera in Simbabwe publiziert. Und während Roman Kilchsperger in der «Schweizer Illustrierten» uns zu berichten weiss, «was wirklich zählt im Leben» und bei «Music- Star» zum 113ten, prüft unser Bundesrat ernsthaft die Aufnahme von Häftlingen aus Guantánamo - sollten bei den US-Amerikanern nach Auflösung des Foltercamps irgendwelche Platzprobleme entstehen.
Es ist entsprechend klar, wo in der sogenannten zivilisierten Welt die Prioritäten liegen: Katzen werden zu Menschen, während die Menschenrechte je länger je mehr auf den Hund kommen. Und wie eh und je reagieren die Unterhaltungsmedien darauf mit banalen Geschichten und unverfänglichen Darstellern: Sei es Dieter Bohlen in «Deutschland sucht den Superstar» oder «Heidi 4 Paws», die Verfi lmung von Johanna Spyris Klassiker mit Hunden als Protagonisten.
Untrügliche Anzeichen dafür, dass alles beim Alten bleibt, sind also überall zu finden, egal ob in Washington nun ein neuer Besen kehrt oder nicht. Ob weiss oder schwarz, schlussendlich sind beides Extrempole in einer Welt, die doch hauptsächlich aus Grautönen besteht. Apropos grau und wichtig: Zur einer Premiere von «The Curious Case of Benjamin Button» trugen Brangelina grau, eine gewichtige Schlagzeile in den gleichen Tagen, in denen sich der durch Granaten verteilte Staub im Gaza langsam wieder auf die Trümmer zu legen beginnt.
So wird Giulia Siegels freiwilliger Abgang aus dem unsäglichen RTL-Dschungelcamp mit einer Verve kommentiert, die sich die afrikanischen Flüchtlinge in den Zwangslagern von Lampedusa oder auf den Kanarischen Inseln für ihre Fälle nur wünschen können.
Giulia Siegels freiwilliger Abgang aus dem unsäglichen RTL-Dschungelcamp können sich afrikanische Flüchtlinge in den Zwangslagern von Lampedusa für ihre Fälle nur wünschen.
Da bricht eine Webseite in kürzester Zeit zusammen, weil sie ein Angebot für sechs Monate Faulenzen auf einer australischen Insel macht - und nicht etwa, weil sie die neuesten Zahlen zu Hungersnot und Cholera in Simbabwe publiziert. Und während Roman Kilchsperger in der «Schweizer Illustrierten» uns zu berichten weiss, «was wirklich zählt im Leben» und bei «Music- Star» zum 113ten, prüft unser Bundesrat ernsthaft die Aufnahme von Häftlingen aus Guantánamo - sollten bei den US-Amerikanern nach Auflösung des Foltercamps irgendwelche Platzprobleme entstehen.
Es ist entsprechend klar, wo in der sogenannten zivilisierten Welt die Prioritäten liegen: Katzen werden zu Menschen, während die Menschenrechte je länger je mehr auf den Hund kommen. Und wie eh und je reagieren die Unterhaltungsmedien darauf mit banalen Geschichten und unverfänglichen Darstellern: Sei es Dieter Bohlen in «Deutschland sucht den Superstar» oder «Heidi 4 Paws», die Verfi lmung von Johanna Spyris Klassiker mit Hunden als Protagonisten.
Untrügliche Anzeichen dafür, dass alles beim Alten bleibt, sind also überall zu finden, egal ob in Washington nun ein neuer Besen kehrt oder nicht. Ob weiss oder schwarz, schlussendlich sind beides Extrempole in einer Welt, die doch hauptsächlich aus Grautönen besteht. Apropos grau und wichtig: Zur einer Premiere von «The Curious Case of Benjamin Button» trugen Brangelina grau, eine gewichtige Schlagzeile in den gleichen Tagen, in denen sich der durch Granaten verteilte Staub im Gaza langsam wieder auf die Trümmer zu legen beginnt.
sfux - 22. Mär, 19:43 Article 12511x read