Greift Israel den Iran an ?
Dr. Alexander von Paleske - 21.5. 2009--- Wenn es nach den Plänen der israelischen Regierung geht, dann ist diese Frage eindeutig mit einem „Ja“ zu beantworten.
Die israelische Regierung plant offenbar den Angriff auf den Iran binnen der nächsten 12 Monate, nicht vor den Präsidentschaftswahlen im Iran, die am 12 Juni stattfinden, aber danach. Und zwar im Alleingang .
Die Regierung Israels unter Netanyahus Vorgänger Olmert hatte seinerzeit die von dem Ex-US Präsidenten G.W. Bush unter vier Augen gemachte Zusage, dass die USA Israel im Falle eines Angriff auf den Iran „zu Hilfe eilen würden“.
Diese Zusage gilt für US-Präsident Obama nicht mehr. Obama setzt klar auf die Verhandlungsoption und hofft, dass der Ausgang der Wahlen im Iran auch einen Kurswechsel in der Politik des Iran gerade auch in der Frage der Atomrüstung mit sich bringen wird.
Darin fühlt sich die Obama Administration auch durch Stellungnahmen z.B. des „konservativen“ iranischen Präsidentschaftskandidaten Mohsen Resai bestärkt. Der hatte jüngst in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung , das am 10.5. 2009 erschien, im Falle seiner Wahl einen radikalen Kurswechsel angekündigt, gerade auch in der Urananreichrung , die er unter der Aufsicht der USA, Russlands und Europas ausschliesslich für friedliche Zwecke vorantreiben will.
Ahmadinejad und seine Mannschaft nennt er „Hasardeure“.
Verhandlungen keine Option
Für die israelische Regierung gibt es diese Verhandlungs-Option nicht.
In einem langen Leitartikel des investigativen Journalisten Yossi Melman in der liberalen israelischen Zeitung Ha’aretz fordert dieser klar zu einem Angriff gegen den Iran im Alleingang auf.
Dieser Artikel , der vor vier Wochen unter der Ueberschift „I would advise Netanyahu to attack Iran“ erschien, wägt er das Für und Wider eines Angriff gegen den Iran ab und kommt zu folgenden Schlussfolgerungen
1. Verhandlungen mit dem Iran seitens der Obama Administration sind sinnlos, weil sie keinerlei für Israel akzeptable Ergebnisse bringen werden.
2. Israel hat die militärische Macht, um die Atomanlagen des Iran in Natanz und Isfahan nachhaltig zu zerstören und damit das Atomprogramm Irans um Jahre zurückzuwerfen
3. Der Iran hat nicht die militärischen Mittel, um nach einem derartigen Angriff zurückzuschlagen.
4. Der Angriff Israels würde seinen Staus als regionale Supermacht in Nahost wiederherstellen, der durch die Kriege gegen Hisbollah im Libanon im Jahre 2006 und Hamas in Gaza stark gelitten hat. Eine Supermacht, die vor nichts zurückschreckt .
5. Dieser Angriff diene letztlich den wohlverstandenen Interessen der USA und der arabischen Regierungen in der Golfregion, die sich zunehmend durch die Aufrüstung des Iran bedroht sähen.
6. Der Angriff auf den Iran alleine würde Israel politisch isolieren und müsste deshalb begleitet sein von der Errichtung eines Palästinenserstaates,
Man könnte nun argumentieren, hier handele es sich um die Ansicht irgendeines israelischen Journalisten, aber davon kann keine Rede sein.
Melman ist ein führender israelischer Journalist, der auch ein Buch über Ahmadinejad herausgebracht hat, das wir hier besprochen haben.
Melman bietet sich zwar formal als Ratgeber für die Regierung Israels an, aber in Wirklichkeit handelt es sich um die Linie, die die Regierung Netanyahu längst verfolgt und die Melman in seinem Artikel rechtfertigt, nicht umgekehrt.
.
Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung Obama genug Druck entfalten kann, um Israel von diesem Kriegsabenteuer abzuhalten, das den Nahen und Mitteren Osten in ein Inferno verwandeln würde.
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Darin fühlt sich die Obama Administration auch durch Stellungnahmen z.B. des „konservativen“ iranischen Präsidentschaftskandidaten Mohsen Resai bestärkt. Der hatte jüngst in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung , das am 10.5. 2009 erschien, im Falle seiner Wahl einen radikalen Kurswechsel angekündigt, gerade auch in der Urananreichrung , die er unter der Aufsicht der USA, Russlands und Europas ausschliesslich für friedliche Zwecke vorantreiben will.
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1. Verhandlungen mit dem Iran seitens der Obama Administration sind sinnlos, weil sie keinerlei für Israel akzeptable Ergebnisse bringen werden.
2. Israel hat die militärische Macht, um die Atomanlagen des Iran in Natanz und Isfahan nachhaltig zu zerstören und damit das Atomprogramm Irans um Jahre zurückzuwerfen
3. Der Iran hat nicht die militärischen Mittel, um nach einem derartigen Angriff zurückzuschlagen.
4. Der Angriff Israels würde seinen Staus als regionale Supermacht in Nahost wiederherstellen, der durch die Kriege gegen Hisbollah im Libanon im Jahre 2006 und Hamas in Gaza stark gelitten hat. Eine Supermacht, die vor nichts zurückschreckt .
5. Dieser Angriff diene letztlich den wohlverstandenen Interessen der USA und der arabischen Regierungen in der Golfregion, die sich zunehmend durch die Aufrüstung des Iran bedroht sähen.
6. Der Angriff auf den Iran alleine würde Israel politisch isolieren und müsste deshalb begleitet sein von der Errichtung eines Palästinenserstaates,
Man könnte nun argumentieren, hier handele es sich um die Ansicht irgendeines israelischen Journalisten, aber davon kann keine Rede sein.
Melman ist ein führender israelischer Journalist, der auch ein Buch über Ahmadinejad herausgebracht hat, das wir hier besprochen haben.
Melman bietet sich zwar formal als Ratgeber für die Regierung Israels an, aber in Wirklichkeit handelt es sich um die Linie, die die Regierung Netanyahu längst verfolgt und die Melman in seinem Artikel rechtfertigt, nicht umgekehrt.
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Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung Obama genug Druck entfalten kann, um Israel von diesem Kriegsabenteuer abzuhalten, das den Nahen und Mitteren Osten in ein Inferno verwandeln würde.
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onlinedienst - 21. Mai, 08:30 Article 10028x read