Im Labyrinth der Glücksritter
Stephan Fuchs - Im März dieses Jahres wird Dr. Wouter Basson in Südafrika sein Urteil vernehmen. Er wurde in 63 Punkten angeklagt, unter anderem wegen vielfachen Mordes, wegen Beihilfe zum Mord, wegen schweren Betrugs und Drogenhandels. Basson wird es mit einem Lächeln goutieren. Es ist nur die Spitze entgleister Glücksritter und der ABC Mafia.
Es war eine Zeit der kollektiven Paranoia, in der die Burenrepublik Südafrika alle Regeln eines zivilisierten Staates aufhob. Der Generalstab der südafrikanischen Streitkräfte beschloss das Project Coast, die Aufrüstung mit chemischen und biologischen Kampfstoffen, die zum Teil auch offensiv gegen die schwarze Mehrheit eingesetzt werden konnte.
Das streng geheime Militärprogramm der Apartheid war zwar ursprünglich defensiv angelegt, aber bald schon kam die Produktion offensiver B- und C-Waffen hinzu. Mit der Umsetzung dieser Pläne wurde Oberstleutnant Wouter Basson betraut, ein junger, gutaussehender, ebenso ehrgeizig wie scharfsinnig und man mag es nicht für möglich halten, humorvollen Mann. Basson war Herzspezialist und Militärmediziner. Er leistete ganze Arbeit: Am Ende besaß Südafrika eines der umfassendsten Arsenale an todbringenden Viren und Waffen die seit dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut wurden und einen riesigen Schlamassel der nicht nur über Südafrika, sondern über alle Kontinente und Ideologien hinweg einen Schleier des Unfassbaren gezogen hat.
400 Seiten dicke Anklageschrift
Am Montag, dem 4. Oktober 1999, eröffnete das Oberste Gericht in Pretoria die Verhandlung. Es beginnt der aufwändigste Prozess, der der Apartheid je gemacht wurde. Sieben Jahre ermittelten die Strafverfolgungsbehörden in Sachen Basson und Project Coast. Die Anklageschrift, 400 Seiten dick, ist ein Handbuch der Grausamkeiten. Wouter Basson ist in 63 Punkten angeklagt, unter anderem wegen vielfachen Mordes, wegen Beihilfe zum Mord, wegen schweren Betrugs und Drogenhandels. Aber Basson hat sich, so die Beobachter, blendend geschlagen. Mal Freund, mal der ernste Herr Doktor, mal der paranoide Geheimdienstagent und immer der Gewinner. Dem Gericht wurde vielfach schwindlig, denn in hundert Masken und hundert Rollen jagt er es durch seine Labyrinthe die nur er kennt und die voller Fallen sind, in dessen sich die Opfer verfangen und man fragt sich, ob er selber noch Schein und Sein, Fakten und Fiktionen auseinander halten kann. Die Gerichtsprache ist Afrikaans, die Sprache der Buren, Weiße richten über Weiße in einem Staat, der noch immer fanatisch rassistisch ist. Im März dieses Jahres 2002 wird Wouter Basson, sollte nichts dazwischen kommen, in Südafrika sein Urteil hören, er wird es mit einem freundlichen Lächeln goutieren.
Glücksritter, Killer und mysteriöse Helfer
Damals, am Beginn von Project Coast, bekam Spezialagent Basson eine Carte blanche. Er konnte tun und lassen was er wollte. Basson wechselte seine Identitäten wie die Anzüge, benutzte vier Pässe, seinen südafrikanischen und drei weitere, die er sich durch Scheinehen mit Frauen aus Bulgarien, Belgien und Russland beschafft hatte. Er gründete Firmen, Scheinfirmen, Offshore Firmen, legte Netze und Köder aus, schlich sich in hochsicherheits- Firmen ein und legte sich mit zu vielen Geheimdiensten an. Aber nicht nur das, er verhandelte mit der ABC- und Waffen Mafia, mit russischen, israelischen, schweizerischen und amerikanischen Glücksrittern, Killern und mysteriösen Helfern, die ihm ein EXIT Programm in England offen hielten für den Fall, dass er schnell verschwinden musste und eine neue Identität benötigte. Keine halbe Stunde von Heathrow entfernt, sollte ein "sicheres Haus" bereit stehen, das er über ein ex- Special Force Mitglied beziehen könnte.
Doch zu dem Notprogramm kam es nicht. Basson wurde selber zum Köder, eventuell wurde er zu gefährlich für andere, vielleicht musste das Problem elegant beendet werden. Am 29. Januar 1997 wurde Basson mit 1000 Ecstasy Tabletten im Magnolia Dell Park in Pretoria durch einen V-Mann an die Angel genommen. Er rannte um sein Leben, sprang in einen vermeintlichen Fluss, wo seine heroische Flucht bereits schon endete. Er stand von oben bis unten im Schlamm, die Polizei verhaftete ihn. Das war das Ende des gefürchteten Dr. Death.
Jetzt sitz er da im Gericht und er weiß, solange er nicht wirklich sagt was geschehen ist, solange wird er leben. Es gibt genug Tote denen er schön verteilt, alles unterjubeln kann. Und es werden immer mehr:
Dann hat Jacomet den Koffer aufgemacht.
Erst vor Weihnachten verstarb ein Schweizer Glücksritter in einem Spital in Zürich an Krebs. Er hatte mit angereichertem Uran rumgespielt, das er von dubiosen Leuten aus Moskau bekommen haben will. "Damit bin ich von Kloten nach Rümlang in unser Büro gefahren. Dann hat Jacomet den Koffer aufgemacht. Drei Fläschchen waren drin, in Schaumgummi eingebettet. Jedes hatte eine andere Farbe. Es war Plutonium und Uran und noch irgendwas. Eines dieser Fläschchen hat geronnen. Das hat mir Jacomet erst sehr viel später erzählt. Ich habe eine Dummheit gemacht." Jacomet, der Tausendsassa, der mit Russen über Plutonium und Uran verhandelte, den Südafrikanern Waffen verkaufte, Deals mit den Kroaten und den Serben tätigte, ist ehemaliger Luftwaffen Kamerad von ex Geheimdienstchef Peter Regli, der von Jacomet in arge Bedrängnis gebracht wurde. Jacomet verstarb bereits im Oktober 1998. An Krebs.
Jacomet war Waffenhändler mit Lizenz und Konzession vom Bund, zum Handel mit Kriegsgerät. Bei einem Waffendeal hat er Lothar Neethling, den stellvertretenden Chef der südafrikanischen Polizei, kennen gelernt. "Er brauchte Schrotflinten für seine Polizisten. So lieferten wir 10'000 Pump-Actions nach Südafrika." Extra für diesen Deal gründete Jacomet die Firma "Intermagnum". Danach vermittelte er Geschütze der südafrikanischen Waffenfirma Armscor, mit denen Giftgas verschossen werden kann, in den Irak. Durch seine Beziehungen mit Lothar Neethling kam Jacomet auch in Kontakt mit Wouter Basson, dem Leiter des Massenvernichtungsprojekts. Neethling seinerseits, war ein Flüchtlingskind aus dem besiegten Deutschland. 1948 wurde er, als 13 Jähriger, der schon 5 Jahre in der Hitlerjugend diente, von einer Südafrikanischen Kinderhilfsgruppe die stark mit den Nazis liebäugelte, evakuiert. Die Gruppe setzte Wert darauf, dass die 83 Kinder, die von verschollenen Hitlertreuen Eltern kamen, in Burische Familien integriert wurden und somit den Wert der Rasse weiterhin schätzen und verteidigen würden. Neethling, das Führerkind in der Jungnazigruppe, tat sein Bestes.
Krebserregende Stoffe in Unterhosen
Sie alle taten ihr Bestes. Verbürg ist, dass im Dezember 1982 mindestens 200 Inhaftierte SWAPO Mitglieder vergiftet wurden und anschließend über dem offenen Meer aus dem Flugzeug geworfen wurden. Dass Ebola, Cholera, Marburg und Gelbfieber Virus in Flüchtlingslagern getestet wurde, Thallium in Lebensmitteln, Krebserregende Stoffe in Unterhosen, sterilisierende Schokolade, selbst Mandela wollte man mittels präparierten Lebensmitteln die Krebs erzeugen, frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Man tat sein Bestes in allen Belangen.
Für die Q Utensilien, die wohl besser in einen James Bond Film passen, reiste von Zeit zu Zeit ein Amerikaner ein. Dr. Larry Ford, spezialisiert auf AIDS, Biologische Kriegsführung und Geburtenkontrolle. Er führte in Kalifornien die Firma BioFem. 1997 erhielt er sogar ein Patent auf eine neue Technik der Geburtenkontrolle. Bereits 1984 reiste Ford in das Military Hospital One wo er an Plazentas Virus Versuche vornehmen wollte. Er unterrichtete in Südafrika auch das Fachgebiet: "Wie töte ich gezielt mit einem Virus?" Ford war ein Draufgänger. Um seine Untersuchungen vorzunehmen, schreckte er nicht davor zurück über Kriegsgebiet abzuspringen, um Toten angolanischen Kämpfern Blut abzunehmen, die im Bio oder Gas Krieg gestorben sind. Dr. Ford hat sich am 2 März 2000 erschossen, kurz nach dem sein Geschäftspartner James Patrick Riley, am 28 Februar vor der Firmentüre erschossen wurde.
Bakterien gegen Schwarze
In Südafrika wurde speziell für das Coast Programm eine Firma gegründet. Eine von vielen und sie war wohl maßgeblich an der Erforschung beteiligt. Sie war unterirdisch gebaut, stark gesichert, mit Käfigen für bis zu 3000 Ratten, Affen, für Pferde, Schafe und Ziegen. Roodeplaat Research Laboratories, werkelte neben anderen Projekten wie Ebola, Anthrax und Marburg an einer eigentlichen Ethnowaffe: An Bakterien, die dunkle Hautpigmente erkennen und so nur Schwarze befallen sollte. Dazu brauchte Roodeplaat ein BL-4 Labor, die höchste Sicherheitsstufe überhaupt und dafür war Basson der Mann für die Kontakte.
Die bekam er 1985 in England bei Porton Down, einer Firma des englischen militärischen Versuchslabors "Center for Applied Microbiology and Research" CAMR, das Center für bio-chemische Verteidigung. Porton, hatte einen merkwürdigen Privatisierungsvorgang. CAMR, wurde durch die britische Regierung, als Teil von Porton Products integriert. Porton gehörte der Firma Speywood Holdings Ltd, welche wiederum der I&F Holding, die in den niederländischen Antillen Immatrikuliert ist, gehört. I&F Holding ist im Besitz von Ibrahim El-Hibri, der auch im Verwaltungsrat einer Firma im schweizerischen Zug seinen Einsitz hat. Ob El-Hibri alleiniger Inhaber von I&F Holding ist, weiß niemand so recht. Porton siedelte nach Amerika in den US-Bundesstaat Michigan und wechselte den Namen in Bioport Corporation. Fuad, deutsch-libanesischer Abstammung und Ibrahims Sohn war für den Transfer von CAMR verantwortlich. 22.5% der Firmenanteile werden vom pensionierten Admiral und ehemaligen Mitglied der Joint Chiefs of Staff unter Ronald Reagan gehalten, 30% von Fuad El-Hibris Frau Nancy und der Rest der Firma ist in den Händen von I&F Holding in den Niederländischen Antillen. Vor dem Abenteuer mit der Biofirma, war Fuad in Jedda, Saudi Arabien für die Citibank tätig. Ein Fachmann für Geschäftsübernahmen, hat er doch einen Management Degree von der Elite Universität Yale.
Bioport ist der einzige Lieferant von funktionierenden Anthrax Impfungen, dem Totimpfstoff gegen Bacillus anthracis. Sein einziger Abnehmer ist das amerikanische Verteidigungsministerium, das für alle Golfkriegssoldaten das Serum herstellte. Ein guter Kunde, schlecht für die 85'000 Soldaten, die mit dem mysteriösen Golfkriegsyndrom heimgekehrt sind. Die Beweise verdichten sich, dass die Impfung mitverantwortlich ist. Und dem nicht genug, die Sporen der "Anthrax Briefe" wurden eingehend untersucht. Durch DNA Analysen kam die Northern Arizona University in Flagstaff zum Schluss, dass die verwendeten Anthrax Sporen ursprünglich aus dem U.S Army Medical Research Institute of Infectious Desease Fort Detrick kommen müssen. Gerade dieses Institut versorgte Porton in England und Project Coast mit Sporen.
Die verworrene Biowaffenindustrie, die sich in den Labyrinthen diverser Geheimdienstler und Glücksritter verheddert wird für die Zivilgesellschaft noch viele künstliche Gefahren entwickeln und manche Überraschungen und Skandale bieten. Wouter Basson, der smarte Dr. Death, weiß das schon.
Quellen:
Handelsregisteramt des Kanton Zug.
Gavin Evans Weekly Mail & Guardian.
Centre for Conflict Resolution South Africa.
Testimony of Mr. Fuad El-Hibri Presented to The Subcommittee on National Security,
Veterans Affairs, and International Relations of the House Committee on Government Reform June 30, 1999.
THE ROLLBACK OF SOUTH AFRICA'S BIOLOGICAL WARFARE PROGRAM Stephen Burgess and Helen Purkitt INSS Occasional Paper 37 Counterproliferation Series February 2001 USAF Institute for National Security Studies USAF Academy, Colorado.
Elnette Oelofse Südafrika/Japan, Oracle Syndicate.
Register.com Biofem intrigue heightens Wednesday, January 23, 2002.
Bericht der Delegation der Geschäftsprüfungskommissionen vom 12 November 1999. Beziehung zu Südafrika: Rolle des Schweizer Nachrichtendienstes.
Grafik: Gregor Thoma, Oracle Syndicate.
Es war eine Zeit der kollektiven Paranoia, in der die Burenrepublik Südafrika alle Regeln eines zivilisierten Staates aufhob. Der Generalstab der südafrikanischen Streitkräfte beschloss das Project Coast, die Aufrüstung mit chemischen und biologischen Kampfstoffen, die zum Teil auch offensiv gegen die schwarze Mehrheit eingesetzt werden konnte.
Das streng geheime Militärprogramm der Apartheid war zwar ursprünglich defensiv angelegt, aber bald schon kam die Produktion offensiver B- und C-Waffen hinzu. Mit der Umsetzung dieser Pläne wurde Oberstleutnant Wouter Basson betraut, ein junger, gutaussehender, ebenso ehrgeizig wie scharfsinnig und man mag es nicht für möglich halten, humorvollen Mann. Basson war Herzspezialist und Militärmediziner. Er leistete ganze Arbeit: Am Ende besaß Südafrika eines der umfassendsten Arsenale an todbringenden Viren und Waffen die seit dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut wurden und einen riesigen Schlamassel der nicht nur über Südafrika, sondern über alle Kontinente und Ideologien hinweg einen Schleier des Unfassbaren gezogen hat.
400 Seiten dicke Anklageschrift
Am Montag, dem 4. Oktober 1999, eröffnete das Oberste Gericht in Pretoria die Verhandlung. Es beginnt der aufwändigste Prozess, der der Apartheid je gemacht wurde. Sieben Jahre ermittelten die Strafverfolgungsbehörden in Sachen Basson und Project Coast. Die Anklageschrift, 400 Seiten dick, ist ein Handbuch der Grausamkeiten. Wouter Basson ist in 63 Punkten angeklagt, unter anderem wegen vielfachen Mordes, wegen Beihilfe zum Mord, wegen schweren Betrugs und Drogenhandels. Aber Basson hat sich, so die Beobachter, blendend geschlagen. Mal Freund, mal der ernste Herr Doktor, mal der paranoide Geheimdienstagent und immer der Gewinner. Dem Gericht wurde vielfach schwindlig, denn in hundert Masken und hundert Rollen jagt er es durch seine Labyrinthe die nur er kennt und die voller Fallen sind, in dessen sich die Opfer verfangen und man fragt sich, ob er selber noch Schein und Sein, Fakten und Fiktionen auseinander halten kann. Die Gerichtsprache ist Afrikaans, die Sprache der Buren, Weiße richten über Weiße in einem Staat, der noch immer fanatisch rassistisch ist. Im März dieses Jahres 2002 wird Wouter Basson, sollte nichts dazwischen kommen, in Südafrika sein Urteil hören, er wird es mit einem freundlichen Lächeln goutieren.
Glücksritter, Killer und mysteriöse Helfer
Damals, am Beginn von Project Coast, bekam Spezialagent Basson eine Carte blanche. Er konnte tun und lassen was er wollte. Basson wechselte seine Identitäten wie die Anzüge, benutzte vier Pässe, seinen südafrikanischen und drei weitere, die er sich durch Scheinehen mit Frauen aus Bulgarien, Belgien und Russland beschafft hatte. Er gründete Firmen, Scheinfirmen, Offshore Firmen, legte Netze und Köder aus, schlich sich in hochsicherheits- Firmen ein und legte sich mit zu vielen Geheimdiensten an. Aber nicht nur das, er verhandelte mit der ABC- und Waffen Mafia, mit russischen, israelischen, schweizerischen und amerikanischen Glücksrittern, Killern und mysteriösen Helfern, die ihm ein EXIT Programm in England offen hielten für den Fall, dass er schnell verschwinden musste und eine neue Identität benötigte. Keine halbe Stunde von Heathrow entfernt, sollte ein "sicheres Haus" bereit stehen, das er über ein ex- Special Force Mitglied beziehen könnte.
Doch zu dem Notprogramm kam es nicht. Basson wurde selber zum Köder, eventuell wurde er zu gefährlich für andere, vielleicht musste das Problem elegant beendet werden. Am 29. Januar 1997 wurde Basson mit 1000 Ecstasy Tabletten im Magnolia Dell Park in Pretoria durch einen V-Mann an die Angel genommen. Er rannte um sein Leben, sprang in einen vermeintlichen Fluss, wo seine heroische Flucht bereits schon endete. Er stand von oben bis unten im Schlamm, die Polizei verhaftete ihn. Das war das Ende des gefürchteten Dr. Death.
Jetzt sitz er da im Gericht und er weiß, solange er nicht wirklich sagt was geschehen ist, solange wird er leben. Es gibt genug Tote denen er schön verteilt, alles unterjubeln kann. Und es werden immer mehr:
Dann hat Jacomet den Koffer aufgemacht.
Erst vor Weihnachten verstarb ein Schweizer Glücksritter in einem Spital in Zürich an Krebs. Er hatte mit angereichertem Uran rumgespielt, das er von dubiosen Leuten aus Moskau bekommen haben will. "Damit bin ich von Kloten nach Rümlang in unser Büro gefahren. Dann hat Jacomet den Koffer aufgemacht. Drei Fläschchen waren drin, in Schaumgummi eingebettet. Jedes hatte eine andere Farbe. Es war Plutonium und Uran und noch irgendwas. Eines dieser Fläschchen hat geronnen. Das hat mir Jacomet erst sehr viel später erzählt. Ich habe eine Dummheit gemacht." Jacomet, der Tausendsassa, der mit Russen über Plutonium und Uran verhandelte, den Südafrikanern Waffen verkaufte, Deals mit den Kroaten und den Serben tätigte, ist ehemaliger Luftwaffen Kamerad von ex Geheimdienstchef Peter Regli, der von Jacomet in arge Bedrängnis gebracht wurde. Jacomet verstarb bereits im Oktober 1998. An Krebs.
Jacomet war Waffenhändler mit Lizenz und Konzession vom Bund, zum Handel mit Kriegsgerät. Bei einem Waffendeal hat er Lothar Neethling, den stellvertretenden Chef der südafrikanischen Polizei, kennen gelernt. "Er brauchte Schrotflinten für seine Polizisten. So lieferten wir 10'000 Pump-Actions nach Südafrika." Extra für diesen Deal gründete Jacomet die Firma "Intermagnum". Danach vermittelte er Geschütze der südafrikanischen Waffenfirma Armscor, mit denen Giftgas verschossen werden kann, in den Irak. Durch seine Beziehungen mit Lothar Neethling kam Jacomet auch in Kontakt mit Wouter Basson, dem Leiter des Massenvernichtungsprojekts. Neethling seinerseits, war ein Flüchtlingskind aus dem besiegten Deutschland. 1948 wurde er, als 13 Jähriger, der schon 5 Jahre in der Hitlerjugend diente, von einer Südafrikanischen Kinderhilfsgruppe die stark mit den Nazis liebäugelte, evakuiert. Die Gruppe setzte Wert darauf, dass die 83 Kinder, die von verschollenen Hitlertreuen Eltern kamen, in Burische Familien integriert wurden und somit den Wert der Rasse weiterhin schätzen und verteidigen würden. Neethling, das Führerkind in der Jungnazigruppe, tat sein Bestes.
Krebserregende Stoffe in Unterhosen
Sie alle taten ihr Bestes. Verbürg ist, dass im Dezember 1982 mindestens 200 Inhaftierte SWAPO Mitglieder vergiftet wurden und anschließend über dem offenen Meer aus dem Flugzeug geworfen wurden. Dass Ebola, Cholera, Marburg und Gelbfieber Virus in Flüchtlingslagern getestet wurde, Thallium in Lebensmitteln, Krebserregende Stoffe in Unterhosen, sterilisierende Schokolade, selbst Mandela wollte man mittels präparierten Lebensmitteln die Krebs erzeugen, frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Man tat sein Bestes in allen Belangen.
Für die Q Utensilien, die wohl besser in einen James Bond Film passen, reiste von Zeit zu Zeit ein Amerikaner ein. Dr. Larry Ford, spezialisiert auf AIDS, Biologische Kriegsführung und Geburtenkontrolle. Er führte in Kalifornien die Firma BioFem. 1997 erhielt er sogar ein Patent auf eine neue Technik der Geburtenkontrolle. Bereits 1984 reiste Ford in das Military Hospital One wo er an Plazentas Virus Versuche vornehmen wollte. Er unterrichtete in Südafrika auch das Fachgebiet: "Wie töte ich gezielt mit einem Virus?" Ford war ein Draufgänger. Um seine Untersuchungen vorzunehmen, schreckte er nicht davor zurück über Kriegsgebiet abzuspringen, um Toten angolanischen Kämpfern Blut abzunehmen, die im Bio oder Gas Krieg gestorben sind. Dr. Ford hat sich am 2 März 2000 erschossen, kurz nach dem sein Geschäftspartner James Patrick Riley, am 28 Februar vor der Firmentüre erschossen wurde.
Bakterien gegen Schwarze
In Südafrika wurde speziell für das Coast Programm eine Firma gegründet. Eine von vielen und sie war wohl maßgeblich an der Erforschung beteiligt. Sie war unterirdisch gebaut, stark gesichert, mit Käfigen für bis zu 3000 Ratten, Affen, für Pferde, Schafe und Ziegen. Roodeplaat Research Laboratories, werkelte neben anderen Projekten wie Ebola, Anthrax und Marburg an einer eigentlichen Ethnowaffe: An Bakterien, die dunkle Hautpigmente erkennen und so nur Schwarze befallen sollte. Dazu brauchte Roodeplaat ein BL-4 Labor, die höchste Sicherheitsstufe überhaupt und dafür war Basson der Mann für die Kontakte.
Die bekam er 1985 in England bei Porton Down, einer Firma des englischen militärischen Versuchslabors "Center for Applied Microbiology and Research" CAMR, das Center für bio-chemische Verteidigung. Porton, hatte einen merkwürdigen Privatisierungsvorgang. CAMR, wurde durch die britische Regierung, als Teil von Porton Products integriert. Porton gehörte der Firma Speywood Holdings Ltd, welche wiederum der I&F Holding, die in den niederländischen Antillen Immatrikuliert ist, gehört. I&F Holding ist im Besitz von Ibrahim El-Hibri, der auch im Verwaltungsrat einer Firma im schweizerischen Zug seinen Einsitz hat. Ob El-Hibri alleiniger Inhaber von I&F Holding ist, weiß niemand so recht. Porton siedelte nach Amerika in den US-Bundesstaat Michigan und wechselte den Namen in Bioport Corporation. Fuad, deutsch-libanesischer Abstammung und Ibrahims Sohn war für den Transfer von CAMR verantwortlich. 22.5% der Firmenanteile werden vom pensionierten Admiral und ehemaligen Mitglied der Joint Chiefs of Staff unter Ronald Reagan gehalten, 30% von Fuad El-Hibris Frau Nancy und der Rest der Firma ist in den Händen von I&F Holding in den Niederländischen Antillen. Vor dem Abenteuer mit der Biofirma, war Fuad in Jedda, Saudi Arabien für die Citibank tätig. Ein Fachmann für Geschäftsübernahmen, hat er doch einen Management Degree von der Elite Universität Yale.
Bioport ist der einzige Lieferant von funktionierenden Anthrax Impfungen, dem Totimpfstoff gegen Bacillus anthracis. Sein einziger Abnehmer ist das amerikanische Verteidigungsministerium, das für alle Golfkriegssoldaten das Serum herstellte. Ein guter Kunde, schlecht für die 85'000 Soldaten, die mit dem mysteriösen Golfkriegsyndrom heimgekehrt sind. Die Beweise verdichten sich, dass die Impfung mitverantwortlich ist. Und dem nicht genug, die Sporen der "Anthrax Briefe" wurden eingehend untersucht. Durch DNA Analysen kam die Northern Arizona University in Flagstaff zum Schluss, dass die verwendeten Anthrax Sporen ursprünglich aus dem U.S Army Medical Research Institute of Infectious Desease Fort Detrick kommen müssen. Gerade dieses Institut versorgte Porton in England und Project Coast mit Sporen.
Die verworrene Biowaffenindustrie, die sich in den Labyrinthen diverser Geheimdienstler und Glücksritter verheddert wird für die Zivilgesellschaft noch viele künstliche Gefahren entwickeln und manche Überraschungen und Skandale bieten. Wouter Basson, der smarte Dr. Death, weiß das schon.
Quellen:
Handelsregisteramt des Kanton Zug.
Gavin Evans Weekly Mail & Guardian.
Centre for Conflict Resolution South Africa.
Testimony of Mr. Fuad El-Hibri Presented to The Subcommittee on National Security,
Veterans Affairs, and International Relations of the House Committee on Government Reform June 30, 1999.
THE ROLLBACK OF SOUTH AFRICA'S BIOLOGICAL WARFARE PROGRAM Stephen Burgess and Helen Purkitt INSS Occasional Paper 37 Counterproliferation Series February 2001 USAF Institute for National Security Studies USAF Academy, Colorado.
Elnette Oelofse Südafrika/Japan, Oracle Syndicate.
Register.com Biofem intrigue heightens Wednesday, January 23, 2002.
Bericht der Delegation der Geschäftsprüfungskommissionen vom 12 November 1999. Beziehung zu Südafrika: Rolle des Schweizer Nachrichtendienstes.
Grafik: Gregor Thoma, Oracle Syndicate.
sfux - 24. Mär, 09:47 Article 5776x read