Erinnerungen einer Auswanderin wider Willen (7.Teil)
Dr. Alexander von Paleske
Zum Anfang hier
Von Löwen und einer Deutschlandreise
Eine Löwenfalle wurde aufgebaut und um 2 Uhr nachts hörten wir einen Schuss. Wir warteten eine Weile dann gingen wir zur Falle. Der Löwe bewegte sich nicht. Zur Sicherheit warfen wir ein paar Steine auf ihn, aber er rührte sich nicht mehr.
Innerhalb von Minuten kamen unsere Arbeiter , zogen das Fell ab und verbrannten den Tierkörper . Wir waren erleichtert, denn dieser „Herr“ hatte sich nicht nur eine ganze Weile in unserer Gegend aufgehalten, sondern auch unser Vieh beunruhigt und einen Einheimischen getötet.
Auch einem unserer Freunde wurde ein Löwe zum Verhängnis. Er war Goldwäscher und pflegte auf seinem Esel in unser Dorf zu kommen, um dort sein Gold zu verkaufen. Anschliessend trank er einen über den Durst , bevor er sich dann bei Dunkelheit mit seinem Esel wieder auf den Heimweg machte.
Ein Löwe lauerte den beiden auf. Der Löwe hatte es auf den Esel abgesehen, aber leider tötete er auch noch den Goldwäscher.
So war damals das Leben bzw. der Tod.
Ich komme jetzt zurück auf unsere Silikat/Glimmer Mine. Das war alles nicht sehr ertragreich, und als zur Weihnachtszeit Bob wieder nach Hause kam, sozusagen zurück in die Zivilisation, hatte er die Idee, einen Kalkstein-Bruch zu erwerben und ausserdem Guano –Deposits abzubauen. Beides wurde in der Landwirtschaft gebraucht und Kalkstein fand ausserdem beim Strassenbau Verwendung.
Gesagt, getan, und so hiess es wieder: Einpacken und umziehen.
Unser neues Haus war aus sonnengetrockneten Backsteinen hergestellt, hatte richtige Fenster und eine abschliesssbare Tür. Es war das Jahr 1937 und wir lernten beide Kalkstein zu brennen.
Wir packten aus, aber nach einiger Zeit verlor Bob das Interesse am Kalksteinabbau, und machte sich erneut auf die Suche nach etwas Neuem, während ich derweil die Stellung hielt, das Haus hütete und die Kinder grosszog.
Die Kinder wuchsen heran, spielten aber auch mit dem Kalk, was ich nicht so komisch fand, denn schliesslich handelte es sich nicht um Kuchen.
Ich hatte von der Umzieherei aber jetzt die Nase voll, und wollte erst einmal meine Mutter mit meinen Kindern in Deutschland besuchen.Nach langem Hin- und Her, nach dem Austausch von zahllosen Argumenten kaufte Bob schliesslich Fahrkarten für mich und unsere Kinder ..
Und so machten wir uns auf nach Dar-es Salaam, schifften uns ein und kamen schliessslich in Berlin an, wo meine Mutter und meine Schwester mittlerweile hingezogen waren.
Wir hatten einer herrliche Zeit in Berlin, und insbesondere unsere Kinder Ronnie und Helga wurden rundum verwöhnt . Sie lernten in den Monaten des Aufenthalts auch Deutsch zu sprechen.
Die Zeit verging wie im Fluge, das Jahr 1938 neigte sich dem Ende entgegen, und ich fand, dass es höchste Zeit war, nach Tanganjika zurückzukehren, bevor mein britischer Pass, den ich , nach meiner Heirat nun besass, konfisziert, und ich interniert würde oder in einem KZ landete, denn der bevorstehende 2. Weltkrieg warf seine Schatten voraus.
Und so schifften wir uns wieder ein, diesmal ging die Schiffsreise nicht durch den Suez-Kanal, sondern um das Kap der Guten Hoffnung herum nach Dar-es- Salaam.
Fortsetzung hier
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Von Löwen und einer Deutschlandreise
Eine Löwenfalle wurde aufgebaut und um 2 Uhr nachts hörten wir einen Schuss. Wir warteten eine Weile dann gingen wir zur Falle. Der Löwe bewegte sich nicht. Zur Sicherheit warfen wir ein paar Steine auf ihn, aber er rührte sich nicht mehr.
Innerhalb von Minuten kamen unsere Arbeiter , zogen das Fell ab und verbrannten den Tierkörper . Wir waren erleichtert, denn dieser „Herr“ hatte sich nicht nur eine ganze Weile in unserer Gegend aufgehalten, sondern auch unser Vieh beunruhigt und einen Einheimischen getötet.
Auch einem unserer Freunde wurde ein Löwe zum Verhängnis. Er war Goldwäscher und pflegte auf seinem Esel in unser Dorf zu kommen, um dort sein Gold zu verkaufen. Anschliessend trank er einen über den Durst , bevor er sich dann bei Dunkelheit mit seinem Esel wieder auf den Heimweg machte.
Ein Löwe lauerte den beiden auf. Der Löwe hatte es auf den Esel abgesehen, aber leider tötete er auch noch den Goldwäscher.
So war damals das Leben bzw. der Tod.
Ich komme jetzt zurück auf unsere Silikat/Glimmer Mine. Das war alles nicht sehr ertragreich, und als zur Weihnachtszeit Bob wieder nach Hause kam, sozusagen zurück in die Zivilisation, hatte er die Idee, einen Kalkstein-Bruch zu erwerben und ausserdem Guano –Deposits abzubauen. Beides wurde in der Landwirtschaft gebraucht und Kalkstein fand ausserdem beim Strassenbau Verwendung.
Gesagt, getan, und so hiess es wieder: Einpacken und umziehen.
Unser neues Haus war aus sonnengetrockneten Backsteinen hergestellt, hatte richtige Fenster und eine abschliesssbare Tür. Es war das Jahr 1937 und wir lernten beide Kalkstein zu brennen.
Wir packten aus, aber nach einiger Zeit verlor Bob das Interesse am Kalksteinabbau, und machte sich erneut auf die Suche nach etwas Neuem, während ich derweil die Stellung hielt, das Haus hütete und die Kinder grosszog.
Die Kinder wuchsen heran, spielten aber auch mit dem Kalk, was ich nicht so komisch fand, denn schliesslich handelte es sich nicht um Kuchen.
Ich hatte von der Umzieherei aber jetzt die Nase voll, und wollte erst einmal meine Mutter mit meinen Kindern in Deutschland besuchen.Nach langem Hin- und Her, nach dem Austausch von zahllosen Argumenten kaufte Bob schliesslich Fahrkarten für mich und unsere Kinder ..
Und so machten wir uns auf nach Dar-es Salaam, schifften uns ein und kamen schliessslich in Berlin an, wo meine Mutter und meine Schwester mittlerweile hingezogen waren.
Wir hatten einer herrliche Zeit in Berlin, und insbesondere unsere Kinder Ronnie und Helga wurden rundum verwöhnt . Sie lernten in den Monaten des Aufenthalts auch Deutsch zu sprechen.
Die Zeit verging wie im Fluge, das Jahr 1938 neigte sich dem Ende entgegen, und ich fand, dass es höchste Zeit war, nach Tanganjika zurückzukehren, bevor mein britischer Pass, den ich , nach meiner Heirat nun besass, konfisziert, und ich interniert würde oder in einem KZ landete, denn der bevorstehende 2. Weltkrieg warf seine Schatten voraus.
Und so schifften wir uns wieder ein, diesmal ging die Schiffsreise nicht durch den Suez-Kanal, sondern um das Kap der Guten Hoffnung herum nach Dar-es- Salaam.
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onlinedienst - 9. Mai, 15:36 Article 1689x read