Tato: Undercover Agent ohne Cover
Stephan Fuchs - Ein Mann in ständiger Gefahr: Fausto Cattaneo, bis Anfang der 90-Jahre einer der weltweit erfolgreichsten Undercoveragenten, fürchtet um sein Leben. Der Polizist aus der schweizerischen Sonnenstube im Tessin, hat unter dem Decknamen "Tato" mit den größten Drogenbossen Geschäfte abgewickelt - und sie auch hinter Gitter gebracht.
Fausto Cattaneo kennt sich aus im Untergrund, in den Kreisen von Mördern, Drogenhändlern und Drahtziehern des organisierten Verbrechens wie kein anderer. 1970 trat er der Polizei bei, 1972 übernahm er die Leitung der Rauschgift-Abteilung in Locarno und seit 1984 leitete er die Sonderabteilung gegen organisierte Kriminalität bei der Kantonpolizei Tessin. Als Vertreter der Schweiz wurde er seit 1989 bei internationalen Undercover-Fahndungen eingesetzt. Die vorläufige Bilanz eines ereignisreichen Lebens - Commisareo Cattaneo war einer der weltweit erfolgreichsten Undercoveragenten bei internationalen Drogenoperationen und erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, auch von der amerikanischen DEA.
Wegen seiner großen Erfolge wurde er von Antidrogenbehörden in aller Welt unterstützt und erlangte fast legendären Ruf. Er ließ ganze Schiffsladungen mit Kokain und Heroin beschlagnahmen, komplette Rauschgiftringe flogen auf. Mächtige Gangster schworen Rache - Tato steht auf ihren Todeslisten.
Seine größten Coups waren die Verhaftung des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar Junior, die Zerschlagung der Libanon-Connection der Brüder Magarlan und die Festnahme des türkischen Drogenchefs Haci Mirza. Alle waren große Fische - und doch, glaubt Cattaneo, sind die wirklichen Drahtzieher unantastbar: "Wir sind nur Ameisenjäger", sagt Cattaneo, "die Elefanten laufen frei herum." Und sie tun’s noch heute.
Mato Grosso
Dann die Operation Mato Grosso: Tato war einem weltweiten Drogen- und Geldwäscherring auf der Spur. Als er bei seinen Ermittlungen entdeckte, dass einige seiner Schweizer Kollegen Drogengelder kassierten, bekam er Druck von ganz oben. Zu viele Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft hatte er als Helfershelfer der Drogenkartelle entlarvt. Die Aktionen und Verhaftungen wurden abrupt gestoppt - von der zuständigen Staatsanwältin im Tessin, Carla del Ponte, der heutigen Chefanklägerin des Den Haager Tribunals. Unter dem Vorwand von Korruption und Spionage ließ sie den Agenten suspendieren und liess ihn im Stich. Er wurde von der Drogenmafia enttarnt – für Cattaneo ein Todesurteil.
Freiwild...
Cattaneo wurde vom Jäger zum Gejagten. Doch er gab nicht auf, sondern fuhr fort, in eigener Sache weiter zu ermitteln. Schließlich konnte er aufdecken, dass man ihn loswerden wollte, weil er zu viele Fragen provozierte - auch hinsichtlich der dubiosen Polizeimethoden. In diesem Zusammenhang erhebt der Ex-Agent schwere Vorwürfe gegenüber ehemaligen Kollegen und der heutigen Chefanklägerin des UN-Menschenrechtstribunals und damaligen Tessiner Staatsanwältin, Carla del Ponte: "Als ich herausbekam, dass Leute meiner Abteilung bei großen illegalen Drogengeschäften direkt beteiligt gewesen waren, habe ich auch herausgefunden, dass Frau del Ponte das alles ganz genau wusste", erklärt Cattaneo. "Frau del Ponte wusste das also alles, zog es aber vor, darüber zu schweigen."
...in der Falle
Der ehemalige Undercoveragent Tato saß in der Falle, dachte an Selbstmord. Aber er lebt, wurde rehabilitiert. Trotz aller Bedrohung, der er nach wie vor ausgesetzt ist: Cattaneo schweigt nicht. Er warnt vor den Verstrickungen von Drogenschmuggel und Geldwäsche mit amerikanischen Banken, italienischer Mafia und Schweizer Finanzfirmen. Er ist sicher: Auch in Deutschland gibt es Verbindungen zwischen Politik und organisierter Kriminalität."
Fausto Cattaneo, geboren 1943 in Roveredo, Graubünden. Ursprünglich Polizeiinspektor und Verantwortlicher des Informationsdienstes Drogen der Schweizer Bundespolizei, war bis 1992 als Undercoveragent bei internationalen Anti-Drogen-Operationen tätig. Sein Einsatz ermöglichte große Fahndungserfolge. Cattaneo erhielt mehrere Auszeichnungen. Er lebt heute im Tessin.
MP3 Audio File bei [Stephanfuchs.ch] Interview mit Fausto Cattaneo
Weiterführender Artikel:
Fausto Cattaneo kennt sich aus im Untergrund, in den Kreisen von Mördern, Drogenhändlern und Drahtziehern des organisierten Verbrechens wie kein anderer. 1970 trat er der Polizei bei, 1972 übernahm er die Leitung der Rauschgift-Abteilung in Locarno und seit 1984 leitete er die Sonderabteilung gegen organisierte Kriminalität bei der Kantonpolizei Tessin. Als Vertreter der Schweiz wurde er seit 1989 bei internationalen Undercover-Fahndungen eingesetzt. Die vorläufige Bilanz eines ereignisreichen Lebens - Commisareo Cattaneo war einer der weltweit erfolgreichsten Undercoveragenten bei internationalen Drogenoperationen und erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, auch von der amerikanischen DEA.
Wegen seiner großen Erfolge wurde er von Antidrogenbehörden in aller Welt unterstützt und erlangte fast legendären Ruf. Er ließ ganze Schiffsladungen mit Kokain und Heroin beschlagnahmen, komplette Rauschgiftringe flogen auf. Mächtige Gangster schworen Rache - Tato steht auf ihren Todeslisten.
Seine größten Coups waren die Verhaftung des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar Junior, die Zerschlagung der Libanon-Connection der Brüder Magarlan und die Festnahme des türkischen Drogenchefs Haci Mirza. Alle waren große Fische - und doch, glaubt Cattaneo, sind die wirklichen Drahtzieher unantastbar: "Wir sind nur Ameisenjäger", sagt Cattaneo, "die Elefanten laufen frei herum." Und sie tun’s noch heute.
Mato Grosso
Dann die Operation Mato Grosso: Tato war einem weltweiten Drogen- und Geldwäscherring auf der Spur. Als er bei seinen Ermittlungen entdeckte, dass einige seiner Schweizer Kollegen Drogengelder kassierten, bekam er Druck von ganz oben. Zu viele Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft hatte er als Helfershelfer der Drogenkartelle entlarvt. Die Aktionen und Verhaftungen wurden abrupt gestoppt - von der zuständigen Staatsanwältin im Tessin, Carla del Ponte, der heutigen Chefanklägerin des Den Haager Tribunals. Unter dem Vorwand von Korruption und Spionage ließ sie den Agenten suspendieren und liess ihn im Stich. Er wurde von der Drogenmafia enttarnt – für Cattaneo ein Todesurteil.
Freiwild...
Cattaneo wurde vom Jäger zum Gejagten. Doch er gab nicht auf, sondern fuhr fort, in eigener Sache weiter zu ermitteln. Schließlich konnte er aufdecken, dass man ihn loswerden wollte, weil er zu viele Fragen provozierte - auch hinsichtlich der dubiosen Polizeimethoden. In diesem Zusammenhang erhebt der Ex-Agent schwere Vorwürfe gegenüber ehemaligen Kollegen und der heutigen Chefanklägerin des UN-Menschenrechtstribunals und damaligen Tessiner Staatsanwältin, Carla del Ponte: "Als ich herausbekam, dass Leute meiner Abteilung bei großen illegalen Drogengeschäften direkt beteiligt gewesen waren, habe ich auch herausgefunden, dass Frau del Ponte das alles ganz genau wusste", erklärt Cattaneo. "Frau del Ponte wusste das also alles, zog es aber vor, darüber zu schweigen."
...in der Falle
Der ehemalige Undercoveragent Tato saß in der Falle, dachte an Selbstmord. Aber er lebt, wurde rehabilitiert. Trotz aller Bedrohung, der er nach wie vor ausgesetzt ist: Cattaneo schweigt nicht. Er warnt vor den Verstrickungen von Drogenschmuggel und Geldwäsche mit amerikanischen Banken, italienischer Mafia und Schweizer Finanzfirmen. Er ist sicher: Auch in Deutschland gibt es Verbindungen zwischen Politik und organisierter Kriminalität."
Fausto Cattaneo, geboren 1943 in Roveredo, Graubünden. Ursprünglich Polizeiinspektor und Verantwortlicher des Informationsdienstes Drogen der Schweizer Bundespolizei, war bis 1992 als Undercoveragent bei internationalen Anti-Drogen-Operationen tätig. Sein Einsatz ermöglichte große Fahndungserfolge. Cattaneo erhielt mehrere Auszeichnungen. Er lebt heute im Tessin.
MP3 Audio File bei [Stephanfuchs.ch] Interview mit Fausto Cattaneo
Weiterführender Artikel:
sfux - 23. Mai, 11:10 Article 9344x read
Diese Carla del Ponte ist heute wirklich Chefanklägerin des UN-Menschenrechtstribunals?
Btw: Ist das Audiointerview von Dir?