Karl Rove ist der Gewinner beim Russisch Roulette
Stephan Fuchs - Der Sieger im Spiel „Russisch Roulett“ steht fest. Es ist Karl Rove, das Hirn des Präsidenten. Ohne ihn wäre Bush höchstwahrscheinlich noch immer mit Baseball im heissen Texas beschäftigt. Doch jetzt wird es auch dem Hirn heiss. So heiss, dass er ernsthaft Schwierigkeiten hat. Er hat Geheimnisverrat begangen. Es winken 10 Jahre Haft. Das seien "die schlimmsten aller Verräter" wie es Bush Senior einmal nannte.
Der glückliche Gewinner
Lange schon war Karl Rove der Spielfavorit des ehemaligen Botschafters Joseph C. Wilson IV, gegen den die Intrige spielte. Freilich möchte er Rove am liebsten in Ketten aus dem Weissen Haus kommen sehen. Joseph Wilson, ist der Ehemann der enttarnten CIA Agentin Plame.
Bereits im Juli 2003 steckten zwei «hochrangige Mitarbeiter» der Bush-Regierung dem amerikanischen Journalisten Robert Novak und sechs weiteren Reportern die Identität der CIA-Agentin zu. Ausser Novak, liess sich allerdings keiner der Journalisten dazu hinreissen sich auf den blutigen Knochen zu werfen. Novak hätte es wissen müssen: Wie der Journalist Murray S. Waas vom American Prospect schrieb, wurde Novak sogar gewarnt. "The two officials told (FBI) investigators they warned Novak that by naming Plame he might potentially jeopardize her ability to engage in covert work, stymie ongoing intelligence operations, and jeopardize sensitive overseas sources." Am 14. Juli 2003 veröffentlichte Novak trotzdem die Story in seiner Kolumne bei Townhall.com, einem Internet News Projekt der neo-konservativen Heritage Foundation und outete darin die Agentin mit den Worten: "Wilson never worked for the CIA, but his wife, Valerie Plame, is an Agency operative on weapons of mass destruction. Two senior administration officials told me Wilson's wife suggested sending him to Niger to investigate the Italian report."
Der Diplomat Wilson erregte den Zorn des Weissen Hauses als er öffentlich erklärte, dass die Berichte über Saddams Urankäufe in Niger Unsinn sind. Tatsächlich musste die Bush Regierung später einräumen, dass die fragliche Information geheimdienstintern umstritten war und nie in einer Rede des Präsidenten hätte auftauchen dürfen.
Das wiederum erkläre, so streuten die Plappermäuler, warum Wilson vom US-Geheimdienst den Auftrag erhalten habe im afrikanischen Niger nachzuforschen ob Saddam Hussein dort Uran für eine Atombombe gekauft habe. Wilson, der ohne Bezahlung nach Niger reiste und nicht als Geheim klassifiziert war, hatte die Berichte über Saddams Urankäufe anschliessend als Unsinn entlarvt. Am 6. Juli 2003 ging er sogar noch einen Schritt weiter: In einem Beitrag in der New York Times unter dem Titel "What I Didn't Find in Africa", legte der Diplomat detailreich dar, wie und wann er die Regierung Bush vor der Uran-Ente gewarnt hatte.Trotzdem griff der Präsident den Niger-Schwindel, der auf gefälschten Papieren basierte, in seiner Rede zur Lage der Nation auf und verkaufte ihn als echt. Wilson begann die Regierung deswegen der Irreführung zu beschuldigen. Nachträglich musste das Weisse Haus die Manipulation und Irreführung über die "Niger Affäre", welche Möglicherweise auch ein Mitauslöser des Krieges gegen den Irak war eingestehen und gab der CIA die Schuld.
Natürlich kratzte Botschafter Wilson mit seiner Publikation tüchtig am Zorn der Götter und die sandten ihre Blitze in Form eben jener kleiner Indiskretion in der Hoffnung, einer der Journalisten würde den Knochen fressen. Volle zwei Monate nachdem Novak in seiner Kolumne bei Townhall.com Valerie Plame hat auffliegen lassen geschah nichts. Erst als die CIA das amerikanische Justizministerium einschaltete und eine Untersuchung forderte, explodierte der Verrat aus dem Weissen Haus und wuchs sich in Windeseile zum Skandal aus. Der Zeitpunkt der Turbulenzen um Valerie Plame hätte für den Präsidenten schlechter nicht sein können: Seine Kriegspolitik im Irak geriet zu Hause just zu der Zeit massiv unter Beschuss.
Die 40 Jährige Valerie Plame, Mutter zweier Kinder, Ehefrau des Diplomaten Wilson und im Dienste der Central Intelligence Agency, bereiste als vermeintliche «Energie-Expertin» den Globus um da und dort Erkenntnisse für die CIA zu gewinnen. Mit Valerie Plame flog auch Brewster-Jennings & Associates auf, eine Tarnfirma der CIA, die der Agentin das notwendige Cover verschafft hatte. Ebenso auffliegen dürften zudem Agenten, die Plame angeworben hatte. "Jeder Geheimdienst auf der Welt wird jetzt erst mal schauen, wo Plame gewesen ist, wie oft sie eingereist ist und was sie getrieben hat", bewertet ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter die Geschwätzigkeit der Bush Mitarbeiter.
Jetzt ist eine Maschinerie von Anwälten über den Büchern um Auswege für den in arge Bedrängnis geratene Karl Rove zu finden. Einiges steht für Bush auf dem Spiel. Entweder das Hirn verlieren, oder eingestehen, dass er sich selber verloren hat. Russisch Roulette eben…
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Bereits im Juli 2003 steckten zwei «hochrangige Mitarbeiter» der Bush-Regierung dem amerikanischen Journalisten Robert Novak und sechs weiteren Reportern die Identität der CIA-Agentin zu. Ausser Novak, liess sich allerdings keiner der Journalisten dazu hinreissen sich auf den blutigen Knochen zu werfen. Novak hätte es wissen müssen: Wie der Journalist Murray S. Waas vom American Prospect schrieb, wurde Novak sogar gewarnt. "The two officials told (FBI) investigators they warned Novak that by naming Plame he might potentially jeopardize her ability to engage in covert work, stymie ongoing intelligence operations, and jeopardize sensitive overseas sources." Am 14. Juli 2003 veröffentlichte Novak trotzdem die Story in seiner Kolumne bei Townhall.com, einem Internet News Projekt der neo-konservativen Heritage Foundation und outete darin die Agentin mit den Worten: "Wilson never worked for the CIA, but his wife, Valerie Plame, is an Agency operative on weapons of mass destruction. Two senior administration officials told me Wilson's wife suggested sending him to Niger to investigate the Italian report."
Der Diplomat Wilson erregte den Zorn des Weissen Hauses als er öffentlich erklärte, dass die Berichte über Saddams Urankäufe in Niger Unsinn sind. Tatsächlich musste die Bush Regierung später einräumen, dass die fragliche Information geheimdienstintern umstritten war und nie in einer Rede des Präsidenten hätte auftauchen dürfen.
Das wiederum erkläre, so streuten die Plappermäuler, warum Wilson vom US-Geheimdienst den Auftrag erhalten habe im afrikanischen Niger nachzuforschen ob Saddam Hussein dort Uran für eine Atombombe gekauft habe. Wilson, der ohne Bezahlung nach Niger reiste und nicht als Geheim klassifiziert war, hatte die Berichte über Saddams Urankäufe anschliessend als Unsinn entlarvt. Am 6. Juli 2003 ging er sogar noch einen Schritt weiter: In einem Beitrag in der New York Times unter dem Titel "What I Didn't Find in Africa", legte der Diplomat detailreich dar, wie und wann er die Regierung Bush vor der Uran-Ente gewarnt hatte.Trotzdem griff der Präsident den Niger-Schwindel, der auf gefälschten Papieren basierte, in seiner Rede zur Lage der Nation auf und verkaufte ihn als echt. Wilson begann die Regierung deswegen der Irreführung zu beschuldigen. Nachträglich musste das Weisse Haus die Manipulation und Irreführung über die "Niger Affäre", welche Möglicherweise auch ein Mitauslöser des Krieges gegen den Irak war eingestehen und gab der CIA die Schuld.
Natürlich kratzte Botschafter Wilson mit seiner Publikation tüchtig am Zorn der Götter und die sandten ihre Blitze in Form eben jener kleiner Indiskretion in der Hoffnung, einer der Journalisten würde den Knochen fressen. Volle zwei Monate nachdem Novak in seiner Kolumne bei Townhall.com Valerie Plame hat auffliegen lassen geschah nichts. Erst als die CIA das amerikanische Justizministerium einschaltete und eine Untersuchung forderte, explodierte der Verrat aus dem Weissen Haus und wuchs sich in Windeseile zum Skandal aus. Der Zeitpunkt der Turbulenzen um Valerie Plame hätte für den Präsidenten schlechter nicht sein können: Seine Kriegspolitik im Irak geriet zu Hause just zu der Zeit massiv unter Beschuss.
Die 40 Jährige Valerie Plame, Mutter zweier Kinder, Ehefrau des Diplomaten Wilson und im Dienste der Central Intelligence Agency, bereiste als vermeintliche «Energie-Expertin» den Globus um da und dort Erkenntnisse für die CIA zu gewinnen. Mit Valerie Plame flog auch Brewster-Jennings & Associates auf, eine Tarnfirma der CIA, die der Agentin das notwendige Cover verschafft hatte. Ebenso auffliegen dürften zudem Agenten, die Plame angeworben hatte. "Jeder Geheimdienst auf der Welt wird jetzt erst mal schauen, wo Plame gewesen ist, wie oft sie eingereist ist und was sie getrieben hat", bewertet ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter die Geschwätzigkeit der Bush Mitarbeiter.
Jetzt ist eine Maschinerie von Anwälten über den Büchern um Auswege für den in arge Bedrängnis geratene Karl Rove zu finden. Einiges steht für Bush auf dem Spiel. Entweder das Hirn verlieren, oder eingestehen, dass er sich selber verloren hat. Russisch Roulette eben…
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sfux - 4. Aug, 21:07 Article 4065x read
Danke für den Artikel