Angela Merkel schreibt an Australiens Premier Tony Abbott: Danke, danke für die Vorschläge zur Lösung der Flüchtlingsfrage
Dr. Alexander von Paleske - 22..4. 2015 --- Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
Angela Merkel
Bundeskanzlerin der Bundesrepublik
Deutschland
Im Regierungsviertel 1
Berlin
An
Tony Abbott
Australischer Premier
Regierungspalais
Canberra
Australien
(Down Under)
Lieber Tony
,
ganz, ganz herzlichen Dank für Deine heutigen Vorschläge zur Lösung der Flüchtlingsfrage.
Wir sitzen beide ja im gleichen Boot – nein, nicht in einem Flüchtlingsboot, sondern politisch gesehen.
Ich und mein Freund Tony Abbott
Ihr Australier habt es ja geschafft, das Flüchtlingsproblem elegant zu entsorgen, indem ihr einfach die Leute nicht in Euer Land lasst, sondern sie in die unwirtliche Inselrepublik Papua-Neuguinea abschiebt, und dort jahrelang schmoren lasst, bis deren Einreiseanträge (abschlägig) beschieden werden. Der Regierung von Papua- Neuguinea habt ihr ja im Gegenzug grosszügige Entsorgungshilfe, äh, ich meine Entwicklungshilfe zugesagt.
Plakat der Regierung Australiens, verteilt in vielen Ländern Asiens. Soll potentielle Migranten abschrecken
Diesen Herrschaften aus Sri Lanka und anderswo werden so die Träume auf eine bessere Zukunft ausgetrieben..
Neue Ureinwohner
Zwar sind die Vorfahren von Euch Australiern ja selbst seinerzeit als Wirtschaftsflüchtlinge aus dem verarmten britischen Königreich gekommen, haben die Ureinwohner verjagt und in Homelands verfrachtet, mit Alkohol gefüttert, ihnen die Kinder weggenommen, aber das ist ja schon alles sehr lange her.
Ihr seid jetzt die neuen Ureinwohner, und habt deshalb das Recht zu bestimmen, wer überhaupt noch zu Euch darf. Sehr gut.
Ähnliches für uns
So etwas ähnliches schwebt mir auch für Europa vor.
So wie es im Moment läuft, kann es nicht weitergehen.
Mein Vorschlag, die Insel Lampedusa einfach zum europäischen Papua Neu-Guinea zu machen, wurde von den Italienern schroff abgelehnt. Die hätten ja die paar Fischer dort einfach zwangsumsiedeln können. Schade dass daraus nichts wurde. Stattdessen sehen sich die Italiener als so eine Art Durchgangslager an, wie seinerzeit Friedland an der Zonengrenze.
Nach vielen Bauchschmerzen haben wir von der CDU mittlerweile akzeptiert, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, aber nicht auf diese Weise. Wir brauchen Einwanderer, die in unseren Arbeitsmarkt heute und morgen passen, aber nicht diesen ungeregelten Zustrom.
Vorschlag aufgegriffen
Wir greifen daher Deinen Vorschlag auf. Ich bin der Meinung, Libyen könnte für Europa die Rolle spielen, die Papua Neu-Guinea für Euch spielt: de facto also Libyen von einem Durchgangslager zu einem Endlager zu machen.
Gute alte Zeit
Manchmal denke ich noch voller Wehmut an die Zeit zurück, als Muammar Gaddafis Küstenwache diese Boatpeople effektiv davon abhielt, die Reise über das Mittelmeer anzutreten.
Unser seinerzeitiger Plan, den arabischen Frühling in Libyen dort mit Waffengewalt zum Erfolg zu verhelfen, ist leider völlig in die Hose gegangen.
Das hat uns natürlich nicht nur Gaddafi prophezeit, sondern auch Islamkenner wie dieser Peter Scholl-Latour, aber der hatte sich erdreistet, uns Berliner Politiker in Sachen Arabismus als „Idioten“ abzustempeln. Von einem solchen Herrn konnten wir natürlich keinerlei Ratschläge annehmen.
Und mit einiger Wehmut denke ich daran, wie wir seinerzeit noch nach Libyen reisen konnten, um dem Grosseinkäufer westlicher Waren, Gaddafi, unsere Aufwartung zu machen. Zwar in einem Wüstenzelt, aber jetzt können wir wegen des dortigen Bürgerkriegs überhaupt nicht mehr dorthin reisen, und eine handlungsfähige Regierung gibt es – mit oder ohne Wüstenzelt – auch nicht mehr. Unsere Waren - abgesehen von Waffen - können wir auch nicht mehr dort losschlagen.
.....das waren noch Zeiten. Gerhard Schröder und Muammar Gaddafi im Wüstenzelt 2004
Ebenfalls in Syrien
Leider ist auch unser Ausflug in die Lüfte des arabisch-syrischen Demokratiefrühlings ebenfalls völlig in die Hose gegangen, weil dieser Assad sich einfach weigerte, zum Fruhlingsanfang zurückzutreten, und das Feld den Winter- Islamisten zu überlassen.
Stattdessen haben wir nicht nur Krieg, sondern auch noch 4 Millionen Flüchtlinge in der Türkei, die mittlerweile Europa als ihre zweite Heimat wählen, und über das Mittelmeer ihren Zelten in der Osttürkei entkommen wollen.
Grosser Plan
Unser grosser Plan, diesem Flüchtlings-Spuk ein Ende zu bereiten, besteht erst einmal darin, militärisch in Libyen erneut auf der Seite gemässigter Islamisten aus der Luft in die Kämpfe einzugreifen, um die Radikalislamisten und IS zu verjagen.
Nach Installierung einer neuen libyschen Regierung werden wir die libysche Küstenwache stellvertretend übernehmen, und die Fluchtbereiten so an der Seereise hindern.
Die dort gestrandeten Flüchtlinge werden wir dann in ein Flüchtlingslager in der libyschen Wüste einquartieren.
Enduring Fiefdom
Das 2. Libyen-Militär-Abenteuer lassen wir unter der Codenamen Enduring Fiefdom laufen. Als Begründung führen wir an, die Schleuserbanden müssten zügig zerschlagen werden, und da die sich in Libyen verschanzen, gehe dies eben nur über einen Militärschlag.
Nochmals, lieber Tony, vielen, vielen Dank für Deine guten Ratschläge
Deine Angela
Tod in Damaskus – Vier Jahre Krieg in Syrien
Schlachthaus Syrien – Chaospolitik des Westens
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Die Salafisten wollen an die Macht - oder: hat der Herbst des arabischen Frühlings schon begonnen, oder gar der Winter?
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Angela Merkel
Bundeskanzlerin der Bundesrepublik
Deutschland
Im Regierungsviertel 1
Berlin
An
Tony Abbott
Australischer Premier
Regierungspalais
Canberra
Australien
(Down Under)
Lieber Tony
,
ganz, ganz herzlichen Dank für Deine heutigen Vorschläge zur Lösung der Flüchtlingsfrage.
Wir sitzen beide ja im gleichen Boot – nein, nicht in einem Flüchtlingsboot, sondern politisch gesehen.
Ich und mein Freund Tony Abbott
Ihr Australier habt es ja geschafft, das Flüchtlingsproblem elegant zu entsorgen, indem ihr einfach die Leute nicht in Euer Land lasst, sondern sie in die unwirtliche Inselrepublik Papua-Neuguinea abschiebt, und dort jahrelang schmoren lasst, bis deren Einreiseanträge (abschlägig) beschieden werden. Der Regierung von Papua- Neuguinea habt ihr ja im Gegenzug grosszügige Entsorgungshilfe, äh, ich meine Entwicklungshilfe zugesagt.
Plakat der Regierung Australiens, verteilt in vielen Ländern Asiens. Soll potentielle Migranten abschrecken
Diesen Herrschaften aus Sri Lanka und anderswo werden so die Träume auf eine bessere Zukunft ausgetrieben..
Neue Ureinwohner
Zwar sind die Vorfahren von Euch Australiern ja selbst seinerzeit als Wirtschaftsflüchtlinge aus dem verarmten britischen Königreich gekommen, haben die Ureinwohner verjagt und in Homelands verfrachtet, mit Alkohol gefüttert, ihnen die Kinder weggenommen, aber das ist ja schon alles sehr lange her.
Ihr seid jetzt die neuen Ureinwohner, und habt deshalb das Recht zu bestimmen, wer überhaupt noch zu Euch darf. Sehr gut.
Ähnliches für uns
So etwas ähnliches schwebt mir auch für Europa vor.
So wie es im Moment läuft, kann es nicht weitergehen.
Mein Vorschlag, die Insel Lampedusa einfach zum europäischen Papua Neu-Guinea zu machen, wurde von den Italienern schroff abgelehnt. Die hätten ja die paar Fischer dort einfach zwangsumsiedeln können. Schade dass daraus nichts wurde. Stattdessen sehen sich die Italiener als so eine Art Durchgangslager an, wie seinerzeit Friedland an der Zonengrenze.
Nach vielen Bauchschmerzen haben wir von der CDU mittlerweile akzeptiert, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, aber nicht auf diese Weise. Wir brauchen Einwanderer, die in unseren Arbeitsmarkt heute und morgen passen, aber nicht diesen ungeregelten Zustrom.
Vorschlag aufgegriffen
Wir greifen daher Deinen Vorschlag auf. Ich bin der Meinung, Libyen könnte für Europa die Rolle spielen, die Papua Neu-Guinea für Euch spielt: de facto also Libyen von einem Durchgangslager zu einem Endlager zu machen.
Gute alte Zeit
Manchmal denke ich noch voller Wehmut an die Zeit zurück, als Muammar Gaddafis Küstenwache diese Boatpeople effektiv davon abhielt, die Reise über das Mittelmeer anzutreten.
Unser seinerzeitiger Plan, den arabischen Frühling in Libyen dort mit Waffengewalt zum Erfolg zu verhelfen, ist leider völlig in die Hose gegangen.
Das hat uns natürlich nicht nur Gaddafi prophezeit, sondern auch Islamkenner wie dieser Peter Scholl-Latour, aber der hatte sich erdreistet, uns Berliner Politiker in Sachen Arabismus als „Idioten“ abzustempeln. Von einem solchen Herrn konnten wir natürlich keinerlei Ratschläge annehmen.
Und mit einiger Wehmut denke ich daran, wie wir seinerzeit noch nach Libyen reisen konnten, um dem Grosseinkäufer westlicher Waren, Gaddafi, unsere Aufwartung zu machen. Zwar in einem Wüstenzelt, aber jetzt können wir wegen des dortigen Bürgerkriegs überhaupt nicht mehr dorthin reisen, und eine handlungsfähige Regierung gibt es – mit oder ohne Wüstenzelt – auch nicht mehr. Unsere Waren - abgesehen von Waffen - können wir auch nicht mehr dort losschlagen.
.....das waren noch Zeiten. Gerhard Schröder und Muammar Gaddafi im Wüstenzelt 2004
Ebenfalls in Syrien
Leider ist auch unser Ausflug in die Lüfte des arabisch-syrischen Demokratiefrühlings ebenfalls völlig in die Hose gegangen, weil dieser Assad sich einfach weigerte, zum Fruhlingsanfang zurückzutreten, und das Feld den Winter- Islamisten zu überlassen.
Stattdessen haben wir nicht nur Krieg, sondern auch noch 4 Millionen Flüchtlinge in der Türkei, die mittlerweile Europa als ihre zweite Heimat wählen, und über das Mittelmeer ihren Zelten in der Osttürkei entkommen wollen.
Grosser Plan
Unser grosser Plan, diesem Flüchtlings-Spuk ein Ende zu bereiten, besteht erst einmal darin, militärisch in Libyen erneut auf der Seite gemässigter Islamisten aus der Luft in die Kämpfe einzugreifen, um die Radikalislamisten und IS zu verjagen.
Nach Installierung einer neuen libyschen Regierung werden wir die libysche Küstenwache stellvertretend übernehmen, und die Fluchtbereiten so an der Seereise hindern.
Die dort gestrandeten Flüchtlinge werden wir dann in ein Flüchtlingslager in der libyschen Wüste einquartieren.
Enduring Fiefdom
Das 2. Libyen-Militär-Abenteuer lassen wir unter der Codenamen Enduring Fiefdom laufen. Als Begründung führen wir an, die Schleuserbanden müssten zügig zerschlagen werden, und da die sich in Libyen verschanzen, gehe dies eben nur über einen Militärschlag.
Nochmals, lieber Tony, vielen, vielen Dank für Deine guten Ratschläge
Deine Angela
Tod in Damaskus – Vier Jahre Krieg in Syrien
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onlinedienst - 22. Apr, 22:44 Article 2703x read