Annalena Baerbock: So läuft der Hase in der Neuen Deutschen Aussenpolitik-Welle (NDAW)
Dr. Alexander von Paleske — 27.8. 2023 —-
Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
Annalena Baerbock
Aussenministerin der Bundesrepublik Deutschland
Auswärtiges Amt
Am Werderschen Markt 46
BERLIN
Guten Tag Deutschland,
heute möchte ich Fortschritte der von mir kreierten weiblich-wertegeleiteten Neuen Deutschen Aussenpolitik-Welle (NDAW) vorstellen:
Das von mir angeordnete Abhängen des Bismarck-Gemäldes im Versammlungssaal des Auswärtigen Amtes, auch Bismarck-Zimmer, jetzt umbenannt in Saal der Deutschen Einheit, ist einer meiner ersten grossen Erfolge im Amt. Ich packe vieles an, hänge nicht nur Bilder ab.
Undiplomatie statt Diplomatie
Globale Undiplomatie ist mein nächstes grosses Projekt: Ich habe alle meine Botschafter in der Welt angewiesen, sich verstärkt, insbesondere über soziale Medien wie Twitter (X), öffentlich zu Wort zu melden:
- Als Botschafter sich der Bevölkerung mit „human touch“ vorzustellen und so Pluspunkte für sich und Deutschland zu sammeln.
- Deutschland als fremdenfreundliche blühende und weiter stark prosperierende Industrie-Nation darzustellen.
- Richtigstellen von Falsch- und Negativmeldungen über Deutschland in den jeweiligen Landesmedien.
- Oeffentliche Korrektur von Falschbeurteilungen Deutschlands oder Deutscher Politiker durch Landespolitiker.
- Misstände in den jeweiligen Ländern öffentlich anzuprangern (Korruption, Frauenunterdrueckung, Demokratiedefizite etc.), also nicht zu scheuen, sich in die Inneren Angelegenheiten dieser Länder aktiv einzumischen.Nur Böswillige wurde das als neokolonial bezeichnen.
Brauchen nicht mehr altbackene Diplomatie
Wir brauchen sie nicht mehr, diese diplomatische Zurückhaltung , das verschwiegene Vorsprechen in den jeweiligen Aussenministerien, um dort unsere Bedenken vorzubringen, Demarchen abzuliefern, oder Protestnoten zu überreichen. Das passt nicht mehr zu unserer Bedeutung in der Welt. Wir fahren schliesslich auch nicht mehr in einer Kutsche vierspännig dort vor.
Also nicht mehr ein(e) zurückhaltende, sich nicht in die Politik des Landes sich einmischende(r) Botschafter*in im herkömmlichen Sinn zu sein, der den Bundespräsidenten und die Bundesrepublik Deutschland vertritt, sondern wie ein strenger, lustiger, oder auch drohender PR- Agent aufzutreten.
Beispiele im SPIEGEL
Der SPIEGEL hat in seiner neuesten Ausgabe vom 26.8. 2023 ein paar hervorragende Beispiele für diese Twitter (X)- NDAW geliefert, und ich habe die jeweiligen Botschafter ermutigt, weiter auf diesem Pfad zielgerichtet voranzuschreiten. Zum NDAW-Koordinator hatte ich zunächst an einen BILD-Zeitungs-Redakteur gedacht, mich aber dann für den ehemaligen SPIEGEL-Mann Ralf Beste entschieden. Ein Prima Mann für diesen Job.
Gefahr von mehreren Seiten
Dieses mutige Vorgehen scheint mir umso notwendiger, als uns und unseren Freunden von der G7- Gruppe, der führenden westlichen Industrienationen, jetzt Gefahren von mehreren Seiten drohen: Die BRICS-Staaten (BRICser), Indien, China, Russland, Südafrika und Brasilien die 37% der Weltbevölkerung (G7 nur 11%), und 25% der Weltwirtschaftsleistung (G7: 33%) repräsentieren, fangen an, sich aktiv in die Weltpolitik einzumischen, wo wir Westler absolut bestimmend bleiben wollen.
Jetzt haben die BRICser auch noch 6 weitere Länder aufgenommen: Argentinien, Iran, Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Aethiopien und Aegypten, zusammen 46% der Weltbevölkerung und 37% der Weltwirtschaftsleistung. Mit grosser Verärgerung und Besorgnis habe ich diese Entwicklung zur Kenntnis genommen.
Das geht zu weit, zumal die BRICser sich auch noch in den Ukraine- Konflikt einmischen. wo sie nach unserer Auffassung nichts zu suchen haben, abgesehen davon: Russland als Aggressor zu bezeichnen und den sofortigen Rückzug russischer Truppen aus den besetzten Gebieten einschliesslich der Krim zu fordern.
Stören Frontbildung gegen Russland
Die BRICser wollen aber nicht verurteilen, sondern Verhandlungen mit Russlands Putin, um diesen Krieg zu beenden. Das kommt überhaupt nicht in Frage. Wir setzen voll auf eine militärische Niederlage Russlands. Für mich sind Verhandlungen mit diesem Aggressor Putin ausgeschlossen, den wollen wir verhaften, vor Gericht stellen und aburteilen lassen.
Die BRICser stören damit meine Bemühungen, eine weltweit einheitliche Front gegen Russland zusammenzubringen, insbesondere in der UN Generalversammlung und im UN Sicherheitsrat, wo all meine vielversprechenden bisherigen Bemühungen nun zu scheitern drohen.
Leider lässst sich diese Gruppe nicht mehr ignorieren, so wie früher die Bewegung der Blockfreien, die mit dem vorübergehenden Ende des Ost-West Konflikts auseinanderfiel, und die – anders als die BRICser heute – aus wirtschaftlichen Habenichtsen bestand.
Unser Ziel muss es es deshalb sein:
- diese BRICser auseinander zu divideren,
- die Mitglieder gegeneinander auszuspielen,
- Permanent Forderungen , Nachhilfeunterricht und Ermahnungen in Sachen Demokratie zu stellen bzw. zu erteilen, da fast alle BRICser von Autokraten regiert werden.
- Sie unter Druck zu setzen mit dem Drohmittel des Entzugs von Entwicklungshilfegeldern – soweit sie von diesen abhängig sind – auch wenn wegen der Waffenlieferungen an- und finanzielle Unterstützung für die Ukraine diese für die Entwicklungshilfe vorgesehenen Gelder ohnehin erheblich minimiert sind. Aber, wie im Falle Aethiopiens, kann ich ja mal mit ein paar tausend Kilogramm Milchpulver und Babynahrung im Gepäck vorbeischauen.
- mit aller Macht zu verhindern, dass die BRICser sich anschicken, eigene wirksame finanzielle Institutionen aufzubauen, und versuchen, dem US-Dollar als Leitwährung zunächst ernsthafte Konkurrenz zu machen, um ihn schliesslich ganz abzulösen.
Auf gutem Weg
Ich sehe meine weiblich-wertegeleitete Aussenpolitik, trotz dieser Herausforderungen, auf gutem Weg, zumal ich vor Sendungs- und Selbstbewusstsein nur so strotze.
Aber: Ich will abschliessend noch sagen, dass ich zwar mich parodierenden Spass verstehen, ihn aber nicht vertragen und ertragen kann. Deshalb werde ich konsequent alles bekämpfen, was mich und meine Person versucht der Lächerlichkeit preiszugeben,wie z.B. auf diesem Annalena-Parodie-Twitter (X) Account, wo ich in die Nähe von peinlichen Entgleisungen des ehemaligen trottteligen Präsidenten Heinrich Lübke (gleich geht‘s los= equal goes it loose) gebracht werde.
Herzliche Grüsse
Annalena Baerbock
Aussenministerin
Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
Annalena Baerbock
Aussenministerin der Bundesrepublik Deutschland
Auswärtiges Amt
Am Werderschen Markt 46
BERLIN
Guten Tag Deutschland,
heute möchte ich Fortschritte der von mir kreierten weiblich-wertegeleiteten Neuen Deutschen Aussenpolitik-Welle (NDAW) vorstellen:
Das von mir angeordnete Abhängen des Bismarck-Gemäldes im Versammlungssaal des Auswärtigen Amtes, auch Bismarck-Zimmer, jetzt umbenannt in Saal der Deutschen Einheit, ist einer meiner ersten grossen Erfolge im Amt. Ich packe vieles an, hänge nicht nur Bilder ab.
Undiplomatie statt Diplomatie
Globale Undiplomatie ist mein nächstes grosses Projekt: Ich habe alle meine Botschafter in der Welt angewiesen, sich verstärkt, insbesondere über soziale Medien wie Twitter (X), öffentlich zu Wort zu melden:
- Als Botschafter sich der Bevölkerung mit „human touch“ vorzustellen und so Pluspunkte für sich und Deutschland zu sammeln.
- Deutschland als fremdenfreundliche blühende und weiter stark prosperierende Industrie-Nation darzustellen.
- Richtigstellen von Falsch- und Negativmeldungen über Deutschland in den jeweiligen Landesmedien.
- Oeffentliche Korrektur von Falschbeurteilungen Deutschlands oder Deutscher Politiker durch Landespolitiker.
- Misstände in den jeweiligen Ländern öffentlich anzuprangern (Korruption, Frauenunterdrueckung, Demokratiedefizite etc.), also nicht zu scheuen, sich in die Inneren Angelegenheiten dieser Länder aktiv einzumischen.Nur Böswillige wurde das als neokolonial bezeichnen.
Brauchen nicht mehr altbackene Diplomatie
Wir brauchen sie nicht mehr, diese diplomatische Zurückhaltung , das verschwiegene Vorsprechen in den jeweiligen Aussenministerien, um dort unsere Bedenken vorzubringen, Demarchen abzuliefern, oder Protestnoten zu überreichen. Das passt nicht mehr zu unserer Bedeutung in der Welt. Wir fahren schliesslich auch nicht mehr in einer Kutsche vierspännig dort vor.
Also nicht mehr ein(e) zurückhaltende, sich nicht in die Politik des Landes sich einmischende(r) Botschafter*in im herkömmlichen Sinn zu sein, der den Bundespräsidenten und die Bundesrepublik Deutschland vertritt, sondern wie ein strenger, lustiger, oder auch drohender PR- Agent aufzutreten.
Beispiele im SPIEGEL
Der SPIEGEL hat in seiner neuesten Ausgabe vom 26.8. 2023 ein paar hervorragende Beispiele für diese Twitter (X)- NDAW geliefert, und ich habe die jeweiligen Botschafter ermutigt, weiter auf diesem Pfad zielgerichtet voranzuschreiten. Zum NDAW-Koordinator hatte ich zunächst an einen BILD-Zeitungs-Redakteur gedacht, mich aber dann für den ehemaligen SPIEGEL-Mann Ralf Beste entschieden. Ein Prima Mann für diesen Job.
Gefahr von mehreren Seiten
Dieses mutige Vorgehen scheint mir umso notwendiger, als uns und unseren Freunden von der G7- Gruppe, der führenden westlichen Industrienationen, jetzt Gefahren von mehreren Seiten drohen: Die BRICS-Staaten (BRICser), Indien, China, Russland, Südafrika und Brasilien die 37% der Weltbevölkerung (G7 nur 11%), und 25% der Weltwirtschaftsleistung (G7: 33%) repräsentieren, fangen an, sich aktiv in die Weltpolitik einzumischen, wo wir Westler absolut bestimmend bleiben wollen.
Jetzt haben die BRICser auch noch 6 weitere Länder aufgenommen: Argentinien, Iran, Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Aethiopien und Aegypten, zusammen 46% der Weltbevölkerung und 37% der Weltwirtschaftsleistung. Mit grosser Verärgerung und Besorgnis habe ich diese Entwicklung zur Kenntnis genommen.
Das geht zu weit, zumal die BRICser sich auch noch in den Ukraine- Konflikt einmischen. wo sie nach unserer Auffassung nichts zu suchen haben, abgesehen davon: Russland als Aggressor zu bezeichnen und den sofortigen Rückzug russischer Truppen aus den besetzten Gebieten einschliesslich der Krim zu fordern.
Stören Frontbildung gegen Russland
Die BRICser wollen aber nicht verurteilen, sondern Verhandlungen mit Russlands Putin, um diesen Krieg zu beenden. Das kommt überhaupt nicht in Frage. Wir setzen voll auf eine militärische Niederlage Russlands. Für mich sind Verhandlungen mit diesem Aggressor Putin ausgeschlossen, den wollen wir verhaften, vor Gericht stellen und aburteilen lassen.
Die BRICser stören damit meine Bemühungen, eine weltweit einheitliche Front gegen Russland zusammenzubringen, insbesondere in der UN Generalversammlung und im UN Sicherheitsrat, wo all meine vielversprechenden bisherigen Bemühungen nun zu scheitern drohen.
Leider lässst sich diese Gruppe nicht mehr ignorieren, so wie früher die Bewegung der Blockfreien, die mit dem vorübergehenden Ende des Ost-West Konflikts auseinanderfiel, und die – anders als die BRICser heute – aus wirtschaftlichen Habenichtsen bestand.
Unser Ziel muss es es deshalb sein:
- diese BRICser auseinander zu divideren,
- die Mitglieder gegeneinander auszuspielen,
- Permanent Forderungen , Nachhilfeunterricht und Ermahnungen in Sachen Demokratie zu stellen bzw. zu erteilen, da fast alle BRICser von Autokraten regiert werden.
- Sie unter Druck zu setzen mit dem Drohmittel des Entzugs von Entwicklungshilfegeldern – soweit sie von diesen abhängig sind – auch wenn wegen der Waffenlieferungen an- und finanzielle Unterstützung für die Ukraine diese für die Entwicklungshilfe vorgesehenen Gelder ohnehin erheblich minimiert sind. Aber, wie im Falle Aethiopiens, kann ich ja mal mit ein paar tausend Kilogramm Milchpulver und Babynahrung im Gepäck vorbeischauen.
- mit aller Macht zu verhindern, dass die BRICser sich anschicken, eigene wirksame finanzielle Institutionen aufzubauen, und versuchen, dem US-Dollar als Leitwährung zunächst ernsthafte Konkurrenz zu machen, um ihn schliesslich ganz abzulösen.
Auf gutem Weg
Ich sehe meine weiblich-wertegeleitete Aussenpolitik, trotz dieser Herausforderungen, auf gutem Weg, zumal ich vor Sendungs- und Selbstbewusstsein nur so strotze.
Aber: Ich will abschliessend noch sagen, dass ich zwar mich parodierenden Spass verstehen, ihn aber nicht vertragen und ertragen kann. Deshalb werde ich konsequent alles bekämpfen, was mich und meine Person versucht der Lächerlichkeit preiszugeben,wie z.B. auf diesem Annalena-Parodie-Twitter (X) Account, wo ich in die Nähe von peinlichen Entgleisungen des ehemaligen trottteligen Präsidenten Heinrich Lübke (gleich geht‘s los= equal goes it loose) gebracht werde.
Herzliche Grüsse
Annalena Baerbock
Aussenministerin
onlinedienst - 28. Aug, 08:57 Article 761x read