Argentinien: Die "Geierfonds" stehen vor dem Ziel
Dr. Alexander von Paleske --- 21.2. 2016-- Gestern lief die folgende Nachricht über den Ticker:
Argentinien könnte schon bald die Rückkehr an die internationalen Finanzmärkte gelingen. Ein US-Gericht kündigte am Freitag an, sich auf die Aufhebung einer einstweiligen Verfügung vorzubereiten, die Argentinien bislang den Weg an die Kapitalmärkte versperrt hatte. Richter Thomas Griesa vom US-Distriktgericht schrieb, die bisherige Einschränkung Argentiniens sei nicht länger aufrecht zu erhalten. Er reagierte damit auf die bisher erzielte Einigung des Landes mit einigen Gläubigern über die Rückzahlung von Altschulden.“
Kaufe billigst und treibe teuerst ein
US Hedgefonds hatten Schuldenpapiere, als sich die finanziellen Schwierigkeiten Argentiniens abzeichneten, zum vergleichsweise lächerlichen Betrag aufgekauft.
Argentinien einigte sich mit der weit überwiegenden Mehrheit der Gläubiger auf weitgehende Forderungsverzichte.
Nicht mit uns
Die US-"Geierfonds" stimmten einem Verzicht natürlich nicht zu, sondern verklagten Argentinien auf volle Zahlung. Riesenprofite winkten.
Das Prinzip der "Geierfonds" ist also immer das gleiche: Billig Schuldtitel gegen Dritte-Welt- und Schwellenländer einkaufen, abwarten, dann hoch einklagen, oftmals vor mehreren Gerichten weltweit, vornehmlich jedoch in den USA, so rechtlich möglich, mit Hilfe einer Phalanx von Anwaltsfirmen.
Geld spielt da keine Rolle, denn Riesenprofite winken: im Falle des Obsiegens bis zu 1000%.
So auch im Falle Argentiniens: Eine Gruppe von „Investoren“ – allen voran der US-Hedgefonds Elliott aber auch der NML Capital- - Hedgefond des US Spekulationsmilliardärs und spendablen Freundes der republikanischen Partei, Paul Singer, sowie der Aurelius- Capital-Management-Fond verklagten Argentinien vor US-Gerichten, die den Klägern – wie zu Erwarten -Recht gaben.
Paul Singer - Spekulationsmilliardär und Geierfond-Betreiber ......reich durch Armut.
Der Prozess ging bis hin zum Obersten Gericht der USA. Die Anleihe war in US Dollar, und damit US-Gerichte zuständig.
Als "Terroristen" bezeichnet
Die argentinische Präsidentin Christina Kirchner hatte sich der Rückzahlung der Schulden widersetzt, und die Investoren sogar als "Terroristen" bezeichnet.
Die Folge: Argentinien war der Weg an die internationalen Finanzmärkte versperrt.
Kirchners Nachfolger Mauricio Macri suchte hingegen eine Einigung mit den "Geierfonds" und schaltete einen Vermittler namens Daniel Pollock ein.
Mauricio Macri ......Blechen an die "Geierfonds".
Warmer Regen aus Lateinamerika
Nun also sollen die Dollars fliessen, in die tiefen Taschen der US-Hedgefonds.
Milliardenbeträge soll Argentinien zahlen, den vollen Nennwert der Anleihen. Nur bei den Zinsen soll es einen Nachlass geben 50% statt 100%.
Argentinien bot insgesamt 6 Milliarden US Dollar an - statt der von den "Geierfonds" geforderten geforderten 9 Milliarden.
Jetzt kann bei Milliardär Paul Singer & Co die Ladenkasse so richtig klingeln, für Argentinien hingegen eher das Armenglöckchen läuten.
"Geierfonds" im Rückblick
Der Spekulant Paul Singer startete mit diesem erbärmlichen Geschäftszweig im Jahre 1996. Flankierend flossen Spenden an die Republikanische Partei der USA, wohl auch um das Geschäftsumfeld günstig zu gestalten, und notfalls sich der Hilfe des US- Aussenministeriums zu vergewissern, zumindest aber zu verhindern, dass Politiker seinen unheiligen Geschäften in die Quere kommen.
1996 ging es los mit peruanischen Anleihen, die Singer für 11 Millionen einkaufte und dann auf volle Höhe einklagte. Glatte 55 Millionen US Dollar landeten nach Prozessen in seinem Säckel.
Da kommt Freude auf - bei den "Geiern" - während die betroffenen Länder im Staatshaushalt kürzen müssen, z.B. im Gesundheitswesen .
Andere Länder, dieselben "Geier"
Andere Länder, an denen sich "Geierfonds" mästeten:
- Kongo Brazzaville: Für 11 Millionen US Dollar eingekauft, für 400 Millionen Dollar eingeklagt
- Demokratische Republik Kongo: Für 10 Millionen eingekauft, 100 Millionen eingeklagt
- Sambia: für 1 Million eingekauft, für 15 Millionen eingeklagt
Dass diesem Geschäftszweig, der aus dem Elend Dritter- Welt Länder Riesenprofite schlägt, das Handwerk gelegt wird, ist kaum zu erwarten – jedenfalls nicht in den USA.
US-Geierfonds gewinnen Prozess gegen argentinischen Staat – mit katastrophalen Folgen
Die Geierfonds klagen zur Kasse – diesmal gegen die Demokratische Republik Kongo (DRC)
Geierfonds plündern Länder der Dritten Welt
Sambia muss an Geierfond 15 Millionen US Dollar bezahlen.
Argentinien könnte schon bald die Rückkehr an die internationalen Finanzmärkte gelingen. Ein US-Gericht kündigte am Freitag an, sich auf die Aufhebung einer einstweiligen Verfügung vorzubereiten, die Argentinien bislang den Weg an die Kapitalmärkte versperrt hatte. Richter Thomas Griesa vom US-Distriktgericht schrieb, die bisherige Einschränkung Argentiniens sei nicht länger aufrecht zu erhalten. Er reagierte damit auf die bisher erzielte Einigung des Landes mit einigen Gläubigern über die Rückzahlung von Altschulden.“
Kaufe billigst und treibe teuerst ein
US Hedgefonds hatten Schuldenpapiere, als sich die finanziellen Schwierigkeiten Argentiniens abzeichneten, zum vergleichsweise lächerlichen Betrag aufgekauft.
Argentinien einigte sich mit der weit überwiegenden Mehrheit der Gläubiger auf weitgehende Forderungsverzichte.
Nicht mit uns
Die US-"Geierfonds" stimmten einem Verzicht natürlich nicht zu, sondern verklagten Argentinien auf volle Zahlung. Riesenprofite winkten.
Das Prinzip der "Geierfonds" ist also immer das gleiche: Billig Schuldtitel gegen Dritte-Welt- und Schwellenländer einkaufen, abwarten, dann hoch einklagen, oftmals vor mehreren Gerichten weltweit, vornehmlich jedoch in den USA, so rechtlich möglich, mit Hilfe einer Phalanx von Anwaltsfirmen.
Geld spielt da keine Rolle, denn Riesenprofite winken: im Falle des Obsiegens bis zu 1000%.
So auch im Falle Argentiniens: Eine Gruppe von „Investoren“ – allen voran der US-Hedgefonds Elliott aber auch der NML Capital- - Hedgefond des US Spekulationsmilliardärs und spendablen Freundes der republikanischen Partei, Paul Singer, sowie der Aurelius- Capital-Management-Fond verklagten Argentinien vor US-Gerichten, die den Klägern – wie zu Erwarten -Recht gaben.
Paul Singer - Spekulationsmilliardär und Geierfond-Betreiber ......reich durch Armut.
Der Prozess ging bis hin zum Obersten Gericht der USA. Die Anleihe war in US Dollar, und damit US-Gerichte zuständig.
Als "Terroristen" bezeichnet
Die argentinische Präsidentin Christina Kirchner hatte sich der Rückzahlung der Schulden widersetzt, und die Investoren sogar als "Terroristen" bezeichnet.
Die Folge: Argentinien war der Weg an die internationalen Finanzmärkte versperrt.
Kirchners Nachfolger Mauricio Macri suchte hingegen eine Einigung mit den "Geierfonds" und schaltete einen Vermittler namens Daniel Pollock ein.
Mauricio Macri ......Blechen an die "Geierfonds".
Warmer Regen aus Lateinamerika
Nun also sollen die Dollars fliessen, in die tiefen Taschen der US-Hedgefonds.
Milliardenbeträge soll Argentinien zahlen, den vollen Nennwert der Anleihen. Nur bei den Zinsen soll es einen Nachlass geben 50% statt 100%.
Argentinien bot insgesamt 6 Milliarden US Dollar an - statt der von den "Geierfonds" geforderten geforderten 9 Milliarden.
Jetzt kann bei Milliardär Paul Singer & Co die Ladenkasse so richtig klingeln, für Argentinien hingegen eher das Armenglöckchen läuten.
"Geierfonds" im Rückblick
Der Spekulant Paul Singer startete mit diesem erbärmlichen Geschäftszweig im Jahre 1996. Flankierend flossen Spenden an die Republikanische Partei der USA, wohl auch um das Geschäftsumfeld günstig zu gestalten, und notfalls sich der Hilfe des US- Aussenministeriums zu vergewissern, zumindest aber zu verhindern, dass Politiker seinen unheiligen Geschäften in die Quere kommen.
1996 ging es los mit peruanischen Anleihen, die Singer für 11 Millionen einkaufte und dann auf volle Höhe einklagte. Glatte 55 Millionen US Dollar landeten nach Prozessen in seinem Säckel.
Da kommt Freude auf - bei den "Geiern" - während die betroffenen Länder im Staatshaushalt kürzen müssen, z.B. im Gesundheitswesen .
Andere Länder, dieselben "Geier"
Andere Länder, an denen sich "Geierfonds" mästeten:
- Kongo Brazzaville: Für 11 Millionen US Dollar eingekauft, für 400 Millionen Dollar eingeklagt
- Demokratische Republik Kongo: Für 10 Millionen eingekauft, 100 Millionen eingeklagt
- Sambia: für 1 Million eingekauft, für 15 Millionen eingeklagt
Dass diesem Geschäftszweig, der aus dem Elend Dritter- Welt Länder Riesenprofite schlägt, das Handwerk gelegt wird, ist kaum zu erwarten – jedenfalls nicht in den USA.
US-Geierfonds gewinnen Prozess gegen argentinischen Staat – mit katastrophalen Folgen
Die Geierfonds klagen zur Kasse – diesmal gegen die Demokratische Republik Kongo (DRC)
Geierfonds plündern Länder der Dritten Welt
Sambia muss an Geierfond 15 Millionen US Dollar bezahlen.
onlinedienst - 21. Feb, 16:04 Article 3496x read