Clearstream–Prozess in Frankreich oder: Die Schlammschlacht geht weiter
Dr. Alexander von Paleske - Es ist Zeit nachzuschauen, was sich in dem Gossenprozess, auch Jahrhundertprozess genannt, weiter getan hat.
Ex-Premier Dominique de Villepin beteuerte gestern erneut seine Unschuld, wortreich und eindringlich, diesmal nicht vor dem Gerichtsgebäude sondern im Gerichtssaal. Nicolas Sarkozy, seines Zeichens gelernter Jurist, schenkte aber den Beteuerungen des Dominique de Villepin offenbar keinen Glauben und hat stattdessen zu einem weiteren Schlag ausgeholt.
Sarkozy ist in dem Prozess ja auch Nebenkläger, gleichzeitig Präsident aller Franzosen, und wir staunen, wie fabelhaft er diese Rollen unter einen Hut bringt. Jetzt hat er sich offensichtlich auch gleich noch zum Gerichtsvorsitzenden bestellt.
Das Gericht hat noch nicht einmal mit der Zeugenvernehmung begonnen, da erklärte Präsident Sarkozy in einer Fernsehansprache die Angeklagten schon für schuldig. Und anders als in einem normalen Strafprozess hat er vor seinem nunmehrigen Schuldspruch bereits die Strafe verkündet: „Am Fleischerhaken aufhängen“.
Diese Ruck-Zuck Vorgehensweise und Multifunktionalität des Präsidenten und Juristen wird sicherlich auf grosses Verständnis stossen. Sarkozy weiss, wie teuer heutzutage die Strafprozesse sind.
Angesichts der Milliarden, die in den Bankensektor gepumpt wurden, muss man einfach auf die Kostenbremse drücken. Gewaltenteilung hin, Gewaltenteilung her. Schliesslich hat die französische Geschichte ja erfolgreiche Beispiele parat, z.B. Monarch Ludwig der XIV, wie gut das funktioniert: L'état, c'est moi. Genau.
Vielleicht dürfen wir dann bald mit Stellenanzeigen für Hofmarschälle, Hofschranzen und Mätressen rechnen
Da war der ehemalige Kanzler Schröder in Deutschland ja vergleichsweise harmlos. Der sagte nur öfter mal basta, dabei bliebs.
De bello gallico – Fortsetzung darf erwartet werden.
Frankreich: Jahrhundertprozess und Liebesnovelle
Clearstream ein Megaskandal in Frankreich
Elf – oder Sprit für Bestechungen im Grossformat
Ex-Premier Dominique de Villepin beteuerte gestern erneut seine Unschuld, wortreich und eindringlich, diesmal nicht vor dem Gerichtsgebäude sondern im Gerichtssaal. Nicolas Sarkozy, seines Zeichens gelernter Jurist, schenkte aber den Beteuerungen des Dominique de Villepin offenbar keinen Glauben und hat stattdessen zu einem weiteren Schlag ausgeholt.
Sarkozy ist in dem Prozess ja auch Nebenkläger, gleichzeitig Präsident aller Franzosen, und wir staunen, wie fabelhaft er diese Rollen unter einen Hut bringt. Jetzt hat er sich offensichtlich auch gleich noch zum Gerichtsvorsitzenden bestellt.
Das Gericht hat noch nicht einmal mit der Zeugenvernehmung begonnen, da erklärte Präsident Sarkozy in einer Fernsehansprache die Angeklagten schon für schuldig. Und anders als in einem normalen Strafprozess hat er vor seinem nunmehrigen Schuldspruch bereits die Strafe verkündet: „Am Fleischerhaken aufhängen“.
Diese Ruck-Zuck Vorgehensweise und Multifunktionalität des Präsidenten und Juristen wird sicherlich auf grosses Verständnis stossen. Sarkozy weiss, wie teuer heutzutage die Strafprozesse sind.
Angesichts der Milliarden, die in den Bankensektor gepumpt wurden, muss man einfach auf die Kostenbremse drücken. Gewaltenteilung hin, Gewaltenteilung her. Schliesslich hat die französische Geschichte ja erfolgreiche Beispiele parat, z.B. Monarch Ludwig der XIV, wie gut das funktioniert: L'état, c'est moi. Genau.
Vielleicht dürfen wir dann bald mit Stellenanzeigen für Hofmarschälle, Hofschranzen und Mätressen rechnen
Da war der ehemalige Kanzler Schröder in Deutschland ja vergleichsweise harmlos. Der sagte nur öfter mal basta, dabei bliebs.
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onlinedienst - 30. Sep, 22:40 Article 5305x read