Credit Default Swaps - Banken verschärfen die Krise in Griechenland
Dr. Alexander von Paleske -- Die Banken decken sich zur Zeit mit Credit Default Swaps ein, nicht mit irgendwelchen Credit Default Swaps, sondern solchen, welche die Anleihen für Griechenland absichern. Das ist vergleichbar einer Lebensversicherung auf einen Menschen, der an einer tödlichen Krankheit leidet. Ein sehr aussichtsreiches Bombengeschäft.
Credit Default Swaps sind aber einer der grössten Mitverursacher der Weltfinanzkrise im Jahre 2008.Wir hatten bereits im Juni 2008, also drei Monate vor deren Ausbruch in einem längeren Artikel davor gewarnt.
Daher, aus gegebenem Anlass, zunächst noch ein Blick auf diese „finanziellen Massenvernichtungswaffen“, wie der US-Investor Warren Buffet sie bereits im Jahre 2002 nannte.
Swaps, oder wie man mit Wetten Geld macht
Es handelt sich bei diesen Finanzprodukten um eine Kombination aus traditionellem Bankgeschäft, nämlich dem Ausleihen von Geld, einer Versicherung, in diesem Fall eine Versicherung gegen den Ausfall des Kredits, und einem Wettbüro wie bei einem Pferderennen oder einem Hunderennen, wobei auf ein Ereignis gewettet wird, nämlich dass das Pferd A oder der Hund B gewinnt.
Das traditionelle Bankgeschäft
Um sich gegen die Fäulnis von Krediten, die ja im Riskobereich der Bank lagen, abzusichern, unterhielten die Banken bis Anfang der 90er Jahre aufwändige Kreditabteilungen, die sich der Mühe unterziehen mussten, die Bonität der Kredit nachfragenden Kunden zu prüfen, um damit zweifelhafte Kunden auszuschliessen bzw. grosse Risiken so weit wie möglich zu mindern. Das war bei Kleinkunden recht einfach, mit Hilfe einer Auskunftei, Schufa genannt, bei Grosskunden musste schon ein genauer Blick in die Bücher geworfen werden, bis dann schliesslich die grüne oder rote Lampe aufleuchtete.
Offenbar war das war nun für viele Banken viel zu aufwändig, also weg damit. Die Abteilungen der Banken, die sich mit der Kreditwürdigkeit von Kunden beschäftigen, wurden bis zur Unkenntlichkeit verkleinert, stattdessen her mit einer Versicherung gegen die Fäulnis von Krediten. Und wie bei den Subprime Hypotheken wurden überhaupt keine bzw. völlig ungenügende Prüfungen der Objekte, der Zahlungsfähigkeit der Kunden etc. vorgenommen.
War ja alles – hoffentlich – versichert
Damit wurde der natürliche Teil des Bankgeschäfts völlig auf den Kopf gestellt, denn es ist ja gerade die Bank, welche die Risiken des Ausfalls eines Kredits als Teil ihres Geschäftsbetriebes tragen muss, genau so wie jede Firma das Risiko von Verlustgeschäften bis hin zum Konkurs trägt, und sich nicht dagegen versichern kann.
Für diese neuartige „Versicherung zur Kreditabsicherung“ in den 90er Jahren von den Banken erfunden und hochtrabend „Credit Default Swaps“ genannt, muss die Bank an eine „Versicherung“ zahlen, und zwar dauerhaft, halbjährlich oder vierteljährlich, und diese Versicherung ist meistens wieder eine Bank oder, wie in den USA vor der Weltfinanzkrise, der Versicherer AIG.
Aber nicht wie bei einer normalen Versicherung mit einem Versicherungsvertrag, sondern durch Ausstellung eines Wettscheins, der damit handelbar wird. Die kreditgewährende Bank ist das Kreditrisiko los, es hatte sich, wie durch einen Zauberstab berührt, in ein Zockerpapier verwandelt.
Das Ergebnis 40% der von den Banken vergebenen Kredite gingen damals als Resultat an nicht kreditwürdige Kreditnehmer, wie die Ratingagentur Fitch ermittelte. Im Jahre 2002 waren es erst 8%.
Verantwortungslosigkeit der Banken ein anderes Wort dafür.
Topp die Wette gilt
Ich, der Kreditgeber zahle die Prämien und Du, der Versicherer hoffst, dass das Ereignis, nämlich die Fäule des Kredits nicht eintritt. Und ich bekomme von Dir, falls das Ereignis eintritt, die Versicherungssumme.
Da diese Risiken von keiner normalen Versicherung übernommen worden wären, denn die Summen wären einfach nicht mehr versicherbar, geht die Sache nur so lange gut, wie sich die Schadensfälle, sprich Pleiten, in sehr geringem Rahmen bewegen. Sobald sich aber die Pleiten über einem gewissen Rahmen bewegen, bricht das ganze System zusammen. Und genau das geschah in der Weltfianzkrise, wobei insbesondere dann die AIG betroffen war und der Staat mit Riesenkrediten einspringen musste, denn die AIG war technisch pleite, und nicht nur AIG.
Im normalen Versicherungsgeschäft schützen sich Versicherungen bei Massenschadensfällen durch eine Rückversicherung bei einer Rückversicherungsgesellschaft, z.B. Münchener Rück, die gibt es aber bei diesen Swaps nicht und kann es auch gar nicht geben, da es schon eine traditionelle Versicherung selbst nicht gibt. Stattdessen gibt es dann Rückversicherungsswaps, also ein Swap auf einen Swap.
Es geht ein Zockerpapier auf Reisen
Nun sind wir beim dritten Teil des Swapgeschäftes angekommen, nämlich der Zockerei.
Diese Swaps sind handelbar, und deren Bewertung ändert sich täglich, das wäre bei einer Lebensversicherung so, als hinge deren Bewertung davon ab, ob der Versicherte gerade in einer Lebenskrise sich befindet, das Rauchen angefangen, bzw. aufgegeben hat..... Insofern ähneln die Swaps wieder Aktienkursen, die sich ja auch täglich andern, nur dass hinter Aktien Gesellschaften stehen, die produzieren oder Dienstleistungen erbringen. Hinter den Swaps steht aber nur ein sogenanntes Risiko, sonst nichts.
Und weil heute das traditionelle Bankgeschäft ja angeblich nicht genug einbringt, sondern erst die Zockerei, feiner ausgedrückt als Investmentbanking, wird gezockt, was das Zeug hält, auch nach der Weltfinanzkrise. Und die Investmentbanker müssen natürlich mit satten Boni fürstlich entlohnt werden - für solch harte Arbeit..
Mittlerweile war in der Swap-Abteilung des „Casinobetriebs“ Investmentbanking, vor der Weltfianzkrise die unvorstellbare Summe von 62.000 Millarden Dollar angekommen (62.000.000.000.000,--), das ist, wie die ZEIT seinerzeit schrieb, doppelt so viel wie der Aktienwert von 2500 Unternehmen, die an der New Yorker Börse gelistet sind.
Jetzt, nach der Weltfinanzkrise, befindet sich in der Abteilung „Derivate“ immer noch die unvorstellbare Summe von 50.000 Milliarden US Dollar.
.
Auf den Konkurs spekuliert
Diese Swap-Risikopapiere lassen sich beliebig vermehren, sodass im Endeffekt die Auszahlungssumme im Falle des Konkurses einer Firma massiv höher liegen kann, als der Konkurs selbst an Miesen mit sich bringt.
Im normalen Versicherungsgeschäft ist das als „Überversicherung“ verboten. Beim Swapsen gelten andere Gesetze, bzw. gar keine.
Als der US Auto-Zulieferer Delphi seinerzeit in Konkurs ging, da betrugen, wie die ZEIT berichtete, die Konkursausfallkredite rund 5 Milliarden Dollar, die versicherte Gesamtkreditsumme aber 25 Milliarden Dollar - Casinobetrieb pur.
Das Swaps Gebäude – Ein Tollhaus
So genannte Hedge Fonds, oftmals Käufer dieser Credit Default Swaps, aber auch Banken mit grossen Casinoabteilungen, vornehm ausgedrückt als Investmentabteilungen, haben nicht selten ein brennendes Interesse daran, arbeiten gelegentlich auch darauf hin, dass der „Versicherungsfall“ eintritt, also eine Firma z.B.oder gar ein ganzer Staat bankrott geht, um dann die Versicherungssumme zu kassieren.
Im normalen bürgerlichen Leben zieht das „Herbeiführen des Versicherungsfalls“ die Leistungsfreiheit des Versicherers . gemäss Paragraph 81 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) nach sich, aber, wie gesagt, beim Swapsen gelten ganz andere Gesetze: Wild West–Gesetze.
Z.B. Griechenland
Und genau das sehen wir nun im Fall Griechenlands. Die Credit Default Swaps auf griechische Staatsanleihen steigen im Wert, weil der Staatsbankrott Griechenlands, bzw. das Nichtbedienen der Statsanleihen, wahrscheinlicher wird.
Also decken sich die Banken mit diesen Swaps ein, insbesondere natürlich Goldman Sachs, der einstmals auch der US-Notenbankchef Ben Bernanke angehörte und wohl auch die Deutsche Bank, die das abstreitet , und dann noch Credit Suisse, UBS, Societe Generale, BNP Paribas.
Da somit die Kosten für die von Griechenland benötigten Kredite weiter steigen, die Absicherungen laufen ja über Credit Swaps und die steigen munter weiter in die Höhe, weil das Risiko der Fäulnis des Kredits steigt, gibt es kaum noch Kredite für Griechenland.
Die Banker, in deren Besitz sich derartige Swaps befinden, hoffen auf den Staatsbankrott, weniger allerdings die Commerzbank, denn deren Tochter Eurohypo hat jede Menge Griechenlandanleihen in den Tresoren und schon gar nicht die Pleitebank Hypo Real Estate, auch diese mit Griechenlandanleihen gut eingedeckt.
Obwohl Frau Merkel im September 2008 nach Ausbruch der Weltfinanzkrise Privatunterricht durch Deutschbanker Josef Ackermann erhielt, und dabei auch über die toxischen (Herr Ackermann würde eher sagen segensreichen) Credit Default Swaps aufgeklärt wurde, ist bisher nichts unternommen worden, um diese Zug um Zug zu verbieten oder wenigstens unter Kontrolle zu halten. Nicht einmal über Clearinghäuser müssen sie laufen, sondern werden nach wie vor unkontrolliert über den Tresen gehandelt.
Die nächste Krise kommt bestimmt
Und so ist die nächste Finanzkrise eigentlich wohl nur eine Frage der Zeit, Griechenland macht da offenbar nur den Anfang.
In der Warteschlange stehen schon Irland, Spanien und Italien.
Den anderen EU Staaten, insbesondere Deutschland, bleibt gar nichts anderes übrig, sie müssen Griechenland weiter kreditwürdig halten, notfalls durch Kreditgarantien.
Gleichzeitig will man aber den Einsatz so gering wie möglich halten. Also werden Griechenland die Daumenschrauben angelegt und dann angezogen. Die Griechen sollen die Zeche bezahlen. Dass die sich dagegen wehren, ist nur allzu verständlich.
Wie sagte doch Warren Buffett: Mit den Credit Default Swaps ist es wie mit der Hölle, man kommt leicht hinein, aber nur schwer wieder heraus.
Frau Merkel und ihre Crew haben noch nicht einmal den Einstieg in den Ausstieg begonnen. Die streiten sich stattdessen darüber, wie man den Hartz IV Empfängern am besten das Fell über die Ohren ziehen kann.
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Daher, aus gegebenem Anlass, zunächst noch ein Blick auf diese „finanziellen Massenvernichtungswaffen“, wie der US-Investor Warren Buffet sie bereits im Jahre 2002 nannte.
Swaps, oder wie man mit Wetten Geld macht
Es handelt sich bei diesen Finanzprodukten um eine Kombination aus traditionellem Bankgeschäft, nämlich dem Ausleihen von Geld, einer Versicherung, in diesem Fall eine Versicherung gegen den Ausfall des Kredits, und einem Wettbüro wie bei einem Pferderennen oder einem Hunderennen, wobei auf ein Ereignis gewettet wird, nämlich dass das Pferd A oder der Hund B gewinnt.
Das traditionelle Bankgeschäft
Um sich gegen die Fäulnis von Krediten, die ja im Riskobereich der Bank lagen, abzusichern, unterhielten die Banken bis Anfang der 90er Jahre aufwändige Kreditabteilungen, die sich der Mühe unterziehen mussten, die Bonität der Kredit nachfragenden Kunden zu prüfen, um damit zweifelhafte Kunden auszuschliessen bzw. grosse Risiken so weit wie möglich zu mindern. Das war bei Kleinkunden recht einfach, mit Hilfe einer Auskunftei, Schufa genannt, bei Grosskunden musste schon ein genauer Blick in die Bücher geworfen werden, bis dann schliesslich die grüne oder rote Lampe aufleuchtete.
Offenbar war das war nun für viele Banken viel zu aufwändig, also weg damit. Die Abteilungen der Banken, die sich mit der Kreditwürdigkeit von Kunden beschäftigen, wurden bis zur Unkenntlichkeit verkleinert, stattdessen her mit einer Versicherung gegen die Fäulnis von Krediten. Und wie bei den Subprime Hypotheken wurden überhaupt keine bzw. völlig ungenügende Prüfungen der Objekte, der Zahlungsfähigkeit der Kunden etc. vorgenommen.
War ja alles – hoffentlich – versichert
Damit wurde der natürliche Teil des Bankgeschäfts völlig auf den Kopf gestellt, denn es ist ja gerade die Bank, welche die Risiken des Ausfalls eines Kredits als Teil ihres Geschäftsbetriebes tragen muss, genau so wie jede Firma das Risiko von Verlustgeschäften bis hin zum Konkurs trägt, und sich nicht dagegen versichern kann.
Für diese neuartige „Versicherung zur Kreditabsicherung“ in den 90er Jahren von den Banken erfunden und hochtrabend „Credit Default Swaps“ genannt, muss die Bank an eine „Versicherung“ zahlen, und zwar dauerhaft, halbjährlich oder vierteljährlich, und diese Versicherung ist meistens wieder eine Bank oder, wie in den USA vor der Weltfinanzkrise, der Versicherer AIG.
Aber nicht wie bei einer normalen Versicherung mit einem Versicherungsvertrag, sondern durch Ausstellung eines Wettscheins, der damit handelbar wird. Die kreditgewährende Bank ist das Kreditrisiko los, es hatte sich, wie durch einen Zauberstab berührt, in ein Zockerpapier verwandelt.
Das Ergebnis 40% der von den Banken vergebenen Kredite gingen damals als Resultat an nicht kreditwürdige Kreditnehmer, wie die Ratingagentur Fitch ermittelte. Im Jahre 2002 waren es erst 8%.
Verantwortungslosigkeit der Banken ein anderes Wort dafür.
Topp die Wette gilt
Ich, der Kreditgeber zahle die Prämien und Du, der Versicherer hoffst, dass das Ereignis, nämlich die Fäule des Kredits nicht eintritt. Und ich bekomme von Dir, falls das Ereignis eintritt, die Versicherungssumme.
Da diese Risiken von keiner normalen Versicherung übernommen worden wären, denn die Summen wären einfach nicht mehr versicherbar, geht die Sache nur so lange gut, wie sich die Schadensfälle, sprich Pleiten, in sehr geringem Rahmen bewegen. Sobald sich aber die Pleiten über einem gewissen Rahmen bewegen, bricht das ganze System zusammen. Und genau das geschah in der Weltfianzkrise, wobei insbesondere dann die AIG betroffen war und der Staat mit Riesenkrediten einspringen musste, denn die AIG war technisch pleite, und nicht nur AIG.
Im normalen Versicherungsgeschäft schützen sich Versicherungen bei Massenschadensfällen durch eine Rückversicherung bei einer Rückversicherungsgesellschaft, z.B. Münchener Rück, die gibt es aber bei diesen Swaps nicht und kann es auch gar nicht geben, da es schon eine traditionelle Versicherung selbst nicht gibt. Stattdessen gibt es dann Rückversicherungsswaps, also ein Swap auf einen Swap.
Es geht ein Zockerpapier auf Reisen
Nun sind wir beim dritten Teil des Swapgeschäftes angekommen, nämlich der Zockerei.
Diese Swaps sind handelbar, und deren Bewertung ändert sich täglich, das wäre bei einer Lebensversicherung so, als hinge deren Bewertung davon ab, ob der Versicherte gerade in einer Lebenskrise sich befindet, das Rauchen angefangen, bzw. aufgegeben hat..... Insofern ähneln die Swaps wieder Aktienkursen, die sich ja auch täglich andern, nur dass hinter Aktien Gesellschaften stehen, die produzieren oder Dienstleistungen erbringen. Hinter den Swaps steht aber nur ein sogenanntes Risiko, sonst nichts.
Und weil heute das traditionelle Bankgeschäft ja angeblich nicht genug einbringt, sondern erst die Zockerei, feiner ausgedrückt als Investmentbanking, wird gezockt, was das Zeug hält, auch nach der Weltfinanzkrise. Und die Investmentbanker müssen natürlich mit satten Boni fürstlich entlohnt werden - für solch harte Arbeit..
Mittlerweile war in der Swap-Abteilung des „Casinobetriebs“ Investmentbanking, vor der Weltfianzkrise die unvorstellbare Summe von 62.000 Millarden Dollar angekommen (62.000.000.000.000,--), das ist, wie die ZEIT seinerzeit schrieb, doppelt so viel wie der Aktienwert von 2500 Unternehmen, die an der New Yorker Börse gelistet sind.
Jetzt, nach der Weltfinanzkrise, befindet sich in der Abteilung „Derivate“ immer noch die unvorstellbare Summe von 50.000 Milliarden US Dollar.
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Auf den Konkurs spekuliert
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Im normalen Versicherungsgeschäft ist das als „Überversicherung“ verboten. Beim Swapsen gelten andere Gesetze, bzw. gar keine.
Als der US Auto-Zulieferer Delphi seinerzeit in Konkurs ging, da betrugen, wie die ZEIT berichtete, die Konkursausfallkredite rund 5 Milliarden Dollar, die versicherte Gesamtkreditsumme aber 25 Milliarden Dollar - Casinobetrieb pur.
Das Swaps Gebäude – Ein Tollhaus
So genannte Hedge Fonds, oftmals Käufer dieser Credit Default Swaps, aber auch Banken mit grossen Casinoabteilungen, vornehm ausgedrückt als Investmentabteilungen, haben nicht selten ein brennendes Interesse daran, arbeiten gelegentlich auch darauf hin, dass der „Versicherungsfall“ eintritt, also eine Firma z.B.oder gar ein ganzer Staat bankrott geht, um dann die Versicherungssumme zu kassieren.
Im normalen bürgerlichen Leben zieht das „Herbeiführen des Versicherungsfalls“ die Leistungsfreiheit des Versicherers . gemäss Paragraph 81 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) nach sich, aber, wie gesagt, beim Swapsen gelten ganz andere Gesetze: Wild West–Gesetze.
Z.B. Griechenland
Und genau das sehen wir nun im Fall Griechenlands. Die Credit Default Swaps auf griechische Staatsanleihen steigen im Wert, weil der Staatsbankrott Griechenlands, bzw. das Nichtbedienen der Statsanleihen, wahrscheinlicher wird.
Also decken sich die Banken mit diesen Swaps ein, insbesondere natürlich Goldman Sachs, der einstmals auch der US-Notenbankchef Ben Bernanke angehörte und wohl auch die Deutsche Bank, die das abstreitet , und dann noch Credit Suisse, UBS, Societe Generale, BNP Paribas.
Da somit die Kosten für die von Griechenland benötigten Kredite weiter steigen, die Absicherungen laufen ja über Credit Swaps und die steigen munter weiter in die Höhe, weil das Risiko der Fäulnis des Kredits steigt, gibt es kaum noch Kredite für Griechenland.
Die Banker, in deren Besitz sich derartige Swaps befinden, hoffen auf den Staatsbankrott, weniger allerdings die Commerzbank, denn deren Tochter Eurohypo hat jede Menge Griechenlandanleihen in den Tresoren und schon gar nicht die Pleitebank Hypo Real Estate, auch diese mit Griechenlandanleihen gut eingedeckt.
Obwohl Frau Merkel im September 2008 nach Ausbruch der Weltfinanzkrise Privatunterricht durch Deutschbanker Josef Ackermann erhielt, und dabei auch über die toxischen (Herr Ackermann würde eher sagen segensreichen) Credit Default Swaps aufgeklärt wurde, ist bisher nichts unternommen worden, um diese Zug um Zug zu verbieten oder wenigstens unter Kontrolle zu halten. Nicht einmal über Clearinghäuser müssen sie laufen, sondern werden nach wie vor unkontrolliert über den Tresen gehandelt.
Die nächste Krise kommt bestimmt
Und so ist die nächste Finanzkrise eigentlich wohl nur eine Frage der Zeit, Griechenland macht da offenbar nur den Anfang.
In der Warteschlange stehen schon Irland, Spanien und Italien.
Den anderen EU Staaten, insbesondere Deutschland, bleibt gar nichts anderes übrig, sie müssen Griechenland weiter kreditwürdig halten, notfalls durch Kreditgarantien.
Gleichzeitig will man aber den Einsatz so gering wie möglich halten. Also werden Griechenland die Daumenschrauben angelegt und dann angezogen. Die Griechen sollen die Zeche bezahlen. Dass die sich dagegen wehren, ist nur allzu verständlich.
Wie sagte doch Warren Buffett: Mit den Credit Default Swaps ist es wie mit der Hölle, man kommt leicht hinein, aber nur schwer wieder heraus.
Frau Merkel und ihre Crew haben noch nicht einmal den Einstieg in den Ausstieg begonnen. Die streiten sich stattdessen darüber, wie man den Hartz IV Empfängern am besten das Fell über die Ohren ziehen kann.
Default Swaps oder: Die nächste Weltfinanzkrise rückt näher
Vor einem Jahr: Lehman-Pleite am 15.9.2008 und Beginn der Weltfinanzkrise
Die Artisten in den Finanz- und Wirtschaftsministerien: ratlos und planlos
Weltfinanzkrise - Staatsbank KfW zockte bei Swaps kräftig mit
Finanzkrise, Bankenkrisen, Kleinanlegerbetrug – Hat die Finanzaufsicht BaFin versagt?
Finanzgauner, ihre Opfer und die BaFin
Die Grossbanken und der Staatsanwalt
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onlinedienst - 26. Feb, 16:00 Article 6589x read