Der Einmarsch der Ukraine in Kursk/Russland – Was soll er bringen?
Dr. Alexander von Paleske ---- 19.8. 2024
Der ukrainischen Armee ist ein Überraschungsschlag gelungen: sie ist 30-40km auf russisches Gebiet im Raum Kursk vorgedrungen. Viele Unterstützer der Ukraine sehen jetzt offenbar die Möglichkeit, Russland eine schwere Niederlage beizubringen, die möglicherweise auch zum Sturz des russischen Präsidenten Putin führen könne.
Welche Kriegsziele?
Da die Ukraine Russland nicht erobern will - und kann - stellt sich die Frage nach den ukrainischen Kriegszielen. Offenbar will die Ukrainische Führung:
- der Welt zeigen,, dass die Ukraine einen Angriffskrieg gegen Russland erfolgreich führen kann - nach der fehlgeschlagenen Offensive im vergangenen Sommer, die nie richtig in Gang kam, in den russischen Panzersperren hängen blieb, und erhebliche Zweifel an den militärischen Fähigkeiten der Ukraine hinterliess.
- zeigen, dass es sich also „lohnt“die Ukraine weiter mit Waffen und finanziell zu unterstützen.
- Russland zwingen, Truppen aus dem Donbass abzuziehen um sie zur Verteidigung im Raum Kursk einzusetzen.
- ein Faustpfand für zukünftige Friedensgespräche in der Hand haben, um zu verhindern dass Gebiete im Donbass an Russland abgetreten werden müssen, stattdessen ein Gebietstausch.
Konzept gescheitert
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Konzept kann insoweit bereits als gescheitert angesehen werden, denn Russland hat keine nennenswerte Truppenverbände aus dem Donbass abgezogen, vielmehr wird dort weiter heftig gekämpft. Die ukrainischen Truppen stehen dort weiter stark unter Druck, und die russischen Truppen kommen zwar langsam, aber stetig voran.
Die ukrainischen Truppen in der Region Kursk sind umgekehrt mit ihrer beweglichen Kriegsführung, anders als im Donnbass, ein leichteres Ziel für die russische Luftwaffe, und haben offenbar eine grössere Anzahl von Militäfahrzeugen und Panzern bereits verloren.
Gebiet halten?
Die ukrainische Armee soll jetzt dieses eroberte Gebiet halten. Das dürfte schwierig sein, denn sie haben damit eine weitere Front eröffnet, wo sich alsbald ebenfalls ein Stellungskrieg entwickeln dürfte, und dies angesichts der Lage, dass der Ukraine heute schon Soldaten fehlen, um die Front im Donbass zu stabilisieren.
Nicht weniger fatal: Viele Regierungen sind bereit, die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf zu unterstützen, nicht aber einen Angriffskrieg gegen Russsland. So könnten Waffenlieferungen und Hilfszahlungen an die Ukraine verringert werden - oder gar ganz stoppen.
Die offene oder klammheimliche Freude über dieses Husarenstück der Ukraine könnte bald im Katzenjammer enden.
Deutsche Panzer rollen
Hinzu kommt , dass dies der erste Angriff auf russisches Territorium nach dem Ende des 2. Weltkriegs ist, ausgeführt auch mit Deutschen Panzern, Raketenwerfern und Schützenpanzern.
Putin erklärt dies bereits als Angriff des Westens auf Russland. Er könnte alsbald eine Teilmobilmachung anordnen, die angesichts dieses Angriffs auf wenig Widerstand stossen würde.
Hinzu kommt weiterhin, dass, wie die Washington Post berichtet, geheime Friedensgespräche in Katar geplant waren, zu denen beide Seiten Delegationen entsenden wollten. Katar wollte dort in getrennten Gespächen zwischen den beiden Kriegsparteien vermitteln, um einen teilweisen Waffenstillstand herbeizuführen (keine Angriffe mehr auf kritische Infrastuktur wie Elektrizitätswerke und Krankenhäuser).
Diese Verhandlungen, die schliesslich zu einem vollständigen Waffenstillstand hätten führen kónnen, sind nach dem Einmarsch der Ukraine in Kursk erst einmal vom Tisch.
Gleichzeitig nehmen militärische Auseinandersetzungen in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja zu, sodass der Chef der Internationalen Atomernergie Kommission (IAEA), Rafael Mariano Grossi, vor einer weiteren Eskalation der Kämpfe dort gewarnt hat.
Kein Zweifel: Die Ukarine will westliche Länder zum Eingreifen veranlassen
Fazit:
Der Einmarsch der Ukraine in der Region Kursk hat den Konflikt zweifellos weiter verschärft. Nur Kriegstreiber und Ignoranten können sich angesichts dieser Lage die Hände reiben.
Der ukrainischen Armee ist ein Überraschungsschlag gelungen: sie ist 30-40km auf russisches Gebiet im Raum Kursk vorgedrungen. Viele Unterstützer der Ukraine sehen jetzt offenbar die Möglichkeit, Russland eine schwere Niederlage beizubringen, die möglicherweise auch zum Sturz des russischen Präsidenten Putin führen könne.
Welche Kriegsziele?
Da die Ukraine Russland nicht erobern will - und kann - stellt sich die Frage nach den ukrainischen Kriegszielen. Offenbar will die Ukrainische Führung:
- der Welt zeigen,, dass die Ukraine einen Angriffskrieg gegen Russland erfolgreich führen kann - nach der fehlgeschlagenen Offensive im vergangenen Sommer, die nie richtig in Gang kam, in den russischen Panzersperren hängen blieb, und erhebliche Zweifel an den militärischen Fähigkeiten der Ukraine hinterliess.
- zeigen, dass es sich also „lohnt“die Ukraine weiter mit Waffen und finanziell zu unterstützen.
- Russland zwingen, Truppen aus dem Donbass abzuziehen um sie zur Verteidigung im Raum Kursk einzusetzen.
- ein Faustpfand für zukünftige Friedensgespräche in der Hand haben, um zu verhindern dass Gebiete im Donbass an Russland abgetreten werden müssen, stattdessen ein Gebietstausch.
Konzept gescheitert
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Konzept kann insoweit bereits als gescheitert angesehen werden, denn Russland hat keine nennenswerte Truppenverbände aus dem Donbass abgezogen, vielmehr wird dort weiter heftig gekämpft. Die ukrainischen Truppen stehen dort weiter stark unter Druck, und die russischen Truppen kommen zwar langsam, aber stetig voran.
Die ukrainischen Truppen in der Region Kursk sind umgekehrt mit ihrer beweglichen Kriegsführung, anders als im Donnbass, ein leichteres Ziel für die russische Luftwaffe, und haben offenbar eine grössere Anzahl von Militäfahrzeugen und Panzern bereits verloren.
Gebiet halten?
Die ukrainische Armee soll jetzt dieses eroberte Gebiet halten. Das dürfte schwierig sein, denn sie haben damit eine weitere Front eröffnet, wo sich alsbald ebenfalls ein Stellungskrieg entwickeln dürfte, und dies angesichts der Lage, dass der Ukraine heute schon Soldaten fehlen, um die Front im Donbass zu stabilisieren.
Nicht weniger fatal: Viele Regierungen sind bereit, die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf zu unterstützen, nicht aber einen Angriffskrieg gegen Russsland. So könnten Waffenlieferungen und Hilfszahlungen an die Ukraine verringert werden - oder gar ganz stoppen.
Die offene oder klammheimliche Freude über dieses Husarenstück der Ukraine könnte bald im Katzenjammer enden.
Deutsche Panzer rollen
Hinzu kommt , dass dies der erste Angriff auf russisches Territorium nach dem Ende des 2. Weltkriegs ist, ausgeführt auch mit Deutschen Panzern, Raketenwerfern und Schützenpanzern.
Putin erklärt dies bereits als Angriff des Westens auf Russland. Er könnte alsbald eine Teilmobilmachung anordnen, die angesichts dieses Angriffs auf wenig Widerstand stossen würde.
Hinzu kommt weiterhin, dass, wie die Washington Post berichtet, geheime Friedensgespräche in Katar geplant waren, zu denen beide Seiten Delegationen entsenden wollten. Katar wollte dort in getrennten Gespächen zwischen den beiden Kriegsparteien vermitteln, um einen teilweisen Waffenstillstand herbeizuführen (keine Angriffe mehr auf kritische Infrastuktur wie Elektrizitätswerke und Krankenhäuser).
Diese Verhandlungen, die schliesslich zu einem vollständigen Waffenstillstand hätten führen kónnen, sind nach dem Einmarsch der Ukraine in Kursk erst einmal vom Tisch.
Gleichzeitig nehmen militärische Auseinandersetzungen in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja zu, sodass der Chef der Internationalen Atomernergie Kommission (IAEA), Rafael Mariano Grossi, vor einer weiteren Eskalation der Kämpfe dort gewarnt hat.
Kein Zweifel: Die Ukarine will westliche Länder zum Eingreifen veranlassen
Fazit:
Der Einmarsch der Ukraine in der Region Kursk hat den Konflikt zweifellos weiter verschärft. Nur Kriegstreiber und Ignoranten können sich angesichts dieser Lage die Hände reiben.
onlinedienst - 19. Aug, 18:17 Article 615x read