Der lange Weg zur Wahrheit – oder: Wie Tony Blairs Irak-Krieg-Lügengebäude demontiert wird
Dr. Alexander von Paleske - 30.12. 2009--- Vor knapp einem Jahr, am 29 Januar 2009, brachte die britische Tageszeitung Daily Mail einen Artikel mit der Ueberschrift
“Five Years from Hutton and we still haven’t been told the truth about the war based on lies“.
Fünf Jahre nach Hutton haben wir immer noch nicht die Wahrheit über den Krieg erfahren, der mit Lügen begonnen wurde (Gemeint ist der Irak- Krieg).
Aber nun scheint es mit der Aufklärung der Wahrheit durch eine neue Untersuchungskommission, der sogenannten „Iraq Inquiry“ oder auch „Chilcot Inquiry“ zügig voran zu gehen und ein ganzes Lügengebäude, seinerzeit von Tony Blair &Co aufgebaut, um den Einmarsch in den Irak im Jahre 2003 zu legitimieren, wird offenbar jetzt demontiert.
Ein Blick zurück
Zur Erinnerung: Lord Hutton hatte seinerzeit im Jahre 2003 eine Untersuchungskommission geleitet, welche die Umstände aufklären sollte, die zum Tode von Dr. David Kelly führten.
Dr. David Kelly war ein vom britischen Staat angestellter Mikrobiologe, hoch angesehen, dessen Rat von vielen staatlichen Dienststellen in Grossbritannien im Zusammenhang mit biologischer Kriegführung und biologischen Kriegswaffen gesucht wurde.
Dr. Kelly war nicht nur seinerzeit einer der Spezialisten, die in den 80er Jahren klären sollten,ob die damalige Sowjetunion gegen das Abkommen zur Vernichtung biologischer Kriegswaffen verstossen hatte, sondern er war auch einer der Waffeninspektoren nach dem ersten Golfkrieg (1990/1991)
Kelly deckte Saddam Husseins geheimes Programm zur biologischen Kriegsführung auf, dessen Einrichtungen anschliessend zerstört werden konnten.
Falsches Vertrauen in britische Politiker
Dr. Kelly war fest davon überzeugt, dass der Irak im Jahre 2003 nur angegriffen würde, wenn es handfeste Beweise für Massenvernichtungswaffen gäbe, und in diesem Sinne hatte er sich auch mehrfach gegenüber irakischen Gesprächspartnern geäussert. Ein unberechtigtes Vertrauen in die Politiker und ein gewaltiger Irrtum, wie sich herausstellen sollte.
Dr. Kelly bezweifelte, dass es im Irak im Jahre 2003 noch Massenvernichtungswaffen gab. Er hielt den Bericht über das angebliche Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen im Irak für hochgespielt („Sexed up“). Insbesondere dass sich in dem Bericht einige Formulierungen fanden, die übertrieben seien, so z.B. dass der Irak innerhalb von 48 Stunden Raketen mit derartigen Massenvernichtungswaffen hätte bestücken und losschiessen können.
Nicht nur das, Kelly ging auf eigene Faust nach Kriegsbeginn in den Irak und besichtigte eines der angeblichen mobilen Laboratorien Saddam Husseins zur Herstellung von biologischen Waffen, nur um festszustellen, dass davon keine Rede sein konnte. Es handelte sich um Gasflaschen mit Helium zum Aufpumpen von Ballons.
Dr. Kellys Weg in die Oeffentlichkeit
Kelly teilte alle seine Zweifel in einem vertraulichen Interview dem BBC-Journalisten Andrew Gilligan mit, der diese brisanten Informationen in einer Rundfunksendung öffentlich machte, allerdings ohne den Informanten zu nennen.
Tony Blair und seine Mannschaft suchten hektisch nun nach der undichten Stelle, durch die sie letztlich als Lügner entlarvt worden wären.
Es war aber Kelly selbst, der schliesslich seine Vorgesetzten über dieses vertrauliche Gespräch mit dem BBC Reporter informierte.. Alles Nähere siehe hier
Dr. Kelly geriet unter Beschuss, die Regierung Blair veröffentlichte seinen Namen als Informant und Kelly, in die Enge getrieben, nahm sich schliesslich am 17. Juli 2003 das Leben. Andere vermuten, dass er umgebracht wurde. Diese Vermutung basierend auf einer Reihe von Widersprüchlichkeiten (geringer Blutverlust, keine tödliche Tabletteneinnahme etc).
Ein Weisswasch-Report
Der Bericht Lord Huttons schloss mit den Feststellungen
der damalige britische Premier Tony Blair und sein Berater Alistair Campbell hätten das Parlament mit der Behauptung des Vorhandenseins von Massenvernichtungswaffen im Irak nicht wissentlich belogen
dass sie den Geheimdienstbericht nicht „bearbeitet“ hätten
dass ihre Aussagen vielmehr glaubwürdig seien
und dass sie keinerlei direkte oder indirekte Mitschuld am Tode Dr. Kellys träfe.
Mit diesem „Weisswasch-Urteil“ konnte Tony Blair die Unterhauswahl im Jahre 2005 gewinnen, massiv unterstützt von Murdochs-Presse-Armee, zu der in Grossbritannien das Massenblatt Sun, die Times, die News of the World und der Bezahlfernsehkanal Sky gehören, die den Hutton-Bericht auch noch einen Tag vor der offiziellen Veröffentlichung, die am 27.1. 2004 stattfand, zugespielt bekamen.
Heute ist erwiesen, dass Campbell damals das Parlament mehrfach und auch die Hutton-Commission - aber nicht nur er allein - belogen hatte, er hatte nämlich sehr wohl an dem Bericht herumgedoktert. Mehr noch, der britische Auslands-Geheimdienst Mi6, dessen Chef damals Sir Richard Dearlove war, hatte Tony Blair, gestützt auf Geheimdienstinformationen, mitgeteilt, der Irak besitze keine Massenvernichtungswaffen.
Das Downing Street Memo
Zunächst war nur bekannt, dass Dearlove im Jahre 2002 Tony Blair in dem sogenannten „Downing Street Memo“, nach einem Zusammentreffen mit Geheimdienstleuten in den USA, gewarnt habe, die Fakten über Iraks angebliche Massenvernichtungswaffen würden von der Bush-Regierung
zurechtgebogen, um einen Einmarsch in den Irak zu rechtfertigen.
Der Mi6 hatte aber ausserdem den hochrangigen Mitarbeiter Michael Shipster wenige Wochen vor dem Beginn des Einmarsches nach Jordanien geschickt, um dort mit dem irakischen Geheimdienstchef Tahir Jalil Habbush zusammenzutreffen. Habbush war gleichzeitig ein Agent der westlichen Geheimdienste und wurde nach dem Einmarsch in den Irak von den USA mit 5 Millionen US Dollar für seine Dienste belohnt..
Aus verlässlicher Quelle: Keine Massenvernichtungswaffen im Irak
Habbush machte Shipster klar, dass der Irak keine chemischen oder biologischen Massenvernichtungswaffen besitze.
Der Mi6 glaubte ihm und reichte die Informationen an die Regierung Blair weiter. Die USA erhielten ebenfalls die Informationen, waren aber an ihnen ganz offensichtlich nicht interessiert, sondern verlangten „Beweise“, die der irakische Geheimdienstchef nicht liefern konnte. Wie sollte er auch Beweise für etwas liefern, was nicht vorhanden war.
Die USA waren zum Irakkrieg entschlossen, komme an Erkenntnissen was da wolle. Und schliesslich ging es ja ums Öl, wie der ehemalige US Notenbankchef Greenspan vor einem Jahr bemerkte, und nicht um angebliche Massenvernichtungswaffen.
Um nachträglich sich eine erbärmliche Rechtfertigung zu verschaffen, verlangte der US- Geheimdienst von Habbush, auf Anweisung der Bush-Regierung , ein gefälschtes Schreiben zu unterzeichnen, zurückdatiert auf das Jahr 2001, wonach Mohamed Atta, einer der Attentäter des 11. September 2001 im Irak für seine Mission ausgebildet worden sei. Dieses gefälschte Schreiben wurde dann an die Zeitung „Sunday Telegraph“ „geleaked“ und die Nachricht von weiteren Zeitungen seinerzeit weiterverbreitet. Eine Desinformationskampagne widerlichen Zuschnitts.
Nun ist bereits einen Monat nach dem Beginn der Iraq Inquiry (Chilcot Commission) die Aufklärung der Umstände, die zum Irakkrieg geführt haben, entscheidende Schritte vorangekommen,
Die bis dato aufgetretenen Zeugen, darunter hohe Militärs und Berater Tony Blairs haben einiges Licht in die Ereignisse bis zum Beginn des Irak-Kriegs geworfen,insbesondere
Dass man sich völlig den USA unterworfen hatte, was die Planung und Durchführung des Angriffskriegs anging.
Dass man sich seitens der Blair Regierung keinerlei Gedanken über die Zeit nach dem Kriege machte, abgesehen davon, dass man ans Oel wollte.
Dass man glaubte oder Glauben machen wollte, die Iraker würden die Invasionstruppen mit offenen Armen begrüssen.
Da fällt mir ein altes Gedicht von Wolf Biermann ein:
----Sag was hast Du im Kopf,
----Holz oder Stroh
----Bist Du so dumm
----Oder tust Du nur so
Es war wohl die letzte Zeile, die auf Blair und seine Mannschaft zutraf.
Ein ausführliches Update zu den bisherigen Anhörungen findet sich hier „Iraq Inquiry reveals chaos that led Britain to war“.
Im Januar gehen die Vernehmungen weiter. Auch Tony Blair und sein damaliger Aussenminister Jack Straw sind vorgeladen.
Nachtrag
Wer seinerzeit bei den Anhörungen der Hutton Commission für Tony Blair und seine Mannen gelogen hatte, der durfte auf Belohnung hoffen.
Eine Liste der Lügner und der Vorteile, die Blair ihnen zuschanzte, findet sich hier: Promotions, pay rises, honours - How the key Players in the Kelly scandal were rewarded.
Rupert Murdoch - Citizen Kane in der Aera der Globalisierung
ABRECHNUNG - Sir Richard Dearlove (MI6) gegen Tony Blair
Lügen vor dem Irakkrieg und Vorbereitungen für den Irankrieg
Und aus der Abteilung Satire:
Tony Blair: Ich will König von Europa werden
“Five Years from Hutton and we still haven’t been told the truth about the war based on lies“.
Fünf Jahre nach Hutton haben wir immer noch nicht die Wahrheit über den Krieg erfahren, der mit Lügen begonnen wurde (Gemeint ist der Irak- Krieg).
Aber nun scheint es mit der Aufklärung der Wahrheit durch eine neue Untersuchungskommission, der sogenannten „Iraq Inquiry“ oder auch „Chilcot Inquiry“ zügig voran zu gehen und ein ganzes Lügengebäude, seinerzeit von Tony Blair &Co aufgebaut, um den Einmarsch in den Irak im Jahre 2003 zu legitimieren, wird offenbar jetzt demontiert.
Ein Blick zurück
Zur Erinnerung: Lord Hutton hatte seinerzeit im Jahre 2003 eine Untersuchungskommission geleitet, welche die Umstände aufklären sollte, die zum Tode von Dr. David Kelly führten.
Dr. David Kelly war ein vom britischen Staat angestellter Mikrobiologe, hoch angesehen, dessen Rat von vielen staatlichen Dienststellen in Grossbritannien im Zusammenhang mit biologischer Kriegführung und biologischen Kriegswaffen gesucht wurde.
Dr. Kelly war nicht nur seinerzeit einer der Spezialisten, die in den 80er Jahren klären sollten,ob die damalige Sowjetunion gegen das Abkommen zur Vernichtung biologischer Kriegswaffen verstossen hatte, sondern er war auch einer der Waffeninspektoren nach dem ersten Golfkrieg (1990/1991)
Kelly deckte Saddam Husseins geheimes Programm zur biologischen Kriegsführung auf, dessen Einrichtungen anschliessend zerstört werden konnten.
Falsches Vertrauen in britische Politiker
Dr. Kelly war fest davon überzeugt, dass der Irak im Jahre 2003 nur angegriffen würde, wenn es handfeste Beweise für Massenvernichtungswaffen gäbe, und in diesem Sinne hatte er sich auch mehrfach gegenüber irakischen Gesprächspartnern geäussert. Ein unberechtigtes Vertrauen in die Politiker und ein gewaltiger Irrtum, wie sich herausstellen sollte.
Dr. Kelly bezweifelte, dass es im Irak im Jahre 2003 noch Massenvernichtungswaffen gab. Er hielt den Bericht über das angebliche Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen im Irak für hochgespielt („Sexed up“). Insbesondere dass sich in dem Bericht einige Formulierungen fanden, die übertrieben seien, so z.B. dass der Irak innerhalb von 48 Stunden Raketen mit derartigen Massenvernichtungswaffen hätte bestücken und losschiessen können.
Nicht nur das, Kelly ging auf eigene Faust nach Kriegsbeginn in den Irak und besichtigte eines der angeblichen mobilen Laboratorien Saddam Husseins zur Herstellung von biologischen Waffen, nur um festszustellen, dass davon keine Rede sein konnte. Es handelte sich um Gasflaschen mit Helium zum Aufpumpen von Ballons.
Dr. Kellys Weg in die Oeffentlichkeit
Kelly teilte alle seine Zweifel in einem vertraulichen Interview dem BBC-Journalisten Andrew Gilligan mit, der diese brisanten Informationen in einer Rundfunksendung öffentlich machte, allerdings ohne den Informanten zu nennen.
Tony Blair und seine Mannschaft suchten hektisch nun nach der undichten Stelle, durch die sie letztlich als Lügner entlarvt worden wären.
Es war aber Kelly selbst, der schliesslich seine Vorgesetzten über dieses vertrauliche Gespräch mit dem BBC Reporter informierte.. Alles Nähere siehe hier
Dr. Kelly geriet unter Beschuss, die Regierung Blair veröffentlichte seinen Namen als Informant und Kelly, in die Enge getrieben, nahm sich schliesslich am 17. Juli 2003 das Leben. Andere vermuten, dass er umgebracht wurde. Diese Vermutung basierend auf einer Reihe von Widersprüchlichkeiten (geringer Blutverlust, keine tödliche Tabletteneinnahme etc).
Ein Weisswasch-Report
Der Bericht Lord Huttons schloss mit den Feststellungen
der damalige britische Premier Tony Blair und sein Berater Alistair Campbell hätten das Parlament mit der Behauptung des Vorhandenseins von Massenvernichtungswaffen im Irak nicht wissentlich belogen
dass sie den Geheimdienstbericht nicht „bearbeitet“ hätten
dass ihre Aussagen vielmehr glaubwürdig seien
und dass sie keinerlei direkte oder indirekte Mitschuld am Tode Dr. Kellys träfe.
Mit diesem „Weisswasch-Urteil“ konnte Tony Blair die Unterhauswahl im Jahre 2005 gewinnen, massiv unterstützt von Murdochs-Presse-Armee, zu der in Grossbritannien das Massenblatt Sun, die Times, die News of the World und der Bezahlfernsehkanal Sky gehören, die den Hutton-Bericht auch noch einen Tag vor der offiziellen Veröffentlichung, die am 27.1. 2004 stattfand, zugespielt bekamen.
Heute ist erwiesen, dass Campbell damals das Parlament mehrfach und auch die Hutton-Commission - aber nicht nur er allein - belogen hatte, er hatte nämlich sehr wohl an dem Bericht herumgedoktert. Mehr noch, der britische Auslands-Geheimdienst Mi6, dessen Chef damals Sir Richard Dearlove war, hatte Tony Blair, gestützt auf Geheimdienstinformationen, mitgeteilt, der Irak besitze keine Massenvernichtungswaffen.
Das Downing Street Memo
Zunächst war nur bekannt, dass Dearlove im Jahre 2002 Tony Blair in dem sogenannten „Downing Street Memo“, nach einem Zusammentreffen mit Geheimdienstleuten in den USA, gewarnt habe, die Fakten über Iraks angebliche Massenvernichtungswaffen würden von der Bush-Regierung
zurechtgebogen, um einen Einmarsch in den Irak zu rechtfertigen.
Der Mi6 hatte aber ausserdem den hochrangigen Mitarbeiter Michael Shipster wenige Wochen vor dem Beginn des Einmarsches nach Jordanien geschickt, um dort mit dem irakischen Geheimdienstchef Tahir Jalil Habbush zusammenzutreffen. Habbush war gleichzeitig ein Agent der westlichen Geheimdienste und wurde nach dem Einmarsch in den Irak von den USA mit 5 Millionen US Dollar für seine Dienste belohnt..
Aus verlässlicher Quelle: Keine Massenvernichtungswaffen im Irak
Habbush machte Shipster klar, dass der Irak keine chemischen oder biologischen Massenvernichtungswaffen besitze.
Der Mi6 glaubte ihm und reichte die Informationen an die Regierung Blair weiter. Die USA erhielten ebenfalls die Informationen, waren aber an ihnen ganz offensichtlich nicht interessiert, sondern verlangten „Beweise“, die der irakische Geheimdienstchef nicht liefern konnte. Wie sollte er auch Beweise für etwas liefern, was nicht vorhanden war.
Die USA waren zum Irakkrieg entschlossen, komme an Erkenntnissen was da wolle. Und schliesslich ging es ja ums Öl, wie der ehemalige US Notenbankchef Greenspan vor einem Jahr bemerkte, und nicht um angebliche Massenvernichtungswaffen.
Um nachträglich sich eine erbärmliche Rechtfertigung zu verschaffen, verlangte der US- Geheimdienst von Habbush, auf Anweisung der Bush-Regierung , ein gefälschtes Schreiben zu unterzeichnen, zurückdatiert auf das Jahr 2001, wonach Mohamed Atta, einer der Attentäter des 11. September 2001 im Irak für seine Mission ausgebildet worden sei. Dieses gefälschte Schreiben wurde dann an die Zeitung „Sunday Telegraph“ „geleaked“ und die Nachricht von weiteren Zeitungen seinerzeit weiterverbreitet. Eine Desinformationskampagne widerlichen Zuschnitts.
Nun ist bereits einen Monat nach dem Beginn der Iraq Inquiry (Chilcot Commission) die Aufklärung der Umstände, die zum Irakkrieg geführt haben, entscheidende Schritte vorangekommen,
Die bis dato aufgetretenen Zeugen, darunter hohe Militärs und Berater Tony Blairs haben einiges Licht in die Ereignisse bis zum Beginn des Irak-Kriegs geworfen,insbesondere
Dass man sich völlig den USA unterworfen hatte, was die Planung und Durchführung des Angriffskriegs anging.
Dass man sich seitens der Blair Regierung keinerlei Gedanken über die Zeit nach dem Kriege machte, abgesehen davon, dass man ans Oel wollte.
Dass man glaubte oder Glauben machen wollte, die Iraker würden die Invasionstruppen mit offenen Armen begrüssen.
Da fällt mir ein altes Gedicht von Wolf Biermann ein:
----Sag was hast Du im Kopf,
----Holz oder Stroh
----Bist Du so dumm
----Oder tust Du nur so
Es war wohl die letzte Zeile, die auf Blair und seine Mannschaft zutraf.
Ein ausführliches Update zu den bisherigen Anhörungen findet sich hier „Iraq Inquiry reveals chaos that led Britain to war“.
Im Januar gehen die Vernehmungen weiter. Auch Tony Blair und sein damaliger Aussenminister Jack Straw sind vorgeladen.
Nachtrag
Wer seinerzeit bei den Anhörungen der Hutton Commission für Tony Blair und seine Mannen gelogen hatte, der durfte auf Belohnung hoffen.
Eine Liste der Lügner und der Vorteile, die Blair ihnen zuschanzte, findet sich hier: Promotions, pay rises, honours - How the key Players in the Kelly scandal were rewarded.
Rupert Murdoch - Citizen Kane in der Aera der Globalisierung
ABRECHNUNG - Sir Richard Dearlove (MI6) gegen Tony Blair
Lügen vor dem Irakkrieg und Vorbereitungen für den Irankrieg
Und aus der Abteilung Satire:
Tony Blair: Ich will König von Europa werden
onlinedienst - 30. Dez, 16:02 Article 9680x read
Egal!
In meiner Welt wuerden Blair und G.W. Bush schon lange am Galgen baumeln.
Blair und G.W. Bush koennten nie wieder in den Irak oder Afghanistan einreisen ohne verhaftet und vor Gericht gestellt zu werden um die Erhaengung anschliessend legitim durch fuehren zu koennen.
Tja, und vor mir sind die beiden auch nicht sicher. Zu gerne wuerde ich mal spontan den beiden was auf die Fresse hauen; bei zufaelliger Begegnung.