Die neuen Affenpocken und Gesundheitsminister Lauterbach
Dr. Alexander von Paleske ---- 18.8. 2024 ----
In der vergangenen Woche hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen der Affenpockenepidemie (Mpox) eine Gesundheitliche Notlage von internationaler Reichweite (PHEIC) ausgerufen.Es ist nicht das erste Mal im Zusammenhang mit Affenpocken.. .
Bei dieser viralen Infektionskrankheit handelte es sich um eine – bisher - weniger gefährliche Verwandte der schwarzen Pocken, die dank Massenimpfungen vor 45 Jahren ausgerottet wurden.
Das Affenpocken-Virus ist unter Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet, und war zunächst eine Zoonose.
Dank Mutationen sprangen die Affenpocken-Viren jedoch auf Primaten (Affen) über, was der Krankheit den Namen gab.
Weitere Übertragungswege dank Neumutationen
Durch weitere Mutationen konnte das Virus direkt von Affen zu Affen, und nicht mehr über den Umweg der Nagetiere, sich weiterverbreiten, und schliesslich der Sprung auf den Menschen, Aus einer Zoonose wurde so eine allgemeine Infektionskrankheit mit derm Potential einer Epidemie.
Typische Symptome
Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Schwere Verläufe gibt es insbesondere bei Kindern, und Todesfälle traten bei 1% der Erkrankten auf.
Out of Africa
Die ersten Erkranungen an Affenpocken ausserhalb Afrikas waren im Mai 2022 diagnostiziert worden, auch in Deutschland. Sofort meldete sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu Wort und erklärte:
“Was wir mit den Affenpocken erleben ist nicht der Beginn einer neuen Pandemie.”
Diese Voraussage war nicht nur leichtsinnig, sie war auch falsch.
Bereits im Juli 2022 wurde angesichts von 16.000 Infektionen in mehr als 60 Ländern,- davon 2300 Fälle allein in Deutschland – die “Notlage von internationaler Tragweite” ausgerufen.
Diese beginnende Pandemie konnte relativ rasch eigedämmt werden, weil der Infektionsweg von Mensch zu Mensch nur über engen Haustkontakt, wie beim Geschlechtsverkehr, möglich war.
Massnahmen führten zur Pandemie-Eindämmung
Patienten wurden isoliert, Risiko-Gruppen, wie Personen mit multiplen Geschlechtspartnern, Immungeschwächte, liessen sich impfen. Einen Impfstoff, anders als zu Beginn der Corona (SarsCov-2) Epidemie, gab es bereits..
Für die über 42-jährigen bestand darüberhinaus noch Impfschutz,sie waren gegen die schwarzen Pocken als Kinder geimpft worden, und diese Impfung gab auch einen – begrenzten - Schutz vor einer Infektion mit Affenpocken, verhinderte gerade auch schwere Verläufe, und schützte vor Weiterverbreitung.
Mit der weltweiten Ausrottung der scharzen Pocken vor 45 Jahren, dank weltweiter Impfkampagnen - die ersten Impfungen gab es bereits im 18. Jahrhundert - wurde die Impfung dann 1982 abgeschafft,,
Die 2022 ausgerufene internationale Notlage wurde, angesichts der erfolgreichen Eindämmung der Infektionen mit Affenpocken 2023 von der WHO wieder aufgehoben.
Am 22.5. 2022, als die allerersten Affenpockenfälle in Deutschland aufgetreten waren, wurde hier darauf hingewiesen:
Die Ansteckung von Mensch zu Mensch erfordert zur Zeit noch sehr engen körperlichen Kontakt, aber das könnte sich mit weiteren Mutationen durchaus ändern.
Neue gefährlichere Variante
Diese Änderung ist mit dem Auftreten der neuen Variante Typ Ib im Jahr 2023 in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) Wirklichkeit geworden – kaum eine Überraschung.
. Die neue genmetische Variante zeichnet sich aus durch::
- wesentlich leichtere Übertragbarkeit
- schwereren Krankheitsverlauf
- höhere Todeszahlen.
In Ostafrika hat sich diese neue Virusvariante des Affenpockenvirus rasend schnell aiusgebreitet: in der Demokratischen Republik Kongo (DRC), Burundi, Ruanda, Zentralafrikanische Republik und Kenia.
Mittlerweile sind Erkrankungen mit der neuen Variante in 15 Staaten darunter Pakistan und Schweden, festgestellt worden Die Zahl Erkrankter soll mittlerweile bei über 16.000 liegen, die der Todesopfer bei 600.
Spitze des Eisbergs
Es dürfte sich bei diesen Zahlen, angesichts der unzureichenden Gesundheitssysteme vor allem in der Zentralafrikanischen Republik und der Demokratischen Republik Kongo - in beiden Ländern toben militärische Auseiandersetzungen - nur um die Spitze eines Eisbergs handeln.
Angesichts dieser Entwicklung rief die WHO erneut die Gesundheitliche Notlage aus. .
Prompt meldete sich der Gesundheitsminister Lauterbach wieder zu Wort:
Momentan keine Gefahr, es handelt sich um eine Virusvariante, die nur in Teilen Zentralafrikas vorkommt.
Auch diese Einschätzung durfte falsch sein, angesichts der Touristenströme nach Afrika im allgemeinen und Kenia im besonderen
So ist es keine Überraschung, dass der erste Affenpockenfall mit der neuen Variante in Schweden in der vergangenen Woche diagnostiziert wurde, bei einem Rückkehrer aus Zentralafrika.
Mit dieser neuen Variante Ib sind alle Voraussetzungen für eine weltweite Verbreitung gegeben.
Was jetzt erforderlich ist
Was jetzt erforderlich wäre sind Massenimpfungen in den betroffenen afrikanischen Ländern und Impfungen von Risikogruppen in allen anderen Ländern.
Für Massenimpfungen in den betroffenen afrikanischen Ländern fehlt es bisher nicht nur an ausreichend Impfstoff, sondern auch an den finanziellen Mitteln, um eine Massenimpfung durchzuführen.
Während für Kriege, wie den zwischen der Ukraine und Russland, und zur Aufrüstung der NATO Milliarden Euro bereitgestellt werden, fehlt es an einem überschaubarem Betrag zur Bekämpfung einer Epidemie in Afrika..
In der vergangenen Woche hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen der Affenpockenepidemie (Mpox) eine Gesundheitliche Notlage von internationaler Reichweite (PHEIC) ausgerufen.Es ist nicht das erste Mal im Zusammenhang mit Affenpocken.. .
Bei dieser viralen Infektionskrankheit handelte es sich um eine – bisher - weniger gefährliche Verwandte der schwarzen Pocken, die dank Massenimpfungen vor 45 Jahren ausgerottet wurden.
Das Affenpocken-Virus ist unter Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet, und war zunächst eine Zoonose.
Dank Mutationen sprangen die Affenpocken-Viren jedoch auf Primaten (Affen) über, was der Krankheit den Namen gab.
Weitere Übertragungswege dank Neumutationen
Durch weitere Mutationen konnte das Virus direkt von Affen zu Affen, und nicht mehr über den Umweg der Nagetiere, sich weiterverbreiten, und schliesslich der Sprung auf den Menschen, Aus einer Zoonose wurde so eine allgemeine Infektionskrankheit mit derm Potential einer Epidemie.
Typische Symptome
Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Schwere Verläufe gibt es insbesondere bei Kindern, und Todesfälle traten bei 1% der Erkrankten auf.
Out of Africa
Die ersten Erkranungen an Affenpocken ausserhalb Afrikas waren im Mai 2022 diagnostiziert worden, auch in Deutschland. Sofort meldete sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu Wort und erklärte:
“Was wir mit den Affenpocken erleben ist nicht der Beginn einer neuen Pandemie.”
Diese Voraussage war nicht nur leichtsinnig, sie war auch falsch.
Bereits im Juli 2022 wurde angesichts von 16.000 Infektionen in mehr als 60 Ländern,- davon 2300 Fälle allein in Deutschland – die “Notlage von internationaler Tragweite” ausgerufen.
Diese beginnende Pandemie konnte relativ rasch eigedämmt werden, weil der Infektionsweg von Mensch zu Mensch nur über engen Haustkontakt, wie beim Geschlechtsverkehr, möglich war.
Massnahmen führten zur Pandemie-Eindämmung
Patienten wurden isoliert, Risiko-Gruppen, wie Personen mit multiplen Geschlechtspartnern, Immungeschwächte, liessen sich impfen. Einen Impfstoff, anders als zu Beginn der Corona (SarsCov-2) Epidemie, gab es bereits..
Für die über 42-jährigen bestand darüberhinaus noch Impfschutz,sie waren gegen die schwarzen Pocken als Kinder geimpft worden, und diese Impfung gab auch einen – begrenzten - Schutz vor einer Infektion mit Affenpocken, verhinderte gerade auch schwere Verläufe, und schützte vor Weiterverbreitung.
Mit der weltweiten Ausrottung der scharzen Pocken vor 45 Jahren, dank weltweiter Impfkampagnen - die ersten Impfungen gab es bereits im 18. Jahrhundert - wurde die Impfung dann 1982 abgeschafft,,
Die 2022 ausgerufene internationale Notlage wurde, angesichts der erfolgreichen Eindämmung der Infektionen mit Affenpocken 2023 von der WHO wieder aufgehoben.
Am 22.5. 2022, als die allerersten Affenpockenfälle in Deutschland aufgetreten waren, wurde hier darauf hingewiesen:
Die Ansteckung von Mensch zu Mensch erfordert zur Zeit noch sehr engen körperlichen Kontakt, aber das könnte sich mit weiteren Mutationen durchaus ändern.
Neue gefährlichere Variante
Diese Änderung ist mit dem Auftreten der neuen Variante Typ Ib im Jahr 2023 in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) Wirklichkeit geworden – kaum eine Überraschung.
. Die neue genmetische Variante zeichnet sich aus durch::
- wesentlich leichtere Übertragbarkeit
- schwereren Krankheitsverlauf
- höhere Todeszahlen.
In Ostafrika hat sich diese neue Virusvariante des Affenpockenvirus rasend schnell aiusgebreitet: in der Demokratischen Republik Kongo (DRC), Burundi, Ruanda, Zentralafrikanische Republik und Kenia.
Mittlerweile sind Erkrankungen mit der neuen Variante in 15 Staaten darunter Pakistan und Schweden, festgestellt worden Die Zahl Erkrankter soll mittlerweile bei über 16.000 liegen, die der Todesopfer bei 600.
Spitze des Eisbergs
Es dürfte sich bei diesen Zahlen, angesichts der unzureichenden Gesundheitssysteme vor allem in der Zentralafrikanischen Republik und der Demokratischen Republik Kongo - in beiden Ländern toben militärische Auseiandersetzungen - nur um die Spitze eines Eisbergs handeln.
Angesichts dieser Entwicklung rief die WHO erneut die Gesundheitliche Notlage aus. .
Prompt meldete sich der Gesundheitsminister Lauterbach wieder zu Wort:
Momentan keine Gefahr, es handelt sich um eine Virusvariante, die nur in Teilen Zentralafrikas vorkommt.
Auch diese Einschätzung durfte falsch sein, angesichts der Touristenströme nach Afrika im allgemeinen und Kenia im besonderen
So ist es keine Überraschung, dass der erste Affenpockenfall mit der neuen Variante in Schweden in der vergangenen Woche diagnostiziert wurde, bei einem Rückkehrer aus Zentralafrika.
Mit dieser neuen Variante Ib sind alle Voraussetzungen für eine weltweite Verbreitung gegeben.
Was jetzt erforderlich ist
Was jetzt erforderlich wäre sind Massenimpfungen in den betroffenen afrikanischen Ländern und Impfungen von Risikogruppen in allen anderen Ländern.
Für Massenimpfungen in den betroffenen afrikanischen Ländern fehlt es bisher nicht nur an ausreichend Impfstoff, sondern auch an den finanziellen Mitteln, um eine Massenimpfung durchzuführen.
Während für Kriege, wie den zwischen der Ukraine und Russland, und zur Aufrüstung der NATO Milliarden Euro bereitgestellt werden, fehlt es an einem überschaubarem Betrag zur Bekämpfung einer Epidemie in Afrika..
onlinedienst - 18. Aug, 11:11 Article 689x read