Ein versandeter Fluss und eine Beerdigung in Simbabwe
Dr. Alexander von Paleske ---- 1.1. 2015 ----- Vor drei Wochen in Birchenough Bridge, am Save Fluss im Osten Simbabwes gelegen:
Eine langjährige Mitarbeiterin in Umweltorganisationen wie IUCN und World Fish, Tabeth Chiuta, wurde in ihrem Geburtsort zu Grabe getragen.
Tabeth Chiuta
Trauerfeier in Birchenough Bridge - Foto: Dr. v. Paleske
Dort, wo die Birchenough Bridge den afrikanischen Strom Save überspannt. Ein Fluss, der in Simbabwe in der Nähe von Wedza, 80 km östlich der Hauptstadt Harare, entspringt, und in dem Nachbarstaat Mozambique in den Indischen Ozean mündet.
Die Brücke über die Save, 1935 fertiggestellt, das Modell für die Sydney Harbour Bridge, ein imposantes Bauwerk, und damals ein Meisterstück der Ingenieurkunst.
Birchenough Bridge
Zerstörung durch Menschenhand
Weniger imposant allerdings, was Menschenhand in den letzten Jahrzehnten mit dem Save Fluss angerichtet hat: der Fluss ist versandet, und kann nur noch in der Regenzeit als Strom bezeichnet werden. Zur Trockenzeit ist der Strom eine Ansammlung von Sandbänken, unterbrochen von Rinnsalen fliessenden Wassers.
Ein Traum von der Rehabilitierung
Der Traum der Verstorbenen war es, mitzuhelfen, den Save Fluss zu rehabilitieren.
Ein Fluss, der während ihrer Jugend in den späten Fünfziger und Anfang der 60er Jahre noch das ganze Jahr über grosse Mengen von Wasser führte, also auch in der Trockenzeit in den Monaten Mai bis Oktober. Damals reichte dichter Busch bis zum Ufer, die nahegelegenen Hügel waren bewaldet, in dem fischreichen Fluss tummelten sich Nilpferde und Krokodile.
Wer heute zur Trockenzeit von der Brücke auf den Fluss herunterblickt, der schaut eher auf ein Rinnsal mit riesigen Sandbänken ohne Leben im Fluss. Mühelos lässt sich der Fluss zu Fuss überqueren, weder Nilpferde noch Krokodile sind zu sehen.
Save-Fluss in der Nähe von Birchenough Bridge ........flach und voller Sandbänke, in der Trockenzeit wesentlich ausgeprägter
Weiter flussabeärts in der Trochkenzeit: ein Rinnsal. Foto: Dr. v. Paleske
In der Regenzeit wird der Fluss dann zum reissenden Strom, dann kommen auch die Krokodile zurück – für eine begrenzte Zeit.
Schicksal vieler afrikanischer Flüsse
Der Save Fluss teilt damit das Schicksal vieler afrikanischer Flüsse: Hochgradige Versandung, und grössere Mengen Wasser Wasser nur noch in der Regenzeit, mit der Gefahr von Überschwemmungen.
So auch im Falle des weltberühmten Mara Flusses in Kenia, den die Wildtiere bei ihrem Weg über Hunderte Kilometer von den südlichen Weidegründen der Serengeti hinauf in den Norden und die angrenzende Masai Mara überqueren.
Die ZEIT vom 19.12. 2014
Der Fluss ist ihre einzige Wasserquelle auf dem langen Weg. Er entspringt in den Wäldern des Hochlandes im kenianischen Mau-Regenwald, auf rund 3000 Metern Höhe.
In den Ursprungsgebieten der afrikanischen Flüsse und seiner Nebenarme pufferte Wald den Regen, und gab ihn verzögert über das Jahr wieder frei.
Die Wälder sind grösstenteils verschwunden, abgeholzt. Erst kamen die Holzfäller, um afrikanisches Hartholz nach Europa abzutransportieren, dann kam die Brandrodung zur Landgewinnung, der Rest wird als Feuerholz verwendet.
Während der Regenzeit werden dann regelhaft Teile des Ackerlandes fortgespült mit der Folge der Versandung der Flüsse .
Soweit die Abholzung noch nicht vollständig ist, wie im Falle des Mara-Quellgebiets und das seiner Nebenflüsse, erteilen korrupte Politiker Lizenzen zur Abholzung. Gier treibt sie an, die Folgen sind ihnen gleichgültig.
Die Verstorbene fand auf dem Friedhof in Birchenough Bridge ihre letzte Ruhe.
Die Umweltgefahren, die sie zu Lebzeiten umtrieben, dürfen uns jedoch keine Ruhe lassen.
Eine langjährige Mitarbeiterin in Umweltorganisationen wie IUCN und World Fish, Tabeth Chiuta, wurde in ihrem Geburtsort zu Grabe getragen.
Tabeth Chiuta
Trauerfeier in Birchenough Bridge - Foto: Dr. v. Paleske
Dort, wo die Birchenough Bridge den afrikanischen Strom Save überspannt. Ein Fluss, der in Simbabwe in der Nähe von Wedza, 80 km östlich der Hauptstadt Harare, entspringt, und in dem Nachbarstaat Mozambique in den Indischen Ozean mündet.
Die Brücke über die Save, 1935 fertiggestellt, das Modell für die Sydney Harbour Bridge, ein imposantes Bauwerk, und damals ein Meisterstück der Ingenieurkunst.
Birchenough Bridge
Zerstörung durch Menschenhand
Weniger imposant allerdings, was Menschenhand in den letzten Jahrzehnten mit dem Save Fluss angerichtet hat: der Fluss ist versandet, und kann nur noch in der Regenzeit als Strom bezeichnet werden. Zur Trockenzeit ist der Strom eine Ansammlung von Sandbänken, unterbrochen von Rinnsalen fliessenden Wassers.
Ein Traum von der Rehabilitierung
Der Traum der Verstorbenen war es, mitzuhelfen, den Save Fluss zu rehabilitieren.
Ein Fluss, der während ihrer Jugend in den späten Fünfziger und Anfang der 60er Jahre noch das ganze Jahr über grosse Mengen von Wasser führte, also auch in der Trockenzeit in den Monaten Mai bis Oktober. Damals reichte dichter Busch bis zum Ufer, die nahegelegenen Hügel waren bewaldet, in dem fischreichen Fluss tummelten sich Nilpferde und Krokodile.
Wer heute zur Trockenzeit von der Brücke auf den Fluss herunterblickt, der schaut eher auf ein Rinnsal mit riesigen Sandbänken ohne Leben im Fluss. Mühelos lässt sich der Fluss zu Fuss überqueren, weder Nilpferde noch Krokodile sind zu sehen.
Save-Fluss in der Nähe von Birchenough Bridge ........flach und voller Sandbänke, in der Trockenzeit wesentlich ausgeprägter
Weiter flussabeärts in der Trochkenzeit: ein Rinnsal. Foto: Dr. v. Paleske
In der Regenzeit wird der Fluss dann zum reissenden Strom, dann kommen auch die Krokodile zurück – für eine begrenzte Zeit.
Schicksal vieler afrikanischer Flüsse
Der Save Fluss teilt damit das Schicksal vieler afrikanischer Flüsse: Hochgradige Versandung, und grössere Mengen Wasser Wasser nur noch in der Regenzeit, mit der Gefahr von Überschwemmungen.
So auch im Falle des weltberühmten Mara Flusses in Kenia, den die Wildtiere bei ihrem Weg über Hunderte Kilometer von den südlichen Weidegründen der Serengeti hinauf in den Norden und die angrenzende Masai Mara überqueren.
Die ZEIT vom 19.12. 2014
Der Fluss ist ihre einzige Wasserquelle auf dem langen Weg. Er entspringt in den Wäldern des Hochlandes im kenianischen Mau-Regenwald, auf rund 3000 Metern Höhe.
In den Ursprungsgebieten der afrikanischen Flüsse und seiner Nebenarme pufferte Wald den Regen, und gab ihn verzögert über das Jahr wieder frei.
Die Wälder sind grösstenteils verschwunden, abgeholzt. Erst kamen die Holzfäller, um afrikanisches Hartholz nach Europa abzutransportieren, dann kam die Brandrodung zur Landgewinnung, der Rest wird als Feuerholz verwendet.
Während der Regenzeit werden dann regelhaft Teile des Ackerlandes fortgespült mit der Folge der Versandung der Flüsse .
Soweit die Abholzung noch nicht vollständig ist, wie im Falle des Mara-Quellgebiets und das seiner Nebenflüsse, erteilen korrupte Politiker Lizenzen zur Abholzung. Gier treibt sie an, die Folgen sind ihnen gleichgültig.
Die Verstorbene fand auf dem Friedhof in Birchenough Bridge ihre letzte Ruhe.
Die Umweltgefahren, die sie zu Lebzeiten umtrieben, dürfen uns jedoch keine Ruhe lassen.
onlinedienst - 1. Jan, 15:51 Article 4148x read