Erinnerungen einer Auswanderin wider Willen (Teil 2)
Dr. Alexander von Paleske Teil 1 hier
Teenager-Jahre in Tanganjika
Dodoma war damals eine Kleinstadt, immerhin mit einem Hotel und Paraffin-Lampen . Sandpisten führten nach Iringa und Mbeya.
Tansania
Meine Eltern organisierten einen alten ½ Tonnen -Lastwagen. Ein platter Reifen jagte den nächsten auf der Reise.. Die erste Nacht verbrachten wir in einer verlassenen Missionsstation auf der Pritsche des Lastwagens, immer wieder aufgeweckt durch das Geheule der Hyänen. Schliesslich erreichten wir eine Farm in Mbozi ,wo wir ein paar Tage Rast machten. Von dort aus war es nur noch eine kurze Strecke bis zum Ziel: Unsere Farm
Aber was wir vorfanden war nichts als Busch und nochmals Busch..
Eine Gruppe von Schwarzen tauchte auf, die offenbar noch niemals zuvor eine weisse Person gesehen hatten. Ein paar Tage später hatten wir eine Grashütte errichtet und Matratzen mit Gras gefüllt, Stühle und Tische wurden aus Reet hergestellt . Das von uns mitgebrachte Schwein wurde aber alsbald von Leoparden verspeist .
Wir pflanzten Kaffeesträucher waren aber völlig unvorbereitet für das, was als nächstes kam: Buschfeuer, das alle Anpflanzungen zerstörte und damit waren wir mittelos..
Die nächsten zwei Jahre lebten wir von Bohnen und 2 Kartoffeln pro Person pro Tag,
Die Frau meines Bruders, im vierten Monat schwanger, erlitt eine Blutvergiftung und starb daran. Es war die erste Erfahrung mit dem Tod in der Familie, es sollte nicht die letzte sein. Wir stellten einen Sarg aus Kisten her . Begraben wurde sie dann in der 50 Kilometer entfernten Missionsstation.
Ein anderer Farmer kam zufällig mit seinem Lastwagen vorbei, und bot sich an, den Sarg zu transportieren. Nach vier Stunden Fahrt auf holpriger Sandpiste,während der wir auf der Pritsche den Sarg festhielten, erreichten wir schliesslich die Missionsstation.
Die folgende Zeit war gekennzeichnet von harter Arbeit und Hunger.
Ein Brite namens Bob wurde unser Nachbar, aber er farmte dort nicht.
Er baute eine Lehmhütte und kam öfter zu uns herüber, um Gesellschaft zu haben.
Wir Mädchen mochten ihn nicht , weil er schüchtern war, und uns dauernd anstarrte. Wir konnten uns ohnehin nicht mit ihm unterhalten, weil wir kein Englisch sprachen. Wir kicherten hinter seinem Rücken und machten uns über ihn lustig.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir pleite, und wussten nicht, wovon wir leben sollten.
Da bot Bob meinem Vater einen Job in einer Salzpfanne an, 120 Kilometer entfernt, mitten in der Wildnis.Meinere Eltern zogen dorthin und wir drei Mädchen blieben zurück.
Meine Schwester Ursula fand schliesslich eine Stelle als Kindermädchen und verdiente 1 britisches Pfund pro Monat.
Meine jüngere Schwester folgte ihr, wurde aber das Opfer einer Vergewaltigung und kehrte nach Deutschland zurück.
Bob fragte meinen Vater, ob er mich heiraten könne, und nach einer langen Uberlegung stimmte mein Vater zu. Bob schickte mir daraufhin einen vergoldeten Kranich, sozusagen als Verlobungsgeschenk. Ich verstand aber sehr wenig von den Gesprächen zwischen Bob und meinem Vater. Meine Unterhaltung mit Bob fand im Wesentlichen in Suaheli statt. Und als er mich fragte, ob ich ihn heiraten wolle, war die Antwort von mir: „Aber Sie sind doch so alt“.
Fortsetzung hier
Teenager-Jahre in Tanganjika
Dodoma war damals eine Kleinstadt, immerhin mit einem Hotel und Paraffin-Lampen . Sandpisten führten nach Iringa und Mbeya.
Tansania
Meine Eltern organisierten einen alten ½ Tonnen -Lastwagen. Ein platter Reifen jagte den nächsten auf der Reise.. Die erste Nacht verbrachten wir in einer verlassenen Missionsstation auf der Pritsche des Lastwagens, immer wieder aufgeweckt durch das Geheule der Hyänen. Schliesslich erreichten wir eine Farm in Mbozi ,wo wir ein paar Tage Rast machten. Von dort aus war es nur noch eine kurze Strecke bis zum Ziel: Unsere Farm
Aber was wir vorfanden war nichts als Busch und nochmals Busch..
Eine Gruppe von Schwarzen tauchte auf, die offenbar noch niemals zuvor eine weisse Person gesehen hatten. Ein paar Tage später hatten wir eine Grashütte errichtet und Matratzen mit Gras gefüllt, Stühle und Tische wurden aus Reet hergestellt . Das von uns mitgebrachte Schwein wurde aber alsbald von Leoparden verspeist .
Wir pflanzten Kaffeesträucher waren aber völlig unvorbereitet für das, was als nächstes kam: Buschfeuer, das alle Anpflanzungen zerstörte und damit waren wir mittelos..
Die nächsten zwei Jahre lebten wir von Bohnen und 2 Kartoffeln pro Person pro Tag,
Die Frau meines Bruders, im vierten Monat schwanger, erlitt eine Blutvergiftung und starb daran. Es war die erste Erfahrung mit dem Tod in der Familie, es sollte nicht die letzte sein. Wir stellten einen Sarg aus Kisten her . Begraben wurde sie dann in der 50 Kilometer entfernten Missionsstation.
Ein anderer Farmer kam zufällig mit seinem Lastwagen vorbei, und bot sich an, den Sarg zu transportieren. Nach vier Stunden Fahrt auf holpriger Sandpiste,während der wir auf der Pritsche den Sarg festhielten, erreichten wir schliesslich die Missionsstation.
Die folgende Zeit war gekennzeichnet von harter Arbeit und Hunger.
Ein Brite namens Bob wurde unser Nachbar, aber er farmte dort nicht.
Er baute eine Lehmhütte und kam öfter zu uns herüber, um Gesellschaft zu haben.
Wir Mädchen mochten ihn nicht , weil er schüchtern war, und uns dauernd anstarrte. Wir konnten uns ohnehin nicht mit ihm unterhalten, weil wir kein Englisch sprachen. Wir kicherten hinter seinem Rücken und machten uns über ihn lustig.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir pleite, und wussten nicht, wovon wir leben sollten.
Da bot Bob meinem Vater einen Job in einer Salzpfanne an, 120 Kilometer entfernt, mitten in der Wildnis.Meinere Eltern zogen dorthin und wir drei Mädchen blieben zurück.
Meine Schwester Ursula fand schliesslich eine Stelle als Kindermädchen und verdiente 1 britisches Pfund pro Monat.
Meine jüngere Schwester folgte ihr, wurde aber das Opfer einer Vergewaltigung und kehrte nach Deutschland zurück.
Bob fragte meinen Vater, ob er mich heiraten könne, und nach einer langen Uberlegung stimmte mein Vater zu. Bob schickte mir daraufhin einen vergoldeten Kranich, sozusagen als Verlobungsgeschenk. Ich verstand aber sehr wenig von den Gesprächen zwischen Bob und meinem Vater. Meine Unterhaltung mit Bob fand im Wesentlichen in Suaheli statt. Und als er mich fragte, ob ich ihn heiraten wolle, war die Antwort von mir: „Aber Sie sind doch so alt“.
Fortsetzung hier
onlinedienst - 2. Mai, 16:56 Article 2352x read